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Erfahrungsbericht von *Weserhexe*

Ritalin -- Das hilft meinem hyperaktiven Sohn, sich zu konzentrieren

Pro:

hilft hyperaktiven Kindern, sich besser konzentrieren zu können

Kontra:

hat Nebenwirkungen

Empfehlung:

Nein

Hallo liebe Leserschaft!

Ich möchte heute mal über das Medikament Ritalin schreiben.

Ritalin ist ein Zentrales Stimulans, welches zur Behandlung von Hyperkinetischen Verhaltensstörungen bei Kindern im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie und bei zwanghaften Schlafanfällen während des Tages(Narkolepsie)im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie eingesetzt wird.

Die Zusammensetzung einer Tablette ist wie folgt.:

Arzneilich wirksamer Bestandteil:
10 mg Methylpheidathydrochlorid

Sonstige Bestandteile:
Laktose-Monohydrat
Magnesiumstearat
Talkum
Tricalciumphosphat
Weizenstärke
Gelantine

Die Darreichungsformen und der Inhalt:
Teilbare Tabletten Packungen mit 20(N1)
und 50(N1) Tabletten

Der Wirkstoff Methylphenidat gehört zur Substanzklasse der zentralen Stimulantien.

Ritalin wird vom Pharmazeutischen Unternehmer und Hersteller
Novatis Pharma GmBH
90327 Nürnberg
Tel.:0911/273-0
Telefax:0911/273-12653

hergestellt und vertrieben.

Nun etwas zum Medikament selber:

Es gibt verschiedene Handelsübliche Medikamente, die hyperaktiven Kindern auf verblüffende Weise helfen. Dazu zählt auch Ritalin, das am häufigsten angewandte Medikament. Es hilft rund zwei Dritteln der betroffenen Kinder, Ihr Verhalten zu bändigen, und nicht mehr so unkonzentriert und unruhig zu sein.

In den letzten Jahren ist der Absatz von Ritalin enorm gestiegen.

Bei Ritalin handelt es sich um einen Tranquilizer, welcher nicht- wie viele immer meinen - die hyperaktiven Kinder ruhiger stellen soll, sondern paradoxer Weise um ein Anregungsmittel. Mittlerweise weiß man, dass der Wirkstoff Methylphenidat für eine höhere Dopaminkonzentration im Gehirn sorgt, und somit für eine schnellere Reizleitung zwischen den Nervenzellen bewirkt.

Bei hyperaktiven Kindern zeigt sich die Wirkung von Ritalin bereits ca. eine halbe Stunde nach Einnahme der empfohlenen Dosis. Sie hält ungefähr 3-4 Stunden an. Die Kinder werden erst ruhiger, ausgeglichener und aufmerksamer. Wenn die Wirkung nachlässt, dann kommt das übliche Verhalten wieder.

Es können folgende Nebenwirkungen bei Ritalin--welches im übrigen in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz fällt--auftreten:
*Appetitlosigkeit(bei unserem Sohn ist das ganz stark
der Fall, er bekommt seine Mahlzeiten immer vor
Einsetzen der Wirkung)
*Schlaflosigkeit(hat unser Sohn auch manchmal)
*Bauch- und Kopfschmerzen(ist bei unserem Sohn äußerst
selten)

Langzeitnebenwirkungen sind, laut verschiedener Ärzte, nicht erkennbar. Eine Abhängigkeit von diesem Medikament ist auch nicht bekannt.

Ritalin darf natürlich nur angewandt werden, wenn bei einem Kind wirklich absolut feststeht, dass es unter dem hyperkinetischen Syndrom, bzw. unter ADS, ADD, ADHD leidet. Andere Krankheiten, wie z.B. eine Lebensmittelallergie, oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse sollten auf jeden Fall ausgeschlossen sein.

Wichtig ist, das vor der Behandlung mit Ritalin beim Kind die Gehirnströme gemessen werden(EEG), das der Augeninnendruck gemessen wird, und dass eine Blutkontrolle stattfindet. Ausserdem muss einer regelmäßige Blutkontrolle während der gesamten Behandlung--welche sich über einige Jahre hinziehen kann- stattfinden. Bei unserem Sohn wird ca. alle 4-6 Monate eine Blutkontrolle von seinem behandelnden Arzt durchgeführt.

Ritalin muss immer eingenommen werden, und Pausen müssen mit dem Arzt abgesprochen werden, und sollten nur zu Testzwecken, ob das Ritalin noch notwendig ist, gemacht werden. Zwischendurch ist es nicht ratsam, das Medikament abzusetzen, auch nicht am Wochenende oder in den Schulferien, da sonst die gesamte Behandlung zu nichts führt, und das Kind sonst in die alten Verhaltensweisen zurückfällt, und herbe Rückschläge nicht sehr gut für das Selbstwertgefühl dieser Kinder sind, da sie eh schon viel ausgegrenzt werden.

