Vancouver Testbericht

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Erfahrungsbericht von denali

Kanadas Boomtown

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vancouver, Weltmetropole British Columbias, ist die südlichste Großstadt an der
Pazifikküste Kanadas. Für die Kanadier die schönste Stadt der Welt, wegen der
vortrefflichen Lage, des Klimas und des Flairs. Ich schwärme mit und die Stadt
steht auf meiner Hitliste sehr weit oben. Warum? Nun, die faszinierende Lage der
Stadt, zwischen Meer und Gebirge sorgt für eine spektakuläre Kulisse. Und für ein
mildes Klima, denn die Sommer sind nie heiß und die Winter mild, sorgen für das
Wohlbefinden.
All dieses sorgt dafür, dass Vancouver die Stadt Kanadas mit den höchsten
Zuwanderungsraten ist und jetzt knapp 2 Millionen Einwohner zählt. Zum jährlichen
Zuwachs der Einwohnerzahl steuert auch die übrige Weltbevölkerung ihren Anteil
bei, so dass sich die Stadt recht multikulturell präsentiert. Teilweise könnte man
meinen, man wäre in  Vankong , da für viele Chinesen, speziell aus Hongkong,
Vancouver Auswanderungsziel Nr. 1 ist.

Es gibt viel zu sehen und zu erleben. Für Shoppingsüchtige genauso wie für andere
Interessen.

1. Fortbewegung

Die Stadt eignet sich hervorragend für eine Erkundung per pedes bzw. mit dem
guten öffentlichen Nahverkehrsnetz. Ein Mietwagen ist vollkommen überflüssig und
dazu noch teurer, da der knappe Parkraum in Downtown Vancouver teuer bezahlt
werden muss.
Sinnvoll ist der Erwerb eines Tagestickets für die öffentlichen Verkehrsmittel. 7 CAD
kostet ein solches und berechtigt zum Fahren auf allen Buslinien, der Skytrain und
des Seabus.
Die Busse fahren regelmäßig, auf den wichtigsten Routen im 10 Minuten Takt
ansonsten auch schon mal alle 30 Minuten, wenn es denn in die äußeren
Stadtbezirke geht.
Die Skytrain, Vancouvers U-Bahn, fährt allerdings zumeist überirdisch. Mit dem
Zug, computergesteuert und ohne Zugführer, lässt sich von den äußeren Bezirken
die Innenstadt im 5 Minuten Rhythmus schnell und bequem erreichen. An der
Downtown-Endstation Waterfront hat man Anschluss zur Fähre nach North
Vancouver, dem Seabus. Jede 15 Minuten legt eine solcher (reine Passagierfähre)
 Bus  ab und entlädt die Passagiere auf der Nordseite direkt am Busbahnhof.
Achtet an der Waterfront auf die Beschilderung, sonst seit Ihr am Heliport.....

2. Downtown Vancouver

- Vancouver Aquarium

Das Aquarium liegt mitten im Stanley Park. Zubringerbusse fahren ab
Skytrain-Station Granville. Eine Tafel informiert über die nächsten Fütterungszeiten
der einzelnen Tiere. Stars sind ohne Zweifel die 5 Beluga   Wale. Meine heimlichen
Favoriten sind allerdings die Fluss- und Seeotter. Ansonsten sind in einzelnen
Aquarien die Unterwasserwelt British Columbiens dargestellt. Lachse, Seelöwen,
Delphine, Seesterne und vieles mehr gibt es zu bestaunen.
Für die Kleinen steht auch ein  Streichelzoo  (Seesterne, Rochen) zur Verfügung.
Abgerundet wird das Angebot durch verschiedene Amphibienarten.
Zurück zur Downtown kann man bequem am Ufer laufen, allerdings stören
zeitweise Bauaktivitäten die ungehinderte Sicht auf das Wasser. Oder aber, man
entdeckt den Stanley Park für sich.

- Stanley Park

Die  grüne  Lunge der Stadt. Viele Wanderwege führen durch diese Grünanlage.
Diese Wege werden auch von Inline-Skatern mit Vorliebe befahren. Vom
Hauptweg, dem  Seawall , hat man immer wieder schöne Einblicke auf das
Stadtzentrum, den Hafen und dem Meer. Viele nutzen den weitläufigen Park zum
Picknick und schauen dabei den Ozeanriesen oder den Wasserflugzeugen bei ihren
Manövern zu. Insgesamt ist dieser reizvolle Weg 10 km lang. Sehenswert sind auch
die Totempfähle an der Ostspitze des Parks.

- Canada Place

So man vom Stanley Park zu Fuß zur Innenstadt zurückkehrt, trifft man
unweigerlich auf den Canada Place. Das Gebäude mit seinen 5 Segeln sieht aus
wie ein riesengroßes Schiff. Es wurde anlässlich der Weltausstellung 1986 erbaut
und beherbergt heute ein Kongreßzentrum sowie das IMAX-Theater. Hier legen
auch die großen Kreuzfahrtschiffe an. Von der Promenade sind wieder
ausgezeichnete Blicke auf die Stadt und den Hafen möglich.

