Vegetarier Testbericht

Es stimmt schon, eine Umstellung der Ernährung von heute auf morgen birgt Gefahren. Ich habe leider Mangelerscheinungen erlebt und sie gezielt bekämpfen dürfen.

Zur Info: Ich ernähre mich seit Oktober 2006 vegetarisch. Darüber nachgedacht habe ich zwar schon lange davor, aber den "endgültigen" Schritt habe ich, um ehrlich zu sein, nur mit einer Freundin gemeinsam geschafft. (Ja, es ist leichter soetwas nicht einsam und uninformiert zu starten.)

----Vegetarier-----

Ich kenne fünf unterschiedliche Arten des Vegetarismus:

1. Ovo-Lacto-Vegetarier:

- kein Fleisch
- gelegentlich oder kein Fisch/Meeresfrüchte/Geflügel
- Eier, Milch und Milchprodukte werden gegessen
- Nutzung von Tierprodukten auserhalb der Nahrungsindustrie (z.B. Leder, Pelz) hängt aber vom Einzelnen ab.

2. Lacto-Vegetarier:

- ist wie der Ovo-Lacto-Vegetarier mit dem Unterschied, dass kein Geflügel und keine Eier gegessen werden
- ist in der indischen Kultur häufig zu finden

3. Ovo-Vegetarier:

- wie der Ovo-Lacto-Vegetarier, nur dass keine Milch und Milchprodukte verzehrt werden
- meist bei Milchunverträglichen

4. Veganer:

- weder essen sie, noch benutzen sie Produkte von Tieren, oder Produkte, die an Tieren getestet wurden (z.B. Kosmetik und Medikamente)

5. Frutarier:

- essen nur die von Planzen gezielt zum Verzehr produzierten Teile (Also z.B. Früchte, Beeren)




-----Gründe zum Vegetarismus----

Es gibt verschiedene Gründe dafür:

Die einen wählen diese Ernährungsweiße oder werden da hineingeboren, weil die Kultur, oder Religion es verlangt. (Da kenn ich mich aber nicht gut aus und belasse dieses Thema dabei)

Die anderen vertragen keine Eiweiß-Produkte und sind quasie zur vegetarischen Ernährung gezwungen.

Ich allerdings schließe mich der Gruppe an, die kein Tierleid /bzw. -tod verantworten möchte, wenn es nicht unbedingt sein muss.



-----die ausgewogene Ernährung-----

Wie in anderen Beiträgen zu Vegetarismus bereits erwähnt, leidet dieses Thema an Vorurteilen, weil sich nicht viele Menschen im europäischen und auch amerikanischen Umfeld darin auskennen.
Bereits seit der Kindheit daran gewöhnt, können sich nur wenige Menschen mit einer alternativen, fleischlosen Ernährung anfreunden.
Der Glauben an die Notwendigkeit von Fleisch- und Milchprodukten zum Überleben sitzt tief. Durch die Medien wird das betont.
Schon öfter habe ich mir überlegt, ob der Mensch wirklich abhängig ist vom Fleisch. Die Wahrheit ist, dass der Mensch zwar die Mineralien und Vitamine braucht, die im Fleisch enthalten sind, allerdings gibt es diese Bestandteile auch in pflanzlichen Lebewesen.

Ein Vegetarier braucht also nicht auf ausgewogene Ernährung zu verzichten, wenn er die ausschlaggebenden Bestandteile von Fleisch (Eiweiß, Vitamin B12, Eisen) aus alternativen pflanzlichen Produkten ersetzt:
- Sojaprodukte, Getreide, Kartoffeln (Eiweiß)
- Hülsenfrüchte und Vollkornbrot (Eisen)
- Sauerkraut, Rote Beete, Lupine, Algen (Vitamin B12)* (Quelle: www.wikipedia.de)

Natürlich können auch Nahrungs-Ergänzungmittel genommen werden, die allerdings oft als belastend für den alltäglichen Ablauf empfunden werden.

Ansonsten wird die vegetarische Ernährung meist als gesünder angesehen und erfreut sich steigender Beliebtheit.



----Mangelerscheinungen-----

Müdigkeit und Lustlosigkeit sind wohl die bekanntesten Anzeichen für Mangel an Nährstoffen allgemein.
Konzentrationsschwäche ensteht wohl durch Eisenmangel, da Eisen zur Blutbildung notwendig ist, und Blut unser Gehirn mit Sauerstoff versorgt.

Persönlich: Das habe ich eine Woche durchgemacht, weil ich mich leider nicht rechtzeitig informiert und mit alternativen Nahrungsmitteln einedeckt hatte. Noch dazu gab es eine Echo-Störung beim Gehör (ist wohl aber die Außnahme).
Daraufhin habe ich zur Eingewöhnungsphase flüssige Eisenpräparate zu mir genommen, um diesen Mangelerscheinungen entgegen wirken zu können. Außerdem nehme ich schon seit 2 Jahren Vitamin B12-Kapseln als Ergänzung zu mir, weil ich selten Fisch esse/ gegessen habe.


Insgesamt stehe ich also hinter der vegetarischen Ernährung, wobei jeder für sich entscheiden kann, welche Art des Vegetrismus nun die für ihn passende ist.


PS: Ich habe jetzt stets maskuline Endungen und Personen benutzt, dabei gehe ich von sowohl männlichen als auch weiblichen Vertretern der jeweiligen Zugehörigkeit aus. Es ist nicht beabsichtigt jemanden damit zu verletzen.