Verehrt und angespien - In Extremo Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von Greifenklaue
Ich überall Verehrt und Angespien...
Pro:
einzigartige Mischung aus Metal und Mittelalter, überragende Live-Qualitäten, unterhaltsame CD
Kontra:
mit dieser CD stellte sich letztgültig der Erfolg ein, dem folgte der Kommerz und dem leider schlechte CDs...
Empfehlung:
Ja
... soweit jedenfalls meine Zielsetzung im neuen Jahr ;-)
Daher erstmal auch frohe Neujahrsgrüße, denn es ist mein erster Bericht seit längerem!
Aber bei so einer großartigen CD, die im rahmen der Shakeheads-Aktion besprochen wird, kann ich natürlich nicht schweigen...
_/ _/ _/ _/ _/ In Extremo - Die Band \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
Zu der Zeit siebenköpfig treten Sänger Das letzte Einhorn, Oberblasebalg Dr. Pymonte und Klampfolette Thomas, der Münzer an der Seite von Bassorette Die Lutter, Dudelist Yellow Pfeiffer, Trommelist Morgenstern und Flex, dem Biegsamen miteinander an, alte Töne mit modernen zu mischen, was eine erstaunlich rockbare Mischung ergibt.
Typische Aufstellung sind drei Dudelsäcke nebst den üblichen Metal-Quartett (Voice, Bass, Gitarre, Drums), natürlich wechselt man die Instrumente oft und zahlreich... Auf diesem Album kommen beispielsweise Harfe, zitter, Drumscheid, Pauke, Flöte, Schalmei, D- und C- Sack (Abarten des Dudelsacks) sowie eine Nykelharpa zum Einsatz.
_/ _/ _/ _/ _/ Äußerlichkeiten \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
Bei dieser Art Band ist ein gelungenes Inlet natürlich nicht ganz unwichtig... Rostrot ist die dominante farbe, auf dem Cover präsentiert man sein Live-Outfit (musss man gesehen haben) vor rostroter Mauer, auf Treckerreifen stehend (fiel mir erst bei der Rezi auf, ehrlich gesagt, quasi der Schlag zur Moderne), im Inneren finden sich Originaltexte, Übersetzungen und die Interpretation zu den Liedern und jeweils ein Foto präsentiert die Bandmitglieder.
Stimmiges Layout, gut gemacht.
Das Backcover zeigt dann übrigens ihre Schatten im Wasser...
_/ _/ _/ _/ _/ Innerlichkeiten \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
01 Merseburger Zaubersprüche
02 Ich kenne alles
03 Herr Mannelig
04 Pavane
05 Spielmannsfluch
06 Weiberfell
07 Miss Gordon Of Gight
08 Werd ich am Galgen hochgezogen
09 This Corrosion
10 Santa Maria
11 Vänner Och Frände
12 In Extremo
13 Herr Mannelig (Accoustic)
Auch in Zeiten, wo sich die meisten auf die Musik stürzen, ohne sich mit Texten, Umfeld oder Motivation der Band zu beschäftigen, sei gesagt, dass es sich um teils alte Stücke handelt, die neu vertont werden (anzumerken ist, da einige Texte aus der Zeit vor der Notennotation liegen, ist die Art und Weise, wie sie gespielt wurden, auch nicht bekannt), anderes sind auch alte Gedichte - hier ist insbesondere François Vition zu nennen - und natürlich gibt es auch Selbstgeschriebenes.
Gut die Hälfte der Lieder ist in deutscher Sprache vorgetragen, der Rest in so abdünklichen Sprachen wie Alt-Norwegisch, Alt-Spanisch oder Latein (Anmerkung am Rande: die Sprachen werden übrigens nicht beherrscht, sondern die Texte auswendig gelernt).
\"Hört von den sieben Vaganten
die ihr Glück in der Hölle fanden.
Behangen mit Fetzen und Schellen
die so laut wie Hunde bellen.
Ihr Lachen ist Sturm und Gewitter
Feiern und Zechen bis kommt der tödliche Schnitter.
Verehrt und angespien
sind sie bekannt im ganzen Land
von allen In Extremo genannt.\"
Mit diesem altbewährten Intro wird auch diese CD eingeläutet, bevor die Merseburger Zaubersprüche sich feindlichen Heeren entgegenstellen, schließlich ist mit Idisen nie gut Kirschen essen...
