Unbreakable - Unzerbrechlich (VHS) Testbericht

Wer ist schon bereit für die Wahrheit? Die schockierende Wahrheit meine ich. Ich möchte eigentlich nichts vorwegnehmen, aber weise bereits an dieser Stelle darauf hin, dass ich entgegen meiner Gewohnheit bei diesem Filmbericht eine Ausnahme mache - ich werde viele Schlüsselszenen und das Ende des Films verraten.
Diejenigen, die den Film unvoreingenommen selbst sehen möchten, sollten dementsprechend nicht die "Story" lesen.

"Unbreakable" ist der Nachfolger des viel beachteten und meiner Meinung nach grandiosen Erfolgsstreifens "The Sixth Sense".
Der Regisseur M. Night Shyamalan steht für übersinnliche Mystery-Thriller mit einem überraschenden, ja schockierenden Ende. Das ist auch bei "Unbreakable" so.

Hochachtung vor der oft einsilbigen, aber von der Mimik eindrucksvollen schauspielerischen Leistung Bruce Willis´. Zwar ist seine Sprache sowohl im Original, als auch in der Synchronisation immer etwas nuschelig und flüsternd, aber es passt.

Lange Zeit empfand ich den Film als ziemlich unspannend, ja beinahe langweilig.
Es passiert eigentlich nichts (mal abgesehen vom Startereignis - dazu mehr unter "STORY").
Doch es baut sich eine psychische Spannung auf, deren Ursache lange Zeit im dunkeln bleibt - bis zum Schockfinale.
Ich war schon ziemlich enttäuscht und hatte mir mehr erwartet - mit "The6th Sense" konnte der Streifen nun wirklich nicht mithalten. Doch mit der Auflösung wurde mir schlagartig klar, dass der Film eine zweite - mir vorher verborgene - Ebene in sich birgt. Nach der Auflösung des Sinnes fällt es einem im wahrsten Sinne wie Schuppen von den Augen...
Man MUSS den Film 2 mal sehen! Dann wird die versteckte zweite Wahrheit völlig unverblümt offenbart. Das, was man vorher ansatzweise erahnte ist wirklich da!

Schauspieler:
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David Dunn - Bruce Willis
Elijah Price - Samuel L. Jackson
Audrey Dunn - Robin Wright Penn
Joseph Dunn - Spencer Treat Clark

Spieldauer: 102 Minuten plus Zusatzmaterial
Sprachen: Deutsch und Englisch
Ton: Dolby Digital 5.1
Format: 16:9 und 1:2,35
Freigabe: ab 16 Jahren

Zusatzmaterial:
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Trailershow - Spots der Filme "Coyote Ugly", "Dinosaurier", "Pearl Harbor"; und "Disney´s The Kid".
Szenenauswahl in 28 Kapiteln
Extras: Kinotrailer von "Unbreakable";
Zusätzliche Szenen - Viele Szenen fielen der Schere zum Opfer. Sei es weil sie zu früh das Geheimnis verraten hätten oder einfach nur den Film zu sehr gestreckt hätten.
Doch im Nachhinein sind einige davon sehr sehenswert. Man merkt dem Regisseur sein bedauern an, dieses Material heraus geschnitten haben zu müsse, aber wie sagt er so treffend "So läuft´s"...
Ein Making Of zum Film. Hier wird deutlich gemacht, welche Parallelen, aber auch Unterschiede zu "The 6th Sense" bestehen. Ein Großteil des Stabs ist auch bei "Unbreakable" wieder am Werk. Nicht zuletzt Bruce Willis als Hauptdarsteller.

Die Story:
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Der Film beginnt zwar mit einem vermeintlichen Knalleffekt, nämlich einem verheerenden Zugunglück - aber dieser wird nicht gezeigt. Es gibt lediglich eine Berichterstattung - Vorher-Nachher, ohne den Crash zu zeigen.
David Dunn, gespielt von >Bruce Willis, sitzt in diesem Zug und überlebt als einziger Insasse unverletzt. Ein zweiter Überlebender stirbt während der Operation an seinen schweren Verletzungen.
Der Arzt untersucht David und stellt mehrfach ungläubig die Frage, ob er wirklich im Zug gesessen habe. Denn er hat keine einzige Schramme...!!!

