Unreal Tournament (PC Spiel Shooter) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Art_Decay

Bloodsport

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Keine Handlung. Keine Cutscenes. Keine sympathischen Hauptdarsteller. GT Interactive verzichtet bei Unreal Tournament auf die typischen Zutaten für ein gutes Spiel und hat es trotzdem zustande gebracht, eins der fesselndsten Programme zu entwickeln, das sowohl für „mal eben zwischendurch“ geeignet ist aber auch stundenlang vor den Monitor fesseln kann und mittlerweile zu den beliebtesten Ego-Shootern gehört.


Die Story:
Die Zukunft ist dunkel, böse und hart. Fremde Planeten wurden bewohnbar gemacht, ihre Bodenschätze sind für den Fortbestand der von Rohstoffen geplünderten Erde unabdingbar. Millionen von Menschen führen ein tristes Leben als Minenarbeiter. Um diese zu unterhalten hat sich die „Liandri Corporation“ einen ganz neuen Sport ausgedacht: ähnlich wie bei den antiken Gladiatorenkämpfen wird dem Publikum eine Arena präsentiert, in der sich die „Sportler“ mit den in Hülle und Fülle verfügbaren Tötungsutensilien mit nur einem Ziel beharken – selbst zu überleben und das „Tournament“ zu gewinnen.


Das Spiel:
Ziel des Spiels ist es also, zum „Grand Master“ aufzusteigen. Man startet in der Disziplin „Deathmatch“, in der es lediglich darum geht, sämtliche Konkurrenten schnellstmöglich auszuschalten. Ist eine bestimmte Anzahl von Punkten („frags“) erreicht, gilt die Runde als gewonnen und es geht zur nächsten Arena. Insgesamt gibt es in Unreal Tournament 5 verschiedene Spielmodi, die der Reihe nach freigeschaltet werden. Zum Teil kämpft man nicht allein, sondern als Anführer eines Teams – die anderen Teammitglieder sind computergesteuert, lassen sich herumkommandieren und verfügen überraschenderweise über fast menschenähnliches Verhalten, das heißt praktisch über eine „echte“ künstliche Intelligenz.

Sowohl Teammitglieder als auch Gegner stellen sich wirklich nicht dämlich an. Sie gehen in Deckung, ergreifen die Flucht wenn sie merken, dass sie im Kampf unterliegen und so weiter. Die Intelligenz und das Verhalten der „Bots“ lässt sich in einem speziellen Menü genauestens auf das eigene Können anpassen, so dass Anfänger wie auch Profis eine angemessen herausgefordert werden.

Das Waffenarsenal lässt auch nicht zu wünschen übrig: da gibt es neben den „üblichen“ Revolvern und Gewehren ein paar Spezialwerkzeuge, zum Beispiel eine Waffe, die rasiermesserscharfe Sägeblätter abfeuert, die von den Wänden abprallen oder die berüchtigte Sniper-Rifle (Scharfschützengewehr). 12 mehr oder weniger effektive Wummen bietet dieses Spiel – da wird für jeden etwas dabei sein...

Neben dem großen Waffenarsenal bietet das Spiel etwas mehr als fünfzig verschiedene Karten. Mittlerweile sind ein paar offizielle Zusatzpacks erschienen, die man sich kostenlos aus dem Internet herunterladen darf (oder ab und zu auch mal auf den Heft-CDs diverser Computerspielmagazine findet). Durch Modifikationen (sog. Mods) lässt sich das Spiel auch weiter ausbauen, besonders empfehlen kann ich hier die „Tactical Ops“ Mod, die stark an das allseits beliebte „Counterstrike“ erinnert (allerdings kann man auch problemlos gegen den Computer spielen).


Die einzelnen Spielmodi:

Deathmatch: jeder gegen jeden, derjenige mit den meisten frags gewinnt.

Domination: zwei verfeindete Gruppen müssen versuchen, strategisch verteilte Punkte in der Arena zu besetzen. Je länger diese Stellen besetzt sind, desto mehr Punkte gibt’s für das Team.

Capture the flag: Jede Gruppe besitzt eine Fahne, die es gegen das andere Team zu verteidigen gilt. Schafft man es, die Flagge des Gegners zu entführen und in die eigene Basis zu bringen, gibt’s einen Punkt.

Assault: hier hat man die Aufgabe, innerhalb eines recht knappen Zeitlimits die Basis des Gegners zu stürmen. Gelingt einem dieses, wechseln die Rollen, und man muss den Stützpunkt nun halten.

