Viren Testbericht

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Erfahrungsbericht von ViperJP

Was ist ein Computervirus und wie schützt man sich vor ihnen?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

wieder einmal habe ich in meiner Schatzkiste bei Ciao.com gewühlt und einen weiteren Bericht ausgekramt, den ich (ebenfalls wie mein Bericht zu Windows 2000) vor etwas mehr als drei Jahren geschrieben habe.
Er handelt um das allseits beliebte (?) Thema Computerviren. Beim Durchlesen ist mir aufgefallen, dass viele der hier genannten Beschreibungen heute noch immer zutreffen dürften und ich habe mich dazu entschlossen, den Bericht leicht zu überarbeiten und hier wieder zu veröffentlichen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :-)



Mit dieser Meinung möchte ich allen Lesern erkenntlich machen, was überhaupt ein Computervirus ist, und wie man sich vor ihnen schützen kann.


Teil 1 - Was ist ein Computervirus?

a) Einführung
Computerviren sind ganz normale Programme, die sich selbst kopieren und sich auf diese Weise verbreiten. Sie nisten sich in anderen ausführbaren Programmen (Bootroutinen, Programme, Makros) ein. Durch den Aufruf einer befallenen Datei wird der Virus gestartet und aktiviert so seine Funktion. Viele Viren spielen nur einen kleinen Sound ab zeigen Bilder an oder verschieben die Anzeige auf dem Monitor. Dann gibt es wieder sehr schädliche Viren, die Dateien löschen oder unbrauchbar machen können. Mittlerweile sind Computerviren auch schon so weit entwickelt, dass sie die Hardware im Rechner unbrauchbar machen können. Beispiel ist der gefährliche CIH-Virus, der das BIOS des Rechners zerstört.
Geschrieben werden Computerviren von böswilligen Programmieren, die wohl nichts besseres zu tun haben, als andere Mitmenschen Ärger zu verschaffen oder sich erhoffen, durch die Verbreitung ihrer Computerviren Ruhm zu erlangen.
Das Programmieren von Viren ist inzwischen so weit ich weiß strafbar und kann vor Gericht angezeigt werden.

Neben den regulären Viren gibt es noch eine große Anzahl an anderen Programmen und Meldungen an, die viel Schaden anrichten können - Trojanische Pferde zum Beispiel (mehr dazu im nächsten Punkt).

b) Welche Viren-Arten gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Viren-Arten. Hier sind die wichtigsten:

- Bootviren
Bootviren infizieren den Bootsektor oder den MBR (Master Boot Record) einer Festplatte oder einer Diskette. Sie werden bei jedem Bootversuch von dem infizierten Medium aktiv.

- Cross-Infector-Viren
Dies sind Makroviren, die zwischen Word-Dokumenten und Excel-Tabellen oder Access-Datenbanken hin- und herspringen können. Daher können diese Arten von Viren mehr Schaden anrichten, als normale Makroviren.

- Dateiviren
Dateiviren sind die am häufigsten anzutreffende Viren-Art. Sie befallen ausführbare Programmdateien (*.com / *.exe).

- Dropper
Dropper sind einfache Programme, die beim Start einen Virus im System aussetzen. Dropper sind meistens als nützliche Programme getarnt.

- HTML-Viren
HTML-Viren sind in VBS (Visual Basic Script) geschrieben und infizieren HTML-Dateien. HTML selbst enthält aber keinerlei Befehle, die einen Zugriff auf Dateien ermöglichen, daher funktionieren sie nur in befallenen VBS-Anwendungen.

- Makroviren
Makroviren infizieren Makrofähige Dokumente, wie z.B. Word-Dokumente, Excel-Tabellen oder Access-Datenbanken.

- Multipartite Viren
Diese Viren können unterschiedliche Dateitypen angreifen. Zum Beispiel können sie die Techniken von Datei- und Makroviren kombinieren.

