Half-Life 2 (PC Spielesammlung) Testbericht

ab 28,10 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 03/2010
Auf yopi.de gelistet seit 03/2010
Erfahrungsbericht von Oculus
Dieses Spiel braucht keine Wertung, dieses Spiel braucht ein Denkmal!
Pro:
Actionfilmcharakter, Physik, reißt einen mit
Kontra:
Steamkonzept nicht ausgereift, einige nervige Spielabschnitte, schlechte deutsche Synchronisation, Ladezeiten
Empfehlung:
Ja
Wenn sich eine solch euphorische Aussage eines namenhaften deutschen Spielemagazins auf der Verpackungsrückseite eines Spieles befindet, erwartet man hier ein absolutes, perfektes Überspiel! Und soviel sei schonmal gesagt:
Half Life 2 ist für mich eines der am meisten gehypte und überbewerteste Spiel, welches ich kenne. Das soll nicht heißen, dass Half Life 2 ein schlechtes PC Spiel ist! Ganz im Gegenteil....
EIN \"HISTORISCHES\" DATUM
-----------------------------------------
Der 16.11.2004: An diesem Tag erscheint eines der meisterwartesten PC Spiele der letzten Jahre! Nein, es handelt sich hierbei nicht etwas um Duke Nukem Forever, sondern um den Nachfolger zu dem Spiel des Jahres 1998: Half Life!
Dieses PC Spiel trägt schlicht und einfach den Namen Half Life 2. Um dieses Spiel bestand nun seit Jahren ein regelrechter Hype! Da wurden Spielvideoszenen auf Messen gezeigt, die ein wirklich perfektes und grandioses Spiel vermuten ließen. Tolle KI, fantastische Grafik, echte Physik, tolles Setting. 2003 sollte es dann auch soweit sein! Aber dann!
Angeblicher Quellcodediebstahl im Firmennetzwerk von Valve! Wahrheit oder perfekt inszenierte Werbung für ein Spiel, welches zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht spielbar, geschweige denn fertig war! Hatte Valve sich übernommen und im Vorfeld zu große Töne verlauten lassen?
Allen Kritiken zum Trotz erschien dann Half Life 2 endlich diesen November - 1 Jahr nach dem geplanten Releasetermin.
Eins stand von Anfang an fest. In einer Sache sollte Half Life 2 ganz neue Wege gehen: STEAM.
Viele Ati Grafikkartenkäufer der letzten Zeit konnten sich über einen Gutschein für Half Life 2 freuen, der den Karten beilag. Mit diesem Gutschein konnten sie dann das Spiel über Steam in mehreren Preloadphasen sich aus dem Internet nach und nach herunterladen. Am Releasedatum mussten diese dann das Spiel nur noch mit der Eingabe ihrer Keynummer verifizieren und die letzten erforderlichen Daten herunterladen, um endlich das langersehnte Spiel spielen zu können.
Ein Freund meinerseits, war auch in der glücklichen Lage, einen solchen Gutschein zu besitzen und am Releasetag zeigte er mir dann das Spiel! Ja, dachte ich mir, dass sieht ja ganz gut aus und ich fasste den Entschluss mir das Spiel am nächsten Tag auch zu besorgen.
Abends las ich dann noch in so manchen Internetforen von den Problemen, die viele Spieler, dank Steam hatten und ich wußte nicht so genau, ob ich mir das Spiel nun wirklich schon kaufen sollte oder evtl. noch warten sollte, bis die ersten Probleme behoben wären.
Am nächsten Morgen packte mich dann aber die Gier und ich fuhr in den nächsten Media Markt. Auf einer Europalette lagen dann unzählige Exemplare des Spieles. Auf der Verpackung guckte mich der Physiker und Alter Ego Gordon Freeman hinter seiner Hornbrille schon herausfordernd an! Also schnell moderate 39 Euro gezahlt und ab nach Hause!
Zu Hause angekommen, sollte sich all das, was ich am Abend zuvor noch in den Foren gelesen habe, dann als die erschreckende Wahrheit entpuppen!
EXTREMSPORT PC SPIELE INSTALLATION
------------------------------------------------------------
Das gute bei dem Spiel ist, dass es auf einer DVD anstatt auf mehreren CDs daherkommt (in den USA gibt es das Spiel glaube ich auf 6 CDs(!!!)). Das bedeutet zwar, dass das Spiel nicht gerade platzsparrend ist, aber immerhin muss ich nicht beim Installieren mit den CDs jonglieren.
Also DVD ins Laufwerk geschoben und die Installation gestartet. Während der Installation wird dann gleich auch Steam mitinstalliert, um das Spiel online verifizieren und spielstartklar zu machen. Davon habe ich natürlich schon gelesen und das ist für mich, dank DSL Flat, ja auch nicht so tragisch.
Bei der Installation fiel mir dann gleich auf, dass ich keine Gesamtstatusanzeige habe, sondern eine immer durchlaufende Leiste -ähnlich der beim Windoof XP Start - so dass man keinen blassen Schimmer hat, wie weit die Installation schon tatsächlich vorangeschritten ist. Naja, bei den auf der Verpackung angegebenen 4GB kann das natürlich dauern! Aber in der Zeit kann man sich ja schonmal die Anleitung anschauen.
Moment! Hatte ich da nicht im Forum gelesen, das dem Spiel lediglich ein kleiner Zettel mit der Steuerung und Installationshinweisen beiliegt? Stimmt! Na gut, dann halt kein Handbuch! Der Grund: Valve möchte Nutzer, die sich das ganze Spiel in der Onlineversion über Steam bezogen haben nicht benachteiligen und bietet daher nur eine Onlineversion des Handbuches an. Naja, gut, dafür hat das Spiel ja auch immerhin 5-10 Euro weniger gekostet, als viele andere neuen Spiele (denen meistens heutzutage ja auch nur noch ein Hauch an Anleitung und Hintergrundsmaterial beiligiegt!). Kann man solange noch was anderes lesen.
Dann nach ungefähr 20 Minuten war das Spiel installiert und es meldete sich das erste Mal Steam zu Wort. Schnell einen neuen Account anlegen, stand als nächstes auf dem Programm. Kein Problem!
Hier die Email, da der Benutzname, weiter, dann Internetverbindungsgeschwindigkeit und dann wieder weiter... Toll klappt nicht! Auf zurück und nochmal auf weiter! Wieder nichts. Nachdem dann 5 Minuten vergangen waren, habe ich mal einfach einen Neustart gemacht - häufig mag neuinstallierte Software das ja besonders gern!
Steam wieder gestartet, auf neuen Benutzer anlegen geklickt, Namen eingegeben und das ganze von vorne. Diesmal stürzt dann Steam mit einer Fehlermeldung immer wieder ab!
Gut, vielleicht hat das damit zu tun, dass die Server irgendwo total überlastet sind, bei den ganzen Spielern weltweit, die eben genau das selbe versuchen wie ich.
