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Erfahrungsbericht von kruegerchristine

WOLPERTINGER!

Pro:

Schutz einer seltenen einheimischen Rasse!

Kontra:

Ist ein Wadlbeißer. Frißt die Eier von anderen Gelegen so ähnlich wie der Mensch!

Empfehlung:

Ja

ANMERKUNG: Hierfür dürfen, müssen aber keine wertvollen BWs verschwendet werden!
Wolperdingelfingen, den 1. April 2012


Vorwort!
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Lange Jahre wurde ich als Kind von den Erwachsenen schamlos ausgenutzt und belogen! Angeblich hätte ein oder der Osterhase nur für mich und einigen meiner gleichaltrigen Leidensgenossen seine Eier gelegt. Wir Kinder durften bzw. mussten diese Gelege dann suchen. Immer stressig darauf bedacht, dass kein anderer die meist duseligen Verstecke schneller finden könnte. Absoluter Unfug, wie sie alle beim ernsthaften Lesen des Berichtes hoffentlich erkennen werden. Im Gegenteil, diese extrem unnatürlichen Verhaltensweisen führten nahezu zum Aussterben einer uralten im gesamten mitteleuropäischen Raum beheimateten Urrasse, nämlich dem Wolpertinger. Besonders häufig sind die verschiedenartigen Erscheinungsformen dieser Gattung in den alpenländischen Regionen aufgetreten.

Osterhase versus Wolpertinger
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Natürlich wissen wir heute alle, dass im Normalfall nur die erwachsenen Menschen für die österlichen Eiergelege verantwortlich waren und meist immer noch sind. An der Produktion selbst sind sie in der Regel aber nicht beteiligt. Sie stammen meistens vom Huhn, einem nur noch bedingt flugfähigen Vogel. Oder wurden künstlich erzeugt mit Zuckerguss, Marzipan und/oder Schokolade. Die Eier wurden entweder in lebensmittelechte Farbe getaucht oder mittels solcher bepinselt und bemalt. In der Regel wurden sie anschließend von Erwachsenen in kleine meist grün ausgepolsterte Körbchen gelegt und in Wohnung, Haus und Garten, im Park und weiß der Teufel wo sonst noch versteckt. Oftmals so ungeschickt, dass wirklich nur noch Kinder in der Lage waren diese Gelege zu finden. Damit die Kinder mehr Interesse für diese Art von Beschäftigungstherapie aufbrachten, wurden sie zum Beispiel mit Sprüchen animiert die in etwa so lauteten: „Der Osterhase hat diese Eier für Euch gelegt, verloren oder versteckt und nun müsst ihr sie suchen! Der Osterhase kann sie nicht selbst suchen, weil er noch viele andere Nester ausstatten muss oder verschreckt wurde und davon gehoppelt ist“! Ganz zu schweigen von der Logik solcher unbedachten Äußerungen sind diese offensichtlichen Falschaussagen mit großer Skepsis zu betrachten. Zum einen lag der angeblich geflüchtete Osterhase nicht selten um die Mittagszeit angerichtet in der Backröhre und zum anderen kam es zu Verwechslungen mit Gelegen des Wolpertingers.

Daher noch einmal kurz die Beschreibung der Bezeichnungen Osterhase und Wolpertinger im Rahmen der 6. überarbeiteten und erweiterten Auflage des Deutschen Universal-Wörterbuches (Duden):

1. Der Osterhase: Ein Hase, den nach einem Brauch in der Vorstellung der Kinder zu Ostern die Ostereier bringt und die gleiche Bezeichnung gilt auch für das Osterfest aus Schokolade hergestellte Figuren, welche wiederum den Osterhasen darstellen sollen!

2. Der Wolpertinger: Fabeltier mit angeblich sehr wertvollem Pelz, das zu fangen Leichtgläubige mit einem Sack und einer brennenden Kerze ausgeschickt werden!

Auf dem ersten Blick scheint es hier keine erkennbaren Gemeinsamkeiten zu geben. Wer sich aber, so wie ich, näher mit diesem höchstspannenden Thema auseinandergesetzt hat und dies wahrscheinlich bis zum Tag wo der Boanlkramer vor der Haustür steht auch weiterhin tun wird, wird jedoch schnell merken, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Ich selbst bin jedenfalls zur Überzeugung gelangt, dass zumindest in seiner früheren Ursprungsform der Wolpertinger und der Osterhase dieselben Geschöpfe sind oder vom selben Ur-Wolpertinger abstammen. Seitdem aber der Mensch weiß, dass er selbst von Affen abstammt, hat er die Forschung auf diesem Gebiet auf das schmählichste vernachlässigt. Vielleicht aus Neid gegenüber diesen echten ursprünglichen und zumindest in seiner genetischen Vielfalt wesentlich effektiveren Rasse.

