Unilever Bifi Ranger Testbericht

Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit Bifi Produkten hätte ich
vielleicht wissen müssen, dass auch von Bifi Ranger nicht allzu viel zu erwarten sein kann. Aber die doch recht ansprechende Verpackung und ein unerträgliches Hungergefühl im Magen haben mich kürzlich denn doch dazu veranlasst den Snack zu probieren. Aber vielleicht muss man aussehen wie die Jungs von Zomtec, um so etwas ernstlich essen zu können. Doch hier erst einmal die Details:

Aussehen:

Quälender Hunger trieb mich dazu, den Bifi Riegel in den Einkaufskorb zu packen (ich sollte eigentlich langsam wissen, dass ich lieber nicht
einkaufen gehen sollte, wenn ich Hunger habe...). Die Verpackung sieht auf den ersten Blick aus wie ein etwas zu groß geratener Schokoriegel. Die kräftige rote Farbe und der Name \"Ranger\" lassen aber schon anderes
vermuten. Was auf der Verpackung abgebildet ist, sieht ja recht ansprechend aus. Eine Mischung aus Schinken, Fleisch und Kidney-Bohnen im Teigmantel - also so eine Art Chili con Carne für unterwegs. Texas-Pack wird das ganze genannt, dazu noch der Hinweis \"Beiß dich durch!\". Soll wohl ein Snack für harte Kerle sein und ein Bild von unrasierten Männern mit Holzfällerhemd, Marlboro im Mundwinkel und Lasso am Gürtel hervorrufen, die den Geruch von Kuhmist verströmend am Geländer einer Pferdekoppel lehnen und mit zwei schnellen Bissen ihren Ranger-Snack verschlingen.
Nun ja, meine Phantasie schien der Riegel ja anzuregen, doch jede Prärie- und Cowboy-Assoziation verschwand schlagartig, als ich den Texas-Pack aus seiner Folie schälte. Was ich dann in der Hand hielt, war ein ausgesprochen labberiges teigiges Etwas, was ziemlich viel Luft zu enthalten schien und eher an eine kakerlakenverseuchte Burger-Fettbude in den dunkelsten Gassen einer russischen Großstadt erinnerte, als an Prärie und TexMex-Lokale. Was sollte das noch werden...?

Und der weitere Leidensweg:

Aber nun hatte ich es eben gekauft, nun musste es wenigstens probiert
werden. Misstrauisch begann ich mit zaghaftem Biss eine Seite des
merkwürdigen Snacks anzunagen. Meine Zähne gruben sich dabei durch einen Teigmantel, der so trocken war, dass er widerspenstig am Gaumen kleben blieb. Das entsprach so ungefähr meinen Erwartungen. Von irgendwelchem Fleisch oder sonstigem Inhalt war am Anfang des Riegels noch gar nichts bemerkbar. Es war denn aber der Blick ins Innere des Snack, der mir dann vollends die Sprache verschlug.
Ich entdeckte drei spärliche Schichten undefinierbarer Substanzen, die ich am liebsten gleich ins nächste Chemielabor geschickt hätte. Die obere und untere Schicht zierte eine gräulich-bräunliche Farbe, wie von getrocknetem Schimmel in einer Badezimmerecke. Die mittlere Lage war annähernd rot wie eine ausgebleichte Feuerwehrjacke. Keine Schicht war dicker als 5mm, wirklich die Hälfte des Teigmantels war vollkommen leer.
Für einige Augenblicke starrte ich ungläubig auf das Etwas in meiner Hand. Ich entdeckte nichts was auch nur im Entferntesten an ein winziges Stück Schinken erinnere, geschweige denn an ein Fitzelchen Fleisch von der Kuh oder auch nur eine einzige einsame, verlorene Bohne. Dazu kam ein unnatürlicher, aber ausgesprochen passender
Geruch von vergammelter Bolognesesauce.
Todesmutig wagte ich noch einen weiteren Biss in die undefinierbaren Lagen des Bifi Ranger. Es war als würde ich Mehl kauen oder einen Keks aus einem Bundeswehr Survivalpaket. Ein definierbarer Geschmack war dabei überhaupt nicht vorhanden, nur ein widerlicher Brei walkte mir im Mund herum bis ich es schließlich dank großer Überwindung schaffte den Bissen hinunter zu schlucken.

Fazit:

Damit war das Kapitel Bifi Ranger für mich eigentlich schon beendet. Es
entlockte mir ein abfälliges Lachen, dass auf der Verpackung doch
tatsächlich etwas steht von 34% fleischhaltiger Füllung, 5% Bohnen und sogar 25% einer Tomatensauce, von der ich überhaupt nichts entdecken konnte.
Das Produkt ist schlichtweg eine Frechheit, und für den Preis von ca. 89ct. erst recht. Lasst bloß die Finger davon!