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Erfahrungsbericht von Anachronistin

Sittlichkeit

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Die nachfolgenden Gedanken bezüglich eines Gesetzesentwurfes enstanden aufgrund mich belustigender Vorkommnisse bzw. Gerüchte an einem Arbeitsplatz...

Verabschiedung eines neuen Gesetzes durch das Ministerium für Sittlichkeit am 16.01.2002

Aufgrund sich häufender Beschwerden bezüglich gewisser Vorkommnisse vor, während und nach Dienstreisen verabschiedete das Ministerium für Sittlichkeit am heutigen Tage ein neues Gesetz "Zur Vorbeugung amoralischer Verbindungen zwischen Dienstreisenden diverser sexueller Orientierungen".

Wir möchten Sie dringlichst darum bitten, die neuen Gesetzestexte samt Ausführungsvorschriften aufmerksam zu lesen. Des weiteren bitten wir Sie um aufrichtige Offenlegung ihrer sexuellen Orientierung gegenüber Ihrem/ Ihren Vorgesetzten, und zwar vor Antritt einer Dienstreise. Selbstverständlich werden Ihre Angaben nicht an Dritte weiter gegeben, sondern gehen lediglich als Vermerk in Ihre Akte ein. Änderungen sind dem Arbeitgeber rechtzeitig mitzuteilen.
Bei Nichteinhaltung bzw. Verstoß gegen die gesetzlichen Vorschriften werden mit sofortiger Wirkung rechtliche Maßnahmen eingeleitet. Selbiges trifft für die fehlerhafte Angabe bezüglich Ihrer sexuellen Orientierung zu. Auf vorgenannte Zuwiderhandlungen werden Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren verhängt. Ob der Schwere dieser Delikte wird grundsätzlich auf Aussetzung der Strafe zur Bewährung verzichtet.

Das neue Gesetz geht in das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) ein, und zwar unter:

Sechstes Buch. Zur Vorbeugung amoralischer Verbindungen zwischen Dienstreisenden diverser sexueller Orientierungen

§ 1 [Homosexuelle Dienstreisende]
(1) 1Handelt es sich bei einer Person um einen Homosexuellen, so ist darauf zu achten, dass diese Person nicht mit anderen homosexuellen Personen des selben Geschlechts die Dienstreise antritt. 2Ebenso ist eine Dienstreise mit bisexuellen Personen untersagt.
(2) 1Die homosexuelle Person darf mit heterosexuellen Personen beiderlei Geschlechts und mit homosexuellen Personen des anderen Geschlechts reisen.

§ 2 [Heterosexuelle Dienstreisende]
(1) 1Handelt es sich bei einer Person um einen Heterosexuellen, so ist darauf zu achten, dass diese Person nicht mit anderen heterosexuellen Personen des anderen Geschlechts die Dienstreise antritt. 2Ebenso ist eine Dienstreise mit bisexuellen Personen untersagt.
(2) 1Die heterosexuelle Person darf mit homosexuellen Personen beiderlei Geschlechts und mit heterosexuellen Personen des selben Geschlechts reisen.

§ 3 [Bisexuelle Dienstreisende]
(1) 1Handelt es sich bei einer Person um einen Bisexuellen, so ist aufgrund der besonderen Gefährdung eine Dienstreise grundsätzlich untersagt.


Formblatt zur Angabe der sexuellen Orientierung

Zur Vorlage beim Arbeitgeber vor Antritt einer Dienstreise

Sehr geehrte/r Arbeitnehmer/in,

aufgrund einer neuen gesetzlichen Regelung (Sechstes Buch. Zur Vorbeugung amoralischer Verbindungen zwischen Dienstreisenden diverser sexueller Orientierungen) sind Sie vor Antritt einer Dienstreise zur Bekanntgabe der nachfolgenden Angaben verpflichtet. Füllen Sie das Formblatt wahrheitsgemäß aus, um unnötige Unannehmlichkeiten zu vermeiden!
Ihre Angaben werden nicht an Dritte weiter gegeben, sondern lediglich als Vermerk in Ihrer Akte hinterlegt.

Name: ...........................................................................................................................................

Vorname: ......................................................................................................................................

Wohnanschrift: .............................................................................................................................

1. Welche sexuelle Orientierung bezeichnen Sie als die Ihrige?
* Ich bin homosexuell.
* Ich bin heterosexuell.
* Ich bin bisexuell.

2. Seit wann sind Sie sexuell aktiv?
Seit ............. Jahren (bitte einfügen).

3. Sind Sie als Arbeitnehmer/in aufgrund Ihrer sexuellen Aktivitäten bereits
unangenehm aufgefallen?
* ja
* nein

4. Falls Sie Frage 3 mit "ja" beantwortet haben, nennen Sie hierfür bitte den Anlass
(detailliert!!!). Sollten Sie diese Frage mit "nein" beantwortet haben, so nennen Sie
bitte auch hierfür die Gründe. Verwenden Sie, falls notwendig, ein zusätzliches Blatt,
welches Sie als Anlage anfügen.