Der Wolpertinger
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Leider kann ich im Rahmen dieses Berichtes nur auf die Gemeinsamkeiten zwischen Osterhasen und Wolpertinger eingehen. Es gibt aber bereits eine umfassende und hochwissentliche Literatur zu diesem Thema. Zumindest bei jedem renommierten Händler und Versandhaus mit einer Bücherabteilung werden sie unter dem Suchbegriff „Wolpertinger“ fündig werden! Auf Wunsch gebe ich auch gerne Tipps und Empfehlungen weiter!

Als unglaubwürdig weise ich aber die Behauptung einiger Wissenschaftler zurück, dass die Fähe (weiblicher Wolpertinger) viereckige bzw. würfelförmige Eier legt. Wenn überhaupt, so könnte so etwas nur dann funktionieren, wenn die bei sonstigen eierlegenden Individuen schützende Kalkschicht des Eies nicht vorhanden ist und die Fähe durch eindrehen im Gebärmutterkanal und geschicktes zusammendrücken mit dem Schließmuskel im richtigen Moment den ursprünglichen eiförmigen Gebilden ein quadratisches Aussehen vorgibt. Dies dürfte – wenn überhaupt - vermutlich nur im Notfall so geschehen, zum Beispiel bei Platzmangel im Nest und unrunden Höhlengängen und Höhlennestern.

In meinem Beispiel beschreibe ich jedoch die freibrütenden Wolpertinger. Im bayerischen Alpenraum nutzen die Wolpertinger nicht selten die Gemseneiergelege (auf Preußisch: Jemseneierjeleje). Diese Eier werden kurzerhand aufgefressen und das Nest dann mit den eigenen „runden“ und fast gleichaussehenden leicht gefleckten und gepunkteten Eiern bestückt. Dort wo es an Gämsen (auf Preußisch: Jemsen) und damit an solchen Gelegen mangelt, werden als Ersatz gerne die Nester von größeren Vogelarten ausgeraubt und benutzt. So zum Beispiel die Nester von Schwänen und Gänsen. Nicht zu vergessen dass durch skrupellose Internetjäger schon fast gänzlich ausgestorbene Moorhuhn!

An diesen Nesträubereien war aber nicht immer der Mensch schuld, sondern nicht selten der Schwäbische Dädllapp (lichtscheu) und der Weitsprung-Roßbollnkrampn maßgeblich beteiligt. Da zwischen dem normalen Feldhasen und dem Dädlapp doch eine große äußerliche Ähnlichkeit auf dem ersten Blick besteht, war es nicht weiter verwunderlich, dass es häufig zu Verwechslungen zwischen diesen Tieren kam und tatsächlich der Glaube Gestalt annahm, dass diese Wolpertinger (fälschlicherweise mit dem Hasen verwechselt) dem Menschen Eier bringen könnten.

Tatsächlich war die Natur viel grausamer. Der freieierlegende Wolpertinger hütet nämlich im Gegensatz zu den höhlenbrütenden Artgenossen nicht sein Nest, sondern nutz – ähnlich einem Kuckuck – das Netz fremder Tiere. Spätestens nach dem Ausbrüten merkten die unglücklichen Eltern das Malheur. Leider zu spät, den die Brut fraß die „falschen“ Elterntiere sofort auf.

Die Wolpertinger-Eier
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stellen in der frühen Brutphase keine Gefahr für den menschlichen Verzehr dar. Falls es doch einmal zur Verwechslung der Eier durch Menschen kommen sollte. Im Gegenteil, besonders der Geschlechtstrieb der erwachsenen männlichen Fresser wird auf das allerhöchste stimuliert. Sie verhalten sich dann nicht selten wie die Rammler aus dem Umfeld des normalen Feldhasen. Dieses Verhalten wird oft auch mit dem Frühjahr-Brunft-Verhalten mancher menschlichen Zeitgenossen verwechselt. Tatsächlich ist es aber nur eine sehr kurze Erscheinungsform, welche oft sogar in ein gegenteiliges Verhalten umschlägt (Frühjahrsmüdigkeit) also praktisch kontraproduktiv zum Leidwesen der erwachsenen weiblichen Wesen der menschlichen Gemeinde ausartet.

