Umwelt, Verkehr, Energie Allgemein Testbericht

Vorbemerkungen

Erdgas kann in komprimierter Form (Compressed Natural Gas = CNG) in Ottomotoren zur Verbrennung eingesetzt werden. Dabei wird statt des Benzin-Luft-Gemischs ein Gas-Luft-Gemisch elektronisch gesteuert in den Zylinder eingeblasen. Das komprimierte Erdgas ist nicht mit flüssigem Butan/Propan-Gas (LPG oder auch Autogas genannt zu verwechseln.

Man unterscheidet monovalente und bivalente Fahrzeuge.

Erstere können nur mit Erdgas fahren und die Motoren sind auf Erdgas optimiert. Mit dem zukünftigen Netz von zwölf Tankstellen in Berlin sind sie für den reinen Stadtverkehr gut einsetzbar.

Bivalente Fahrzeuge haben einen Erdgas- und einen Benzintank. Sie können mit beiden Kraftstoffen betrieben werden. Ist der Erdgastank leer, schaltet der Motor automatisch auf Benzin um. Manuell kann man auch über einen Schalter den Kraftstoffwechsel erreichen.

Fragen und Antworten:

1.Warum Erdgasfahrzeuge?

Erdgasfahrzeuge sind gegenüber herkömmlichen Autos in den Schadstoffemissionen deutlich geringer. Sie sind seit einigen Jahren bereits auf dem Markt.

Erdgasfahrzeuge sind sicher und sparsam.

2.Warum sind Erdgasfahrzeuge sicher?

Da Ergas leichter als Luft ist, steigt es bei eventuellen Leckagen immer nach oben und verdünnt sich mit der Umgebungsluft.

Erdgas ist riechbar, lange bevor ein zündfähiges Gemisch entsteht. Die GASAG in Berlin und auch andere Energieversorger geben dem Erdgas ein Geruchsstoff bei.

Der Tank ist trotz des hohen Kompressionsdrucks (200 bar) völlig sicher.

Umfangreiche Tests seitens der Hersteller und gesetzliche Sicherheitsvorgaben gewährleisten einen risikolosen Einsatz der Erdgastanks.

Der Betriebsdruck eines Tanks liegt bei 200 bar. Sein Berstdruck liegt bei 500 bis 600 bar.

Mit dieser Sicherheit ist der Tank die stabilste Komponente im Fahrzeug.

Die Erdgastanks unterliegen der Druckbehälterverordnung und werden vom TÜV überwacht.

Bei eventuellen Leitungsabrissen verhindert ein automatisches Sicherheitsventil den Gasaustritt.

Die sichere Verankerung der Druckgasbehälter ist in strengen Richtlinien geregelt.

3. Dürfen Erdgasfahrzeuge in Tiefgaragen?

Weil Erdgas leichter als Luft ist, zieht es nach oben ab und bildet unter normal belüftete Garagen kein explosives Gas-Luft-Gemisch.

Die Verbotsschilder „Einfahrt verboten für Druckgasfahrzeuge“ gelten für flüssiges Propan/Butan.

4. Sind Wartung und Pflege eines Erdgasfahrzeuges aufwendig?

Die Motorpflege unterscheidet sich nicht von der des Benzinbetriebenen Fahrzeugs. Dies gilt auch für Öl- und Inspektionsintervalle.

Schon aus Gewährleistungsgründen sollte für die Reparaturen eine Vertragswerkstatt in Anspruch genommen werden.

Bei Arbeiten an der Gasanlage ist dies zwingend, da die Werkstatt entsprechend zertifiziert sein muss.

Bisher mussten die Stahltanks in ausgebautem Zustand alle 5 Jahre vom TÜV geprüft werden. Dieser Zeitraum soll demnächst auf zehn Jahre verlängert werden.

Komposittanks (das sind z.B. mit Kohlefasern verstärkte Aluminiumtanks) mussten alle drei Jahre geprüft werden. Auch dieser Zeitraum soll demnächst auf fünf Jahre verlängert werden.

5. Wie Umweltschonend ist Erdgas?

Erdgasmotoren haben derzeit die niedrigsten Abgasemissionen unter allen Verbrennungsmotoren.

Im Vergleich zum Benzinbetrieb entstehen beim Erdgasantrieb 25 % weniger Kohlendioxid (CO2).

Beim Erdgasbetrieb entstehen deutlich geringere Mengen Kohlenmonoxid (CO) als bei herkömmlichen Motoren.

Die gesundheitsschädlichen Kohlenwasserstoffe (HC) werden erheblich verringert.

Die Stickoxidemissionen (NOx) liegen um 50 - 80 % unter denen des Dieselfahrzeugs, weil ein Erdgasfahrzeug äußerst geringe messbare Rußpartikel emittiert.

Erdgasbetriebene PKW unterschreiten auch die weltweit schärfsten kalifornischen Abgasstandards.

6. Ist ein Erdgasfahrzeug wirtschaftlich?

Erdgasfahrzeuge sind insbesondere durch die vom Deutschen Bundestag bis Ende 2009 gedeckelte Mineralölsteuer extrem wirtschaftlich.