(T)Raumschiff Surprise - Periode 1 (VHS) Testbericht

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ab 9,15
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Erfahrungsbericht von Malde23

(T)Raumschiff Suprise - Periode 1: Eher was für Fans

Pro:

Schauspieler Humor special effects

Kontra:

Teile vom \\\"schuh des Manitu\\\" teilweise etwas flache Witze

Empfehlung:

Ja

Die Story:


22. Juli 2304, die Erde ist dem Untergang nah, sie wird bedroht von Leuten ihrer eigenen Rasse, die vor langer, langer Zeit den Mars besiedelt haben. Nun wollen diese auf die Erde zurückkehren und diese entgültig zerstören. Das Ende steht kurz bevor, es gibt nur noch eine Hoffnung: eine Zeitreise ins Jahr 2004 in die Wüste von Nevada. Dort landete nämlich um genau 16:35 Uhr ein UFO mit dessen Technologie die Menschen später erst den Mars besiedeln konnten. Das Raumschiff muss also zerstört werden, bevor man an dessen Technologie kommt.

Doch wer soll diesen Job übernehmen? Alle in Frage kommenden Personen sind bereits ausgeschaltet und außerdem wurde das Zeitreisen noch nicht geprobt. Jedoch gibt es noch eine Hoffnung, die Crew der Surprise. Diese ist allerdings zuerst unauffindbar und anschließend nicht erreichbar, trainiert sie doch gerade für die Miss Waikiki Wahl 2304. Allerdings muss die Welt gerettet werden und so erreicht die Surprise letztendlich doch noch eine Meldung sofort zur Erde zukommen.

Eigentlich hat Kaptain Kork (Christian Tramitz) gar nicht vor diesem Befehl nachzukommen, allerdings droht bei Befehlsverweigerung die Streichung des Urlaubes. So beschließt er also mal eben auf der Erde vorbei zuschauen um zu erfahren, was es denn so wichtiges gibt. Jedoch tun sich bereits jetzt die ersten Schwierigkeiten auf. Mit dem Raumschiff können sie nicht fliegen, da der Mopsantrieb einen Maderschaden hat. Auch das Beamen klappt nicht so recht, da fürs Buisnessbeamen nicht genügend Saft vorhanden ist und der Kaptain sich weigert sich Economy beamen zu lassen.

Somit beschließen Kork, Schrotty (Rick Kavanian) und Mr. Spuck (Michael „Bully“ Herbig) ein Spacetaxi zu Erde zu ordern. Dieses ist auch schon bald da und ihr Fahrer Rock (Til Schweiger) bringt sie unter Einsatz seines Lebens, sie werden nämlich von feindlichen Masianern verfolgt, sowie großen Schäden an seinem Taxi zur Erde.

Dort angekommen erfährt unsere Crew von der Bedrohung der Erde und den Plan diese zu retten. Zwar sind sie nicht besonders davon angetan, jedoch bleibt der Surprise Crew keine andere Wahl. Somit entschließen sie also die Reise anzutreten. Sie bekommen also wichtige Anweisungen für die Zeitmachine mitgeteilt, ein Handbuch in die Hand gedrückt und dann kann die Reise auch schon losgehen. Dachte man zumindest, denn kurz bevor die 3 in die Vergangenheit reisen können greifen die Marsianer an und ein total Chaos bricht aus. Die Gebrauchsanweisung geht verloren und Schrotty beschließt sie zu suchen.

Königin Metapha (Anja Kling) und auch Rock, der stur bei den anderen geblieben ist, da ihm jemand die Schäden an seinem Taxi bezahlen soll, geraten schwer unter Beschuss und die einzige Möglichkeit sich zu retten ist, dass sie mit in die Vergangenheit fliegen. So kommt es also, dass Kork, Spuck, Metapha und Rock gemeinsam die Zeitreise antreten, Schrotty wird derweil von den Marsianern festgenommen.

In letzter Sekunde gelingt es den Vieren also mit ihrem Zeitsofa, die Zeitmachine sieht nämlich aus wie ein Sofa, zu fliehen. Doch sie landen nicht wie vorgesehen im 21. Jahrhundert, sondern im Jahr 1304. Eine lustige Zeitreise vom Mittelalter über den Wilden Westen bis hin ins 21. Jahrhundert beginnt. Kann die Erde gerettet werden oder siegen am Ende doch die Marsianer, die mit Jens Maul (Rick Kavanian) ebenfalls durch die Zeit reisen.


Meine Meinung und das Fazit:



Wie Bully selber meinte, soll sein Film nicht billig wirken, ihm geht es nicht darum einfach nur Sketche aneinander zu reihen, sondern auch das drumherum muss stimmen. So ist es nicht verwunderlich, dass Bully für seinen Film über 10 Millionen Euro ausgeben hat, um ihm zum Beispiel mit Special Effekts zu füllen. Diese sind auch recht gut gemacht und stehen den Originalen in fast nichts nach. Auch die Kostüme und die Schauplätze sind gelungen, hier hat Bully also wirklich nichts falsch gemacht.

