Verwaltungsfachangestellte/r Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  durchschnittlich
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von sun-blume

Wann ist der Albtraum vorbei?!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Zur Zeit befinde ich mich selber in der Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte. Im Allgemeinem ist die Ausbildung gar nicht mal so schlecht, man lernt viele Abteilungen bzw. Referate kennen und hat somit auch Abwechslung in der Ausbildung. Die Ausbildung geht im allgemeinem 3 Jahre. Das theoretische Wissen lernt man in der Berufsschule (Deutsch, Sozialkunde, Verwaltungsakte und Verträge, Öffentliche Verwaltung in Gesamtwirtschaft, Rechnungswesen Controlling,...). Und das praktische Wissen in der jeweiligen Verwaltung.

Verwaltungsfachangestellte
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Viele denken sich sicherlich, was ist Verwaltungsfachangestellte und was muss man da machen?
Verwaltungsfachangestellten arbeiten im allgemeinem in der inneren Verwaltung des Bundes und der Länder, in der Kommunalverwaltung(in Gemeinden), bei Handwerksorganisationen, Industrie-u. Handelskammern, in Kirchenverwaltungen und in der Bundesverkehrsverwaltung.
Sie verrichten allgemeine Büro- u. Verwaltungsarbeiten: bearbeiten Vorgänge, führen Akten, erteilen Auskünfte, bereiten Entscheidungen vor und fertigen Bescheide(dies ist die Hauptaufgabe der VfA). In vielen Fällen errichten VfA erforderliche Bescheinigungen und Ausweise aus.

Wie alles begann
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Als erstes muss man eine schriftliche Bewerbung ablegen. Mit Lebenslauf und alles drum und dran. Diese erste Hürde habe ich wahrscheinlich gut abgelegt und wurde zu einem schriftlichem Eignungstest eingeladen. Nach ca. einem Monat erhielt ich ein Brief zu einer Diskussionsrunde mit anschließendem Einzelgespräch. Die Diskussionsrunde erfolgte mit weiterem 3 Bewerbern. Die Themen die uns in die Runde geworfen wurden, waren, „Was denken die Bürger über die Verwaltung“ und „Pisa Studie“. Einer musste die Diskussion leiten und der andere am Ende zusammenfassen. Als die Diskussionsrunde zuende war, wurde jeder zu einem Einzelgespräch in das Zimmer gerufen. Zuerst stellt man sich wie üblich vor, erzählt wie man über den Beruf bescheid weis und was die jeweilige Behörde für Aufgaben hat. Nach 2 Tagen hatte ich schon eine Zusage als Verwaltungsfachangestellte im Briefkasten.

Die Anfangszeit
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Die Ausbildung begann am 01.09.. Zuerst wurde uns das Haus gezeigt und anschließend folgte eine übliche langweilige Belehrung bzw. Hausordnung. Gleich darauf wurde ich in die jeweilige, eingeteilte, Abteilung geschickt - in die Poststelle. Die Leute waren sehr nett und haben auch Ersteinmahl alles gezeigt und hatten mich auch gleich mit einbezogen.

Die Ausbildung
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Wie gesagt die Ausbildung dauert 3 Jahre. Währenddessen man ein Berichtsheft führen muss, das man regelmäßig durchsehen muss. Ohne dieses wird man nicht zur Prüfung zugelassen. Regelmäßig wird man in verschieden Abteilungen bzw. Referate eingeteilt - der Zweck dient dazu, um soviel wie mögliche Kenntnisse und Fertigkeiten über den Beruf zu erlernen die nötig sind.

