Universum Sciene Park Testbericht

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Erfahrungsbericht von Nietzsche

Der Erlebnis-Palast!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Science-Center gibt es, meines Wissens nach, noch nicht sehr lange. Als einen Vorläufer, der ihr Prinzip andeutet, kann man vielleicht das Deutsche Museum in München betrachten. Warum? Dazu gleich mehr!

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Was ist ein Science-Center?
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In einem Science-Center sind Ausstellungen zu wissenschaftlichen Themen. Allerdings beschränkt man sich nicht auf das alleinige zur Show stellen von Exponaten, die auf langen Tafeln erläutert werden. Vielmehr geht es darum Themen nicht nur visuell zu erfassen, sondern mit allen Sinnen. Deshalb gibt es bei jedem Thema und jedem Exponat die Möglichkeit etwas auszuprobieren. Hier liegt auch der Zusammenhang zum deutschen Museum, denn auch dort gab es viel auszuprobieren.

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Das Science-Center in Bremen:
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Zu allererst ist es nicht schwer zu finden. Einfach mit dem Bus oder der Straßenbahn Richtung Universität fahren und an der Uni aussteigen. Der Bau selbst ist wahrlich nicht zu übersehen, denn das Center sieht aus wie ein riesiges abgestürztes Ufo – ein wahrlich hübscher Anblick! Die genaue Adresse lautet: Wiener Straße 2. Telefonische Auskunft bekommt man unter: 0421-3346-0 und im Internet gibt es Informationen unter: www.usc-bremen.de.

Geöffnet hat das Universum Science-Center (so die genaue Bezeichnung) montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr (letzter Einlaß um 16:30 Uhr); mittwochs von 9 bis 21 Uhr (letzter Einlaß um 19:30 Uhr) und samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr (letzter Einlaß um 17:30 Uhr)

Eine Eintrittskarte kostet 10€. Es gibt allerdings auch Ermäßigungen für Schüler, Studenten usw. Dann kostet die Karte nur noch 6€.

Im unteren Bereich des Gebäudes, in dem auch die drei Treppen starten (siehe unten), gibt es auch ein Restaurant – das allerdings ziemlich teuer ist – und ein Souveniershop.

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Was kann man sehen?
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Zunächst einmal: Viel! ; ) Die Ausstellung ist in drei große Themenbereiche aufgeteilt: Die Expedition Erde (blaue Treppe), die Expedition Mensch (rote Treppe) und die Expedition Kosmos (gelbe Treppe).
Alle drei Themenbereiche verlaufen über 3 Stockwerke, wobei die jeweiligen Farben, in denen die Treppen aber auch die Beleuchtung gehalten sind, gut zur Orientierung beitragen (im 3. Stock haben wir uns allerdings trotzdem kurzfristig vom Kosmos in den Menschen verirrt! ; ) )

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Zu den einzelnen Themenbereichen:
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Expedition Erde:
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Hier geht es los mit der Entstehung der Erde. Danach wird man durch die Verschiedenen Schichten der Erde hin zum Magnetfeld geführt. Dieses kann man durch Eisenstaub, den man auf einen Erdkugel-artigen Magneten fallen lassen kann, sichtbar machen.

Von dort gelangt man ins innere der Erde, wo z.B. Erdbeben ein Thema sind. Hier gibt es dann auch das „Erdbebensofa“. Man kann auf dem Sofa sitzend zwischen drei Programmen wählen. Der Verlauf ist immer ähnlich: Man hört eine Radiosendung. Plötzlich jedoch ist ein grummeln zu hören und bald darauf wird das Sofa von starken Stößen durchgeschüttelt. Die Radiosendung bricht mit einem rauschen ab, bis das Beben vorbei ist. Das Sofa vermittelt einen wirklich guten Eindruck davon, wie sich ein Erdbeben anfühlen muß und das will ich wirklich nicht in echt erleben!

Vom Inneren der Erde geht es dann an die Oberfläche, wobei man zunächst die Tiefsee durchläuft. An der Oberfläche angekommen gibt es einiges zum Thema Wind und Wetter. Sehr interessant fand ich hier eine Vorrichtung, bei der ein Tornado simuliert war. Dieser entstand durch Rauch, der von unten nach oben wehte und sich in die bekannte Windhosen-Form begab. Mit der Hand oder einem Finger konnte man nun auf den Tornado einwirken und beobachten, wie er sich verändert und in die alte Form begibt.