- Gastown

Vorbei an dem neuen Bahnhofsgebäude, das bewusst im alten, klassischen Stil
errichtet wurde, erreicht man die Water Street, die Hauptschlagader des ältesten
Viertels der Stadt. Viele Souvenirshops versuchen, dem Touristen hier sein Geld
aus der Tasche zu ziehen.
Absolut sehenswert ist die einzige Dampfuhr der Welt, die alle Viertelstunde eine
Melodie ertönen lässt (zur vollen Stunde dauert das Programm etwas länger).
Schön anzuschauen auch die alten Häuserfassaden und die mit Pflanzen verzierten
alten Laternen.
Es lässt sich hier aber auch gut speisen, wie z.B. in der Old Spaghetti Factory. Die
Preise für das schmackhafte Essen sind für die Region noch annehmbar. Zum
Relaxen kann man aber auch kleinere Cafés aufsuchen und in den Terrassen dem
Treiben auf dem Burrard Inlet (so der Name des Naturhafens) zusehen.
Vom Touristenkiosk in der Water Street starten auch geführte Wanderungen durch
den Stadtteil. Über die Qualität kann ich nichts berichten, da ich nicht hinter
jemandem mit einem übergroßen Regenschirm hinterherlaufen wollte.
Am Anfang der Water Street befindet sich das Harbour Centre (Eingang in der
Hastings Street), wo sich vom Panoramadeck (natürlich nur gegen Gebühr)
Vancouver aus luftiger Höhe entdecken lässt.

- Granville Island

Ehemals ein Industriegebiet, dass modernisiert wurde. Jetzt bieten Märkte und
Kunsthandwerksläden ein lebhaftes Treiben. Dazwischen immer wieder
Kleinkünstler, die ihr Publikum suchen. Biertrinker sind bei der Granville Island
Brewing Company gut aufgehoben. Jedenfalls nichts für eine Stippvisite. Um das
rege Treiben zu genießen, sollte man schon 3-4 Stunden einplanen.



3. North Vancouver

Die Buslinie 100 führt einem von der Seabus-Anlegestelle (Lonsdale Quay) schnell
die Küstenberge hinauf. Zunächst erreicht man die

- Capilano Suspension Bridge.

Eine Hängebrücke, rund 70 Meter über dem Capilano River, sorgt für schwankende
Erlebnisse. Kurze Wanderwege und Informationen über die ersten Siedler sowie ein
Souvenirladen runden das Angebot ab. Allerdings ist dieser  Nervenkitzel  nicht
wirklich das Eintrittsgeld von ca. 15 CAD wert. Statt dessen hätte ich gleich zum

- Grouse Mountain

weiterfahren sollen. Eine Seilbahn (Ticketpreis rd. 16 CAD) bringt den Touristen
schnell den Berg hinauf, von wo man eine überwältigende Sicht, so das Wetter
mitspielt, auf die Stadt genießt. Besonders in den Abendstunden, mit Vancouvers
Lichtermeer, soll der Blick sehr schön sein. Wegen anhaltend starker Regenfälle
habe ich allerdings auf einen Besuch verzichtet (Leider, leider).


4. Randbezirke

- Burnaby

Wer abseits der Großstadt etwas Ruhe sucht, ist am Burnaby Lake gut aufgehoben.
Der knapp 14km lange Rundwanderweg um den See gewährt Einblicke in ein
schönes Biotop mitten in der Stadt. Viele Wasservögel lassen sich hier von den
morastigen Ufern oder eigens angelegten Viewpoints beobachten. Am Südufer lockt
eine Sportclubanlage mit seiner Cafeteria zu einer Erfrischung. Der Weg ist zwar
eben und auch breit genug, aber wegen seines größtenteils natürlichen
Waldbodens nach Regentagen etwas schwerer zu begehen. Den Joggern macht
das allerdings nichts aus....
(zu erreichen mit Skytrain, 22nd Street Station und anschließend mit dem Bus
Richtung Lougheed Mall)

- New Westminster

Direkt am Fraser River gelegen. Neben der gleichnamigen Skytrain Station befindet
sich auch ein Marktplatz, sowohl mit Naturalienständen als auch Bäckereien,
Kneipen und anderen Geschäften. Mit einem nachgebauten Raddampfer lassen
sich mehrstündige Touren auf dem Fluss unternehmen oder man besichtigt
Samson V., den letzten Original-Dampfer.

5. Shopping

Die Haupteinkaufsstraße ist die Robson Street mit seinen vielen Geschäften,
meistens Designerläden. Hat mir nicht besonders gefallen, aber ich bin ja auch
nicht des Shoppings wegen nach Vancouver gereist. Ansonsten bieten sich viele
Malls (Einkaufszentren) zum Schlendern an, z.B. direkt über dem Bahnhof
Granville. Nahezu unbekannt sind in Vancouver die Factory Outlet Stores.

