Ulm, Universität Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Studentenfreundlichkeit:  sehr gut
  • Freundlichkeit der Angestellten:  freundlich
  • Lehrniveau:  hoch
  • Mensa:  gute Alternative zum selber kochen
  • Studentenleben:  einmal im Semester Veranstaltungen
  • Informationsangebot:  gut
  • Freundlichkeit der Lehrkräfte:  sehr freundlich
  • Erreichbarkeit:  gut
  • Angebote des Hochschulsports:  gut
  • Parkmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Wohnmöglichkeiten:  gut
  • Vielfältigkeit des Lehrangebotes:  gut

Erfahrungsbericht von gregorthebrain

WiPhy an der Uni Ulm!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo Leute!

Da bin ich wieder, oder besser gesagt immer noch. Morgen geht es nämlich zum Bund. Und wen es interessiert, der kann ja ein wenig in meiner Meinung darüber schmökern und somit etwas mehr über meinen Werdegang erfahren. Was Ihr jedoch wissen solltet. Es war lange Zeit ungewiss, wann ich zum Bund komme, beziehungsweise ob ich überhaupt gezogen werde. Daher musste ich nach Alternativen suchen. Meine Wahl fiel auf ein Studium, und zwar das der Wirtschaftsphysik, in Ulm.

Als ich jedoch dann von Bekannten und Verwandten gefragt wurde, was ich nach meinem Abitur machen möchte, und ich dann antwortete, Wirtschaftsphysik, sah ich bei vielen die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben: Wirtschaftsphysik, was ist das denn??? Kurz und knapp gesagt: Wirtschaftsphysik, das ist nichts anderes als eine Kombination von Wirtschaft und Physik. Logisch, oder? Trotzdem konnten einige auch damit noch nicht all zu viel anfangen. Die Frage ist nur, warum nicht. Ok, viele hatten noch nie vorher etwas davon gehört, aber es gibt doch schon seit langem Fächer wie Wirtschaftsmathematik, Wirtschaftsingenieurwesen ... .

Und für alle die, die sich nun immer noch nichts darunter vorstellen können, möchte ich noch ein wenig mehr schreiben. Und zwar, was genau Wirtschaftsphysik ist, wieso man es nur in Ulm studieren kann und wie ich zu dieser Wahl gekommen bin.

Warum viele mit dem Fach beziehungsweise der Fächerkombination Wirtschaftsphysik nicht all zu viel anfangen konnten, mag auch daran liegen, dass es ein recht junger Studiengang ist. Genau gesagt kann man es erst seit 1998 studieren. Daher möchte ich hier ein wenig Aufklärung leisten :-).

Wie kam es überhaupt zu der Idee, ein neues Studienfach namens Wirtschaftsphysik einzurichten?
In den letzten Jahren war eine klare Tendenz zu erkennen, dass immer mehr Physiker in die freie Wirtschaft gingen. Zum einen, weil dort sicherlich besser bezahlt wird als für Forschungsarbeit, zum anderen aber auch, weil die Wirtschaft genau solche Leute suchte. Physiker werden durch Ihre breite Ausbildung und das Lernen des logischen Denkens nämlich gerne auch als Generalisten bezeichnet. Der Wechsel in die Wirtschaft war jedoch für viele Physiker nicht ganz so einfach, da sie mit BWL und VWL bis dahin wenig am Hut hatten, und sich so die Zusatzkenntnisse erst noch aneignen mussten. Da liegt es doch auf der Hand, dass diese auch schon während des Studiums erlangt werden können sollten (hört sich zwar komisch an, ist aber, so glaube ich, dennoch richtig). Und so entstand dann der Studiengang Wirtschaftsphysik.
Wirtschaftsphysik kann man also im Grunde als normalen Physik- Studiengang bezeichnen, bei dem man sich nebenbei noch ein paar Wirtschaftskenntnisse aneignet. Die ökonomischen Vorlesungen hört man sich übrigens zusammen mit angehenden Wirtschaftsmathematikern und Wirtschaftsinformatikern an.