Aber ich möchte nicht in eine Einzelbeschreibung der Lieder verfallen, hab ich mir dieseinst fest vorgenommen, ich versuch`s mal in Komplexen.
Grundsätzlich möchte ich noch anführen, dass man In Extremo keinesfalls als Metal betrachten muss, ich es aber tue, aber Gothics, Waver, Mittelalterfreunde ebenso Anspruch darauf haben und sich bei In Extremo-Konzerten steht`s ein bunter Haufen trifft - von Punks bis hin zu säbelschwingenden Piraten. Daher wird man es wohl selbst antesten müssen, eine ureigene, rockige Mischung mit innovativer Klangfarbe, nicht mit Corvus Corax, Subway to Sally oder Tanzwut zu vergleichen (bzw. sehr bedingt). Hoch erfreut bin ich darüber, einigen meiner Mitmetalla es abnötigen zu können, zumindest die Show - von Feuer her zieht man locker mit Rammstein mit - hervorragend zu finden (und die Muik ertragbar...).
Fange ich mal mit dem deutschsprachigen Komplex an - \"Ich kenn alles\" (auf Punkt und strich - ich kenn nur einen nicht und der bin ich) ist ein hochintelligentes Gedicht vom erwähnten François Vition und sprüht nur so vor Zynismus und Selbstironie, bring aber die entscheidene Selbsterkenntnis auf den Punkt (und Strich), wenn der Mensch nichteinmal sich selbst kennt, wie will er es den von seiner Umwelt, seinem Umfeld oder gar seinen Mitmenschen behaupten. Aus dem selben Hause ist \"Weiberfell\", das man nicht allzu wörtlich nehmen sollte, sonst ist einem die Mordanklage sicher. Wunderschön schwarz - \"wie Teer\" eben. Das ganze wird kräftig-deftig, rockig-hart vorgetragen, nein, manche Metalband kann sich hier nicht nur Scheiben abschneiden, ganze Wurstplatten könnte man sich hier abholen.
Der Spielmannsfluch, sicherlich eines der Oberhammerhighlights der CD, erzählt vom Schicksal eines Bardenduos, welches \"im hohen Säulensaal\" dem Königspaar die besten Lieder vorträgt, unglücklicherweise sehr zum Gefallen der Königin, woraufhin ihr Gemahl den Sohne niederschreckt! Daraufhin verhängt der übriggebliebene Vadda Spielmann den Spielmannsfluch - der Name des Königs wird in keinem Lied, Epos, Märchen, Geschichtsbuch auftauchen - \"Versunken und vergessen - das ist des Spielmanns Fluch\". Musikalisch geht es zur sache, mit das härsteste der Kolegen, die schnarrende, rotzige Stimme vom letzten Einhorn ist zwar nicht gesanglich hochqualitativ, dafür aber einmalig und hochcharismatisch (nein, STOP, Teufel von Corvus Corax hat eine sehr ähnliche stimme, nur singt er nur auf alten Scheiben - daher gibt es im Netz aber oft falsche zuordnungen in dem alte CCs mit IE betitelt sind...).
\"Werd ich am Galgen hochgezogen\" (weiß ich wie schwer mein Arsch gewogen) ist ebenfalls ein Live-Knaller und Klassiker, allerdings gefällt mir die alte Liveversion (gesehen in Wacken 98 oder 99) besser, bei der noch etwas mehr geschrien wird - die Passage noch ein Schrei, ein schrei, ein Schrei schließt mit einem lauten statt eines leisens Schrei ab, aber gut, Information für Fans ;-)
Mit der Hymne \"In Extremo\" feiert man sich selbst ab, übertreibt dabei aber dermaßen schamlos, dass es vor (Selbt-) Ironie nur so spritzt und selbst dem Nicht-fan nur ein Lachen übrigbleibt.