- Polymorphe Viren
Polymorphe Viren ändern bei jeder Infektion ihre Codierung. Deshalb sind sie mittels eines Suchstrings unmöglich zu finden. Besser für die Auffindung Polymorpher Viren sind algorithmische oder heuristische Analysen geeignet (alle modernen Virenscanner besitzen ein Heuristik-Modul).

- Residente Viren
Diese Art von Viren nistet sich in den Arbeitsspeicher des PCs ein und bleiben im Hintergrund aktiv, solange der Rechner eingeschaltet ist. Bei einem erneuten Hochfahren des Rechners werden diese Viren meistens automatisch wieder in den Speicher geladen.

- Stealth-Viren
Stealth-Viren verursachen systematisch, ihre Entdeckung zu verhindern. So entfernen sie sich beispielsweise vor einer Untersuchung selbst aus der Datei und infizieren sie nach der Überprüfung durch den Virenscanner erneut.

- WSH-Viren
Diese nutzen den Windows Scripting Host (WSH), eine Batch-Sprache, die in Windows-Betriebssystemen ab Windows 98 standardmäßig installiert ist.


Dann gibt es noch eine Vielzahl anderer Programme, die auch erheblichen Schaden anrichten können, aber nicht direkt zur Programmfamilie der Computerviren gehören.

- Hoaxes
Hoaxes sind Falschmeldungen, die vor angeblichen Gefahren warnen und oft aus gutem Glauben kettenbriefartig weitergeleitet werden. Es gibt auch andersartige Hoaxes. Zum Beispiel sind in den letzten Monaten häufig Meldungen aufgetreten, Microsoft würde angeblich zusammen mit AOL einen Beta-Test machen und alle Teilnehmer (die durch das Weiterleiten der Mail an diesem Test teilnehmen) mit einem Geldbetrag belohnen würde. Dies ist natürlich völliger Unsinn. Genau so ein Unsinn sind Meldungen, die vor einem gefährlichen eMail-Virus warnen, der durch das öffnen der Mail aktiviert wird, und die gesamte Festplatte löscht. Durch das bloße Öffnen einer Mail kann sich kein Virus aktivieren. Einen zuerst erkennbaren Schaden am Computer des Users richten Hoaxes nicht an, jedoch werden sie, wie erwähnt, oft Kettenmailartig verbreitet. Das kostet im Büro Arbeitszeit und dem Provider Datenvolumen (eine eMail an sich ist nicht groß, aber man stelle sich 1 Millionen User vor, die dann eine solche Mail erhalten und ihrerseits an jeweils eine weitere Person weiterleiten… macht schon 2 Millionen User…).

- Spaßprogramme
Dies sind kleine Programme, die z.B. das Formatieren der Festplatte vortäuschen. Gut gemachte Programme können sogar erfahrenen Anwendern den Atem stocken lassen.

- Browser-Schädlinge
Dies sind bösartige Java-Applets oder ActiveX-Controls, die beispielsweise Dateien löschen können. Diese Dateien fangen sich Surfer im Internet ein.

- Computer-Würmer
Diese benötigen kein Wirtsprogramm und kopieren sich auf Rechner, die über ein Netzwerk mit dem befallenen Computer verbunden sind. Eine Variante sind eMail-Würmer, die sich im Mailprogramm einnisten und sich automatisch an alle im Adressbuch eingetragenen Adressen weiterleiten. Zwei der schädlichsten eMail-Würmer sind der Melissa-Virus und der neuere \"ILOVEYOU\"-Virus (wer kennt ihn nicht?).

- Trojanische Pferde
Trojanische Pferde sind Programme, die etwas anderes tun, als sie vorgeben. Sie tarnen sich zum Beispiel als nützliches Tool und richten stattdessen Schaden an, ohne sich aber wie ein Virus zu vermehren. Ein Beispiel ist Back Orifice, das nach seinen meist unbeabsichtigten Start während einer Internet-Sitzung Hackern erlaubt, nicht nur Daten und Passwörter auszuspähen, sondern auch beliebige Manipulationen auf dem PC vorzunehmen.