Für Kinder ist das ganze ungefährlich. Sollten sich die Wolpertinger allerdings bereits in der Schlupfphase befinden, dann ist eine Warnung angebracht. Wenn der Finder mit den „falschen“ Elterntieren verwechselt wird, kann es ja (wie weiter oben bereits angedeutet) zu Angriffen auf Leib und Leben kommen. Bei erwachsenen Menschen kommt es höchsten zu Bissverletzungen an den Waden. Daher der bayerische Begriff „Wadlbeißer“! Kinder könnten jedoch durchaus ernsthafter durch diese Kreaturen gefährdet sein, wenngleich ich über schwerwiegende Verletzungen noch nichts gehört oder gelesen habe.

Zusammenfassung
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Das Ostereiersuchen ist nicht ganz ungefährlich. Osterhasengelege könnten durchaus mit Wolpertingernestern verwechselt werden. Obwohl der Wolpertinger sehr scheu ist und die meisten Menschen nicht mag, sollten wir diese seltene Lebensform schützen. Schützen in dem wir alle beim Ostereiersuchen darauf achten kein Wolpertingengelege unabsichtlich oder leichtfertig zu zerstören. Wie meine eigene Feld- und Wiesenforschungen ergaben, hilft der Verzehr von Wolpertingereiern der männlichen Potenz nur kurze Zeit auf die Sprünge. Ähnlich wie beim Feldhasen.

Wenn sie ihrer Sache nicht absolut sicher sind, dann lassen sie die Finger von den Eiern und die Eier dort wo sie hingehören! Also im Nest von Schwänen, Gänsen, freilebenden Hühnern und so weiter ... . Diese Großvögel werden es uns mit vielen kleinen Küken danken und der Wolpertinger kann sich endlich über das heutige Gebiet der gesamten Europäischen Union ausbreiten. Es soll zwar hie und da schon außerhalb von Bayern angetroffen worden sein, aber scheinbar handelt es sich hier noch immer um seltene Einzelfälle!

Es lebe der Wolpertinger!

95 Bewertungen, 22 Kommentare

  • Magicfinger

    27.09.2012, 20:05 Uhr von Magicfinger
    Bewertung: besonders wertvoll

    Viele Grüße Magicfinger ;-)

  • Tweety30

    07.08.2012, 14:54 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und liebe Grüße!

  • debbi87

    05.07.2012, 22:16 Uhr von debbi87
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... Liebe Grüße ... debbi!

  • MelE

    02.06.2012, 09:37 Uhr von MelE
    Bewertung: besonders wertvoll

    Klasse! Ich hab echt gelacht. Danke dafür!

  • Baby1

    01.06.2012, 03:40 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • jschmid73

    10.05.2012, 23:35 Uhr von jschmid73
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ha, der ist ja noch köstlicher als der Blechschild-Bericht. Alle Achtung vor deiner Fachkunde in Punkto der posierlichen Spezies der Wolpertinger....bw trotzdem, weil's das einfach wert ist....

  • titus01

    02.05.2012, 23:30 Uhr von titus01
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw und LG....titus01

  • anonym

    28.04.2012, 11:48 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw und ein schönes WE

  • anonym

    15.04.2012, 01:19 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    also bei uns kommt der Osterhase - mein Sohn hat ihn dieses Jahr gesehen

  • anonym

    05.04.2012, 23:44 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich wünsche Dir auch ein schönes Osterfest.LG

  • anonym

    05.04.2012, 21:31 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW...Liebe Grüße Edith und Claus

  • Lucky130

    03.04.2012, 07:32 Uhr von Lucky130
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schmunzel: noch nie was von gehört!

  • anonym

    02.04.2012, 05:04 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    *Kicher*...Mir ist es aber ein BW wert. LG

  • Miraculix1967

    02.04.2012, 00:27 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Sonntagabend und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • michelle975

    01.04.2012, 23:58 Uhr von michelle975
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw und viele Grüße...

  • Lale

    01.04.2012, 23:18 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • katjafranke

    01.04.2012, 22:03 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße...KATJA.

  • goat

    01.04.2012, 21:56 Uhr von goat
    Bewertung: besonders wertvoll

    Dohooooch - auch hierfür gibt es ein BW von mir!

  • anonym

    01.04.2012, 20:58 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Sehr gute Vorstellung

  • morla

    01.04.2012, 20:35 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen abend noch lg. petra

  • XXLALF

    01.04.2012, 19:50 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...und einen schönen sonntag noch

  • uhlig_simone@t-online.de

    01.04.2012, 19:37 Uhr von [email protected]
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße v. Simone