Vertical Limit (VHS) Testbericht

Vertical-limit-vhs-actionfilm
ab 10,73
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

Erfahrungsbericht von Joebln

ziemlicher Schmarrn!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Der K2 ruft!
Multimilliardär Elliot Vaughn (Bill Paxton) stellt mit sehr viel Geld ein kleines professionelles Bergsteiger Team zusammen, dass ihn auf die Spitze des K2 führen soll. Denn pünktlich zum Jungfernflug seiner neuen Fluglinie will er dem überfliegenden Flugzeug vom Gipfel aus publicitywirksam winken.
Mit von der Partie ist auch Annie (Robin Tunney), die als Reporterin oder was auch immer Elliot Vaughn für einen Fernsehsender gut ins Bild setzen soll (allerdings ist von ihrer journalistischen Arbeit nie was zu sehen - eines der Anachronismen dieses Films).

Trotz eines aufziehenden Sturms treibt Vaughn seine Gruppe immer weiter voran. Sogar seinen Bergführer setzt er so unter Druck, dass dieser mitspielt und diese Respektlosigkeit gegenüber dem Berg natürlich noch mit dem Leben bezahlt.
So kommt es wie es kommen muss: Annie stürzt in eine Gletscherspalte und zieht die anderen hinter sich her. Dabei rettet sie sie zwar vor einer Lawine, aber man befindet sich im (??) \"Vertical Limit\" – einer meterhohen Gletscherspalte. Und die drei werden voraussichtlich in 36 Stunden an einem Lungenödem sterben.

Aber Peter (sexy Chris O\'Donnell) - Annies noch vom Tod des Vaters traumatisierter Bruder - will nicht so schnell aufgeben und organisiert (übrigens auch unter Bieten von viel Geld) einen Rettungstrupp von 6 Leuten.
Und der Zuschauer kann sich freuen, denn auch unter diesen Freiwilligen wird noch der Berg wüten...

Mal ganz davon abgesehen, dass ich generell Leute, die unbedingt unter Lebensgefahr solche Berge besteigen müssen überhaupt nicht verstehen kann, ist der Film auch noch ziemlich oberflächlich und reißerisch angelegt.
So bleibt einem als Zuschauer nur ein weiteres Mal die Möglichkeit, Logik und Gehirn abzuschalten, die Skepsis mit viel Cola und Popkorn zu ersticken und dabei die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen zu genießen.

Aber bis dahin ist es ein zäher Weg:
Die gesamte Story startet mit einem beeindruckenden Paukenschlag, plätschert dann aber bis zum Beginn der Rettungsaktion so ziemlich vor sich hin. Wobei der Zuschauer sich vor den belanglosen und dummen Dialogen in acht nehmen sollte. Außer er hat sich schon an meinen Tipp gehalten.

Doch dann beginnt mit besagter Rettungsaktion eine furiose Mischung zwischen Naturdokumentation und atemberaubender (wenn auch meist nicht sonderlich glaubhafter) Action. Der Kampf der Naturgewalten gegen das Vordringen des Menschen - oder so ähnlich.

Jedenfalls drückt einen die Wucht und rasante Folge an Unglücken und verketteten Katastrophen genauso in den Kinosessel wie die raue und gewalttätige Schönheit des Berges ans sich. Regisseur Martin Campbell lässt den Zuschauer kaum Luft holen. Denn nur so kann er über die flache Story und die doch eher unglaubwürdigen Stunts hinwegtäuschen.

Für die Schauspieler bleibt leider schon vom Script her keine Möglichkeit sich zu profilieren und die Naturkulisse degradiert sie weiter. So dass ich da nichts besonderes zu sagen kann.

Fazit: \"Vertical Limit\" ist ein technisches Spektakel, dass so ziemlich jeden Zuschauer mit sauber konstruiertem Spannungsbogen in den Kinosessel drückt und Bergfans sicherlich sogar begeistern wird.
Aber wehe man kommt mal zum Luftholen und Nachdenken – dann kräuselts einem die Fußnägel ob der hahnebüchernen Inszenierung.

25 Bewertungen