Erfahrungsbericht von zettikonfetti
Willis weint!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
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Oh ja, ihr alle habt genau Recht, ein weiterer Film aus den Krankheitstagen, welchen ich mir reingezogen habe. Ausgewählt hat ihn diesmal aber nicht meine Mama, sondern meine Cousine, welche mir damit eine kleine Freude machen und auch ein wenig Ablenkung verschaffen wollte.
Sie konnte natürlich nicht Ahnen, dass ich sowieso jeden Tag mindestens zwei Filme aus der Videotheke da liegen hatte. So war sie sichtlich enttäuscht. Die Geste war jedoch super lieb und gefreut habe ich mich darüber natürlich auch. Aber nun zum Film.
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Bruce Willis alias David Dunn reist in einem Zug. Kurz vor Philadelphia dann das große Unglück. Der Zug hat einen Unfall und alle Insassen müssen sterben.
Alle? Nein, einer überlebt das Unglück und dieser jemand ist David Dunn. Noch nicht einmal eine Prellung, geschweige denn einen Kratzer oder eine Schnittwunde hat er davon getragen. Alles grenzt an ein Wunder. Warum ausgerechnet David Dunn?
Daraufhin findet David Dunn einen mysteriösen Zettel auf seinem Autofenster. Hier wird er gefragt, ob er schon jemals Krank gewesen oder verletzt gewesen sei. Obwohl Dunn diverse Nachforschungen anstellt, kann sich weder er noch seine Frau daran erinnern. Und Dunn fragt sich ob diese Begebenheiten nicht etwas zu bedeuten haben.
Durch den Schreiber des ominösen Zettels wird ihm versprochen, dass man ihm die Antwort auf das \'Warum\' geben könne.
Eingefangen von diesem Gedanken, dass man ihm erklärt, weshalb ihm noch nie eine Verletzung heimgesucht, eine Krankheit befallen hat, macht er sich mit seinem Sohn Joseph auf den Weg zu Elijah Price, dem Verfasser des Zettels.
Price ist Comichändler und leidet an der sogenannten Glaskrankheit, sprich seine Knochen sind übermäßig brüchig und er muss aufpassen, dass er nicht stürzt oder dergleichen mehr, denn dass könnte unter Umständen seinen Tod bedeuten.
Price erklärt Dunn in beisein seines Sohnes, dass sich seit Jahren mit Comics beschäftigt und diese eine Art versteckte schriftliche Überlieferungen der Vorfahren seien. Und genau in einem solchen Comic würde auch Dunn auftauchen.
Price eröffnet ihm, dass er ein Superheld sei, dessen Körper über die Maßen gegen Krankheiten und Verletzungen immun sei, sozusagen das Gegenstück zu ihm selber. Sein Pendant, das Price seit Jahren gesucht hat.
Dunn hält diese Idee für absoluten Quatsch, sein Sohn jedoch glaubt diese Geschichte und versucht den Vater davon zu überzeugen, dass Price Recht behält.
Im weiteren Verlauf muss Dunn dann herausfinden, dass Price doch nicht Unrecht hatte und er wirklich über das normale Maße unempfindlich und kräftig ist. So rettet er eine Familie vor dem sicheren Tod eines Psychopathen und wird zum Held ohne Namen.
Mit diesem Wissen geht er dann zu Price und muss zu seinem Erstaunen feststellen, dass Price selber einer der größten Übeltäter ist.
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Die Story:
Der Traum der hier mitschwingt steckt in jedem von uns. Nämlich der Wunsch eines jeden, insgeheim doch ein Superheld zu sein, der die Menschheit beschützt und behütet. Zwar Wunschdenken, aber doch von den meisten von mindestens einmal geträumt. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb der Film so großen Anklang fand.
Die Geschichte als solche, dass Comics eine Überlieferung unserer Vorfahren ist, in welchen die Erfahrungen in Bildern niedergeschrieben ist entbehrt doch jeglicher Realität und ist meiner Meinung nach ein Schwachpunkt in der Geschichte. Auch wenn Price versucht diese Story sehr glaubwürdig zu verkaufen und darzustellen.
Durch den gesamten Film zieht sich eine düstere Stimmung. Teils sogar sehr beklemmend. Nicht wie die anderen Actionfilme mit Bruce Willis, ist dieser hier ein ruhigerer, ja sehr langsamer und eher nachdenklicher Film, der durch die Atmosphäre besticht.