Die fremdsprachigen Lieder gehen deutlich weniger kräftig ins Knochenmark und besitzten auch schon mal sinnlichere Passagen, \"Herr Mannelig\" dürfte Alt-Schwedisch sein (ähh, also hier bei den Berichten herrscht munteres Sprachenraten...), ein Ritter Mannelig wird von einer Bergtrollin verführt, die in Wahrheit eine verzauberte Prinzessin ist... Wollen wir hoffen, dass er seinen Zweihänder +1/+3 gegen regenierende Wesen zu Hause vergessen hat... ;-) Von der Klangfarbe teils sehr hell ggenüber anderen Liedern. (Dieser Satz kam in Musikarbeiten zumindest immer toll an...). \"Pavane\", ein Liebeslied, übrigens ein ziemlich düsteres... Nach bedachtigem Dudelsackauftakt geht es aber ordentlich zur Sache! Die Überreste von 5 Jahren französisch dünkeln mir an, dass es sich um Alt-Französisch handelt, ein verräterisches \"qui tiens ma vie\" konnte mr nicht entkommen. \"Santa Maria\", offensichtlich ein traditionelles Gebet, auch dem \"traditionell\" Spiel nachempfunden (nachgerockt quasi), könnte direkt auf selbiger gespielt worden sein, da es sich um ein spanisches Kirchenlied handelt (und das Leitmotiv die Wegfindung ist, wenn vermutlich auch eher die spirituelle...). Zuguterletzt \"Vänner och Fränds\", ebenfalls traditionell gespielt, entführt uns ins alte Skandinavien, mittenunter die Langschiffe und handelt von einer etwas verunglückten Königshochzeit... Liebe contra Zwangsheirat!
Mit \"This corrosion\" haben In Extremo ein modernes Lied gecovert, nämlich ein Sisters of Mercy-Klassiker. Ungewöhnlich, gut, wavig - noch ertragbar ,-) \"Miss Gordon of Gight\" zeigt die Verspieltheit der Gruppe und dass man nicht nur alles mit lärmenden Gitarren übertösen kann... Ein feines Harfensolo von Dr Pymonte, für das man gerne seine 10 Euro Praxisgebühr berappt. Nicht verschwiegen werden soll, dass \"Herr Mannelig\" in akkustischer Version den Abschluß bildet, interessante, andere Interpretation, wie sieauf dem Mittelaltermarkt gespielt wird.
_/ _/ _/ _/ _/ Verehrt und angespien? \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
Trifft es... Einige werden es mögen, ja abgöttisch lieben, andere werden sagen, \"Eyyy, muss das sein?\". ein \"So lala\" gibt es wohl nicht... Ich schließ mich jedenfalls der ersten Gruppe an, neben der \"Weckt die toten!\" ist dieses Werk ein Highlight ihres musikalischen Schaffens!
Aufgeschlossene Punks, Gothics, Metalla, Mittelaltler, Rollenspieler, LARPer und Folks sollten mal ihr Ohr reinwerfen, vielleicht bekommen sie es gar wieder.
Daher erstmal auch frohe Neujahrsgrüße, denn es ist mein erster Bericht seit längerem!
Aber bei so einer großartigen CD, die im rahmen der Shakeheads-Aktion besprochen wird, kann ich natürlich nicht schweigen...
_/ _/ _/ _/ _/ In Extremo - Die Band \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
Zu der Zeit siebenköpfig treten Sänger Das letzte Einhorn, Oberblasebalg Dr. Pymonte und Klampfolette Thomas, der Münzer an der Seite von Bassorette Die Lutter, Dudelist Yellow Pfeiffer, Trommelist Morgenstern und Flex, dem Biegsamen miteinander an, alte Töne mit modernen zu mischen, was eine erstaunlich rockbare Mischung ergibt.
Typische Aufstellung sind drei Dudelsäcke nebst den üblichen Metal-Quartett (Voice, Bass, Gitarre, Drums), natürlich wechselt man die Instrumente oft und zahlreich... Auf diesem Album kommen beispielsweise Harfe, zitter, Drumscheid, Pauke, Flöte, Schalmei, D- und C- Sack (Abarten des Dudelsacks) sowie eine Nykelharpa zum Einsatz.
_/ _/ _/ _/ _/ Äußerlichkeiten \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
Bei dieser Art Band ist ein gelungenes Inlet natürlich nicht ganz unwichtig... Rostrot ist die dominante farbe, auf dem Cover präsentiert man sein Live-Outfit (musss man gesehen haben) vor rostroter Mauer, auf Treckerreifen stehend (fiel mir erst bei der Rezi auf, ehrlich gesagt, quasi der Schlag zur Moderne), im Inneren finden sich Originaltexte, Übersetzungen und die Interpretation zu den Liedern und jeweils ein Foto präsentiert die Bandmitglieder.
Stimmiges Layout, gut gemacht.
Das Backcover zeigt dann übrigens ihre Schatten im Wasser...