Auch die Filmmusik aus der Feder von Stefan Raab kann sich sehen, bzw. hören lassen. Schaffte es die vorab veröffentlichte Single „Space Taxi“ doch bereits auf Anhieb auf Platz 8 der deutschen Single Charts und war damit der höchste Neueinsteiger der Woche. Jedoch sind auch die anderen Lieder sehr witzig gemacht und passen prima in den Film. Neben diesen ganzen „Ulksongs“ wurde allerdings auch richtige instrumentale Filmmusik hineingebracht, die sich ebenfalls prima in den Film einbettet.

Darstellerisch können Bully und seine Crew wieder voll und ganz überzeugen. Ihre Rollen als schwule Weltraumbummler haben sie ja schon in der Bullyparade oft und gut gespielt und so ist diese auch im großen Kinofilm kein Problem. Ebenfalls wird der sächselnde Bösewicht Jens Maul von Rick Kavanian super gespielt. Er wirkt auf der einen Seite wirklich böse, auf der anderen Seite wird er aber durchs sächseln und andere kleine Dinge schön durch den Kakao gezogen. Sky Du Mont war ja auch bereits im „Schuh des Manitu“ vertreten und machte dort seine Sache sehr gut. Diesmal bekam er gleich 2 Rollen, einmal in seiner Paraderolle als Santa Maria und dann noch im Mittelalter als Herzog William der Letzte, auch diese Rolle meistert er mit Bravur.

Bleiben also noch die beiden „Neulinge“ Til Schweiger und Anja Kling. Zwar halte ich eigentlich nicht viel von Til Schweiger und dessen Teilnahme an einem Kinofilm hält mich auch manchmal vom Besuch ab, jedoch hat er diesmal seine Rolle recht gut gespielt, wobei sie auch recht gut für ihn geeignet war. Auch Königin Metapha wurde mit Anja Kling nicht fehlbesetzt hier kann ich also nicht meckern. Alle Schauspieler werden also wohl keinen Oscar bekommen, dennoch war ihr Schauspiel wirklich gut und witzig, jemanden hervorheben kann ich nun allerdings auch nicht.
Vergleicht man den Film nun allerdings mit dem sehr erfolgreichen „Schuh des Manitu“ so bleibt er doch hinter der Spritzig- und Witzigkeit dieses Filmes zurück. Einige Sketche sind sogar fast 100% aus dem Schuh des Manitus übernommen, andere zumindest von dort abgekupfert. Auch die Szene im Wilden-Westen, wo es zu einem Wiedersehen mit Santa Maria kommt, hätte nicht unbedingt sein müssen, dafür hätte man sich vielleicht etwas anderes einfallen lassen sollen.
Witze sind zwar auch in diesem Film wieder reichlich vorhanden, jedoch wirkliche Brüller sind eher Mangelware, davon gibt es vielleicht nur 3-4 Stück. Vielmehr wird er dominiert von kleinen Witzchen, versteckten Anspielungen oder liebevoll gemachten Sketchen. Dabei wird der Film aber teilweise recht flach und manch einer mag sich vielleicht fragen, was das alles soll und sich „sowas bescheuertes“ denken. Ich hingegen mag diese Art von Humor und konnte so auch meistens beherzt lachen, auch alle Fans der Bullyparade und den dort vorhandenen Sketchen sollten Lachen können.
Wie es fürs Traumschiff üblich ist gehen viele Gags auf die Kosten von Schwulen, doch wie auch in der Bullyparade geschieht das auf eine sehr liebevolle Art und Weise und kein Schwuler sollte wohl wirklich böse auf Bully sein und sich selbst amüsieren können. Es sind jedoch nicht nur schwulen Witze vorhanden, sondern ein großer Teil, o wunder, nimmt auch Filme wie Star Wars und Star Trek aufs Korn, wie ich finde auch recht gut. Weitere Gags aus anderen Bereichen sind auch vorhanden und selbst Til Schweiger blieb vor Bully nicht sicher, muss dieser sich in einer Szene doch selbst aufs Korn nehmen.
Somit bleibt „Unser Traumschiff – Periode 1“ zwar hinter dem „Schuh des Manitu“ kann aber dennoch als Komödie und Science Fiction Parodie überzeugen. Bully bemüht sich, dass sein Film nicht zu plump und flach wird, was ihm auch oft, aber leider nicht immer gelingt. Die Special Effekts und auch die Filmmusik sind wirklich gut und können auf jeden Fall auch mit einem „normalen“ Film mithalten.
Fans der Bullyparade sollten somit also nicht enttäuscht werden und auch alle anderen, die sich auch über flachere Witze amüsieren können, sollten voll auf ihre Kosten kommen. Wer nach dem „Schuh des Manitu“ nun allerdings zu viel erwartet, der wird wohl enttäuscht werden, er kommt leider nicht ganz an diesen heran. Leuten, die nicht über die Bullyparade oder vergleichbare Sendungen lachen können rate ich von diesem Film ab, für sie ist es wohl wirklich der „totale Blödsinn“.

Mir jedenfalls hat der Film gut gefallen und ich habe mich köstlich amüsiert. Ich habe des öfteren richtig schön gelacht und auch sonst musste ich oft schmunzeln und lächeln. Der Film wird nie wirklich langweilig und macht Spaß. Betrachte ich ihn allerdings im Vergleich zum „Schuh des Manitu“ wurde auch ich enttäuscht. Dennoch verteile ich hier 4 von 5 Sternen und spreche allen Fans von Bully und Co. eine eindeutige Empfehlung aus.

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