Ist Willis normal eine Schauspieler der durch coole Sprüche und schlagkräftige Argumente besticht, zeigt er hier seine eher nachdenkliche und besonnene Seite.
Er verkörpert den normalen Bürger, der aufgrund seines Lebens keine Möglichkeit mehr sieht ein Held zu werden und steht aber gerade einer solchen Möglichkeit gegenüber. Das er sie nicht wahrhaben möchte kann man vielleicht nachvollziehen.
Die Bilder:
Der Film macht zu Beginn den Eindruck als sei die Bildqualität sehr schlecht. So sind wenig intensive Farben vorhanden. Die Farben gehen sogar fast über in einen grau-weiß-schwarz Film, der die düstere und bedrückende Stimmung des Films nach einmal unterstützen.
Die Kameraführung ist für einen Willis Film erschreckend langsam ohne viele Sprünge. Einzig in zwei bis drei Szenen verschnellert sich diese.
Special Effekts sind Mangelware und kommen nur gelegentlich vor, spielen aber keine bedeutende Rolle in dem Film, sondern sind nur Beiwerk, um die Geschichte zu erklären. Z.B. das Hotelfeuer ganz zum Schluss, oder das Zugunglück zu Beginn des Films.
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Bruce Willis:
Ist man von ihm immer nur Actionrollen wie in Filmen wie \"Last Boys Scout\", \"Die Hard 1 - 3\" oder ähnlichen gewohnt, kommt hier seine ruhige und schauspielerisch anspruchsvollere Seite zum Vorschein.
Willis spielt seine Rolle sehr besonnen, ruhig und lässt hier und da eine gute Portion Pessimismus erkennen.
So kennt man einen Willis nicht und ist doch sehr überrascht, dass er zum einen in einem solch ruhigen Film mitspielt und andererseits auch noch eine so gute schauspielerische Leistung abliefert.
Sein Talent für Komödien hatte man ja bereits in Filmen wie \"Das Model und der Schnüffler\" und \"Hudson Hawk\" bestaunen können. Auch wenn es sich hier um einen Thriller handelt, verdient er meines Erachtens nach nicht den Titel sondern will sich nicht wirklich in eine Kategorie einordnen.
Das Willis für solche Rollen aber auch geeignet erscheint kann man sich nach seiner Darstellung in \"12 Monkeys\" vorstellen.
Samuel L. Jackson:
Spielt den Price, der mit einer schweren Krankheit auskommen muss. Auch er gehört zu den besten Schauspielern, denen man sicherlich immer wieder eine Rolle geben kann und aus der er dann das beste macht. So auch hier.
Vor allem der mittlerweile festgesetzte Pessimismus der Price befallen hat ist deutlich spürbar. Dieser wird noch größer als Dunn seine \"wahre\" Identität leugnet und von der Comicgeschichte nichts wissen will.
Jackson besticht durch seine Mimik und Gestik und auch nicht wie sonst durch taffe Sprüche und diversen Actioneinlagen.
Glaubwürdig spielt er einen mittlerweile verbitterten, vernarrten und besessenen Comichändler, der an seine eigenen Geschichten mehr Glauben findet, als an der Realität, der er durch die Comics versucht zu entfliehen.
Beide Schauspieler geben eine sehr gute Leistung ab, spielen ihre Rolle sehr glaubwürdig und überzeugend, so dass man ihnen die dargestellten Figuren abnimmt und mitfiebert. Sicherlich hofft man selber auch mit dem Sohn Joseph, dass Price Recht hat, umso erschreckender dass man zum Schluss einsehen muss, dass Price selber mehrere hundert Menschen auf seinem Gewissen hat.
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Ein Film, der einmal ausbricht aus den normalen Bruce Willis und Samuel L. Jackson Actionreihen. Umso erstaunlicher das er voll überzeugen und den Zuschauer zum Nachdenken bring. Vielleicht nicht über die Story, aber vielleicht über den Gang seines eigenen Lebens.
So wird man vielleicht mit rasanter Actionerwartung in den Film gehen und betrübt, ja beklemmt heraustappseln und feststellen müssen, dass die Welt in ihrem inneren Böse und Abscheulich ist und ein klein wenig pessimistischer sein. Und um die Erfahrung reicher, dass das Gute immer auch das Böse bedingt.