Teil 2 - Wie schütze ich mich vor Viren?

Absolut sicher vor einem Virusbefall ist nur ein absolut isolierter PC, der keine Daten aus Netzen lädt und in den auch keine fremden CDs oder Disketten gesteckt werden.
Hier ein paar Tipps, wie Sie sich vor Viren schützen können:

a) Sichern Sie regelmäßig Ihre Dateien
Auch wenn es Zeit kostet: Legen Sie regelmäßig Kopien und Backups an. Das gilt besonders für sämtliche wichtigen Daten und Dokumente, denn die Anwendungsprogramme sind vergleichsweise schnell wieder installiert. Backups schützen Sie nebenbei auch vor unvorhergesehenen Hardware-Defekten.

b) Geben Sie Bootviren keine Chance
Schalten Sie an Ihrem Rechner das Booten von Diskette aus, indem Sie im BIOS-Setup die Bootreihenfolge \"C:\\, A:\\\", statt des vorgegebenen \"A:\\, C:\\\" festlegen. Das verhindert, dass Sie den PC aus Versehen von einer Diskette booten, die noch im Diskettenschacht steckt und infiziert sein könnte.

c) Misstrauen Sie fremder Software
Legen Sie alle Disketten wenn möglich mit Schreibschutz in Ihr Laufwerk. Prüfen Sie auch verliehene Disketten nach der Rückgabe zuerst auf Viren und informieren Sie bei einer Infektion alle, die mit dieser Diskette gearbeitet haben, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Verwenden Sie ausschließlich Software aus vertrauenswürdigen Quellen. Lassen Sie sich bei Shareware immer Virenfreiheit garantieren und setzen Sie keine Raubkopien ein (und wenn doch: Prüfen Sie sie vorher auf einen evtl. Virenbefall!). Starten Sie auf keinen Fall ein Programm, dass Sie von einem Fremden per eMail erhalten haben.
Prüfen Sie fremde Datenträger und aus dem Web geladene Dateien vor dem ersten Einsatz grundsätzlich auf Viren. Auch Dateien aus scheinbar sicherer Quelle wie originalverpackte CDs vom Hersteller können gelegentlich einen Virus enthalten.

d) Sichern Sie Ihren PC vor fremden Zugriff
Schotten Sie Ihren Rechner vor unbefugter Nutzung durch andere ab. Aktivieren Sie beispielsweise einen Screensaver mit Passwort, damit unerfahrene Kollegen nicht so leicht an Ihrem Computer herumspielen können, während Sie gerade ihre Pause machen.

e) Nutzen Sie Anzeigeprogramme
Öffnen Sie fremde Dokumente - besonders Word- und Excel-Dateien - möglichst mit einem Editor, der keine Makros ausführt. So können Sie Word-Dateien mit der Windows-Zugabe Wordpad, die keine Makrofunktionen erhält, ansehen und bearbeiten. Wordpad streift beim Speichern Makros automatisch ab.

f) Schützen Sie sich vor Spionageangriffen
Manche Trojanische Pferde könnten während einer Online-Sitzung Ihre Daten und so auch Passwörter ausspähen. Speichern Sie also keine Passwörter oder andere vertrauliche Daten auf Ihrer Festplatte.

g) Nutzen Sie regelmäßig ein Antivirenprogramm
Der wichtigste Schutz gegen Viren ist aber immer noch ein aktuelles und auf dem neuesten Stand gehaltenes Antivirenprogramm.
Untersuchen Sie die gesamte Festplatte Ihres Rechners immer wieder auf Viren - mindestens einmal pro Woche. Besonders wichtig ist das nach dem Surfen im Internet.
Aktivieren Sie den Hintergrundwächter, vor allem dann, wenn Sie surfen. Doch Vorsicht: Dies kann zur Speicherverknappung und Software-Unverträglichkeiten führen. Sinnvoll ist der Einsatz des Wächters auf jeden Fall nach einer Vireninfektion und anschließender Systemreinigung, insbesondere nach einem Bootsektorbefall.
Halten Sie Ihre Antivirenprogramm auf dem aktuellen Stand. Nutzen Sie mindestens einmal in der Woche den Update-Service des Herstellers um sich vor neuen Viren zu schützen.