Also versuche ich es abends erneut. Benutzernamen eingegeben und Fehlermeldung: Benutzer existiert bereits. Okay. Gut, also auf Anmelden gegangen und siehe da, auf einmal hatte ich einen Account. Na egal. Schnell einloggen und dann muss Steam sich erstmal aktualisieren. Warum das denn, zum Henker? Ich habe es doch quasi gerade erst von der pressfirschen Half Life 2 DVD installiert! Weitere 10 Minuten verstreichen in denen mich Steam die ganze Zeit im Unklaren lässte, was es eigentlich genau gerade da macht. Zum Glück habe ich ja DSL Flat! Modemnutzer werden sich wahrscheinlich jetzt schon in den Allerwertesten gebissen haben. Klar, es war vorher bekannt, dass man eine Internetverbindung zur Regestrierung des Spiels bräuchte, aber, warum sich Steam erstmal aktualisiern muss, ist mir ein Rätsel. Aber es kam noch besser.
Endlich! Eine Liste mit meinen Spielen erscheint. Schnell auf Half Life 2 geklickt und den CD Key eingegeben! Bereits vorher habe ich schon gelesen, dass die Verifizierung des Spiels dann nochmal 15 Minuten in Anspruch nimmt! Wieder einmal klärt mich Steam nicht so wirklich auf, was es jetzt genau macht. Anscheinend läd es noch Spieldaten für Half Life 2 herunter. Auch hier wieder: Zum Glück DSL Flat. Arme Modembenutzer. Irgendwie tat sich nach 15 Minuten nix mehr und siehe da Steam ist wieder abgestürzt!
Beim zweiten Anlauf klappte es dann. Endlich das Spiel startet! Das Valve Logo erscheint. Dann eine schier unendlich lang erscheinende Ladezeit alleine schon für das Menu!!!
Im Menu angekommen, kann man dann eine Szene aus dem momentanen Level bewundern und die absolut verkorkste deutsche Synchronisation geniessen. Weil mein System die Anforderungen eigentlich recht gut erfüllt stelle ich mal alles auf volle Pulle! Dann endlich starte ich das Spiel via drücken auf Neues Spiel. Gleichzeitig fällt mir noch auf, dass ich da keine Mod und Multiplayermenupunkte im Menu gesehen habe. Naja, darum kümmere ich mich später, denke ich mir. Die Ladezeit ist immens und dann startet das Spiel - als absolute Ruckelorgie! Schnell den Sound heruntergeschaltet und die Grafik auch etwas gedrosselt. Keine Auswirkungen! Ein Systemneustart, immer noch nichts!
Ungläubig nehme ich die DVD aus dem Laufwerk meines Laptops und stecke sie in das DVD Laufwerk meines Dekstop PCs. Hier dauert die Installation komischerweise fast 40 Minuten (ist vielleicht nicht das allerschnellste DVD Laufwerk). Diesmal klappt alles, eigentlich recht zügig und obwohl mein Dekstop PC etwas schwächer auf der Brust ist, läuft das Spiel recht gut - und diesmal mit allen Details!
Hier habe ich dann zum ersten mal festgestellt, was es heißt nicht die allerneusten Grafikkartentreiber installiert zu haben! Beim ersten Starten des Spiels wurde ich nach einiger Zeit auf den Desktop zurück geworfen. Dabei war mein Dekstop nun auf 320x240 Pixel eingestellt und um 90 Grad gekippt! Hierbei handelte es sich aber um einen Fehler meinerseits und nicht etwas um einen Fehler des Spiels.
Nach 5 Stunden voller Verwunderung, Zorn und Ungläubigkeit kann ich das Spiel endlich spielen.
Was ich vorher bereits in vielen Foren gelesen habe, hat sich mehr als bewahrheitet. Diese Installation war ein Gang durch die Hölle, der selbst Doom 3 in nichts nachsteht!
DAMPFMASCHINEN
----------------------------
Valve hat sich für sein neustes Spiel einen ganz besonderen Kopierschutz aus den Hut gezaubert: STEAM. Über diese Plattform kann man sich Spiele von Valve gegen Bares herunterladen, Onlinepartien bestreiten und ein eigenes Steamuser Freunde Netwerk anlegen. Gleichzeitig sorgt Steam dafür, dass die installierte Produkte immer auf dem neusten Stand sind.
Mit Steam und der Zwangsregestrierung hat Valve sicherlich ein recht effektives Mittel gegen Raubkopien gefunden, was man ja auch irgendwo nachvollziehen kann. Allerdings ist es mir einfach nur unverständlich, warum man noch so viele Daten herunterladen muss! Bei Softwareprogrammen gibt es nun ja schon seit längere Zeit die Möglichkeit sich anstatt die Programme im Geschäft zu kaufen, das Ganze herunterzuladen und dann via Key zu verifizieren und zu starten und da dauert der ganze Prozess nicht gut eine halbe Stunde!
Gerade für Modemnutzer ist das ein sehr unangenehmes Ärgernis! Wenn ich für ein Spiel - wohlgemerkt ein Einzelspielerspiel- 40 Euro bezahle möchte ich nicht noch übertriebene zusätzliche Internetkosten entstehen lassen.
Nachdem das Spiel dann einmal regestriert ist, ist es nicht mehr möglich das Spiel nach dem Durchspielen weiterzuverkaufen, da der CD Key dann natürlich mit einem Account verbunden ist und es ist untersagt einen Account bei Steam weiterzuverkaufen.
Insgesamt lässt mich Steam dann auch noch die ganze Zeit sehr im Ungewissen, was es gerade macht, wenn es sich selber aktualisiert oder Half Life 2 freischaltet, was ich als User halt nicht so gerne sehe.
Bei jedem Spielstart wird Steam dann auch gestartet, es sei denn man stellt auf den zum Glück auch verfügbaren Offline Modus um.
Trotzdem würde ich Steam nicht als totalen Schwachsinn abtun. Man kann die Entwickler verstehen, die natürlich ihr über die letzten Jahre entwickeltes Spiel vor Raubkopien schützen wollen. Hier hat Valve wahrscheinlich Glück, dass die ganze Welt auf Half Life 2 gewartet hat und auch Steam nicht abschrecken konnte! Andere Spiele wären an einem solchen - doch neuartigen - System wahrscheinlich total gescheitert.
Ein weiterer Vorteil ist halt, dass man die Option hat ein installiertes Spiel immer auf den neusten Stand zu halten. Steam läd hierfür dann automatisch aktuelle Patches herunter.
Desweiteren hoffe ich, dass sich Valve für die Steam Plattform noch weitere nette Extras einfallen lässt, in dem sie dort vielleicht mal kostenlose Maps, Erweiterungen, usw veröffentlichen!
DAS SPIEL MÖGE BEGINNEN
-----------------------------------------
Als endlich alles Probleme beseitigt waren, konnte ich endlich das eigentliche Spiel beginnen. Wie schon zuvor erwähnt läd das Spiel beim starten für den Menubildschirm immer einen Echtzeit Ausschnitt aus dem jeweiligen Kapitel. Das mag zwar wirklich gut aussehen, allerdings läd er anscheinend immer den gesamten Spielabschnitt, wodurch die Ladezeiten für ein Menu doch etwas zu hoch sind.
Das Menu selber ist dann irgendwo schlicht, aber übersichtlich gehalten. Leider sucht man hier einen Multiplayerpunkt vergeblich! Schade, denn die Deathmatches aus dem ersten Teil waren und sind einfach grandios. Ich hoffe und vermute, dass Valve da noch was per Stean nachliefert.