© zettikonfetti
Oh ja, ihr alle habt genau Recht, ein weiterer Film aus den Krankheitstagen, welchen ich mir reingezogen habe. Ausgewählt hat ihn diesmal aber nicht meine Mama, sondern meine Cousine, welche mir damit eine kleine Freude machen und auch ein wenig Ablenkung verschaffen wollte.
Sie konnte natürlich nicht Ahnen, dass ich sowieso jeden Tag mindestens zwei Filme aus der Videotheke da liegen hatte. So war sie sichtlich enttäuscht. Die Geste war jedoch super lieb und gefreut habe ich mich darüber natürlich auch. Aber nun zum Film.
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Bruce Willis alias David Dunn reist in einem Zug. Kurz vor Philadelphia dann das große Unglück. Der Zug hat einen Unfall und alle Insassen müssen sterben.
Alle? Nein, einer überlebt das Unglück und dieser jemand ist David Dunn. Noch nicht einmal eine Prellung, geschweige denn einen Kratzer oder eine Schnittwunde hat er davon getragen. Alles grenzt an ein Wunder. Warum ausgerechnet David Dunn?
Daraufhin findet David Dunn einen mysteriösen Zettel auf seinem Autofenster. Hier wird er gefragt, ob er schon jemals Krank gewesen oder verletzt gewesen sei. Obwohl Dunn diverse Nachforschungen anstellt, kann sich weder er noch seine Frau daran erinnern. Und Dunn fragt sich ob diese Begebenheiten nicht etwas zu bedeuten haben.
Durch den Schreiber des ominösen Zettels wird ihm versprochen, dass man ihm die Antwort auf das \'Warum\' geben könne.
Eingefangen von diesem Gedanken, dass man ihm erklärt, weshalb ihm noch nie eine Verletzung heimgesucht, eine Krankheit befallen hat, macht er sich mit seinem Sohn Joseph auf den Weg zu Elijah Price, dem Verfasser des Zettels.
Price ist Comichändler und leidet an der sogenannten Glaskrankheit, sprich seine Knochen sind übermäßig brüchig und er muss aufpassen, dass er nicht stürzt oder dergleichen mehr, denn dass könnte unter Umständen seinen Tod bedeuten.
Price erklärt Dunn in beisein seines Sohnes, dass sich seit Jahren mit Comics beschäftigt und diese eine Art versteckte schriftliche Überlieferungen der Vorfahren seien. Und genau in einem solchen Comic würde auch Dunn auftauchen.
Price eröffnet ihm, dass er ein Superheld sei, dessen Körper über die Maßen gegen Krankheiten und Verletzungen immun sei, sozusagen das Gegenstück zu ihm selber. Sein Pendant, das Price seit Jahren gesucht hat.
Dunn hält diese Idee für absoluten Quatsch, sein Sohn jedoch glaubt diese Geschichte und versucht den Vater davon zu überzeugen, dass Price Recht behält.
Im weiteren Verlauf muss Dunn dann herausfinden, dass Price doch nicht Unrecht hatte und er wirklich über das normale Maße unempfindlich und kräftig ist. So rettet er eine Familie vor dem sicheren Tod eines Psychopathen und wird zum Held ohne Namen.
Mit diesem Wissen geht er dann zu Price und muss zu seinem Erstaunen feststellen, dass Price selber einer der größten Übeltäter ist.
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Die Story:
Der Traum der hier mitschwingt steckt in jedem von uns. Nämlich der Wunsch eines jeden, insgeheim doch ein Superheld zu sein, der die Menschheit beschützt und behütet. Zwar Wunschdenken, aber doch von den meisten von mindestens einmal geträumt. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb der Film so großen Anklang fand.
Die Geschichte als solche, dass Comics eine Überlieferung unserer Vorfahren ist, in welchen die Erfahrungen in Bildern niedergeschrieben ist entbehrt doch jeglicher Realität und ist meiner Meinung nach ein Schwachpunkt in der Geschichte. Auch wenn Price versucht diese Story sehr glaubwürdig zu verkaufen und darzustellen.
Durch den gesamten Film zieht sich eine düstere Stimmung. Teils sogar sehr beklemmend. Nicht wie die anderen Actionfilme mit Bruce Willis, ist dieser hier ein ruhigerer, ja sehr langsamer und eher nachdenklicher Film, der durch die Atmosphäre besticht.
