Visa Card Testbericht

Visa-card
ab 32,16
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Support & Service:  gut
  • Akzeptanz:  weltweit meistens
  • Kreditlimit:  2500 bis 5000 Euro
  • Aufnahmekriterien:  ohne Bonitätsprüfung

Erfahrungsbericht von aimnrt

Kostenlose Kreditkarte - aber erst ab 8000,- € Jahresumsatz!

2
  • Support & Service:  durchschnittlich
  • Akzeptanz:  weltweit meistens
  • Kreditlimit:  500 bis 2500 Euro
  • Dauer des Besitzes & der Nutzung:  seit 1 Woche
  • Aufnahmekriterien:  mit Bonitätsprüfung
  • Besitzen Sie diese Karte?:  ja

Pro:

Akzeptanz, Bonusprogramm

Kontra:

Jahresgebühr

Empfehlung:

Nein

Hallo allerseits,
mit diesem Bericht möchte ich meine Erfahrungen mit der Payback-Visacard vorstellen. Dazu werde ich auch Vergleiche mit anderen, mir bekannten Kreditkarten ziehen um so eine Entscheidungshilfe zu geben.


Beantragung der Karte
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Schon seit einigen Jahren nutze ich eine Paybackkarte. Ich denke, das Payback-System ist jedem bekannt und das soll ja hier auch nicht das Thema sein. Wenn man auch dem Datensammeln durch solche Karten kritisch gegenübersteht, so ist es meiner Meinung nach doch lohnenswert, diese einzusetzen. Allerdings nur dann, wenn man ohnehin in dem entsprechenden Laden einkauft und vorher die Preise verglichen hat. Einen Preisunterschied von beispielsweise 10,-€ bei einem Kleidungsstück kann man nie und nimmer durch Paybackpunkte oder ähnliche Bonusprogramme ausgleichen. Positiv bei den Payback-Punkten finde ich, dass man sich den Gegenwert auf sein Konto auszahlen lassen kann und nicht auf eine bestimmte Prämienauswahl festgelegt ist.

Wie man vielleicht aus meinen anderen Berichten herausliest, nutze ich ganz gerne besondere Angebote, bei denen man zusätzlich zum eigentlichen Produkt eine wie auch immer geartete Prämie erhält. So kam ich auch zur Payback Visacard: Diese wurde im Herbst 2004 stark beworben und man konnte sich verschiedene Prämien aussuchen. Außerdem wurde bei Beantragung in diesem Zeitraum auf die erste Jahresgebühr von 20,- € verzichtet. So habe ich die Karte schließlich beantragt und dafür ein Jahresabo des Nachrichtenmagazins Focus erhalten. Dieses kostet regulär 130,- €, so dass es sich dabei schon um eine recht hochwertige Prämie handelt.

Aktuell gibt es dieses Angebot nicht, stattdessen kann man sich z.B. für einen DVD-Player entscheiden. Erfahrungsgemäß wechseln diese Aktionen immer in bestimmten Abständen.

Ich habe die Payback VisaCard im Internet beantragt. Unter www.payback.de findet man einen entsprechenden Link. Wenn man bereits eine normale Paybackkarte hat, loggt man sich mit seiner Kartennummer ein. Wer noch keine Paybackkarte hat, muss sich zunächst online für Payback anmelden und erhält eine vorläufige Kartennummer, mit der man dann die VisaCard beantragen kann. Man muss also auf jeden Fall für das "normale" Paybackprogramm angemeldet sein, um die Kreditkarte zu erhalten.
Der eigentliche Antrag kann dann online ausgefüllt werden, neben den persönlichen Daten (Adresse usw.) muss noch die Bankverbindung, der Beruf und das Einkommen angegeben werden. Außerdem muss man sich noch entscheiden, ob die Rechnungen sofort oder in Raten beglichen werden sollen, ob man eine Partnerkarte wünscht und ob man den Onlineservice nutzen will. Außerdem muss man noch, wie bei jedem Kreditkartenantrag, seine Einwilligung zur Schufa-Auskunft erteilen.