Im Optionsmenu kann man zwischen 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen (wovon ich auf Normal gespielt habe), Soundeinstellungen vornehmen, die Steuerung und die Grafik anpassen.
Die Grafikeinstellungen werden vom Spiel dem jeweiligen System automatisch angepasst. Das gute ist, dass man hier im Spiel alle Einstellungen vornehmen kann und das Spiel auch nicht beim Ändern neu starten muss.
Wenn man dann endlich ein Neues Spiel starten will, kommt man in den Kapitelauswahlschirm. So sieht man schon, dass das Spiel aus 15 einzelnen Kapiteln besteht. Die Kapitel werden dann entsprechend dem Spielfortschritt freigeschaltet, so dass man später besonders gute Kapitel (und davon gibt es einige) wieder sofort anspringen kann.
ENDSTATION CITY 17
-------------------------------
Das Spiel beginnt im Zug auf der Fahrt nach City 17. Der mysteriöse G-Mann (ein Kerl mit Anzug und Aktenkoffer), der Gordon Freeman schon aus dem ersten Teil bekannt ist, erzählt ihm in einem surreal erscheinenden Traum von den Ereignissen die sich in City 17 abspielen. Dann schwindet der Traum und Gordon findet sich im Zug wieder. Warum? Diese Frage beantwortet das Spiel nicht so wirklich, allerdings habe ich nachdem ich das Spiel durchgespielt hatte auch die Vermutung, dass es das gar nicht möchte.
City 17 ist eine Stadt, die von der eisernen Hand der Combine regiert wird. Sie erinnert stark an eine osteuropäische Stadt der heutigen Zeit. Die Bevölkerung tristet ein ein wenig beneidenwertes Dasein. Sicherheitskräfte der Combine patroulieren in der gesamten Stadt und passen auf, dass kein Bürger rebellisch wird. Bürger die sich zur Wehr setzen, werden sofort abgeführt. Überall in der Stadt gibt es mehr oder weniger große Videoleinwände, auf denen der selbsternannte \"Retter der Menschheit\" Dr Breen preis gibt, wie er in letzter Minute die Menschheit vor der drohenden Invasion der Aliens, nach dem Black Mesa Zwischenall, in Half Life retten konnte.
Insgesamt ist die Story, aber ähnlich wie im Vorgänger etwas wirr und lässt verdammt viele Fragen offen, ganz im Stil von Akte X. Allerdings glaube ich, dass das von den Entwicklern so gewollt ist.
Im Prinzip stört das nicht so wirklich, allerdings wird dem Spieler im Laufe des Spieles etwas zu wenig Hintergrundmaterial zur Spielwelt an die Hand gegeben. So wird einfach nicht klar, wann genau das Spiel denn spielt. Spielt es in der heutigen Zeit oder in einer nahen(fernen) Zukunft. Wieso sind diese ganzen Aliens, wie Kopfkrabben und Ameisenkäfer plötzlich auf unserer Erde? Die anderen Menschen, die in City 17 leben, scheinen das als vollkommen normal zu empfinden. So hält sich Dr Kleiner, ein Freund Gordons aus Black Mesa, sogar eine Kopfkrabbe als Haustier.
Ein weitere Frage, die aufkommt ist, warum soviele bekannte Figuren aus Black Mesa gerade hier in City 17 verweilen und warum diese alle auf Gordon warten.
Die Hintergundsgeschichte des eigentlichen Spiels, lässt sich dann aber auch gut nachvollziehen, da es im Prinzip einfach nur darum geht, dass man als Gordon Freeman, den Rebellen von City 17 im Kampf gegen das Regime der Combine und Dr Breen hilft.
UND ACTION
-------------------
Half Life 2 ist im Prinzip eine Aneinanderreiung von toll gemachten Actionszenen. Kaum hat man eine heikle Sache hinter sich gelassen, passiert auch schon was noch atemberaubenderes.
Wie schon im Vorgänger beginnt das Spiel mit einer Squenz in der man vollkommen unbewaffnet ist und nicht viel ausser Laufen und Springen machen kann. Dadurch wird man ziemlich gut in die Stadt City 17 eingeführt und kann sich selber ein Bild von ihr machen. Dabei ist in der Stadt dann auch richtig was los. Überall marschieren Combine Sicherheitskräfte, seltsame Fotoapperatsonden schwirren durch die Luft und lichten einen andauernd ab, da gehen Bürger zur Essensaufnahme, anderswo ärgert ein Combine Soldat uns und wenn wir nicht sputen kriegen wir einen mit dem Energieknüppel übergebraten. Recht schnell ist man dann aber auf der Flucht...
Anstatt hier einen Introfilm zu sehen, spielt man selbigen einfach! Das weiß zu gefallen, auch wenn trotzdem einfach eine Menge Fragen offen bleiben!
Schon früh merkt man dann aber auch, dass Valve wie im ersten Teils die einzelnen Hauptkapitel in viele kleine Abschnitte unterteilt hat. So kommt man manchmal schon nach 2 Minuten zum nächsten Ladeschirm. Dabei sind die Ladezeiten dann auch noch recht lang geraten. Dummerweise läd die Engine dann wohl auch erst Texturen dann in den Speicher, wenn man sie zum ersten Mal sieht. Soll heißen, dass am Anfang eines Levels das Spiel schonmal stark ruckeln kann.
Allerdings sind die Ladepunkte allesamt so gelegt, dass man nicht zB mitten in einer Schlacht auf einmal nachladen muss.
Im Prinzip ist es möglich auch wieder Ladeabschnitte zurück zugehen. Wo das im Vorgänger recht häufig der Fall war, ist mir bei Half Life 2 nur eine Stelle aufgefallen, in der man ein und das selbe Gebiet 2 mal direkt hintereinander besucht.
Auch wenn die Areale allesamt schon recht groß und offen sind, verläuft das Spiel streng linear. Man kann hier und da zwar das ein oder andere Versteck finden, in dem dann etwas Muntion und Erste Hilfe Packs liegen, aber verlaufen kann man sich eigentlich nicht.
Was Half Life 2 allerdings an Actionszenen auffährt könnte einem guten Actionfilm entsprungen sein. Da rast man mit dem Luftkissenboot über Soldaten die sich von einer Brücke hinabseilen oder man im Indiana Jone Stil Holzgerüste umfährt, wo dann Gegner und Gegenstände gleichermassen runterplumpsen. Das alles sieht einfach genial aus und ist dank der Havoc Physikengine und zum Teil perfekt geskripteten Szenen unheimlich atmosphärisch.
Auch mit abwechslungsreichen Schauplätzen geizt das Spiel nicht. Ob City 17, Abwässerkanäle, Strand, der Vorrort Ravenholm oder ein Hochsicherheitsgefängis - zu sehen gibt es einiges.
Dabei nimmt sich das Spiel selber nicht bierernst und kommt irgendwo recht locker rüber.
VON MONSTERN UND KI
-----------------------------------
Half Life 2 ist was die Gegnerzahl betrifft, etwas spärlicher als Half Life. Zwar bekommen wir ein paar alte bekannte, wie die Kopfkraben und diese von der Decke hängenden Allesfresser vor den Lauf, aber richtig viel neues gibt es nicht.
