VW Passat Testbericht

Vw-passat
Abbildung beispielhaft
ab 31,00
Auf yopi.de gelistet seit 03/2005
Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  sehr großzügig
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von simon.riecke

Wer braucht eine Familienkutsche mit 8 Zylindern??

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Das Ziel ist klar gesteckt. VW will künftig in der automobilen High Society ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Auch mit dem Passat W8. Er soll quasi der Einstieg in den Aufstieg sein. Das Eintrittsgeld für das Tor zur Wolfsburger Nobelwelt betragt 40700 Euro. Der gebotene Abstand zu den übrigen \"gewöhnlichen\" Passatmodellen ist somit auf alle Fälle gewahrt. Zum Vergleich: Der 193PS starke V6 4motion kostet knapp 60000 Mark. Rechnet man noch die bessere Serienausstattung des W8 mit ein, beträgt die Differenz immer noch gut 12000 Mark. Äußerlich tut sich der Nobelpassat allerdings etwas schwer, seine Exklusivität steck im Innenraum. Abgesehen von der zweiflutigen Doppelrohr-Auspuffanlage unterscheidet er sich kaum von den Standart-Versionen. Das ist Understatement pur. Nur der kleine Schriftzug \"W8 4motio\" am Heck lässt einiges schließen. Leider setzt sich diese vornehme Zurückhaltung im Innenraum fort. Zwar betont VW ausdrücklich, dass der W8 durch zahlreiche individuelle Merkmale und besonders hoher Qualität von der Gesamtbaureihe abhebt, aber ein sicht- oder spürbarer Klassensprung lässt sich nur schwer ausmachen. Damit kein falscher Eindruck entsteht:
Die Verarbeitung ist tadellos, und die Materialien wirken edel und hochwertig. Der Mix aus Echtholz-Dokor, Chrom und Leder sorgt für eine gediegene Clup-Atmosphäre. Dennoch, sämtliche Schalter und Bedienelemente sind von der Stange. Ebenso die Anzeigen und Instrumente, nur dass die Tachoskala bis 300km/h reicht. Im Prinzip könnte man jeden Passat über die Zubehörliste aufpeppen. Anders sieht es unter dem biederen Blechkleid aus. Hier stößt der Passat W8 wirklich in eine andere Dimension vor. Herausragendes Element ist der W-förmige Achtzylinder, der dem High-End Passat seinen Namen gibt. Das 4Liter Aggregat gefällt durch seine sehr gleichmäßige Leistungsentfaltung und ausgesprochene Laufruhe. Der Sound ist satt, aber nie aufdringlich. Zu den Passagieren dringt vom Wohlklang des Motors kaum etwas hervor. Das ist aber okay so, denn der Passat W8 ist trotz sportlicher Ambitionen eher ein Auto zum Reisen denn zu Rasen. Mit 275PS und 370NM Drehmoment mischt der W8 in der Liga der ganz großen mit. BMW 540i und Mercedes E430 heißen die etablierten Kunkurenten aus Süddeutschland - beide rund 20000 DM teurer. Und dabei haben sie nicht einmal Allradantrieb. Der Passat W8 hingegen wird serienmäßig und ausschließlich als 4motion-Version mit permanentem Allradantrib und automatisch sperrendem Torsen Mitteldifferential ausgeliefert. Dass der Allrad Hauptursache für den hohen Durchschnittsverbrauch von 13,1Litern (in der Stadt=19,4l)ist, wie VW sagt, ist nicht ganz nachvollziebar. Selbst der deutlich größere Audi A8 mit Quattro begnügt sich mit 12,9 Litern.



Fazit:
STellt sich die Frage, ob VW noch für Volkswagen oder künftig für V- und W-Motoren steht? Trotz des akzeptablen Preis/Leistungsverhältnisses des Passat W8, bleibt fraglich, ob VW wie angepeilt 10000 Stück pro Jahr (50% in den USA) unters Volk bringen kann...

9 Bewertungen