Ist Willis normal eine Schauspieler der durch coole Sprüche und schlagkräftige Argumente besticht, zeigt er hier seine eher nachdenkliche und besonnene Seite.
Er verkörpert den normalen Bürger, der aufgrund seines Lebens keine Möglichkeit mehr sieht ein Held zu werden und steht aber gerade einer solchen Möglichkeit gegenüber. Das er sie nicht wahrhaben möchte kann man vielleicht nachvollziehen.
Die Bilder:
Der Film macht zu Beginn den Eindruck als sei die Bildqualität sehr schlecht. So sind wenig intensive Farben vorhanden. Die Farben gehen sogar fast über in einen grau-weiß-schwarz Film, der die düstere und bedrückende Stimmung des Films nach einmal unterstützen.
Die Kameraführung ist für einen Willis Film erschreckend langsam ohne viele Sprünge. Einzig in zwei bis drei Szenen verschnellert sich diese.
Special Effekts sind Mangelware und kommen nur gelegentlich vor, spielen aber keine bedeutende Rolle in dem Film, sondern sind nur Beiwerk, um die Geschichte zu erklären. Z.B. das Hotelfeuer ganz zum Schluss, oder das Zugunglück zu Beginn des Films.
>>>>>>>>>
Bruce Willis:
Ist man von ihm immer nur Actionrollen wie in Filmen wie \"Last Boys Scout\", \"Die Hard 1 - 3\" oder ähnlichen gewohnt, kommt hier seine ruhige und schauspielerisch anspruchsvollere Seite zum Vorschein.
Willis spielt seine Rolle sehr besonnen, ruhig und lässt hier und da eine gute Portion Pessimismus erkennen.
So kennt man einen Willis nicht und ist doch sehr überrascht, dass er zum einen in einem solch ruhigen Film mitspielt und andererseits auch noch eine so gute schauspielerische Leistung abliefert.
Sein Talent für Komödien hatte man ja bereits in Filmen wie \"Das Model und der Schnüffler\" und \"Hudson Hawk\" bestaunen können. Auch wenn es sich hier um einen Thriller handelt, verdient er meines Erachtens nach nicht den Titel sondern will sich nicht wirklich in eine Kategorie einordnen.
Das Willis für solche Rollen aber auch geeignet erscheint kann man sich nach seiner Darstellung in \"12 Monkeys\" vorstellen.
Samuel L. Jackson:
Spielt den Price, der mit einer schweren Krankheit auskommen muss. Auch er gehört zu den besten Schauspielern, denen man sicherlich immer wieder eine Rolle geben kann und aus der er dann das beste macht. So auch hier.
Vor allem der mittlerweile festgesetzte Pessimismus der Price befallen hat ist deutlich spürbar. Dieser wird noch größer als Dunn seine \"wahre\" Identität leugnet und von der Comicgeschichte nichts wissen will.
Jackson besticht durch seine Mimik und Gestik und auch nicht wie sonst durch taffe Sprüche und diversen Actioneinlagen.
Glaubwürdig spielt er einen mittlerweile verbitterten, vernarrten und besessenen Comichändler, der an seine eigenen Geschichten mehr Glauben findet, als an der Realität, der er durch die Comics versucht zu entfliehen.
Beide Schauspieler geben eine sehr gute Leistung ab, spielen ihre Rolle sehr glaubwürdig und überzeugend, so dass man ihnen die dargestellten Figuren abnimmt und mitfiebert. Sicherlich hofft man selber auch mit dem Sohn Joseph, dass Price Recht hat, umso erschreckender dass man zum Schluss einsehen muss, dass Price selber mehrere hundert Menschen auf seinem Gewissen hat.
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Ein Film, der einmal ausbricht aus den normalen Bruce Willis und Samuel L. Jackson Actionreihen. Umso erstaunlicher das er voll überzeugen und den Zuschauer zum Nachdenken bring. Vielleicht nicht über die Story, aber vielleicht über den Gang seines eigenen Lebens.
So wird man vielleicht mit rasanter Actionerwartung in den Film gehen und betrübt, ja beklemmt heraustappseln und feststellen müssen, dass die Welt in ihrem inneren Böse und Abscheulich ist und ein klein wenig pessimistischer sein. Und um die Erfahrung reicher, dass das Gute immer auch das Böse bedingt.
© zettikonfetti
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