6. Camping

Für diejenigen, die mit einem Wohnmobil die Stadt erkunden wollen, stehen
verschiedene Campingplätze zur Verfügung. Allerdings sind die stadtnäheren
Campgrounds dank ihres günstigen Autobahnschlusses recht laut. Der Platz in
Burnaby ist zwar sauber und bietet mit Swimming- und Whirlpool sowie
Fitnessraum alle erdenklichen Freizeiteinrichtungen, hat aber den Nachteil, dass
eine Eisenbahnlinie in unmittelbarer Nähe für Lärm sorgt. Trotzdem sollte dieser
Platz, da die Eisenbahn ja nicht den ganzen Tag in Betrieb ist, gegenüber den
anderen Campgrounds zu bevorzugen sein (Preis für eine Übernachtung: 28 CAD
für 2 Personen).

7. Kultur

Das Kulturviertel der Stadt liegt rund um den Library Square. Hier befinden sich das
Queen Elizabeth Theatre und das Playhouse, wo Theater- und auch
Opernaufführungen angeboten werden. Musicals werden im Ford Centre (in
unmittelbarer Nachbarschaft zu den Theatern) aufgeführt. Karten lassen sich über
die Hotels bzw. Besucherbüros reservieren.
Sehenswert ist am Library Square die dem Platz namensgebende Bücherei, deren
Architektur dem römischen Kolosseum nachempfunden ist.

8. Sonstiges

Der Kauf von Kartenmaterialien zur Orientierung in Vancouver ist nicht notwendig.
Die Touristenbüros aber auch Hotels bieten die kostenlose Informationsbroschüre
über Vancouver an. Zwar sind diese Karten nicht sonderlich groß, aber es ist alles
wichtige darauf eingezeichnet und aus dem Heft entfernt lassen sich diese Seiten
bequem in der Tasche verstauen.
Ansonsten bietet das Heft auch eine Reihe von Kupons, mit denen sich an so
manchem Eintrittsschalter der eine oder andere Dollar sparen lässt.

Chinatown, die angeblich größte außerhalb Asiens, befindet sich gleich hinter
Gastown. Hat mich nicht überzeugt. In anderen Städten (San Francisco oder
Victoria) habe ich mich da wohler gefühlt.

Die obige Liste an Sehenswürdigkeiten kann natürlich nur ein Auszug aus dem
vielfältigen Angebot sein. So locken beispielsweise auch das Planetarium, das
Maritime Museum, das Museum of Anthropology und vieles mehr die Besucher an.

Internet Cafés sind in Vancouver nicht sehr weit verbreitet. Dafür stehen in den
Bahnhöfen der Skytrain oder auch in den Shopping Malls einzelne Geräte zur
Verfügung. Zuletzt musste man für 12 Minuten Onlinezeit einen Dollar (genannt
Looney) investieren.

Einen Teil der in British Columbia bezahlten Mehrwertsteuer können sich
Nichtkanadier nach Beendigung ihrer Reise erstatten lassen. Dazu ist ein Formular
notwendig (erhältlich am Flughafen, Fährhäfen oder Touristenbüros), das ausgefüllt
zusammen mit den Belegen bzw. Kassenquittungen einzusenden ist. Die Regelung
gilt nur für Übernachtungskosten und für persönliche Gegenstände. Dinge des
täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Benzin) sind von davon ausgenommen. Jeder
einzelne Kauf über 50 CAD zählt, also nicht mit jedem Einzelteil im Laden gleich zur
Kasse rennen.

9. Fazit

Vancouver ist eine freundliche, hochmoderne und vor allem saubere Stadt.
Irgendwie fühlt man sich auf Anhieb zu Hause und es macht Spaß durch die
Straßen zu schlendern. Vancouver macht einen Teil des Reizes British Columbias
aus und aufgrund seiner einzigartigen Lage und seiner lebensfrohen Bewohner
kommt sofort eine gute Stimmung auf. Neuankömmlinge sollten wenigstens 3 Tage
zum Kennen lernen der Metropole einplanen. Ich war jetzt insgesamt 11 Tage da
und bin weit davon entfernt, über alles mitreden zu können, daher freue ich mich
schon auf meinen nächsten Besuch in Vancouver.

Eigene Reisezeit: September 2001

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und viele Grüße
denali

16 Bewertungen, 5 Kommentare

  • hpmaier

    27.03.2002, 08:35 Uhr von hpmaier
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller ausführlicher Bericht, leider reichts uns dieses Jahr nur für Toronto/Ottawa/.... gruesse hpmaier

  • scherpe

    18.03.2002, 21:13 Uhr von scherpe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Am Layout mußte aber noch arbeiten....

  • darkunit

    14.03.2002, 13:09 Uhr von darkunit
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hab dich erwischt.... *knuddel*

  • MOFFt

    14.03.2002, 13:05 Uhr von MOFFt
    Bewertung: sehr hilfreich

    hört sich gut an ... mfg MOFFt

  • elektronaut

    14.03.2002, 13:01 Uhr von elektronaut
    Bewertung: sehr hilfreich

    umfangreicher gehts nicht mehr :)