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__________________________________________
Ort, Datum, Unterschrift





----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-15 19:32:24 mit dem Titel Soziales und Geschlechterrollen...

Mein Leben inmitten des "Gender-Mainstream" an einer Berliner FH für Sozialarbeit/-pädagogik

Die FH als Institution - womit Lehrende und Studierende eines (erschreckend) hohen Prozentsatzes gemeint sind bzw. sein wollen - hat sich scheinbar (?!) zum höchsten und anstrebenswertesten Grundsatz gemacht, sich mehr oder weniger wissenschaftlich mit der Thematik der Geschlechterspezifik auseinander zusetzen.

So wurde ich zum einen auf die Unterschiedlichkeit der Geschlechter hingewiesen, andererseits durfte ich erfahren, dass die Menschheit in Bälde "intersexuell" leben wird. Primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale werden also in naher Zukunft keine Rolle mehr spielen, wie mir eindringlich nahe gebracht wurde. Ja, mir wurde sogar in einer Lehrveranstaltung angeraten, gegenwärtig schon einmal probeweise mein Geschlecht zu vergessen! - Auf meine Aussage hin, dass ich im Grunde genommen sehr gern weiblich wäre, und mir die Verschiedenheit der Geschlechter eher reizvoll denn hemmend im Miteinander erschiene, rückten mir sogleich wissende Menschen zu Leibe, welche mir blinde Flecken in meiner Selbstwahrnehmung und der Reflexion von Erlebtem weiszumachen versuchten, und Selbiges in den schillerndsten Farben vor mir ausbreiteten. So würde die meinige Darstellung des Geschlechterproblems (Problem?) doch offensichtlichst auf meine ansozialisierte Geschlechterrollenidentität - von meiner erlebten, doch verdrängten, permanenten Unterdrückung durch den Mann schlechthin - hinweisen, wurde mir erklärt. Hieraus folgert, logisch nachvollziehbar, meine Unfähigkeit, mein Geschlecht vergessen zu können bzw. es überhaupt zu wollen. Wer derart gefangen ist in gesellschaftlich manifestierten Identifikationsvorstellungen (!) bezüglich des Geschlechts müsse sich demnach wesentlich intensiver mit sich selbst und eben diesem Problem auseinandersetzen und sich dahingehend unbedingt emanzipieren.
Nachdem mir innerhalb kürzester Zeit von fremden Menschen meine Unzulänglichkeiten aufgedeckt worden waren, und für mich ersichtlich wurde, dass jeglicher Widerspruch zwecklos und als weiteres Indiz für meinen jahrelangen Selbstbetrug gewertet werden würde, sah ich mich gezwungen, milde zu lächeln und zu schweigen.

Nun stellt sich mir aber doch unausweichlich die Frage, wie ich denn nun dieses Problem bewältigen könnte. Gemeint ist hier dieses mir anhaftende Manko, mich einfach nicht unterdrückt zu fühlen von diesem herrschsüchtigen Wesen MANN, welches doch stets und ständig nur darauf bedacht ist, sich mir und allen anderen Frauen überzuordnen und uns zarte, unschuldige Geschöpfe durch dominantes Auftreten klein zu halten...

Mit Verlaub, aber ich muss feststellen, dass eine Vielzahl der angebotenen Seminare Wissenschaftlichkeit und profunde, prätentiöse Argumentationen vermissen lassen. - Jedoch habe ich für mich entschieden, dass mich beschriebene Zustände nicht in die Verzweiflung katapultieren, sondern lediglich meinem Amüsement dienlich sein werden.

24 Bewertungen, 3 Kommentare

  • anonym

    22.06.2002, 13:35 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Neurotische Emanzen, nichts weiter, die glücklichen Menschen weismachen wollen, sie wären unterdrückt und einsam. Dein Fazit ist wohl die klügste entscheidung. Viel Spaß beim weiblich-sein, Gruß, nosianai

  • Indigo

    16.05.2002, 15:46 Uhr von Indigo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich gehe mal davon aus, dass meine Seminare nicht gemeint sind, Deine Entscheidung hingegen würde ich dennoch relativieren

  • Andreas68

    06.05.2002, 16:52 Uhr von Andreas68
    Bewertung: sehr hilfreich

    Menschen, die jeglicher Identifikation - ihrer Umweltwahrnehmung u. -einbindung, ihrer Abkunft u. letztendlich ihrer Geschlechtlichkeit beraubt werden, sind vielleicht befreit, in der Regel aber beliebig beeinflussbare Manövriermasse derer, die die Ma