Teil 3 - Notfall-Tipps - Wenn der Rechner von einem Virus befallen ist

Infektionen sind nicht immer offensichtlich. Meist machen sie sich durch schleichende Symptome bemerkbar, auf die Sie achten sollten:

- Der Rechner läuft langsamer als gewöhnlich
- Er reagiert seltsam und bringt zweifelhafte Meldungen
- Funktionen arbeiten fehlerhaft
- Dateien verschwinden
- Abstürze häufen sich

Tritt eines oder treten mehrere Symptome auf, dann ist es höchste Zeit, den PC als erstes auf Viren zu überprüfen, denn nicht immer ist das Betriebssystem schuld!

1.) Ruhe bewahren!
Lassen Sie bei einer Infektion niemals Panik aufkommen. Viele Viren enthalten kein eigentliches Schadensprogramm, und Schäden entstehen durch voreiliges Handeln des (meist unerfahrenen) Benutzers. Auf keinen Fall sollten Sie sogleich die Festplatte formatieren. Denn das bringt nur Datenverlust mit sich und ist die allerletzte Option. Außerdem stört dies neuere Bootviren gar nicht mehr.

2.) Erst Daten sichern, dann den Virus bekämpfen
Speichern Sie zunächst alle geöffneten Dateien unter neuem Namen und legen Sie eventuell ein - wenn auch virenverseuchtes - Backup an. Fahren Sie dann den Rechner herunter und schalten Sie ihn aus.
Starten Sie den PC anschließend mit der Notfalldiskette Ihres Antivirenprogramms erneut und folgen Sie den Anweisungen. Achten Sie darauf, dass die Diskette schreibgeschützt ist. Wenn Sie keine Notfalldiskette zur Hand haben, legen Sie diese auf einem virenfreien Rechner an.

3.) Nutzen Sie die Angaben des Herstellers
Lesen Sie die Empfehlungen im Handbuch Ihres Antivirenprogramms nach. Nehmen Sie eventuell auch den Support des Herstellers in Anspruch. Ein Virenlexikon hilft Ihnen, den gefundenen Schädling und die von ihm ausgehende Gefahr richtig einzustufen.
Manche Antivirenprogramme bieten die Funktion, verdächtige Dateien und neue Viren in Quarantäne zu halten, um sie an das Forschungslabor des Herstellers zu schicken. Dann bekommen Sie ein Gegenmittel speziell für diesen Virus.

4.) Beraten Sie sich mit anderen Anwendern
Eine Vireninfektion ist keine Schande - das kann jedem PC-Benutzer einmal passieren. Warnen Sie auf jeden Fall Softwaretauschpartner vor der möglichen Gefahr.



So, dass war meine kleine Einführung in dieses Thema. Zum Schluss möchte ich Ihnen noch das Antiviren-Programm \"Norton AntiVirus 2003\" empfehlen. Ich setze es selber ein und konnte damit schon so manchen Virus vorzeitig aufspüren.


Damit wären wir auch schon am Ende dieses Berichtes angelangt. Ich bitte um innigste Vergebung, wenn einige Sachen inzwischen doch schon so veraltet sind (hab mich schon lange nicht mehr SO intensiv mit der Materie beschäftigt), denn der Bericht ist, wie zu Anfangs erwähnt, inzwischen schon drei Jahre alt. Schreibt einfach einen kleinen Kommentar, wenn irgendwo Unstimmigkeiten auftreten sollten. :-)
Ich hoffe, der Bericht war trotz seines Alters dennoch nützlich für euch und ihr hattet viel Spaß beim Lesen. :-)



Dieser Bericht wurde veröffentlicht und aktualisiert für folgende Meinungsportale:
Yopi.de , Ciao.com , Dooyoo.de

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