Übersee Museum Testbericht

Eigentlich bin ich ja nicht so der Typ, der ständig ins Museum rennt, aber am letzten Wochenende war es dann doch wieder einmal so weit. Eine Schokoladenausstellung wird derzeit im Überseemuseum in Bremen gezeigt – und da ich der Meinung bin, dass auch in jungen Jahren ein wenig Bildung nicht schaden kann, habe ich neben meiner Frau auch gleich noch meine achtjährige Nichte mitgeschleppt.


Allgemeines

Das Überseemuseum in Bremen liegt direkt am Bahnhofsplatz und ist vom Hauptbahnhof aus in 30 Sekunden zu Fuß zu erreichen. Mit Parkplätzen ist es etwas schwieriger, hier bietet sich die Bürgerweide auf der anderen Bahnhofsseite an – dann braucht man aber schon fast 5 Minuten, um zum Museum zu gelangen.

Das Überseemuseum ist spezialisiert auf Völker-, Natur- und Handelskunde und hat eine Ausstellungsfläche von über 10.000 qm. Ins Museum integriert ist eine Kneipe / Bistro, die auch geöffnet hat, wenn das Museum geschlossen ist. Geöffnet ist das Museum meines Wissens von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr. Nagelt mich darauf jetzt bitte aber nicht fest, ich habe am vergangenen Sonntag einfach nicht darauf geachtet :-(

Derzeit wird das Museum umgebaut, was aber nicht wirklich stört. Klar sind die Baugerüste nicht besonders anschaulich, die Ausstellungen laufen aber weiter und sind nach wie vor sehr schön und umfangreich.


Schokolade

Derzeit zeigt das Überseemuseum eine Schokoladenausstellung. Dabei geht es um die Geschichte der Schokolade, ihren Siegeszug durch die Bevölkerung und Industrie. Die Ausstellung ist mit vielen liebevollen Details versehen und für alle Schokoladenliebhaber unbedingt einen Besuch wert. Es besteht z.B. die Möglichkeit, eine rohe Kakaobohne zu verzehren (puhh ist der Nachgeschmack bitter) und Kinder können ihre eigenen Schokoladentaler machen. Dabei wird nicht nur der Herstellungsprozess von Schokolade dargestellt sondern auch auf die gesellschaftliche Bedeutung eingegangen. Auch liebevolle gestaltete Elemente zu den Menschen, die den Kakao ernten und in den Anbauregionen leben, fehlt nicht.

Schön fand ich dabei auch, dass nicht nur auf die allgemeine Geschichte der Schokolade eingegangen wird, sondern auch auf die Bedeutung dieses Produkts für Bremen. Positiv hervorheben muss man wohl auch die Unterstützung der Ausstellung durch die Bremer Schokofirmen :-)

Als Eintritt habe ich für 2 Erwachsene und 1 Kind eine Familienkarte bekommen, die mich 10,50 Euro gekostet hat. Da darin nicht nur die Schokoladenausstellung enthalten ist, sondern auch der Rest des Museums, finde ich den Preis durchaus gerechtfertigt.


Afrika, Asien, Amerika

Diese drei Abteilungen des Überseemuseums sind sich in ihrer Struktur sehr ähnlich. Es geht überwiegend um die Menschen und Tiere, die in dieser Region leben. Dabei wird sehr viel mit lebensgroßen Modellen gearbeitet – sehr zur Begeisterung meiner Nichte. Die gebotenen „Szenen“ wirken sehr realistisch und sind wunderbar dargestellt. Kleine Erklärungstafeln helfen beim Verständnis, wobei mir sehr positiv aufgefallen ist, dass diese Tafeln nicht mit irgendwelchem Fachchinesisch vollgeschrieben sind, sondern in ganz normalen Deutsch Tatsachen aufzählen. Dies vereinfacht das Verständnis ungemein, oft hat meine Nichte die Tafeln gelesen und sofort im groben verstanden, um was es geht.


Was sonst noch

Das Museum hat noch einige andere Abteilungen, unter anderem auch „Unser Wald“ und „die Evolution“. Die geistige Aufnahmekapazität meiner Nichte war am Sonntag nach 2.5 Stunden aber erschöpft, so dass wir auf diese Abteilungen verzichtet haben und ich dementsprechend hier nichts dazu sagen kann.


Fazit

Die Schokoladenausstellung ist sicherlich derzeit der Aufmacher für das Überseemuseum und alleine schon einen Besuch wert. Aber auch die anderen Abteilungen vermitteln sehr realistisch das Leben von Menschen und Tieren in anderen Teilen unserer Welt. Ein Besuch im Überseemuseum ist unbedingt zu empfehlen und auch mit Kindern (sagen wir mal ab ca. 6 Jahren) überhaupt kein Problem. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit und geht geduldig auf Fragen ein.


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