Die Kopfkrabbe kommt nun in mehreren Varianten daher. Aber neben den Ameisenlöwen - die einem dann später dank der Pheromongranate zur Seite stehen - gibt es noch ein paar neue Zombietypen und Ameisenlöwenköniginnen, als ausserirdische Gegner. Die Ameisenköniginen sind hierbei aber richtig gut gelungen. Diese großen Vierbeiner stürmen auf Gordon zu und schupsen ihn ordentlich durch die Gegend. Es kann aber auch passieren, dass sie dabei aber schon mal gegen die Wand rennen, wobei sie dann erstmal ordentlich den Kopf schütteln.
Anstatt der Regierungssoldaten kämpft man nun hauptsächlich gegen verschiedene Combinesoldaten. Unterstützt werden diese häufig von fliegenden Kreissägen -skuril!-
Natürlich gibt es auch wieder riesige Gegner, wie Hubschrauber und die hochhaushohen Strider. Diese Gegener sind natürlich harte Nüsse, aber lassen sie sich allesamt mit roher Waffengewalt ausschalten. Gegner, die man nur durch das Lösen kleiner Rätsel besiegen kann, wie in Half Life zB diese Hacktentakel, gibt es nicht mehr.
Wer erinnert sich nicht daran, wie er das erste Mal in Half Life auf die Soldatengruppen traf. Was Unreal in Sachen KI vorgemacht hat, perfektionierte Half Life noch weiter. Die Kämpfe gegen die Soldaten, die sich gegenseitig Deckung gaben, mit Granaten wurfen und sich von Hinten an den Spieler ranschlichen, waren fordern, packend und unheimich spassig!
Half Life 2 enttäuscht mich hier allerdings etwas.
Meistens
DIGITALE SCHAUSPIELER?
--------------------------------------
Ich habe oft gelesen, dass die Figuren aus Half Life 2 quasi digitale Schauspieler seien und muss sagen, es stimmt, allerdings ist die schauspielerische Leistung häufig auf B-Movie Niveau. Das ist aber nicht weiter schlimm.
Was aber schlimm ist, ist die deutsche Synchronisation. Das zieht zum Teil sehr an der Atmosphäre.
Gordon Freeman würde sogar Rambo und dem Terminator alle Ehren machen (nicht nur in Sachen Waffengewalt). Wieder einmal spricht er nicht ein einziges Wort. Wenn andere Personen ihn ansprechen, schweigt er einfach nur zurück. Hätte man Gordon eine Stimme verpasst, hätten manche Gespräche sicherlich tiefsinniger sein können.
Dank Steam kann man aber problemlos die englische Sprachausgabe laden.
Ansonsten ist die Soundkulisse sehr gut gelungen, allerdings hatte ich trotz einer 5.1 Soundkarte (Terratec 5.1 Fun) häufig Soundfehler und da ich nur mit Stereolautsprechern spiele, waren manche Geräuschquellen zum Teil nicht gut gesetzt. So ist es mir passiert, dass mit mir gesprochen wurde und obwohl ich direkt vor dem Sprecher stand, war die Sprachausgabe sehr leise. Habe ich mich gedreht wurde sie etwas lauter. Keine Angst ich hatte die Sprachausgabe nicht auf leise gestellt ;) !
Was mir bei dein Soundeffekten sehr gut gefiel, sind Effekte, zB beim Einschlagen einer Granate nahe dem Spieler, ertönt ein langes Piepen (quasi wie bei einem Hörsturz). Auch gut war, dass viele Effekte aus dem ersten Teil übernommen wurden, was den Wiedererkennungswert unheimlich gesteigert hat.
Nicht so gut gelungen fand ich die Musik, die aber so selten kam, dass mich das nicht weiter gestört hat.
EIN PHYSIKER GREIFT DURCH
--------------------------------------------
Wie schon im ersten Teil ist Half Life 2 halt ein reinrassiger, linearer First Person Shooter, der sich von einer Actionsequenz zur nächsten angelt. Nur personifizerit man nun wirklich nicht den typischen Actionheld. Gordon Freeman, ein Physiker, der bei dem Black Mesa Vorfall aus dem ersten Teil gerade mal mit seinem Studium fertig war, griff schon damals tief in die Waffenkiste. Daran ändert sich natürlich auch im 2ten Teil rein gar nix. Man könnte fast sagen, Mr Freeman hat seinen Beruf etwas verfehlt.
Seine erste Waffe im Spiel ist dann auch wieder, wie schon im ersten Teil das Brecheisen. Im Laufe des Spiels kommen dann noch einige Waffen, die auch schon aus dem ersten Teil bekannt sind hinzu. So findet man recht schnell einen Revolver, eine Maschinenpistole und eine Magnum. Später darf man dann auch wieder schweres Geschütz auffahren, in Form eines Raketenwerfers und einem schweren Impulsgewehr. Das Zielsystem beim Raketenwerfer wurde gegenüber des ersten Half Life verbessert. Mit der Maus kann man die Rakete selber steuern, was auch bitter nötig ist, da sich die Helikopter und Strider, bitter gegen die Raketen wehren und selbige abschiessen.
Auch die beliebte Armbrust, Granaten und die Pumpgun dürfen natürlich nicht fehlen.
Was diesmal leider zu kurz kommt sind die Alienwaffen und auch den absolut genialen \"Ghostbusters\" Strahler aus dem ersten Teil gibt es nicht mehr.
Als Alienwaffe steht diesmal nur eine Pheromongranate zur Verfügung, mit der man die später im Spiel vorkommenen Ameisenlöwen kontrollieren kann und gegen den Feind einsetzten kann. Das macht sogar richtig viel Spaß und ist munitionssparend.
Die Waffeninovation des Spiels ist aber sicherlich das Graviton. Dieses Gravitationsgewehr ist in der Lage alles mögliche in der Gegen rumliegende Zeugs anzuheben und durch die Gegner zu schleudern. Dank der Havoc Physik Engine ist das gleichzeitig natürlich ein optisch sehr gelungener Effekt. Als Einsatzgebiet nutzt man diese Waffe allerding lediglich dazu, Gegenstände als Schutzschild zu benutzen oder auf Gegner zu schleudern. Ab und dann kann man auch nur mit Hilfe dieser Waffe weiterkommen, wenn man zB einen Stecker ziehen muss, der sich hinter einer Energiebarriere befindet und anders nicht zu erreichen ist.
Ansonsten gibt es leider nicht mehr so viele Waffen wie in dem Vorgänger.
Gorodons Kampfanzug, den er nach kurzer Spielzeit natürlich wieder überstreifen darf, hat natürlich serienmässig wieder eine Taschenlampe und neuerdings eine mehr oder weniger sinnvolle Zoomfunktion integriert. Ich sage hier mehr oder weniger sinnvoll, da man nämlich im gezoomten Zustand nicht feuern darf, was die Zoomfunktion spielerisch eigentlich völlig überflüssig macht.