Und warum in Ulm? Ulm ist eine recht kleine Uni mit weniger als 10.000 Studierenden. Diese konzentrieren jedoch zum größten Teil auf naturwissenschaftliche Fächer. Des weiteren war Ulm auch schon in der Vergangenheit sehr innovativ, was das Hervorbringen neuer Studienfächer betrifft. So wurde, soweit ich richtig informiert bin, auch die Wirtschaftsmathematik zunächst in Ulm eingeführt. Mit großem Erfolg, denn heute ist das Fach an vielen großen Unis zu belegen. Und ich denke, wenn es dann 2003 die ersten Wirtschaftsphysik Absolventen gibt, wird sich zeigen, dass auch dies eine gute Idee war.

Wie ich auf Wirtschaftsphysik gekommen bin, wollt Ihr wissen? Eine etwas kompliziertere Geschichte. Schon während meiner Schulzeit habe ich mir natürlich Gedanken darüber gemacht, was ich später einmal werden will. Vor zwei Jahren dann hat mir mein Anlageberater empfohlen, eine kleine Summe auch in Aktienfonds zu investieren. Diese könnte ich dann fünf Jahre liegen lassen, und danach könne ich mich in der Regel über 10 Prozent Gewinn pro Jahr freuen. Aber mal abgesehen davon, dass es auch Ausnahmen gibt :-(, habe ich es natürlich auch nicht geschafft, die Fonds fünf Jahre lang „liegen“ zu lassen, sondern beschäftigte mich fast täglich damit. Und am Anfang lief es ja auch noch ganz gut. Nach kurzer Zeit war ich dann so begeistert von der Anlageform, dass ich mich auch bald mit dem Kauf von Einzelwerten befasste. Und auch wenn ich damit schon des öfteren auf die Schnauze gefallen bin (der Neue Markt lässt grüßen), tat dies meinem Interesse an Aktien keinen Abbruch, so dass nach einiger Zeit fest stand, dass ich auch beruflich irgendwas in diese Richtung machen möchte.

Stellt sich natürlich die Frage, wie ich am besten den Einstieg schaffen kann. Natürlich liegt da ein BWL- oder VWL- Studium auf der Hand. Mit diesem Gedanken konnte ich mich jedoch nicht all zu sehr anfreunden, da es einerseits schon eine sehr hohe Anzahl an BWL- Studenten gibt, und ich andererseits auch im Mathe- und Physik- LK recht erfolgreich gewesen bin, und daher diese Richtung nicht ganz aus den Augen verlieren wollte. Auch mein Physik- Lehrer redete immer wieder auf mich ein. Und als ich dann eines Tages ein Plakat der Universität Ulm im Physikraum vorfand, auf welchem für das neue Studienfach Wirtschaftsphysik geworben wurde, weckte dies sofort mein Interesse.

Und auch wenn ich nun doch erst zum Bund muss, denke ich, dass ich dann nächstes Jahr nach Ulm gehen werde. Zum Schluss noch ein paar kurze Infos zum Studiengang.

Das Studium der Wirtschaftsphysik, in welchem Ihr auch eine gute Informatik- Ausbildung erlangt, dauert in der Regel neun Semester, also viereinhalb Jahre. Beginnen könnt Ihr sowohl im Sommer- als auch im Wintersemester. Am Abschluss des Studiums steht die Diplomprüfung. Bei erfolgreichem Bestehen könnt Ihr Euch also nachher Diplom-Wirtschaftsphysiker (oder auch Diplom- Wirtschaftsphysikerin) nennen. Die Leute scheinen da übrigens auch alle sehr nett und hilfsbereit zu sein. Habe nämlich mit einem Professor telefoniert, welcher mir ein wenig mehr über das Studium erzählt hat. Weitere Infos findet Ihr übrigens unter www.uni-ulm.de

Ich hoffe, ich habe Euch nun den Studiengang Wirtschaftsphysik ein wenig näher bringen können. Falls Euch also demnächst einer erzählt, er studiere Wirtschaftsphysik, dürftet Ihr nun im Bilde darüber sein, was er so macht. Bis dahin alles Gute!

GregTheBrain