Last man standing: Im Grunde ein Deathmatch, allerdings hat man nur ein virtuelles Leben. Ziel ist es natürlich, der einzige Überlebende zu sein.


Multiplayer:
Wer genug gegen computergesteuerte Gegner gekämpft hat, darf sich natürlich auch im lokalen Netzwerk und im Internet austoben. Multiplayer wird bei Unreal Tournament ganz groß geschrieben und macht natürlich auch einen Heidenspaß. Alle Spielmodi des Einzelspielermodus sind auch mit mehreren menschlichen Mitstreitern möglich, zur Not lassen sich auch zusätzliche Bots rekrutieren. Die Höchstanzahl an Spielern beträgt im Netzwerk 16, im Internet sogar 32.


Grafik und Sound:
Jede Spielengine, in deren Namen das Wort „Unreal“ vorkommt, scheint neue Maßstäbe zu setzen. So war es mit der Original-„Unreal“-Engine, so ist es mit der „Unreal Tournament“-Engine und so wird es wohl der „Unreal 2“-Engine ergehen.
Zwar ist das Spiel nun schon 2 Jahre alt, doch der Grafikpracht hat das noch keinen Abbruch getan – es gibt meines Erachtens momentan immer noch nichts besseres im Shootersektor. Grandiose Grafik- und Lichteffekte sind zu bestaunen, detaillierte hochauflösende Texturen, atemberaubende Special Effects - beim ersten Mal habe ich darüber das Spiel selbst vergessen.
Die Levels sind mit viel Liebe zum Detail entworfen und bieten jede Menge Abwechslung (zwar sind die meisten Arenen futuristisch-düster – hey, wir sind hier ja schließlich in der düsteren Zuklunft! – doch oft gibt es originelle Ausnahmen, wie zum Beispiel eine alte Burg oder ein Segelschiff, die als Kampfstätte herhalten müssen).
Die Spieler bzw. Bots sind wunderbar detailliert und flüssig animiert, auch hier herrscht eine üppige Vielfalt an verschiedenen „Skins“ (das heißt an unterschiedlichen Aussehen).
Für die gute Atmosphäre im Spiel sorgt der fetzige Soundtrack im Industrialstil, der die hektischen Schlachten passabel untermalt.


Die Steuerung:
Das Spiel steuert sich wie jeder andere Ego-Shooter auch. Mit kombinierter Maus-/Tastatursteuerung rennt man durch Gänge, sammelt Waffen und erprobt die Wirkung derselben am Gegner, der wiederum versucht selbst als Sieger aus dem Gemetzel hervorzugehen. Die Tastenbelegung ist natürlich frei konfigurierbar. Auch sonst lässt Unreal Tournament in Sachen Feintuning keinerlei Wünsche offen: von der KI und dem Aussehen der Bots über die Steuerung bis hin zur grafischen und akustischen Effektfülle ist alles verstellbar.


Fazit:
Unreal Tournament begeistert. Für ein kurzes Spielchen zwischendurch mal eben an den Rechner gesetzt, und schon sind wieder Stunden vergangen, in denen man läuft springt schießt... trotz fehlender Handlung ist das Spiel endlos motivierend, was allein schon an den Unmengen von neuen Leveln liegt, die man sich aus dem Internet herunterladen kann.
Trotz seines biblischen Alters von 2 Jahren – in der Computerspielindustrie ticken die Uhren für gewöhnlich schneller – ist Unreal Tournament immer noch auf hohem technischen Stand und der Spielspaß ist enorm!

Ein Wörtchen noch zum Thema „Gewalt in Computerspielen“: die deutsche Version ist unwesentlich gekürzt (kein Blut, keine herumfliegenden Körperteile etc.), über Sinn und Unsinn des Ganzen kann man sich wie immer streiten, es ist halt ein recht gewalttätiges Spiel und gehört deshalb – auch in der zensierten Version – nicht unbedingt in Kinderhände. Allen anderen, die sich nicht unbedingt durch das Spiel veranlasst sehen, nachher mit Opis Luftgewehr auf die Straße zu gehen und weiterzuspielen, sei Unreal Tournament nur empfohlen – das Spiel macht einfach Spaß.



Systemanforderungen:
Ab einem Pentium II mit 333 Mhz und 64 MB RAM ist man ganz gut dabei, eine 3D-Beschleunigerkarte ist auch von Vorteil.


(Dieser Bericht ist unter dem Account TFaust99 auch bei Ciao! veröffentlicht worden)

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