Gordon besitzt als Physiker natürlich nicht die Ausdauer eines Leistungssportlers. Jedes Mal, wenn er jetzt sprinten will, zeigt eine Anzeige, wie viel Puste er noch hat (ähnlich dem Luftvorrat beim Tauchen). Dieses Feature, welches seit dem Wild West Shooter Outlaw, mittlerweile recht häufig verwendet wird, gestaltet Kämpfe und Situationen in denen man schnell von Deckung zu Deckung muss oder so, etwas taktisch interessanter. Allerdings hat Gordon etwas sehr wenig Ausdauer und es braucht auch einiges an Zeit, bis er wieder seine Puste zurück hat.
Zum Glück kann Gordon auch auf 2 Fahrzeuge zurückgreifen. Zwar durfte er in Half Life auch schon Lokführer spielen, doch diesmal hat er die völlige Freiheit und darf neben Gas geben und Bremsen auch Lenken.
Es gibt 2 Kapitel im Spiel, in denen man die Fahrzeuge einsetzen darf. Recht zu Anfang des Spiels, darf man mit einem Luftkissenboot eine lange Strecke durch ein Abwassersystem zurücklegen. Später dann düst man mit einem Buggy über einen defekten Highway und dem Strand.
Die Fahrzeuge erinnern in ihrem Stil sehr an Mad Max, so ist das Luftkissenboot quasi eine Motorad auf Schwimmkörpern und einem großen Propeller. Das Luftkissenboot wird im Laufe der Zeit mit einem Pulsgewehr ausgerüstet, der Buggy greift von Anfang an auf eine Laserkanone - ähnlich der Laserwaffe aus Half Life zurück.
Die Steuerung der Fahrzeuge ist natürlich recht einfach gehalten, allerdings reagieren sie etwas sehr schwammig. Da man häufig recht rasante Stunts vollführen muss, kann man aber so gut wie keinen Schaden bei Mauerzusammenstössen nehmen. Das hier der Realismus zu Gunsten der Spielbarkeit vernachlässigt wurde, finde ich nicht weiter schlimm.
DURCH DIE AUGEN EINES PHYSIKERS
--------------------------------------------------------
Wenn ein Spiel fast eine 5 jährige Entwicklungszeit hinter sich hat, darf man neben einem guten Gameplay sich auch häufig auf eine State of the Art Grafikengine freuen - besonders bei einem First Person Shooter. Hier trumpft Half Life 2 mit Source Engine. Diese von Valve komplett neu geschriebene Grafikengine bestitzt einige sehr schöne Shader, ist in der Lage große Aussenareale darzustellen und setzt in Sachen Charakteranimation sicherlich die Messlatte stark nach oben.
Allerdings fällt einem recht schnell auf, dass die Engine auf den vielen Screenshots, die es von dem Spiel vor der Veröffentlichung gab, besser aussieht, als im finalen Produkt. Es gibt mittlerweile massig Diskussionen, welche Grafikengine denn nun besser sei: Die FarCry, Doom oder Source Engine. Sehr gut bietet sich hierfür folgendes Zitat an, welches ich in einem Diskusionsforum augegriffen habe:
\"Die Source Engine ist die letzte einer alten Generation von Engines und die Doom und FarCry Engines sind die ersten einer neuen Generation. \"
Diese Aussage zeigt zumindest eins schonmal sehr klar: Vom technischen Aspekt ist die Source Engine nicht die allermodernste.
Auch wenn der Doom und FarCry Engine wegen starken Bumpmappings ein etwas plastikhafter Look anheftet, kann die Source Engine trotz des etwas realistischeren Looks nicht mithalten.
Als ich Half Life 2 endlich anfangen konnte, dachte ich mir: \"Ja das sieht ja ganz nett aus, aber so vom Hocker wie Doom oder FarCry reisst mich das jetzt nicht!\"
Es stimmt viele Texturen sehen tatsächlich etwas realistischer als bei der Konkurenz aus, aber sie wirken insgesamt auch sehr flach. Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass die Level jetzt auch nicht aus so vielen Polygonen bestehen, haftet dem Spiel doch recht häufig ein recht kantiger Look an. So sind Häuserfassaden häufig einfach eine Fläche mit einer Textur und erwecken kaum Tiefe. Desweiteren gibt es zwar wirklich sehr schöne und hochauflösende Texturen, aber es gibt auch eine Menge eher hässliche Exemplare. Hier kann Doom mit seinen wunderschönen Texturen, die sogar bei näherem Hinsehen noch gestochen scharf sind, absolut trumpfen.
So richtig ihre Muskeln spielen lassen, kann die Source Engine in Sachen Charakteranimation. Egal, ob Alyx - eine Freundin von Gordon - athlethisch eine Leiter hinaufklettert oder Vater Grigori - ein Priester, dem man im Verlauf des Spiels trifft - ein Hindernis hinunterspringt. Die meisten Figuren sind wirklich fantastisch animiert. Als atmebreaubend ist eine Szene, in der ein Droide - mit dem lustigen Namen - Dog Autos durch die Gegend schleudert, auf einem Panzer reitet und schließlich auf ein Landungsboot springt! Sowas habe ich vorher noch nicht in einem PC Spiel gesehen!
Auch die - schon im Vorfeld angepriesenen - Gesichtsanimationen wissen zu überzeugen. Man kann den Figuren wirklich an der Mimik ablesen, wie sie sich gerade fühlen.
Die meisten Figuren sind auch mit viel Liebe zum Detail gestaltet. So tragen sie Ringe, Armbänder und Ketten. Vater Grigori trägt ein Paar Chuks.
Ein grosser Vorteil der Source Engine ist allerdings, dass sie selbst auf betagten Systemen noch läuft. So ist sie ab einer DirectX7 Grafikkarte (also einer Geforce 2 oder Radeon 8500) möglich. Allerdings schwindet darunter die Shader und Texturqualität natürlich enorm.
DEATHMATCH
--------------------
Gestern hat Valve dann den erhofften Death Match Modus über Steam nachgeliefert! Dieser enthält bis jetzt nur 2 Karten, die dann auch noch fast 1:1 Teile aus den Einzelspielerleveln sind.
Hier fragt man sich, warum Valve das nicht gleich der Verkaufsversion beigelgt hat, denn für unsere Freunde mit Modems müssen immerhin erstmal noch 40MB heruntergeladen werden.
So richtig lohnen tut es sich bis jetzt allerdings noch nicht. Die beiden Karten sind zwar ganz nett, aber recht klein. Als Waffen gibt es nur die Pistole, das normale Schnellfeuergewehr, Granaten und das Graviton. Zugegeben es macht Spaß mit dem Graviton Sachen auf die Gegener zu schleudern, aber bis jetzt sind mir die Karten zu sehr darauf ausgelegt.
Als hoch anrechnen muss man Valve aber den Kartenwettbewerb, bei denen fleißige Deathmatchkartendesigner ordentlich Geld gewinnen können.
TECHNISCHE DATEN
------------------------------
Laut Verpackung benötigt Half Life 2 als Mindeanforderung:
1,2GHz CPU
256MB Ram
DirectX7.0 kompatible Grafikkarte
4GB Festplatte
Internetanschluss zur Freischaltung
Ich selber habe es auf einem
Athlon XP 2600+
512MB
GeforceFX5600XT
mit den folgenden Einstellungen
1024x768
Hohe Details
Hohe Texturen
Hohe Reflexion
kein AA und FSAA
flüssig spielen können.
