Universum Sciene Park Testbericht

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Erfahrungsbericht von magnifico

Interaktive Wissensvermittlung für Jung und Alt

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Das Universum Science Center (USC) in Bremen ist zweifelsohne eine sehr gelungene und auch lehrreiche Museumsvariante, die es insbesondere Kindern und Jugendlichen ermöglicht, neue Erkenntnisse über die Natur und die in ihr herrschenden Regeln und Gesetze zu erhalten. In drei Abteilungen, „Expedition Mensch“, „Expedition Erde“ und „Expedition Kosmos“ können dabei aber nicht nur Angehörige der Hauptzielgruppe ihr Wissen um die allgegenwärtigen und nicht immer ganz nachvollziehbaren Vorgänge unserer Umwelt erweitern, sondern auch so mancher Erwachsene wird staunend vor dem ein oder anderen Exponat mit Verwunderung und Verblüffung stehen bleiben und sich fragen, warum er nicht bereits davor auf die oftmals lächerlich einleuchtenden Erklärungen der Hintergründe gekommen ist.

Die „Expedition Mensch“ stellt sich dabei als Präsentation der menschlichen Entwicklung im persönlichen Bereich dar – beginnend bei der Geburt, oder genauer noch unmittelbar davor: der ungeborene Embryo im Mutterleib. Von diesem Punkt ausgehend kann der Besucher die verschiedenen Entwicklungsstufen erleben und dabei mittels den unzähligen praktischen Exponaten, die beinahe ausnahmslos selbst betätigbar sind, neue Eindrücke insbesondere über die Funktion der menschlichen fünf Sinne erfahren. Für mich persönlich war das absolute Highlight in dieser Abteilung die Erfahrung mit „dem Fels“: ein 1.000 kg schwerer (!) Gesteinsbrocken – ein Findling – ist an drei oder vier Stahlseilen so aufgehängt, dass man sich als Besucher mit einem Abstand von annähernd zehn Zentimetern unter ihn legen kann. Versucht man nun – von vornherein aussichtslos, aber dennoch wichtiger Bestandteil des Experiments – gegen den Stein zu drücken, um ihn anzuheben, überfällt denjenigen – so ging es mir zumindest – erst einmal der ernorme Eindruck dieser Gesteinsmasse. Beginnt dieses „gravitätische Damoklesschwert“ auch noch hin- und herzuschwingen – aufhalten schier nicht möglich – so dauert es nicht allzu lange, bis bei den meisten Besuchern ein dünnes Schweißperlennetz auf der Stirn erscheint – ein optionales Finger-EKG dokumentiert das Ganze auch noch sehr exakt.

Im Bereich „Expedition Erde“ werden dem Neugierigen zahlreiche Aspekte unserer Erde wie z.B. Vulkanismus, Wolkenbildung, das Wetter allgemein, aber auch die Ozeane als größte Lebensräume unserer Erde werden wiederum in zahlreichen praktisch betätigbaren Exponaten vorgeführt. Insbesondere der Erdbebensimulator wie auch die Ozeantauchfahrt waren es, die auch diese Abteilung zu einem ausgesprochen interessanten Besuch werden ließen. Bei ersterem handelt es sich um ein Exponat, bei dem bis zu fünf Erwachsene sich auf eine gewöhnliche Couch setzen können, die mit etwas Phantasie in einem Durchschnittswohnzimmer der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts stehen könnte. Zur Auswahl stehen nun drei historisch bedeutsame – und leider auch zahlreiche Opfer fordernde – Erdbeben, die sodann durch simuliert werden: beginnend mit einer Radiosendung, die als historische Einstimmung auf originalen Tondokumenten beruht, beginnen künstlich erzeugte „Erdstöße“ das „Zimmer“ zu erschüttern – und mit ihm natürlich auch die Sitzenden! Eine sehr erfahrungsbereichernde Simulation!
Die Tauchfahrt findet in einem simulierten Forschungs-U-Boot statt, indem der Teilnehmende durch die Tiefen des Atlantiks geführt wird und neben realitätsgetreuen Anzeigen über druckabhängige Temperatur-, Salzgehalt- und Druckverhältnisse auch zahlreiche Informationen zu den jeweiligen „Bewohnern“ der submaritimen Lebensräume erhält – etwas, was man sich auf keinen Fall, auch wenn geringe Warteschlangen vorhanden sind – entgehen lassen sollte.

„Expedition Kosmos“ schließlich beschäftigt sich, Name ist Programm, mit dem Universum an sich und hält neben tollen 3D-Photographien von Sternennebeln und Galaxien zahlreiche Exponate zur Entwicklung von Sternen, den volkstümlichen Mythen wie auch der Einordnung des Menschen in die kosmischen (Größen-)verhältnisse bereit. Nicht nur für Hobbyastronomen ein sehr interessanter und aufgrund der verschiedenen Sternenphotos auch sehr ansehnlicher Bereich, der das Verständnis für die Wissenschaft der außerirdischen Phänomene fördern und erweitern wird.

Die Preise für den Eintritt in den „silbernen Wal“ sind familiengerecht gehalten – finde ich zumindest angesichts der gebotenen Attraktionen – für angemessen und beinahe schon günstig. Für Familien kostet die Eintrittskarte, die für den ganzen Tag gültig ist (2 Erwachsene und 2 Kinder bis 18 Jahre) 25,- €, wobei Kinder unter 6 Jahren kostenlos hineinkommen. Erwachsene alleine zahlen 10,- €, Ermäßigungsberechtigte (z.B. Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Behinderte und Arbeitslose) müssen nur 6,- € „hinterlegen“.

Für alle, die von meinem Beitrag nicht total abgeschreckt sind – was hoffentlich, falls es denn vorkommt, nicht ausschließlich nur an meiner Schreibweise liegt – weitere Informationen benötigen oder suchen, können unter www.universum.bremen.de fündig werden – es lohnt sich ebenso wie der Besuch selbst, für den man nicht weniger als drei Stunden (werktags), im Familienkreis eher noch ein oder zwei Stunden mehr, einplanen sollte!

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