Verhütung mit Implanon Testbericht

Wer kennt die Pannen nicht ? Pille vergessen, Kondom gerissen, ... Da mir sowas auch nicht gerade selten den Spass verdorben hat, habe ich mich für eine relativ neue Methode der Empfängnisverhütung entschieden - das Implanon.

Das Implanon ist ein 4 cm langes, elastisches Kunststoffstäbchen -mit einem Streicholz vergleichbar-, das unter die Haut des Oberarms gelegt wird. Man spürt es nicht, sieht es nicht und kann es lediglich von außen ertasten.

Dieses Stäbchen bleibt für drei Jahre lang im Arm und gibt in kleinsten Mengen täglich Gestagen ab.
Dadurch wird der Eisprung verhindert und zusätzlich verdickt sich der Schleim im Gebärmutterhals, so dass keine Samenzellen eindringen können.
Das Implanon ist vom ersten Tag an sicher. Nach dem Entfernen des Implanons ist sofort eine Schwangerschaft wieder möglich.

Das Implanon hat bis jetzt auf dem Pearl-Index eine glatte Null und ist somit sogar noch sicherer als Pille, Spirale oder Kondom.

Die Hormondosis des Implanons ist weitaus geringer als die der Pille und die Hormone werden gleichmässig abgegeben, was gesünder für den Körper ist.

Die Vorteile des Implanons liegen darin, dass :

- man an nichts denken muss, wie z.B. bei der regelmäßigen Pilleneinnahme
- es sehr sicher ist
- es immer zuverlässig, auch bei Durchfall und Erbrechen
- die Hormondosis ist niedriger als die der Pille
- es gibt keine Probleme wie z.B. Zeitverschiebung gibt
- dass es auch junge Frauen verwenden können (ich bin erst 18 und habe es mit 17 einsetzen lassen)
- der Schutz vom ersten Tag an gewährleistet ist
- man in den meisten Fällen nicht zunimmt

Bis jetzt habe ich noch keinen Nachteil am Implanon entdeckt und ich habe es nun über ein Jahr schon im Arm.

Das Einlegen des Stäbchens ist kein bisschen schmerzhaft, da vorher eine Spritze zur Betäubung der Armpartie gegeben wird.

Das Stäbchen kann sich nicht im Körper verselbstständigen.

Es sind keine zusätzlichen Kontrolluntersuchungen zur halbjährlichen Standarduntersuchung erforderlich.

Die Periode verändert sich allerdings beim Gebrauch des Implanons. Anfangs treten sehr schwache und unregelmäßige Blutungen auf, die man mehr als Schmierblutungen anstatt als richtige Perioden betrachten kann. Es ist möglich, dass die Tage mit der Zeit vollständig ausbleiben, was aber in diesem Fall kein Anzeichen für eine Schwangerschaft ist, sondern auf die so niedrige Hormonkonzentration zurückzuführen ist (sie verursacht einen extrem schwächeren Aufbau der Gebärmutterschleimhaut).
Periodenschmerzen treten nicht auf.

Nebenwirkungen sind in etwa die gleichen, wie bei der Pille, nur dass sie in den meisten Fällen gar nicht oder nicht annähernd so stark auftreten wegen der niedrigen Hormonkonzentration und der gleichmäßigen Abgabe.

Beim Einsetzen des Implanons erhält man einen Pass, auf dem Datum und Arzt vermerkt sind. Diesen Pass sollte man immer bei sich tragen, damit in Fällen wie z.B. nach einem Unfall o.ä. das Implantat nicht entfernt wird. Ausserdem erinnert er an das Wechsel- bzw. Rausnahmedatum.

Das Implantat wird zwischen dem ersten und fünften Tag der Periode eingesetzt. Es ist kein Problem direkt von der Pille auf das Implanon umzusteigen, dabei erfolgt das Einsetzen in den meisten Fällen am ersten Tag der Pillenpause.

Ach ja, nochwas zum Preis. Der Preis des Implanons beträgt etwa 400 Mark, also 200€ und wird nicht von der Kasse übernommen. Aber wenn man Pillenpackungen auf drei Jahre verechnet, ist der Endpreis etwa im gleichen Bereich.

Ich bin äusserst zufrieden mit meinem Implanon, da es so viele Vorteile hat. Ich selbst bin 18 und kann mir momentan vor Abi, Studium und Berufseinstieg das Risiko einer Schwangerschaft nicht leisten. Daher ist meiner Meinung nach das Implanon gerade auch für junge Mädchen in der Ausbildung eine hervorragende Lösung.