VW Ersatzteile Testbericht

Jeder versucht heutzutage zu sparen. Besonders bei einem der teuersten Haushaltgegenstände, die man so hat, ist das Sparpotential enorm. Die Rede ist von Autoersatzteilen und speziell die von VW. Da mein Schwiegervater einen Golf hat und ich einen Lupo als Dienstwagen, komme ich da des öfteren mit der Ersatzteilbeschaffung in Berührung. Nun möchte ich da mal meine Erfahrungen damit weitergeben.


Was gibt es alles?

Eigentlich gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Theorethisch könnte man sich ein Auto komplett aus Ersatzteilen zusammenbauen. Kleiner Haken dabei ist, daß man wahrscheinlich das 2-3 Fache der Kosten hätte, gegenüber einem Neuwagen. Außerdem würde man noch einige Tausender für Spezialwerkzeug ausgeben müssen.


Wie findet man das richtige Teil?

Jedes Teil eines Fahrzeuges jedes Typs und Baujahres ist penibel in einer Computerdatei mit Zeichnung aufgelistet. Zusammen mit dem Werkstattmechaniker kann man sich dann das gewünschte Ersatzteil raussuchen und mittels einer Bestellnummer bestellen lassen, sofern es nicht am Lager ist. Am Lager sind bei den VW Autohäusern und Werkstätten meist nur Verbrauchsmaterialien, Verschleißteile und häufig gebrauchte Ersatzteile. Alle anderen müssen wie gesagt erst rangeschafft werden.


Erfahrungen 1

Von Citroen war ich mit dem 24h Service verwöhnt, den ich eigentlich auch bei VW erwartet hätte. Mittlerweile soll es ihn auch geben. Als ich vor einigen Jahren für einen alten Golf mal eine Gummileiste für die Scheibe in der Tür benötigte, mußte ich feststellen, daß die Lieferzeit fast 14 Tage betrug. Anschließend mit dem Gummi nach Hause, wollte ich ihn gleich einbauen. Aber leider paßte er nicht, da VW das falsche Teil geliefert hatte. Also mußte ich nochmal 14 Tage warten, ehe ich das richtige Teil hatte.


Erfahrungen 2

Einmal wollte ich eine defekte Antriebswelle bei einem Golf auswechseln. Als des gute Stück dann auf der Bühne stand, mußte ich feststellen, daß die Schrauben nicht normal waren. Dabei handelte es sich nämlich um sogenannte Torx Schraubenköpfe, die mit normalem Werkzeug nicht zu lösen waren. Mittlerweile sind solche Bitsätze allerdings nichts außergewöhnliches mehr. Hier hat der Hersteller möglicherweise solche Schrauben verwendet um das Selbermachen zu erschweren. Bei neueren Modellen werden immer wieder neue Schraubenköpfe verwendet oder andere Hindernisse eingebaut, um die Selbermacher auszurotten.


Original oder nicht?

Natürlich steht, wie bei allen Herstellern, in der Betriebsanleitung, daß man nur Originalerstzteile verwenden darf, da sonst die Betriebserlaubnis oder/und die Garantie erlischt. Das ist natürlich absoluter Quatsch. Wenn ich einen Ölfilter von einem Fremdanbieter verwende und es geht während der Garantie der Auspuff kaputt, muß VW natürlich gewähreisten. Auch erlischt die Betriebserlaubnis nicht, wenn man einen Bremsklotz vom Supermarkt einbaut, der eine Bauartzulassung hat und fachgerecht eingebaut wurde. Auch den Versicherungsschutz berührt das nicht, wenn ordnungsgemäß gearbeitet wurde. Dennoch würde ich bei Bremsen und Lenkung vom Selbermachen abraten, da bei Fehlern dann keiner mehr haftet.
Hingegen sind gerade solche Sachen wie Ölfilter, Luftfilter, Stoßdämpfer, Manschetten und Dichtungen sowie alle Betriebsmittel bei der Konkurenz teilweise bedeutend preiswerter, als das Originalteil bei VW. Hier sollte man genau die Preise vergleichen. Gerade für den Golf gibt es unzählige Fremdhersteller an Ersatz- und Tuningteilen und nicht immer sind diese billiger als Originalteile.


Fazit

Da der Ersatzteillieferservice bei VW nicht gerade der beste ist und die Teile teils erheblich teurer sind, kann ich die Originalersatzteile von VW eigentlich nicht empfehlen. Neue Modelle sind ohnehin so konstruiert, daß man außer einen Ölwechsel fast nichts mehr selber machen kann. Ähm? Doch: Luftaufpumpen ;-)


Viel Spaß beim Basteln wünscht Jan