Der fertig ausgefüllte Antrag kann dann ausgedruckt und unterschrieben per Brief oder Fax an den Payback Visakartenservie geschickt werden. Bei mir hat es nach der Beantragung knapp zwei Wochen gedauert, bis ich meine Karte erhalten habe. Dazu wurde eine mir bis dahin unbekannte Variante des PostIdent-Verfahrens genutzt: Als der Briefträger kam, war ich nicht zu Hause und konnte mir dann in der Postagentur den Brief mit der Karte gegen Vorlage des Personalausweises abholen. Dabei wurde dann nochmal ein Formular mit der Ausweisnummer ausgefüllt und unterschrieben, was dann als Legitimierung an Payback zurückgeschickt wurde.


Konditionen der Karte
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Abwickelnde Bank: Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
Jahresgebühr: 20,-€
Partnerkarte: 10,-€
Ersatzkarte: 10,-€
Auslandseinsatzentgelt in Nicht-Euro-Ländern: 1,5% vom Umsatz
Haftung bei Verlust: max. 50,-€
Zinssatz bei Teilzahlung der Rechnung: 12,9%
Guthabenzinsen z.Zt.: 1,46-1,77%, je nach Höhe des eingezahlten Guthabens
Bargeldauszahlung (bis zu 250,-€ am Tag):
- am Automaten : 2%, mind. 3,-€
- am Schalter: 3%, mind. 5,-€
Bonusprogramm: Rückerstattung durch Paybackpunkte: 0,25% des Rechnungsbetrags (1 Punkt = 1Cent pro 4,-€ Umsatz)


Einsatz der Karte, Abrechnung
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Bisher gab es keinerlei Probleme mit dem Einsatz der Karte. Zwar ist in Deutschland das Netz der Akzeptanzstellen nach wie vor nicht so dicht wie im Ausland, aber dort, wo grundsätzlich Kreditkarten akzeptiert werden, konnte ich bisher immer mit der VisaCard (genauso wie mit der MasterCard) bezahlen. Insofern hat man mit einer VisaCard eine gute Wahl getroffen.

Den Bargeldservice habe ich bisher nicht genutzt, ich halte diesen auch, zumindest in Deutschland, für überflüssig, da man mit der EC-Karte in der Regel billiger zu Bargeld kommt.

Einmal monatlich erhält man die Abrechnung der Umsätze. Diese ist sehr übersichtlich gestaltet, enthält alle wichtigen Informationen. Bereits ein bis zwei Tage nach Erhalt der Rechnung wird der fällige Betrag vom Konto abgebucht. Mit der Abrechnung werden dann auch die Paybackpunkte für den Kartenumsatz auf dem Punktekonto gutgeschrieben.

Es gibt auch die Möglichkeit, sich zum Online-Service anzumelden. Dann erhält man keine gedruckte Rechnung mehr, sondern kann diese im Internet abrufen. Außerdem besteht dann die Möglichkeit, auch zwischendurch die bis dahin eingegangenen Buchungen zu prüfen.

Obwohl ja bei dem Angebot, das ich genutzt habe, im ersten Jahr keine Jahresgebühr berechnet werden sollte, tauchte dennoch auf der ersten Abrechnung genau diese mit 20,- € auf. Dies habe ich dann sofort reklamiert, allerdings war man nicht in der Lage, die Korrekturbuchung bis zur nächsten Abrechnung vorzunehmen. Auf hohe Geschwindigkeit bei der Bearbeitung von Einwendungen kann man also wohl nicht hoffen.


Vergleich zu anderen Karten
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In anderen Berichten habe ich die HappyDigits-MasterCard sowie die AmericanExpress-GoldCard beschrieben, außerdem hatte ich auch mal eine TUI-Card sowie eine VisaCard der Citibank. Aufgrund dieser Erfahrungen möchte ich hier noch einige Vergleiche ziehen.

Mit 20,- € Jahresgebühr zählt die Payback-VisaCard sicher nicht zu den besonders teuren Kreditkarten, obendrein erscheint es (zumindest auf den ersten Blick) attraktiv, automatisch Paybackpunkte zu sammeln. Das ist auch ein Hauptargument der Payback-Werbung, dass man mit der Karte bei jedem Einsatz Punkte erhält, nicht nur bei den Payback-Partnern. Bei den Payback-Partnern (z.B. Kaufhof oder Real) erhält man dann sogar doppelt Punkte, nämlich die normalen und die für den Kartenumsatz.
Aber was bringt das wirklich? Beim Supermarkt Real z.B. erhält man für je 2,- € Umsatz einen Payback-Punkt. Geht man von einer Rechnung von 100,- € aus, sind dies also 50 Punkte für den Einsatz der Paybackkarte, zahlt man dann auch noch mit der Payback VisaCard, gibt es noch mal 25 Punkte zusätzlich (1 Punkt je 4,- € Umsatz). Macht insgesamt 75 Punkte = 75 Cent, also ein Rabatt von stolzen 0,75%! Na gut, wie ich oben schon geschrieben habe, wenn man sowieso diesen Einkauf so macht, kann man ja den Rabatt noch mitnehmen, aber deswegen möglicherweise einen höheren Preis zahlen macht definitiv keinen Sinn!