_/ _/ _/ _/ _/ Innerlichkeiten \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
01 Merseburger Zaubersprüche
02 Ich kenne alles
03 Herr Mannelig
04 Pavane
05 Spielmannsfluch
06 Weiberfell
07 Miss Gordon Of Gight
08 Werd ich am Galgen hochgezogen
09 This Corrosion
10 Santa Maria
11 Vänner Och Frände
12 In Extremo
13 Herr Mannelig (Accoustic)
Auch in Zeiten, wo sich die meisten auf die Musik stürzen, ohne sich mit Texten, Umfeld oder Motivation der Band zu beschäftigen, sei gesagt, dass es sich um teils alte Stücke handelt, die neu vertont werden (anzumerken ist, da einige Texte aus der Zeit vor der Notennotation liegen, ist die Art und Weise, wie sie gespielt wurden, auch nicht bekannt), anderes sind auch alte Gedichte - hier ist insbesondere François Vition zu nennen - und natürlich gibt es auch Selbstgeschriebenes.
Gut die Hälfte der Lieder ist in deutscher Sprache vorgetragen, der Rest in so abdünklichen Sprachen wie Alt-Norwegisch, Alt-Spanisch oder Latein (Anmerkung am Rande: die Sprachen werden übrigens nicht beherrscht, sondern die Texte auswendig gelernt).
\"Hört von den sieben Vaganten
die ihr Glück in der Hölle fanden.
Behangen mit Fetzen und Schellen
die so laut wie Hunde bellen.
Ihr Lachen ist Sturm und Gewitter
Feiern und Zechen bis kommt der tödliche Schnitter.
Verehrt und angespien
sind sie bekannt im ganzen Land
von allen In Extremo genannt.\"
Mit diesem altbewährten Intro wird auch diese CD eingeläutet, bevor die Merseburger Zaubersprüche sich feindlichen Heeren entgegenstellen, schließlich ist mit Idisen nie gut Kirschen essen...
Aber ich möchte nicht in eine Einzelbeschreibung der Lieder verfallen, hab ich mir dieseinst fest vorgenommen, ich versuch`s mal in Komplexen.
Grundsätzlich möchte ich noch anführen, dass man In Extremo keinesfalls als Metal betrachten muss, ich es aber tue, aber Gothics, Waver, Mittelalterfreunde ebenso Anspruch darauf haben und sich bei In Extremo-Konzerten steht`s ein bunter Haufen trifft - von Punks bis hin zu säbelschwingenden Piraten. Daher wird man es wohl selbst antesten müssen, eine ureigene, rockige Mischung mit innovativer Klangfarbe, nicht mit Corvus Corax, Subway to Sally oder Tanzwut zu vergleichen (bzw. sehr bedingt). Hoch erfreut bin ich darüber, einigen meiner Mitmetalla es abnötigen zu können, zumindest die Show - von Feuer her zieht man locker mit Rammstein mit - hervorragend zu finden (und die Muik ertragbar...).
Fange ich mal mit dem deutschsprachigen Komplex an - \"Ich kenn alles\" (auf Punkt und strich - ich kenn nur einen nicht und der bin ich) ist ein hochintelligentes Gedicht vom erwähnten François Vition und sprüht nur so vor Zynismus und Selbstironie, bring aber die entscheidene Selbsterkenntnis auf den Punkt (und Strich), wenn der Mensch nichteinmal sich selbst kennt, wie will er es den von seiner Umwelt, seinem Umfeld oder gar seinen Mitmenschen behaupten. Aus dem selben Hause ist \"Weiberfell\", das man nicht allzu wörtlich nehmen sollte, sonst ist einem die Mordanklage sicher. Wunderschön schwarz - \"wie Teer\" eben. Das ganze wird kräftig-deftig, rockig-hart vorgetragen, nein, manche Metalband kann sich hier nicht nur Scheiben abschneiden, ganze Wurstplatten könnte man sich hier abholen.
