Vergewaltigung Testbericht

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Erfahrungsbericht von evilgirl84

Vergewaltigung - Was ist danach?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Mir gehts es wie vielen anderen auch.Mir ist es auch passiert und natürlich fällt es auch mir schwer darüber zu sprechen oder schreiben.

Wenn ich heute daran denke,im dunkeln alleine auf die Straße zu gehen, bekomme ich richtige Panikanfälle.
Früher war das alles. Noch vor ca. einem Jahr bin ich immer im dunkeln alleine raus.

Damals eine Woche vor meinem Geburtstag ist es passiert. Ich bin gerade von meinem Freund gekommen,es war kurz nach 1Uhr in der Nacht.Ich bin einen dunkleren weg lang gegangen.Plötzlich habe ich gemerkt, das mir jemand folgt.Mein Herz fing an zu rasen. Dann hat er mich an der Schulter gepackt und mir ein Messer gegen die Kehle gedrückt und hat gemeint, dass ich mit ihm mitgehen soll. Mein ganzes Leben zog auf einmal vor mir vorbei.Er drückte mich in einer engen Nische gegen einen Zaun.Er fragte mich,ob ich schon mal Sex hatte und meinte dann,dass es mir gefallen würde.Er hat ständig gesagt,das er mir nichts tun würde,aber das hat er.Ich hatte Angst um mein Leben.Ich habe ständig gesagt, das ich das nicht möchte und das er aufhören soll,aber er hat immer wieder versucht mich zu beruhigen.Ichh abe die ganze Zeit nur geweint.Dann hat er mir die Kleider ausgezogen und ist in mich eingedrungen.Als er dann endlich fertig war,zog er mich wieder an.Dann hat er mich gehen lassen.Als ich nach Hause kam,sind meine Mom und ich ins Krankenhaus gefahren.Ich habe mir zum Glück nichts eingefangen, außer einem seelischen Schaden.

Den Typen haben sie bis heute nicht gefasst und ich habe immer noch Angst,alleine im Dunkeln auf die Straße zu gehen.Ich habe schon einiges verarbeitet,aber viele Dinge werden einfach nur verdrängt.Mir ging es heut eso,als ich die Berichte gelesen habe. Ich musste wieder an früher denken udn alles kam wieder hoch.

Ich möchte aber allen Mut machen.Seid so stark und zeigt diese Arschlöcher an.Vertraut euch jemandem an und sucht euch Hilfe (z.B. Weiser Ring).Ich bin in Therapie wegen dieser Sache und mir hat es schon ein wenig geholfen.Natürlich werd ich das nie vergessen,aber man kann versuchen,damit umzugehen.

Und schließlich sind nicht alle Männer solche Schweine.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-11 01:03:01 mit dem Titel Man sucht die Schuld immer bei sich!

Wenn ihr meinen Bericht \"Vergewaltigung-Was ist danach?\" gelesen habt,wisst ihr ja,wie es mir geht.Wenn einem so etwas schreckliches widerfährt,fragt man sich die ganze Zeit \"Warum gerade ich?\" oder \"Was habe ich falsch gemacht?\".

Ich habe mir diese Fragen damals auch gestellt und wenn ich ehrlich bin, frage ich mich heute noch, nach dem \"Warum\".Es war dunkel,ich war 16 und es war 1 Uhr in der Frühe.
Ich hätte diesen Weg nicht langgehen dürfen.Ich hätte bei meinem Freund schlafen sollen.Warum habe meiner Mutter nicht gesagt,sie soll mich abholen?Warum gerade ich?

Solche Überlegungen habe ich mir damals gestellt,Aber es gibt keine Antwort darauf.Wäre denn alles anders gelaufen?Was hätte ich tun können,um das zu verhindern?Hätte ich mich mit Händen und Füßen wehren sollen? Er hatte ein Messer. Wär ich dann jetzt tot?

Man sucht die Schuld immer bei sich.Doch das ist falsch. Ich lerne langsam zu verstehen,dass wir,die Opfer,nichts dafür können,was uns passiert ist.

Aber doch gibt es Leute,die behaupten,man hätte Schuld daran.Ich musste mir von meinem Stiefvater anhören:\"Das war ja klar,dass so etwas einmal mit dir passiert.Ich habs doch immer gewußt.\" Doch sogar die Polizei macht einem unbewußt einen Vorwurf.Mich haben sie gefragt,warum ich denn auch alleine um diese Uhrzeit auf der Straße bin und nicht zu Hause.Ich bin schließlich Minderjährig.

Doch jetzt möchte ich euch fragen:Darf jemand,nur weil er Minderjährig ist,oder eine Frau ist nicht mehr Nachts alleine auf die Straße?

Ich musste mir viel anhören.Von Anteilnahme(als ob ich tot wär) bis falschem Mitleid.Das schlimmste aber war, dass ich es für mich behalten wollte.Es sollte keiner wissen.Ich habe mich doch schließlioch dafür geschämt.Nur leider hat das mein ganzer Wohnort mitbekommen.Leute haben über mich getuschelt.Das war wirklich schrecklich.

Mitlerweile kann ich aber besser damit umgehen.Meine Freunde haben mir dabei sehr geholfen.Und ich möchte euch bitten,wenn ihr eine Person kennt,die vergewaltigt wurde oder der ähnliches widerfahren ist,kümmert euch um sie.

Wir brauchen kein Mitleid,was wir brauchen,sind richtige Freunde,die für einen da sind,wenn man reden will.Das ist wirklich das wichtigste,meiner Meinung nach.Man kann die ganze Sache nur verarbeiten,wenn man jemanden hat,mit dem man reden kann.Und holt euch Rat bei diversen Anlaufstellen(z.B.Weiser Ring).Und zeigt den Typen an.Das ist das beste was ihr machen könnt.

Ihr braucht viel Kraft,um die ganze Sache zu überstehen und glaubt mir,ihr werdet es kaum alleine hinkriegen.Ich weiß,das klingt sehr hart,aber ihr braucht das,um euch wieder zu akzeptieren.Ich lerne gerade mich zu akzeptieren.Aber bis heute war es ein langer Weg.Und ich habe noch einen langen vor mir.

Ich traue mich mittlerweile auch wieder alleine auf die Straße,aber nachts gehe ich alleine nicht auf die Straße.Sobald es dämmert,bekomme ich Angst,wenn jemand hinter mir läuft.Und ich glaube bei euch ist das nicht viel anders.Vielleicht ist es bei euch nicht die Dunkelheit,sondern irgendein Zimmer,vor dem ihr euch fürchtet.Diesen Ort habe ich übrigens auch.Ich kann nicht mehr an der Stelle vorbeilaufen,wo ich vergewaltigt wurde.Weder bei Tag,geschweige denn bei Nacht,noch nicht mal in Begleitung.

Zumal ich weiß,dass das Schwein noch frei rumläuft.

Ich hoffe,dass ich euch ein bisschen helfen konnten.Ihr wisst,dass ihr nicht die einzigsten seid.Desweiteren wünsch ich euch noch viel Glück bei eurem Kampf, ein \"normales\" Leben zu leben.


Mir hat es übrigens geholfen,jetzt darüber zu reden.Das ist das erste mal,das ich so offen über meine Gefühle spreche und es tut verdammt gut.Es nimmt einem ein bisschen Last von der Seele.

Ich hab euch lieb und seid stark

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