Ein anderes Rechenbeispiel: Um die Jahresgebühr von 20,- € zu finanzieren, benötigt man 2000 Paybackpunkte. Man müsste also stolze 8000,- € innerhalb eines Jahres mit der Karte umsetzen, um diese Gebühr wieder hereinzubekommen! Ich weiß nicht, wieviele Leser dieses Berichts als Privatperson einen solchen Jahresumsatz mit ihrer Kreditkarte haben, aber ich gehöre definitiv nicht dazu. Ich vermute auch stark, dass es für jemanden mit solchen Umsätzen ohnehin attraktivere Karten gibt, die dann noch andere Leistungen bieten.

Kommen wir also zurück zum Privatmenschen, der bei geringen Kosten da wo möglich, gerne mit Kreditkarte zahlen möchte und vor allem auch im Auslandsurlaub eine häufig akzeptierte Kreditkarte haben möchte. Da komme ich ohne jede Einschränkung dazu, eine andere Karte zu empfehlen, nämlich die HappyDigits-MasterCard der KarstadtQuelleBank, die ich nun seit gut zwei Jahren durchgehend benutze. Was ist so toll an dieser Karte? Im Vergleich zur Payback-VisaCard ist es in erster Linie die Jahresgebühr: Es gibt dort nämlich keine!

Unabhängig von Umsatz o.ä. ist die HappyDigits-MasterCard für jeden kostenlos! Gleichzeitig kann man dort, wo man mit Visa zahlt, immer auch mit MasterCard zahlen, zumindest habe ich in verschiedenen Ländern und besonders in Deutschland noch keine andere Erfahrung gemacht. Außerdem hat die HappyDigits-MasterCard mit 1% auch eine günstigere Auslandsgebühr im Vergleich zur Payback VisaCard (1,5%). Diese Vorteile überwiegen meines Erachtens den kleinen Nachteil, dass die Happydigits-MasterCard kein Bonusprogramm enthält, deutlich. Man sollte sich nicht von den Punktesammelmöglichkeiten blenden lassen!

Da ich bisher weder die Finanzierungs- noch die Geldanlagemöglichkeiten beider Karten genutzt habe, kann ich dazu keine Vergleiche ziehen. Jedoch scheinen die Konditionen in diesem Bereich recht ähnlich zu sein.

Eine AmericanExpress-Karte (AmEx) würde ich nicht empfehlen, da es hierfür sowohl im Inland wie auch im Ausland (zumindest da, wo ich bisher war!) deutlich weniger Akzeptanzstellen gibt. Je nach Kartentyp hätte man bei AmEx schon bei niedrigeren Jahresumsätzen eine Befreiung von der Jahresgebühr, außerdem gibt es dort das Bonusprogramm "Membership Rewards", bei dem man durchaus attraktive Prämien erhalten kann. Aber diese Vorteile wiegen das Problem der wenigen Akzeptanzstellen von Amex nicht auf.


Fazit
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Die Payback-VisaCard hat ihre Stärken, das will ich keinesfalls verleugnen. Aber ich denke, aus meinen Beschreibungen wird deutlich, dass sie mich nicht besonders überzeugt. Dabei kommt es natürlich immer auf den Vergleich an, es gibt sicher auch Karten, die teurer sind und weniger bieten als die von Payback, aber bei meinem persönlichen Vergleich zieht die Payback-VisaCard eindeutig den kürzeren.

So freue ich mich über ein kostenloses Jahresabo vom Focus (hat das der Kanzler mit Mitnahmementalität gemeint? ;-) und werde dann wohl rechtzeitig vor Ablauf eines Jahres meine Payback-VisaCard kündigen!

Vielen Dank für's Lesen, Bewerten und Kommentieren, gerne beantworte ich auch noch weitere Fragen!

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