Sollte bei Ihrem Kind das hyperkinetische Syndrom festgestellt werden, und der Arzt eine Behandlung mit Ritalin empfehlen, dann lassen sie sich über die Störung und die Wirkung aufklären, die Ärzte haben Infomaterial zu Ritalin immer da.

Wenn sie bei Ihrem Kind mit der Behandlung von Ritalin beginnen, dann führen Sie anfangs bitte ganz genau Tagebuch, und schreiben sie jegliche Veränderung--ob gut oder schlecht genau auf. Ausserdem fangen Sie bitte mit einer Kleinstdosierung an(wir haben mit einer viertel Tablette morgens und einer viertel Tablette mittags und einer Viertel Tablette nachmittags angefangen und die Dosierung langsam erhöht, bis wir merkten, es reicht).Wenn sie nach einigen Wochen merken, dass sie mit der derzeitigen Dosierung nicht mehr hinkommen, setzen sie sich mit dem behandelnden Arzt in Verbindung, und fragen sie nach, ob sie um eine viertel Tablette erhöhen dürfen. Meistens stimmt der Arzt zu, wenn er erfährt warum. Ich empfehle immer nur eine Erhöhung um eine viertel Tablette, da eine Erhöhung um eine halbe Tablette oft schon zuviel sein kann. Wir haben einmal den Fehler gemacht, eine Erhöhung um eine halbe Tablette zu machen, und da war unser Sohn die ganzen 4 Stunden der Wirkung viel zu ruhig, und saß nur still in der Ecke. Das ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache.

Seitdem unser Sohn Ritalin nimmt, (jetzt schon 2 Jahre),ist unser Familienleben viel angenehmer geworden. Ritalin ist zwar kein Allheilmittel, aber es hilft dem Kind, sich zu konzentrieren, und aufnahmefähiger zu sein. Ich bin froh, das wir und damals für die Behandlung mit Ritalin entschlossen haben.

Wenn eine Behandlung mit Ritalin empfohlen wird, dann sollte man sich ruhig dazu entschließen, denn meistens hilft es, und zwar sofort ab dem Zeitpunkt der ersten Einnahme. Ich habe es bisher nicht bereut, unserem Sohn dieses Medikament zu geben. Er macht sehr große Fortschritte in der Schule, und ist sehr wissbegierig. Durch die Gabe von Ritalin war es auch möglich, ihn vorzeitig in die Schule zu schicken, und er liebt es zur Schule zu gehen.

Als wir im November auf Kurzurlaub waren, klappte es hier auch sehr gut. Am Montag darauf hatte ich allerdings vergessen, unserem Sohn die Tablette zu geben, und das hat sich in der Schule auch bemerkbar gemacht. Aber sein Lehrer meinte, das es ganz gut war, mal zu erleben, wie unser Sohn sich ohne Ritalin verhält, damit man einen Vergleich hat.



Mittlerweile wird meistens nur noch Medikinet verschrieben. Dieses Medikament soll gravierend billiger sein, aber die gleiche Zusammensetzung wie Ritalin haben. Billiger?? Na ja, wenn man 2 DM pro 50ger Packung schon als gravierend bezeichnen will, dann bitte. Ich bin der Meinung, das Ritalin eine Zeitlang in den Medien so verpöhnt wurde, das man sich einfach einen neuen Namen ausdenken musste, damit die Negativpropaganda nachlässt. Mir ist es egal, ob das nun Ritalin heißt oder Medikinet, solange es meinem Sohn hilft ein vernünftiges Leben zu führen muss er es haben.

Dann kam aber folgende Feststellung unsererseits hinzu:

Medikinet hat bei meinem Sohn NICHT geholfen, nicht mal angeschlagen.

Liebe Grüße von der Weserhexe

41 Bewertungen, 5 Kommentare

  • hexe77

    15.03.2002, 17:13 Uhr von hexe77
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr interessant!Schau mal in Dein Gästebuch!

  • ClaudiaRetzmann

    14.03.2002, 10:21 Uhr von ClaudiaRetzmann
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bin froh, dass Du darüber geschrieben hast, Gruß Claudia

  • Jakini

    14.03.2002, 09:56 Uhr von Jakini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Immer wieder lesenswert.

  • dieda

    13.03.2002, 23:50 Uhr von dieda
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich kann mich täuschen, aber gab es über dieses Medikament nicht letztens einen Fernsehbericht?

  • woman

    13.03.2002, 23:36 Uhr von woman
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da ist aber wirklich alles korrekt beschrieben. Ein Arzt könnte Ritalin nicht besser beschreiben. Toller Bericht. Liebe Grüße, Vera