Universum Sciene Park Testbericht

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Erfahrungsbericht von frorgy

Das Universum ist ein U-Boot

Pro:

interaktive Ausstellungsstücke; Spaß für Kinder

Kontra:

Vermittlung von Wissen gelingt nicht wirklich; handwerkliche Fehler bei spektakuläre Attraktionen; zu wenig Garderoben

Empfehlung:

Ja

Das „Universum Science Center“ wirkt von außen wie ein aus einem kleinen künstlich angelegten See auftauchender Meeresbewohner – ob man dabei eher ein U-Boot oder einen Wal erkennen möchte, liegt im Auge des Betrachters. Den Eingang erreicht man über einen schmalen Brückensteg, nachdem man die

Anreise

bewältigt hat.
Mit dem PKW von der A 27 bei der Ausfahrt Horn-Lehe abfahren und der Beschilderung „Universität“ etwa 1 Kilometer durch ein Industriegebiet fahren. An der Universitätsallee befinden sich mehrere Parkplätze.
Parkgebühr: 0,60 Euro.
Achtung: Kleingeld bereits bei der Einfahrt bereithalten! Der Automat schluckt zwar auch größere Münzen, denkt aber gar nicht ans Rausgeben... hmmm... wahrscheinlich denkt er ja überhaupt nicht...

Mit der Straßenbahn Linie 6 bis zum Universum.

Wir erreichen nun den engen

Eingangsbereich

wo wir feststellen müssen, daß die Garderobe größeren Menschenanstürmen nicht gewachsen ist, wundern uns, daß vor der Kasse noch keine Toiletten sind und stellen uns dann an, um unsere Eintrittskarte für 11 Euro (ermäßigt: 6 Euro) zu erwerben. Der Preis ist durchaus angemessen, aber sicher nicht billig.
Geöffnet ist das Museum montags bis freitags von 9 – 18 Uhr; samstags, sonn- und feiertags von 10 – 19 Uhr.

Dann endlich durchqueren wir die Schranke ins Innere und gelangen zu den

Expeditionen

Das Museum ist in drei Pfade gegliedert, die die Themenbereiche Mensch, Erde und Kosmos behandeln. Auf 2 bzw. 3 Etagen wird man durch naturwissenschaftliche Experimente, Filme und interaktive Stationen geschleust, die Themenbereiche wie Sinneswahrnehmung, Vulkanentstehung oder Magnetismus behandeln.
Hier muß ich nun erklären, warum ich recht enttäuscht war. Die meisten der experimentellen Anordnungen kennt man bereits aus anderen modernen naturkundlichen Museen wie zum Beispiel das Deutsche Museum in München oder dem (inzwischen mangels Rentabilität geschlossenen) Meteorit in Essen. Ferner habe ich den Eindruck, daß der Spagat zwischen kindgerechter Aufmachung und hochkomplexen wissenschaftlichen Themen nicht geglückt ist. Die Kleinen haben zwar Spaß daran, auf die zahlreichen Knöpfe zu drücken, können aber mit Erklärungen über Quarks und Magnetische Felder wenig anfangen, die selbst viele Erwachsene überfordern dürften.
Vor allem aber kritisiere ich, daß bei potentiell spektakulären Attraktionen viele Effekte verschenkt wurden. Zwei Beispiele: Bei einer virtuellen U-Boot-Tauchfahrt wird man in einen engen Raum mit mehreren Sitzreihen geführt. Dann beginnt die Reise an den Meeresgrund. Und zwar durch drei einfache Projektionen an der vorderen Wand, einen Film mit Unterwasseraufnahmen (stellt das Fenster dar), einer Grafik mit Tiefe, Temperatur und Salzgehhalt (symbolisiert die Instrumente) und Bildern mit Meeresbewohnern (die Datenbank). Hier hätte man atmosphärisch viel mehr machen können, durch Abdunkelung, Innengeräusche etc.
Eigentlich sehr interessant fand ich eine Erdbeben-Simulation. Hier betritt man ein stilisiertes Wohnzimmer mit einem Sofa aus Großmutters Zeit, das etwa 8 Personen Platz bietet, einem Kronleuchter, einer Uhr und einem Radioempfänger. Man wird nun mit einer „Live“-Radioreportage von einem Erdbeben beschallt und dabei kräftig durchgerüttelt. Man kann sich durchaus vorstellen, wie sich ein schweres Erdbeben in einem halbwegs stabilen Haus anfühlen muß. Aber ich hätte eine Sichtblende (zum Beispiel einen einfachen Vorhang) angebracht. Denn so sieht man bereits die vollständige Vorführung, während man gerade in der Schlange darauf wartet, aufs Sofa gelassen zu werden.

Für einen Durchgang durch alle drei Expeditionen sollte man 3-4 Stunden einplanen. Und weil das etwas länger dauert, zum Schluß noch ein paar

Hinweise

1. Im ganzen Gebäude ist das Rauchen verboten, auch im Cafe-/Garderobenbereich. Ich kann zwar gut damit leben, manch einer würde sich aber sicherlich einen Raucherraum wünschen.
2. Im Cafe ist das Verzehren von mitgebrachten Speisen und Getränken gestattet – das schont den Geldbeutel, besonders bei größeren Familien.
3. Fotografieren ist im ganzen Gebäude gestattet.
4. Behindertentoiletten und Aufzüge sind vorhanden, einige Attraktionen können von Behinderten jedoch nicht begangen werden, aber ich denke, das ist okay.
5. Weitere Infos unter http://www.universum-bremen.de

Fazit

Die Kinder haben tierischen Spaß beim Drücken der Knöpfe, Spielen mit Eisenspänen und damit, die erwachsenen Begleiter durch den Taktildom (hier muß man sich im Stockdunkeln durch eine Wohnung tasten) zu hetzen.
Erwachsene werden mit Sicherheit das ein oder andere Lehrreiche finden.
Obwohl mich das Universum keineswegs vom Hocker gerissen hat, ist es sicher ein netter Familienausflug, besonders an regnerischen Tagen (also immer). Leider kommen dann aber auch viele andere auf diese Idee, so daß sich vor einigen Teilen der Ausstellung lange Schlangen bilden...

43 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Meyerhoffsche

    12.11.2008, 13:12 Uhr von Meyerhoffsche
    Bewertung: sehr hilfreich

    Goldene Herbstgrüße von der Meyerhoffschen :)

  • manu63

    11.06.2008, 00:43 Uhr von manu63
    Bewertung: sehr hilfreich

    viele Grüße von manu63

  • morla

    03.06.2008, 20:37 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche einen schönen sonnigen dienstag lg. petra

  • mrwong

    03.06.2008, 15:15 Uhr von mrwong
    Bewertung: sehr hilfreich

    s.h. liebe grüße felix ;-)

  • ingoa09

    03.06.2008, 14:25 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut beschrieben! Gruß Ingo