Über Themen mit R Testbericht

ab 58,07
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von vollonator

Rauchverbote in Bahnhöfen, haben wir Raucher nicht selber Schuld ???

Pro:

Irgendwie ist schon etwas wahres dran.

Kontra:

Kann man es nicht erst einmal mit Verständnis probieren ?

Empfehlung:

Nein

Ich oute mich nun !!!

Ich bin ein Raucher und war auch lange Jahre ein Bahnfahrer. Wenigstens hier in Hamburg mit der S und U Bahn. Ich kann ehrlich das Rauchverbot sogar verstehen, genauso wie die Raucher, die meckern, weil sie es nicht wollen. Ich schreibe zuerst warum vielleicht wir Raucher daran Schuld haben und wie man es vielleicht hätte ändern können.

Es war während meiner Lehrzeit. Am Arbeitsplatz durfte ich nicht rauchen und mein Weg zur S – Bahn Königsstraße in Hamburg Altona dauerte etwa 5 Minuten. Sowie ich aus der Firma raus war, zündete ich mir süchtig einen Glimmstengel an. Er reichte genauso lange wie mein Weg zum Bahnhof war. Es passierte da eigentlich immer das gleiche Spiel. Die S- Bahn rollte in den Bahnhof ein, ich ging auf die einfahrende S – Bahn zu, zog noch ein paarmal hektisch an meiner Zigarette und kurz bevor ich in die Bahn eingestiegen bin, ließ ich die Zigarette zwischen Bahnsteigkante und Bahn auf die Gleise fallen. Bitte jetzt nicht mit mir schimpfen, ja ich bin eine Umweltsau gewesen. Nie hatte ich mir darüber Gedanken gemacht. Ich, nein, warum denn. Ich muß es ja nicht weg machen und ich muß dafür ja auch nicht bezahlen.

Später bin ich dann Autofahrer geworden, aber meine Glimmstengel habe ich bis heute nicht aufgegeben. So rauche ich morgens auf dem Weg zur Arbeit 2 Kippen und auch abends wieder zurück. Der Aschenbecher im Auto ist immer nach ca. 2 Wochen randvoll. Mein Auto stinkt nach kaltem Rauch. Was für ein Glück, daß es ein Firmenwagen ist. Mein Frauchen würde da immer sehr meckern (und auch irgendwie zu Recht) weil das Auto so stinkt. Am Wochenende nehmen wir immer unseren großen Familienwagen. Dort herrscht im Auto Rauchverbot, was ich mir selber auferlegt habe. Bin ja ehrlich, möchte nicht drei Nichtraucher mit meinem Gestank belästigen.

Als es jetzt in den Nachrichten kam, habe ich mal über mein Tun aus der Lehrzeit nachgedacht. Ich habe auch einfach mal gerechnet, wie viele Kippen ich da in der Königsstraße hinterlassen habe. Hier meine Gedanken. Man arbeitet ca. 220 Tage im Jahr, davon zeihe ich 6 Wochen Berufsschule ab. Bleiben also 190 Tage nach. Ich bin immer mit einem Lehrkollegen, der auch Raucher war zur Bahn gegangen und wir haben uns gleich verhalten. Macht also 190 Kippen mal 2. Meine Lehre dauerte 3,5 Jahre also wieder 380 mal 3,5. Das ergibt eine Menge von 1330 Kippen. Ich muß ehrlich sein, was für ein Glück, daß jemand die Gleise gereinigt hat. Würden die Kippen, alle dort noch liegen, dann würde die S – Bahn ja in einem Kippenhaufen stecken bleiben. Ja es ist eine grausame Menge und nein ich habe dort nie sauber gemacht und auch nicht drüber nachgedacht.

Ich glaube viele Raucher denken jetzt auch mal über Ihre Zahl nach, was sie so an Kippen auf die Gleise geworfen haben. So kann ich den Schritt der Bahn nur verstehen, denn warum soll sie Geld ausgeben, für die Rücksichtslosigkeit der Raucher. Der entstehende Preis wird ja auf alle Fahrgäste umgelegt auch auf die Nichtraucher. Dazu kommt noch wirklich der Gestank von den Bahnhöfen, die in einem Tunnelsystem sind. Es riecht dort wirklich nicht so doll.

Aber hätte man nicht einfach geschlossene Raucherräume auf den Bahnhöfen aufbauen können, mit Aschenbecher und vielleicht einer Luftabsaugung direkt ins Freie? Hätte man nicht einfach mal versuchen können an die Vernunft des Menschen zu denken? Warum muß es gleich ein Verbot sein? Was passiert denn nun in der Zukunft, verlangt die Bahn nun von den Stationsvorstehern, auch noch die Aufnahme von Personalien, wenn dort einer trotz Verbot raucht? Glaubt die Bahn etwa, sie erhalten den Namen und die Anschrift freiwillig, damit der Raucher seine Strafe bekommen kann?

Viele Fragen bleiben da noch offen, aber ein Verständnis sollte auch von einem Raucher bei dem Problem sein. Nur wie es kontrolliert werden soll, da bin ich mal gespannt.

Ich grinse gerade ein bißchen. Es erinnert mich an meine Schulzeit. Wir dürften da auch nicht rauchen, bzw. wir mußten 16 Jahre alt sein bevor wir in der Raucherecke eine Kippe rauchen dürften. Was haben wir gemacht, in der Pause auf dem Klo versteckt und geraucht. Wenn es zur Stunde klingelte, Kippe schnell in den Papierhandtucheimer und in die Klasse. Beinahe hätten wir dabei mal einen Brand verursacht, weil eine Kippe noch glühte. Wo verstecken sich in Zukunft die Raucher denn auf den Bahnhöfen ??? Stehen dort nicht auch Papierascheimer ??? Ich möchte darüber gar nicht weiter nachdenken.

Fazit.

Meiner Meinung nach ein sinnvoller Schritt in die richtige Richtung, aber nicht richtig überlegt. Nur kennen wir diese Politik nicht irgendwo her? Wir werden sehen, was passiert.

Ich freue mich, wenn der Bericht gefallen hat, auch wenn ein Raucher eigentlich für eine Änderung auf den Bahnhöfen ist.

42 Bewertungen, 4 Kommentare

  • wilma

    17.04.2002, 15:20 Uhr von wilma
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich denk, die kurze Zeit, die man auf Bahnhöfen verbringt bzw. im Zug, sollte man auch ohne Zigaretten auskommen - also find ich das Rauchverbot in solchen und anderen öffentlichen Gebäuden/Einrichtungen nicht so schlimm.

  • sidhe

    08.04.2002, 15:24 Uhr von sidhe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Vielleicht wären auch mehr Aschenbecher an den Gleisen eine Lösung (gibts nit immer!) - und alle die, die Kippen nebenran schmeissen, sollen "bestraft" werden - ich denke, wenn man einmal darauf hingewiesen worden ist und die Kippe wied

  • Azira

    25.03.2002, 00:55 Uhr von Azira
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein ausgewogener und ehrlicher Bericht. Prima.

  • Jakini

    12.03.2002, 21:15 Uhr von Jakini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du kommst also auch aus Hamburg