Verwaltungsfachangestellte/r Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  durchschnittlich
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Heine

Verwaltungsfachangestellte/r: Ein sicherer Beruf im öffentlichen Dienst

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Erstmal was Allgemeines über die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Sie kann verkürzt werden, wenn zuvor eine Fachschule für Wirtschaft und Verwaltung mit dem Abschluss der Höheren Handelsschule erfolgreich besucht wurde. Die Ausbildung ist in drei Bereichen möglich; Kommunalverwaltung, Landesverwaltung und Bundesverwaltung. Es handelt sich hierbei also um eine Bürotätigkeit im öffentlichen Dienst. Aber auch bei der evangelischen Landeskirche ist diese Ausbildung
möglich. Eine spätere Anstellung ist in jedem dieser Bereiche möglich.
Ich selber habe meine Ausbildung bei der katholischen Kirche abgeleistet. Da die katholische Kirche aber keine der eben genannten Einrichtungen ist, wurde ich offiziell für die Kommunal- verwaltung ausgebildet (Seit fünf Jahren bin ich in der Universität Paderborn, also in einer Landesverwaltung tätig). Das hatte zur Folge, dass Theorie und Praxis eigentlich so gut wie gar
nicht übereinstimmten und ich im letzten Ausbildungsjahr ein Praktikum beim Kreis Soest ableisten musste. Hier bin ich monatlich in den Abteilungen Sozialamt, Asylantenstelle und Kämmerei (Haushalt) gewesen. Das war auch nötig, da ich sonst überhaupt keinen Einblick in diese Tätigkeiten bekommen, und was sich wiederum auch schlecht auf meine Abschlussprüfung ausgewirkt hätte.
Denn was nützt es den jemanden, wenn er Theorie aufnehmen muss, aber die Praxis nicht kennt ?
Während eines jeden Ausbildungsjahres findet in der Berufsschule (Schule für Wirtschaft und Verwaltung) der Unterricht in einem dreimonatigen Block statt, was recht angenehm ist.
Neben diesem Blockunterricht ist dann noch weiterer Unterricht beim Studieninstitut für Kommunale Verwaltung zu besuchen, zunächst nicht in Blockform, sondern zweimal die Woche.
Erst im letzten Ausbildungsjahr findet auch hier der Unterricht in Blockform statt. Auch die Abschlussprüfung wird hier durchgeführt. Von den Inhalten her unterscheiden sich die Berufsschule und das Studieninstitut entscheidend. Während in der Berufsschule nur allgemeine und einfache Lerninhalte (Mathematik, Deutsch, VWL, Staatsrecht u.a.) vermittelt werden, geht es im Studieninstitut schon konkreter zu. Hier werden vor allem juristische Seiten angesprochen in Fächern wie Verwaltungsrecht, Bürgerliches Recht, Organisationsrecht, Beamtenrecht u.a.
was dann auch richtig in die Tiefe der Materie geht. Mit der Abschlussprüfung erhält man die Bestätigung den A1-Lehrgang (Angestellten-Lehrgang 1) erfolgreich bestanden zu haben. Dieser berechtigt bzw. weißt aus Stellen im mittleren Dienst bekleiden zu dürfen.
Zu jeder Zeit ist es nach der Ausbildung möglich, sofern man sich in einer Anstellung befindet,
den A2-Lehrgang zu besuchen. Dieser ermöglicht eine Anstellung in den höheren Dienst.
Möchte man in den gehobenen Dienst, muss ein abgeschlossenes Studium vorgewiesen werden.
Das liegt daran, weil die einzelnen Stellen nach ihren Aufgaben und deren Schwierigkeit bzw. Verantwortlichkeit beurteilt werden.
Dieses hin und her mit dem Unterricht und der Ausbildungsstätte ist schon ganz schön anstrengend.
Insgesamt gesehen ist es aber eine Ausbildung in einen sicheren Beruf.
Aber auch nur dann, wenn man eine unbefristeten Vertrag hat. Man ist dann so gut wie unkündbar, es sei den, dass schwerwiegend gegen Gesetze verstoßen wird; z.B. Diebstahl oder ähnliches.
Der Verdienst ist allerdings nicht sehr berauschend. Stellt man einen Vergleich mit der Wirtschaft an, so verdient man dort je nach dem bis das Doppelte. Gut verdient man erst ab dem höheren Dienst.Genügend Stellen müssen natürlich auch da sein. Da sieht es eher schlecht aus.
Mit dem Gedanken in die freie Wirtschaft zu wechseln, ist reine Zeitverschwendung. Der Wechsel ist so gut wie nicht möglich. Das liegt daran, dass Leute aus dem öffentlichen Dienst für die Wirtschaft allgemein als faul und unqualifiziert gelten. Es sei den, dass man ein abgeschlossenes Studium besitzt. Selbst dann wird es schwierig. Ein Kollege von mir hat schon vor Jahren ein Fernstudium an der Fernuniversität Hagen als Diplom Betriebswirt abgeschlossen und versucht seither eine Anstellung in der Wirtschaft zu finden, ohne Erfolg. Nahezu 200 Absagen und nicht ein einziges Vorstellungsgespräch sind seine traurige Bilanz. Man bleibt also im ö.D. gefangen.
Wer sich also für einen sicheren Job und Karriere entscheidet, für den ist diese Ausbildung genau richtig.

Aufgepasst: Es gibt Behörden, die zwar im
kaufmännischen Bereich ausbilden. Auch
hier gilt, dass man in der Wirtschaft
dann so gut wie keine Chance hat.

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