Als letztes gibt es dann noch einiges zur Geschichte des Lebens. Hier gibt es in einem großen Terrarium z.B. echte Schlammspringer zu sehen – Fische, die bereits an Land gehen können und somit die noch lebende Übergangsform zwischen Wasserlebewesen und Landlebewesen darstellen. Außerdem aber auch ein Tauchboot, in dem man Platz nehmen kann und das dann eine visuelle aber auch rumpelige Tauchfahrt unternimmt.


Expedition Mensch:
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Diese Expedition startet natürlich mit der Entstehung eines Menschen, weswegen man diese Ausstellungsräume auch durch eine riesige Gebärmutter betritt, in der man sich sogar gemütlich niederlassen kann, wenn man das möchte. In einem Bereich zur „Einzigartigkeit“ kann man einige eigene Merkmale (die man zunächst mit angegebenen vergleicht) auf einer Tafel ankreuzen. Gibt man diese dann in einen PC ein, so bekommt man als Ergebnis, wie viele Besucher von (ich glaube es waren so viele) über 1,5 Millionen die Merkmale angaben, die man auch selbst hat. Meine Merkmale gab es bisher erst 15 mal, was mir dann doch wenigstens ein kleines Gefühl der Einzigartigkeit, bezüglich der optischen Merkmale, gab... . ; )

Von hier geht es in die Welt der Wahrnehmung. Hier gibt es viel auszuprobieren zu den Themen: Bewegung und Gleichgewicht, Hören, tasten, Riechen und Sehen. Am anschaulichsten ist wohl dabei der Bereich zum Thema „Tasten“. Hierfür gibt es den sogenannten „Taktil-Dom“. Dies ist ein raum, durch den man einen kurzen oder längeren Weg gehen kann, der völlig dunkel ist. Man ist in ihn also praktisch blind und folglich auf seinen Tastsinn angewiesen. Auch wenn dies sicher eine interessante Erfahrung ist, war ich nicht in der Lage mich dieser zu stellen. Bereits nach einem Meter bekam ich das Gefühl in Panik zu verfallen, zumal die Gänge auch sehr eng sind. Deswegen verließ ich diesen raum auch schleunigst wieder durch den Eingang.

Als nächstes folgt ein Bereich zur „Welt im Kopf“, also Gefühlen, Bildern und dem Erinnern. Danach geht es gleich um die Verbindung zur Welt und somit um das Sprechen und Handeln.
Ganz am Ende ist dann die Zeit das Thema.


Expedition Kosmos:
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Hier startet man mit einer Reise durch das Universum und durch die Zeit. Man gelangt außerhalb dessen, was war, bevor der Urknall einsetzte. Das ganze wird in einem „Raumschiff“ simuliert, das dröhnt und rumpelt. An Bildschirmen kann man einen Film verfolgen, der von der angenehmen Syncronstimme des Jean-Luc Piccard untermalt wird.

Als nächstes gelang man in einen Bereich, der sich der Unendlichkeit und kosmischen Phänomenen widmet, wie z.B. der Krümmung des Raumes oder auch dem Dopplereffekt.
Von hier kommt man zum Thema „Das Licht der Sonne“. In dem Bereich „Licht und Schatten“ gibt es wieder einen sehr witzigen Raum: Alle 15 Sekunden erhellt ein Blitz das Zimmer. Eine Wand ist mit einer Substanz bestrichen, die Licht länger speichert und somit auch länger wieder abgibt. Dies hat zur Folge, das die Schatten der Menschen, die während des Blitzes vor ihr standen, einfrieren!

Nun folgen Experimente zur Schwerkraft und Gleichgewicht, zu Ordnung und Muster, zur Struktur der Materie und zu guter Letzt: Zum Alter der Zeit.

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Fazit:
*****

Ich habe die drei Bereiche nur knapp zusammen gefaßt. Zu sehen und vor allem zum Ausprobieren gibt es unglaublich viel. Wir haben uns ganze 5 Stunden in dem Gebäude aufgehalten und es war wirklich keinen Moment langweilig. Man kann hier wahrlich wieder Kind werden und auf spielerische Art und Weise Dinge erleben und erlernen. Folglich ist das Science-Center auch für (echte) Kinder sehr gut geeignet. Ich habe dort viele gesehen, allerdings kein einziges, das quengelnd wieder nach Hause wollte.
Hier kann jeder etwas lernen und dabei einen riesigen Spaß haben, denn eines wird hier deutlich: Lernen kann Spaß machen! Passend dazu steht auf dem Prospekt, den man beim Betreten in die Hand bekommt, auch ein Spruch von Lao Tse. Dieser Spruch gefällt mir immer besser, macht er doch das Prinzip des Science-Centers deutlich:

Sag es mir und ich werde es vergessen.
Zeige es mir und ich werde mich daran erinnern.
Beteilige mich und ich werde es verstehen.

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