Wichtig ist bei dem Spiel eine gut aufgeräumte Festplatte zu haben, da es sonst zu starken Rucklern kommen kann. Außerdem hat bei mir der Sound sehr gestockt. Nachdem ich dann aber die Festplatte aufgeräumt habe, lief das Spiel recht flott.
FAZIT
--------
Half Life 2 erfindet das Rad nicht neu, aber macht es insgesamt etwas runder! Ich finde das Spiel weder bahnbrechend noch revolutionär. Es ist einfach ein gut gewordener Shooter, mit einigen wenigen Macken. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich persönlich mag den ersten Teil mehr, aber das ist Geschmacks- und Ansichtssache! Auf jeden Fall bin ich mal gespannt, ob Valve noch ein weiteres Spiel im Half Life Universum bringt!
Ich denke, dass wir aber auch noch an Half Life 2 lange unseren Spass haben werden. Dank dem SDK und der vorbildlichen Modunterstürzung von Valve wird es sicherlich eine Menge interessanter Mods geben.
Half Life 2 ist für mich eines der am meisten gehypte und überbewerteste Spiel, welches ich kenne. Das soll nicht heißen, dass Half Life 2 ein schlechtes PC Spiel ist! Ganz im Gegenteil....
EIN \"HISTORISCHES\" DATUM
-----------------------------------------
Der 16.11.2004: An diesem Tag erscheint eines der meisterwartesten PC Spiele der letzten Jahre! Nein, es handelt sich hierbei nicht etwas um Duke Nukem Forever, sondern um den Nachfolger zu dem Spiel des Jahres 1998: Half Life!
Dieses PC Spiel trägt schlicht und einfach den Namen Half Life 2. Um dieses Spiel bestand nun seit Jahren ein regelrechter Hype! Da wurden Spielvideoszenen auf Messen gezeigt, die ein wirklich perfektes und grandioses Spiel vermuten ließen. Tolle KI, fantastische Grafik, echte Physik, tolles Setting. 2003 sollte es dann auch soweit sein! Aber dann!
Angeblicher Quellcodediebstahl im Firmennetzwerk von Valve! Wahrheit oder perfekt inszenierte Werbung für ein Spiel, welches zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht spielbar, geschweige denn fertig war! Hatte Valve sich übernommen und im Vorfeld zu große Töne verlauten lassen?
Allen Kritiken zum Trotz erschien dann Half Life 2 endlich diesen November - 1 Jahr nach dem geplanten Releasetermin.
Eins stand von Anfang an fest. In einer Sache sollte Half Life 2 ganz neue Wege gehen: STEAM.
Viele Ati Grafikkartenkäufer der letzten Zeit konnten sich über einen Gutschein für Half Life 2 freuen, der den Karten beilag. Mit diesem Gutschein konnten sie dann das Spiel über Steam in mehreren Preloadphasen sich aus dem Internet nach und nach herunterladen. Am Releasedatum mussten diese dann das Spiel nur noch mit der Eingabe ihrer Keynummer verifizieren und die letzten erforderlichen Daten herunterladen, um endlich das langersehnte Spiel spielen zu können.
Ein Freund meinerseits, war auch in der glücklichen Lage, einen solchen Gutschein zu besitzen und am Releasetag zeigte er mir dann das Spiel! Ja, dachte ich mir, dass sieht ja ganz gut aus und ich fasste den Entschluss mir das Spiel am nächsten Tag auch zu besorgen.
Abends las ich dann noch in so manchen Internetforen von den Problemen, die viele Spieler, dank Steam hatten und ich wußte nicht so genau, ob ich mir das Spiel nun wirklich schon kaufen sollte oder evtl. noch warten sollte, bis die ersten Probleme behoben wären.
Am nächsten Morgen packte mich dann aber die Gier und ich fuhr in den nächsten Media Markt. Auf einer Europalette lagen dann unzählige Exemplare des Spieles. Auf der Verpackung guckte mich der Physiker und Alter Ego Gordon Freeman hinter seiner Hornbrille schon herausfordernd an! Also schnell moderate 39 Euro gezahlt und ab nach Hause!
Zu Hause angekommen, sollte sich all das, was ich am Abend zuvor noch in den Foren gelesen habe, dann als die erschreckende Wahrheit entpuppen!
EXTREMSPORT PC SPIELE INSTALLATION
------------------------------------------------------------
Das gute bei dem Spiel ist, dass es auf einer DVD anstatt auf mehreren CDs daherkommt (in den USA gibt es das Spiel glaube ich auf 6 CDs(!!!)). Das bedeutet zwar, dass das Spiel nicht gerade platzsparrend ist, aber immerhin muss ich nicht beim Installieren mit den CDs jonglieren.
Also DVD ins Laufwerk geschoben und die Installation gestartet. Während der Installation wird dann gleich auch Steam mitinstalliert, um das Spiel online verifizieren und spielstartklar zu machen. Davon habe ich natürlich schon gelesen und das ist für mich, dank DSL Flat, ja auch nicht so tragisch.
Bei der Installation fiel mir dann gleich auf, dass ich keine Gesamtstatusanzeige habe, sondern eine immer durchlaufende Leiste -ähnlich der beim Windoof XP Start - so dass man keinen blassen Schimmer hat, wie weit die Installation schon tatsächlich vorangeschritten ist. Naja, bei den auf der Verpackung angegebenen 4GB kann das natürlich dauern! Aber in der Zeit kann man sich ja schonmal die Anleitung anschauen.
Moment! Hatte ich da nicht im Forum gelesen, das dem Spiel lediglich ein kleiner Zettel mit der Steuerung und Installationshinweisen beiliegt? Stimmt! Na gut, dann halt kein Handbuch! Der Grund: Valve möchte Nutzer, die sich das ganze Spiel in der Onlineversion über Steam bezogen haben nicht benachteiligen und bietet daher nur eine Onlineversion des Handbuches an. Naja, gut, dafür hat das Spiel ja auch immerhin 5-10 Euro weniger gekostet, als viele andere neuen Spiele (denen meistens heutzutage ja auch nur noch ein Hauch an Anleitung und Hintergrundsmaterial beiligiegt!). Kann man solange noch was anderes lesen.
Dann nach ungefähr 20 Minuten war das Spiel installiert und es meldete sich das erste Mal Steam zu Wort. Schnell einen neuen Account anlegen, stand als nächstes auf dem Programm. Kein Problem!
Hier die Email, da der Benutzname, weiter, dann Internetverbindungsgeschwindigkeit und dann wieder weiter... Toll klappt nicht! Auf zurück und nochmal auf weiter! Wieder nichts. Nachdem dann 5 Minuten vergangen waren, habe ich mal einfach einen Neustart gemacht - häufig mag neuinstallierte Software das ja besonders gern!
Steam wieder gestartet, auf neuen Benutzer anlegen geklickt, Namen eingegeben und das ganze von vorne. Diesmal stürzt dann Steam mit einer Fehlermeldung immer wieder ab!
Gut, vielleicht hat das damit zu tun, dass die Server irgendwo total überlastet sind, bei den ganzen Spielern weltweit, die eben genau das selbe versuchen wie ich.