Berufschule
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Die Berufsschule findet im Blockunterricht statt. D.h. 4-6 Wochen Schule hintereinander und dann wieder 2-3 Monate Arbeit. Ich selber finde das nicht so gut, da man leicht nach 2 Monaten alles wieder vergessen hat. Deswegen sollte man immer mal ein Hefter in die Hand nehmen, aber wer macht das schon gerne freiwillig wenn man nicht muss. Die Berufsschule stellt meiner Meinung nach ziemlich hohe Anforderungen. Zumal ich früh um 5:00Uhr aufstehe und abends 17:00Uhr heim komme. Das wären über 12 Stunden die ich auf den Beinen stehe-manchmal auch noch länger. Und wenn ich dann endlich wieder zuhause bin muss ich mich gleich an die Hausaufgaben hinansetzten und anschließend für die Arbeiten am nächsten Tag lernen. An manchen Tagen könnte ich weinen, weil ich den Stress einfach nicht verkrafte. In fast jedem Fach braucht man Gesetze. In der Anfangszeit ist alles sehr verwirrend und durcheinander und die Fächer sind zum Teil SEHR langweilig und öde, da sich alles um Paragraphen und Artikel und Recht und Staat und Gesetzen ... handelt.

Prüfung
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In der Mitte des 2. Ausbildungsjahres wird eine höchstens 180 Minuten dauernde schriftliche Zwischenprüfung durchgeführt. Diese besteht aus der Abfrage von praxisbezogenen Aufgaben oder Fällen, die sowohl in der Verwaltung als auch im Berufsschulunterricht vermittelt worden sind. Der Inhalt der Prüfung bezieht sich auf folgende Bereiche:

Ausbildungsbetrieb, Arbeitsorganisation und bürowirtschaftliche Abläufe,
Haushaltswesen und Beschaffung,
Wirtschaft und Sozialkunde.

Die Zwischenprüfung wird deswegen durchgeführt, damit der Ausbildungsstand ermittelt wird und hat weiter keine Auswirkungen auf die Ausbildung.
Am Ende des 3. Ausbildungsjahres wird die Abschlussprüfung durchgeführt. Diese besteht aus einem schriftlichen Teil in folgenden Fachgebieten:

135 Minuten Verwaltungsbetriebswirtschaft
120 Minuten Personalwesen
120 Minuten Verwaltungsrecht und Verwaltungsverfahren
90 Minuten Wirtschafts- und Sozialkunde.

Für die praktische Prüfung sollte der Prüfling eine Aufgabe bearbeiten und dabei Sachverhalte aus seiner Fachrichtung beurteilen und Lösungen aufzeigen. Die Gesamtdauer sollte 45 Minuten pro Prüfling nicht überschreiten.
Zum Bestehen der Prüfung muss in beiden Bereichen mindestens mit ausreichend abgeschlossen werden.
Wird die Prüfung nicht bestanden, darf nach dem Berufsbildungsgesetz zweimal wiederholt werden.

Zeiten-Gleitzeit
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Da man im öffentlichem Dienst arbeitet, ist es üblich, dass man Gleitzeit arbeitet. D.h. man kann kommen und gehen wann man will. Der frühestmögliche Dienstbeginn ist 6:00Uhr und sollte spätestens 9:00Uhr auf Arbeit sein. Die Kernzeit - das ist die jenige Zeit, in der jeder Beschäftigte grundsätzlich die Verpflichtung zur Anwesenheit und Arbeitsleistung hat - beträgt von 9:00 – 14:30 Uhr und am Freitag von 9:00 – 13:00 Uhr. Der normale Arbeitstag beträgt 8 Stunden plus einer halbe Stunde Mittag. Insgesamt 8 einhalb Stunden.

Vergütung
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Da ich aus den neuen Bundesländern komme, habe ich sicher weniger Verdienst in diesem Beruf, als manch anderer in anderen Bundesländern.
Meine Vergütungen sind im,
1.Lehrjahr 531,00€
2.Lehrjahr 573,94€
3.Lehrjahr 612,53€

Fazit
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Dies ist eine Ausbildung für starke nerven. Wer viel Verdienen will ist bei diesem Beruf richtig, sollte sich allerdings auch dafür interessieren.
Das ist ein Beruf für starke Persönlichkeiten und starkem Interesse an Gesetzen und Verwaltung.
Wer die Lehre mit Bravur abschließen will muss sich sehr dahinter klemmen. Ohne Fleiß geht nichts bei diesem Job.


Die Ausbildung ist Ländersache und kann in jedem Bundesland ganz anders sein.

Danke fürs Lesen
mfg sun-blume

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Hinweis:Da ich auch bei Ciao registriert bin, hab ich den Bericht auch bei Ciao unter *rotesherz* veröffentlicht.

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