Als er nach der Trauerfeier für die Opfer der Zugkatastrophe eine mysteriöse Karte hinter dem Scheibenwischer seines Autos vorfindet, auf der die Frage steht, ob er je krank war, setzt er sich mit dem Verfasser Elijah Price in Verbindung.
Denn ihm wird bewusst, dass er tatsächlich noch nie krank bzw. verletzt war – mit einer Ausnahme, als kleines Kind wäre er beinahe in einem Pool ertrunken!

Elijah Price ist das krasse Gegenteil von David Dunn – er hat bereits diverse Knochenbrüche hinter sich, die offenbar ihren Auslöser in einem fehlenden Enzym haben. Elijah hat quasi Glasknochen.

Elijah erzählt David seine Theorie:
Wenn er selbst nahezu zerbrechlich ist, muß es doch auch jemanden auf der anderen Seite des Durchschnitts geben - jemanden der "Unzerbrechlich" ist.
Das ist das, was er sucht und er glaubt, David wäre es.
Elijah zieht vergleiche zu Comic-Helden und Bösewichten.
Der Gute hat ein markantes Kinn und sein Heldenpathos rührt von seiner Unverwundbarkeit her. Der Böse ist jedoch immer sehr überzeichnet. Verzerrte Züge, schiefe Linien - ein großer Kopf. Und er ist verwundbar!
Interessanterweise hat aber auch jeder Held seine Stelle, die zerbrechlich ist (die Achillesferse) - Davids´ ist augenscheinlich das Wasser.
Verrate ich bereits jetzt zu viel, wenn ich darauf hinweise, dass Elijah Price eine völlig asymmetrische Turmfrisur trägt...?

David Dunn spürt seit langer Zeit eine innere Unzufriedenheit, von der er nicht weiß, woher sie rührt. Er hat eigentlich alles, was ihn glücklich machen müsste. Eine bezaubernde Frau und einen aufgeweckten Sohn, der David über die Maßen bewundert. Ein Grund ist dessen ungewöhnliche Stärke.
Joseph, so heißt der etwa Siebenjährige, darf immer bei den Trainingseinheiten seines Vaters zuschauen und ihm sogar die Gewichte auflegen. David stemmt zwar unter Anstrengung, aber ohne Limit sämtliche Massen, die Joseph ihm auflegt!
Das und die Unverletztheit nach dem Zugunglück ist der Auslöser, dass Joseph Elijahs Aussage (er war mit dabei) glauben schenkt. Joseph hält seinen Dad für Unsterblich.
Diese Vorstellung veranlasst ihn dazu, mit einer geladenen Waffe auf seinen Vater zu zielen.... !!

To be continued...


Mein Fazit
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"Unbreakable" ist ein ungewöhnlicher Streifen. Man fühlt sich nicht sofort einbezogen (mir fiel das richtige Wort nicht ein...), es dauert eine ganze Zeit, bis man gefangen wird. Die unterschwellige Befürchtung, dass das dicke Ende noch kommen mag, hält einen bei der Stange - und so ist es dann ja auch.

Der Streifen ist keine leichte Kost. Das heißt nicht, dass er besonders anspruchsvoll wäre. Nein, was ich meine ist das Resümee aus den ganzen genannten Punkten. Der Film, bzw. die Handlung ist schleppend und es herrscht eine angespannte Atmosphäre, ohne dass der Streifen wirklich spannend ist. Dann der Paukenschlag zum Schluß.
Regisseur Shyamalan bringt es eindeutig auf den Punkt. Sinngemäß:
Man hat bereits während des Films ein komisches Gefühl, dass sich am Ende bestätigt. Im Nachhinein wird einem klar, dass man eigentlich wusste, dass es unausweichlich so kommen musste, ohne dass es einem bewusst war...



© HiRD1
Erstveröffentlichung 16.02.2002