Der Spielmannsfluch, sicherlich eines der Oberhammerhighlights der CD, erzählt vom Schicksal eines Bardenduos, welches \"im hohen Säulensaal\" dem Königspaar die besten Lieder vorträgt, unglücklicherweise sehr zum Gefallen der Königin, woraufhin ihr Gemahl den Sohne niederschreckt! Daraufhin verhängt der übriggebliebene Vadda Spielmann den Spielmannsfluch - der Name des Königs wird in keinem Lied, Epos, Märchen, Geschichtsbuch auftauchen - \"Versunken und vergessen - das ist des Spielmanns Fluch\". Musikalisch geht es zur sache, mit das härsteste der Kolegen, die schnarrende, rotzige Stimme vom letzten Einhorn ist zwar nicht gesanglich hochqualitativ, dafür aber einmalig und hochcharismatisch (nein, STOP, Teufel von Corvus Corax hat eine sehr ähnliche stimme, nur singt er nur auf alten Scheiben - daher gibt es im Netz aber oft falsche zuordnungen in dem alte CCs mit IE betitelt sind...).
\"Werd ich am Galgen hochgezogen\" (weiß ich wie schwer mein Arsch gewogen) ist ebenfalls ein Live-Knaller und Klassiker, allerdings gefällt mir die alte Liveversion (gesehen in Wacken 98 oder 99) besser, bei der noch etwas mehr geschrien wird - die Passage noch ein Schrei, ein schrei, ein Schrei schließt mit einem lauten statt eines leisens Schrei ab, aber gut, Information für Fans ;-)
Mit der Hymne \"In Extremo\" feiert man sich selbst ab, übertreibt dabei aber dermaßen schamlos, dass es vor (Selbt-) Ironie nur so spritzt und selbst dem Nicht-fan nur ein Lachen übrigbleibt.
Die fremdsprachigen Lieder gehen deutlich weniger kräftig ins Knochenmark und besitzten auch schon mal sinnlichere Passagen, \"Herr Mannelig\" dürfte Alt-Schwedisch sein (ähh, also hier bei den Berichten herrscht munteres Sprachenraten...), ein Ritter Mannelig wird von einer Bergtrollin verführt, die in Wahrheit eine verzauberte Prinzessin ist... Wollen wir hoffen, dass er seinen Zweihänder +1/+3 gegen regenierende Wesen zu Hause vergessen hat... ;-) Von der Klangfarbe teils sehr hell ggenüber anderen Liedern. (Dieser Satz kam in Musikarbeiten zumindest immer toll an...). \"Pavane\", ein Liebeslied, übrigens ein ziemlich düsteres... Nach bedachtigem Dudelsackauftakt geht es aber ordentlich zur Sache! Die Überreste von 5 Jahren französisch dünkeln mir an, dass es sich um Alt-Französisch handelt, ein verräterisches \"qui tiens ma vie\" konnte mr nicht entkommen. \"Santa Maria\", offensichtlich ein traditionelles Gebet, auch dem \"traditionell\" Spiel nachempfunden (nachgerockt quasi), könnte direkt auf selbiger gespielt worden sein, da es sich um ein spanisches Kirchenlied handelt (und das Leitmotiv die Wegfindung ist, wenn vermutlich auch eher die spirituelle...). Zuguterletzt \"Vänner och Fränds\", ebenfalls traditionell gespielt, entführt uns ins alte Skandinavien, mittenunter die Langschiffe und handelt von einer etwas verunglückten Königshochzeit... Liebe contra Zwangsheirat!
Mit \"This corrosion\" haben In Extremo ein modernes Lied gecovert, nämlich ein Sisters of Mercy-Klassiker. Ungewöhnlich, gut, wavig - noch ertragbar ,-) \"Miss Gordon of Gight\" zeigt die Verspieltheit der Gruppe und dass man nicht nur alles mit lärmenden Gitarren übertösen kann... Ein feines Harfensolo von Dr Pymonte, für das man gerne seine 10 Euro Praxisgebühr berappt. Nicht verschwiegen werden soll, dass \"Herr Mannelig\" in akkustischer Version den Abschluß bildet, interessante, andere Interpretation, wie sieauf dem Mittelaltermarkt gespielt wird.
_/ _/ _/ _/ _/ Verehrt und angespien? \\_ \\_ \\_ \\_ \\_
Trifft es... Einige werden es mögen, ja abgöttisch lieben, andere werden sagen, \"Eyyy, muss das sein?\". ein \"So lala\" gibt es wohl nicht... Ich schließ mich jedenfalls der ersten Gruppe an, neben der \"Weckt die toten!\" ist dieses Werk ein Highlight ihres musikalischen Schaffens!
Aufgeschlossene Punks, Gothics, Metalla, Mittelaltler, Rollenspieler, LARPer und Folks sollten mal ihr Ohr reinwerfen, vielleicht bekommen sie es gar wieder.
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