Also versuche ich es abends erneut. Benutzernamen eingegeben und Fehlermeldung: Benutzer existiert bereits. Okay. Gut, also auf Anmelden gegangen und siehe da, auf einmal hatte ich einen Account. Na egal. Schnell einloggen und dann muss Steam sich erstmal aktualisieren. Warum das denn, zum Henker? Ich habe es doch quasi gerade erst von der pressfirschen Half Life 2 DVD installiert! Weitere 10 Minuten verstreichen in denen mich Steam die ganze Zeit im Unklaren lässte, was es eigentlich genau gerade da macht. Zum Glück habe ich ja DSL Flat! Modemnutzer werden sich wahrscheinlich jetzt schon in den Allerwertesten gebissen haben. Klar, es war vorher bekannt, dass man eine Internetverbindung zur Regestrierung des Spiels bräuchte, aber, warum sich Steam erstmal aktualisiern muss, ist mir ein Rätsel. Aber es kam noch besser.
Endlich! Eine Liste mit meinen Spielen erscheint. Schnell auf Half Life 2 geklickt und den CD Key eingegeben! Bereits vorher habe ich schon gelesen, dass die Verifizierung des Spiels dann nochmal 15 Minuten in Anspruch nimmt! Wieder einmal klärt mich Steam nicht so wirklich auf, was es jetzt genau macht. Anscheinend läd es noch Spieldaten für Half Life 2 herunter. Auch hier wieder: Zum Glück DSL Flat. Arme Modembenutzer. Irgendwie tat sich nach 15 Minuten nix mehr und siehe da Steam ist wieder abgestürzt!
Beim zweiten Anlauf klappte es dann. Endlich das Spiel startet! Das Valve Logo erscheint. Dann eine schier unendlich lang erscheinende Ladezeit alleine schon für das Menu!!!
Im Menu angekommen, kann man dann eine Szene aus dem momentanen Level bewundern und die absolut verkorkste deutsche Synchronisation geniessen. Weil mein System die Anforderungen eigentlich recht gut erfüllt stelle ich mal alles auf volle Pulle! Dann endlich starte ich das Spiel via drücken auf Neues Spiel. Gleichzeitig fällt mir noch auf, dass ich da keine Mod und Multiplayermenupunkte im Menu gesehen habe. Naja, darum kümmere ich mich später, denke ich mir. Die Ladezeit ist immens und dann startet das Spiel - als absolute Ruckelorgie! Schnell den Sound heruntergeschaltet und die Grafik auch etwas gedrosselt. Keine Auswirkungen! Ein Systemneustart, immer noch nichts!
Ungläubig nehme ich die DVD aus dem Laufwerk meines Laptops und stecke sie in das DVD Laufwerk meines Dekstop PCs. Hier dauert die Installation komischerweise fast 40 Minuten (ist vielleicht nicht das allerschnellste DVD Laufwerk). Diesmal klappt alles, eigentlich recht zügig und obwohl mein Dekstop PC etwas schwächer auf der Brust ist, läuft das Spiel recht gut - und diesmal mit allen Details!
Hier habe ich dann zum ersten mal festgestellt, was es heißt nicht die allerneusten Grafikkartentreiber installiert zu haben! Beim ersten Starten des Spiels wurde ich nach einiger Zeit auf den Desktop zurück geworfen. Dabei war mein Dekstop nun auf 320x240 Pixel eingestellt und um 90 Grad gekippt! Hierbei handelte es sich aber um einen Fehler meinerseits und nicht etwas um einen Fehler des Spiels.
Nach 5 Stunden voller Verwunderung, Zorn und Ungläubigkeit kann ich das Spiel endlich spielen.
Was ich vorher bereits in vielen Foren gelesen habe, hat sich mehr als bewahrheitet. Diese Installation war ein Gang durch die Hölle, der selbst Doom 3 in nichts nachsteht!
DAMPFMASCHINEN
----------------------------
Valve hat sich für sein neustes Spiel einen ganz besonderen Kopierschutz aus den Hut gezaubert: STEAM. Über diese Plattform kann man sich Spiele von Valve gegen Bares herunterladen, Onlinepartien bestreiten und ein eigenes Steamuser Freunde Netwerk anlegen. Gleichzeitig sorgt Steam dafür, dass die installierte Produkte immer auf dem neusten Stand sind.
Mit Steam und der Zwangsregestrierung hat Valve sicherlich ein recht effektives Mittel gegen Raubkopien gefunden, was man ja auch irgendwo nachvollziehen kann. Allerdings ist es mir einfach nur unverständlich, warum man noch so viele Daten herunterladen muss! Bei Softwareprogrammen gibt es nun ja schon seit längere Zeit die Möglichkeit sich anstatt die Programme im Geschäft zu kaufen, das Ganze herunterzuladen und dann via Key zu verifizieren und zu starten und da dauert der ganze Prozess nicht gut eine halbe Stunde!
Gerade für Modemnutzer ist das ein sehr unangenehmes Ärgernis! Wenn ich für ein Spiel - wohlgemerkt ein Einzelspielerspiel- 40 Euro bezahle möchte ich nicht noch übertriebene zusätzliche Internetkosten entstehen lassen.
Nachdem das Spiel dann einmal regestriert ist, ist es nicht mehr möglich das Spiel nach dem Durchspielen weiterzuverkaufen, da der CD Key dann natürlich mit einem Account verbunden ist und es ist untersagt einen Account bei Steam weiterzuverkaufen.
Insgesamt lässt mich Steam dann auch noch die ganze Zeit sehr im Ungewissen, was es gerade macht, wenn es sich selber aktualisiert oder Half Life 2 freischaltet, was ich als User halt nicht so gerne sehe.
Bei jedem Spielstart wird Steam dann auch gestartet, es sei denn man stellt auf den zum Glück auch verfügbaren Offline Modus um.
Trotzdem würde ich Steam nicht als totalen Schwachsinn abtun. Man kann die Entwickler verstehen, die natürlich ihr über die letzten Jahre entwickeltes Spiel vor Raubkopien schützen wollen. Hier hat Valve wahrscheinlich Glück, dass die ganze Welt auf Half Life 2 gewartet hat und auch Steam nicht abschrecken konnte! Andere Spiele wären an einem solchen - doch neuartigen - System wahrscheinlich total gescheitert.
Ein weiterer Vorteil ist halt, dass man die Option hat ein installiertes Spiel immer auf den neusten Stand zu halten. Steam läd hierfür dann automatisch aktuelle Patches herunter.
Desweiteren hoffe ich, dass sich Valve für die Steam Plattform noch weitere nette Extras einfallen lässt, in dem sie dort vielleicht mal kostenlose Maps, Erweiterungen, usw veröffentlichen!
DAS SPIEL MÖGE BEGINNEN
-----------------------------------------
Als endlich alles Probleme beseitigt waren, konnte ich endlich das eigentliche Spiel beginnen. Wie schon zuvor erwähnt läd das Spiel beim starten für den Menubildschirm immer einen Echtzeit Ausschnitt aus dem jeweiligen Kapitel. Das mag zwar wirklich gut aussehen, allerdings läd er anscheinend immer den gesamten Spielabschnitt, wodurch die Ladezeiten für ein Menu doch etwas zu hoch sind.
