Vitamalz Malzbier Testbericht

Der Begriff \"Sucht\" verbirgt immer etwas Negatives. Es gibt den Nikotinsüchtigen, den Alkoholiker, den Kokser, den Heroinjunky, den TV-Junky, den Spielsüchtigen und eben den Malzbiersüchtigen, zu denen ich mich bekennen muß. Natürlich wäre es jetzt ein bischen verwegen alle eben genannten Suchttypen auf eine Stufe zu stellen, aber alle haben eine Sache gemeinsam: Sie können einfach nicht ohne.
Angefangen hat diese Suchtkrankheit bei mir vor einigen Monaten, als ich im benachbarten Kaufland einfach mal eine Flasche dieser flüssigen Droge ohne irgendwelche Hintergedanken in den Einkaufswagen packte. Diese Aktion sollte sich im Nachhinein als äußerst fatal herausstellen, schließlich blieb es danach nicht bei einer Flasche sondern ging erst über in den berühmt berüchtigten Sechserträger und endete bisher bei der 20 * 0,5 Liter Kiste. Doch zur näheren Information schauen wir uns dieses \"gefährliche\" Gebräu einmal genauer an:

***Das Produkt***
Vitamalz beinhaltet (logischerweise) Malzier. Mir wurde es früher als kleiner Bengel immer als \"Dunkelbier\" oder \"Kinderbier\" verkauft, was natürlich seinen symbolischen Stellenwert damals um einiges erhöhte. Endlich durfte man auch - wie die Großen - eine Art von Bier in sich hineinschütten, und das auch noch völlig legal. Vitamalz ist laut Etikett alkoholfrei. Gerüchten zu Folge befindet sich aber trotzdem ein gewisser Anteil an Alkohol darin, der aber verschwindend gering ist. Er liegt etwa bei 0,1 Prozent und ist damit auch für Kinder absolut ungefährlich. Einen ähnlich hohen Alkoholanteil hätte man auch, wenn man 2-3 Brötchen in sich hineinstopft und die Hefe im Magen anfängt zu gären *g*
Abgefüllt ist Vitamalz in 0,5er oder in 0,33er Flaschen, jeweils versehen mit einem Kronkorken. Wiederverschließbar ist die Flasche demnach nicht, wodurch man schon von Beginn an in die Situation \"Ganz oder gar nicht\" kommt, denn lässt man das Malzbier übernacht stehen, so kann man es am darauffolgenden Tage getrost in den Ausguss kippen - die Kohlensäure verschwindet bei diesem Getränk mit höllischer Geschwindikeit. Ach ja - die Zutatenliste:

***Zutaten***

Wasser
Gerstenmalz
Glukose-Fruktose-Sirup
Farbstoff E150
Hopfenextrakt
Kohlensäure

Wir sehen also schon - Vitamalz ist wahrlich nichts für Menschen im Weightwatcher-Stadium, denn der Kaloriengehalt ist (ohne jetzt genaue Zahlen nennen zu können) um einiges höher als beispielsweise bei Cola. Der Grund allen Übels liegt wohl hauptsächlich am Glukose Sirup und an der Kombination von Hopfen und Malz.

***Geschmack***
Geschmack in Worte zu fassen ist in etwa so, wie einem Blinden die Farbe Grün zu erklären. Ich proBIER\'s (Kalauer...har har...) trotzdem einmal. Das Vitamalz hat wenn es gekühlt getrunken wird einen leicht süßlich und sehr malzigen Geschmack. Genehmigt man sich den ersten Schluck hat man zunächst das Gefühl, die Süße würde den kompletten Mundraum \"entern\". Kurze Zeit später wird sie dann aber vom Malzgeschmack wieder \"eingefangen\" und sie vermischen sich zu einer exzellenten Geschmackskombination - nicht zu süß und nicht zu herb. Allerdings sollte man Vitamalz wirklich nur gekühlt zu sich nehmen, da es bei Wärme absolut ungenießbar ist - weil eben zu süß.

***Der Preis***
Preise für Drogen sind bekanntlich teuer. So auch bei dieser. Da ich mittlerweile das Zeug wie Wasser in mich hineinkippe habe ich mich (natürlich) aus Kostengründen dazu entschlossen Vitamalz \"kistenweise\" zu kaufen. Es gibt sie in Kisten mit 20 Flaschen á 0,5 Liter. Der Preis pro Kiste beträgt knapp 8 Euro zzgl. Pfand. Mit einem Literpreis von 0,80 Euro ist Vitamalz keineswegs ein billiges Getränk. Bei 6er Trägern schnellt der Preis allerdings noch weiter in die Höhe. Ein Träger mit 6 Flaschen á 0,33 Liter kostet i.d.R. knapp 2,40 Euro zzgl. Pfand. Also noch um einiges mehr bezogen auf den Preis pro Liter. Die Kisten bekommt man in jedem gutsortierten Getränkehandel. Sixpacks oder einzelne Flaschen eigentlich in jedem Supermarkt.

***Fazit***
Vitamalz ist mittlerweile ein unverzichtbares Gut für mich geworden *g*. Eine gewisse Abhängigkeit läßt sich auch ehrlich gesagt nicht mehr verleugnen. Der recht hohe Preis wird aber durch den unglaublich intensiven und einzigartigen Geschmack völlig in den Hintergrund gedrängt. Ich selbst habe schon zig andere Sorten (darunter Karamalz sowie einige Billigvertreter wie Oettinger oder Hansa) ausprobiert, bin aber letztenendes immer wieder bei Vitamalz gelandet. Hierbei sei angemerkt, dass dieses Malzbier nicht immer von der gleichen Brauerei gebraut wird. Auf meiner Flasche steht beispielsweise \"Karlsberg Brauerei Homburg\"; ich habe aber auch schon gehört, dass es von Haake-Beck Bremen oder anderen hergestellt werden kann. Geschmacklich soll man angeblich tatsächlich Unterschiede feststellen können, was mir ehrlich gesagt noch nicht gelungen ist. So - genug der Worte - meine innere Stimme sagt mir, ich solle die nächste Flasche dieses Suchtgetränks zu mir nehmen...ich glaube ich bin wirklich süchtig...;-)