Das Menu selber ist dann irgendwo schlicht, aber übersichtlich gehalten. Leider sucht man hier einen Multiplayerpunkt vergeblich! Schade, denn die Deathmatches aus dem ersten Teil waren und sind einfach grandios. Ich hoffe und vermute, dass Valve da noch was per Stean nachliefert.
Im Optionsmenu kann man zwischen 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen (wovon ich auf Normal gespielt habe), Soundeinstellungen vornehmen, die Steuerung und die Grafik anpassen.
Die Grafikeinstellungen werden vom Spiel dem jeweiligen System automatisch angepasst. Das gute ist, dass man hier im Spiel alle Einstellungen vornehmen kann und das Spiel auch nicht beim Ändern neu starten muss.
Wenn man dann endlich ein Neues Spiel starten will, kommt man in den Kapitelauswahlschirm. So sieht man schon, dass das Spiel aus 15 einzelnen Kapiteln besteht. Die Kapitel werden dann entsprechend dem Spielfortschritt freigeschaltet, so dass man später besonders gute Kapitel (und davon gibt es einige) wieder sofort anspringen kann.
ENDSTATION CITY 17
-------------------------------
Das Spiel beginnt im Zug auf der Fahrt nach City 17. Der mysteriöse G-Mann (ein Kerl mit Anzug und Aktenkoffer), der Gordon Freeman schon aus dem ersten Teil bekannt ist, erzählt ihm in einem surreal erscheinenden Traum von den Ereignissen die sich in City 17 abspielen. Dann schwindet der Traum und Gordon findet sich im Zug wieder. Warum? Diese Frage beantwortet das Spiel nicht so wirklich, allerdings habe ich nachdem ich das Spiel durchgespielt hatte auch die Vermutung, dass es das gar nicht möchte.
City 17 ist eine Stadt, die von der eisernen Hand der Combine regiert wird. Sie erinnert stark an eine osteuropäische Stadt der heutigen Zeit. Die Bevölkerung tristet ein ein wenig beneidenwertes Dasein. Sicherheitskräfte der Combine patroulieren in der gesamten Stadt und passen auf, dass kein Bürger rebellisch wird. Bürger die sich zur Wehr setzen, werden sofort abgeführt. Überall in der Stadt gibt es mehr oder weniger große Videoleinwände, auf denen der selbsternannte \"Retter der Menschheit\" Dr Breen preis gibt, wie er in letzter Minute die Menschheit vor der drohenden Invasion der Aliens, nach dem Black Mesa Zwischenall, in Half Life retten konnte.
Insgesamt ist die Story, aber ähnlich wie im Vorgänger etwas wirr und lässt verdammt viele Fragen offen, ganz im Stil von Akte X. Allerdings glaube ich, dass das von den Entwicklern so gewollt ist.
Im Prinzip stört das nicht so wirklich, allerdings wird dem Spieler im Laufe des Spieles etwas zu wenig Hintergrundmaterial zur Spielwelt an die Hand gegeben. So wird einfach nicht klar, wann genau das Spiel denn spielt. Spielt es in der heutigen Zeit oder in einer nahen(fernen) Zukunft. Wieso sind diese ganzen Aliens, wie Kopfkrabben und Ameisenkäfer plötzlich auf unserer Erde? Die anderen Menschen, die in City 17 leben, scheinen das als vollkommen normal zu empfinden. So hält sich Dr Kleiner, ein Freund Gordons aus Black Mesa, sogar eine Kopfkrabbe als Haustier.
Ein weitere Frage, die aufkommt ist, warum soviele bekannte Figuren aus Black Mesa gerade hier in City 17 verweilen und warum diese alle auf Gordon warten.
Die Hintergundsgeschichte des eigentlichen Spiels, lässt sich dann aber auch gut nachvollziehen, da es im Prinzip einfach nur darum geht, dass man als Gordon Freeman, den Rebellen von City 17 im Kampf gegen das Regime der Combine und Dr Breen hilft.
UND ACTION
-------------------
Half Life 2 ist im Prinzip eine Aneinanderreiung von toll gemachten Actionszenen. Kaum hat man eine heikle Sache hinter sich gelassen, passiert auch schon was noch atemberaubenderes.
Wie schon im Vorgänger beginnt das Spiel mit einer Squenz in der man vollkommen unbewaffnet ist und nicht viel ausser Laufen und Springen machen kann. Dadurch wird man ziemlich gut in die Stadt City 17 eingeführt und kann sich selber ein Bild von ihr machen. Dabei ist in der Stadt dann auch richtig was los. Überall marschieren Combine Sicherheitskräfte, seltsame Fotoapperatsonden schwirren durch die Luft und lichten einen andauernd ab, da gehen Bürger zur Essensaufnahme, anderswo ärgert ein Combine Soldat uns und wenn wir nicht sputen kriegen wir einen mit dem Energieknüppel übergebraten. Recht schnell ist man dann aber auf der Flucht...
Anstatt hier einen Introfilm zu sehen, spielt man selbigen einfach! Das weiß zu gefallen, auch wenn trotzdem einfach eine Menge Fragen offen bleiben!
Schon früh merkt man dann aber auch, dass Valve wie im ersten Teils die einzelnen Hauptkapitel in viele kleine Abschnitte unterteilt hat. So kommt man manchmal schon nach 2 Minuten zum nächsten Ladeschirm. Dabei sind die Ladezeiten dann auch noch recht lang geraten. Dummerweise läd die Engine dann wohl auch erst Texturen dann in den Speicher, wenn man sie zum ersten Mal sieht. Soll heißen, dass am Anfang eines Levels das Spiel schonmal stark ruckeln kann.
Allerdings sind die Ladepunkte allesamt so gelegt, dass man nicht zB mitten in einer Schlacht auf einmal nachladen muss.
Im Prinzip ist es möglich auch wieder Ladeabschnitte zurück zugehen. Wo das im Vorgänger recht häufig der Fall war, ist mir bei Half Life 2 nur eine Stelle aufgefallen, in der man ein und das selbe Gebiet 2 mal direkt hintereinander besucht.
Auch wenn die Areale allesamt schon recht groß und offen sind, verläuft das Spiel streng linear. Man kann hier und da zwar das ein oder andere Versteck finden, in dem dann etwas Muntion und Erste Hilfe Packs liegen, aber verlaufen kann man sich eigentlich nicht.
Was Half Life 2 allerdings an Actionszenen auffährt könnte einem guten Actionfilm entsprungen sein. Da rast man mit dem Luftkissenboot über Soldaten die sich von einer Brücke hinabseilen oder man im Indiana Jone Stil Holzgerüste umfährt, wo dann Gegner und Gegenstände gleichermassen runterplumpsen. Das alles sieht einfach genial aus und ist dank der Havoc Physikengine und zum Teil perfekt geskripteten Szenen unheimlich atmosphärisch.
Auch mit abwechslungsreichen Schauplätzen geizt das Spiel nicht. Ob City 17, Abwässerkanäle, Strand, der Vorrort Ravenholm oder ein Hochsicherheitsgefängis - zu sehen gibt es einiges.
Dabei nimmt sich das Spiel selber nicht bierernst und kommt irgendwo recht locker rüber.
VON MONSTERN UND KI
-----------------------------------
Half Life 2 ist was die Gegnerzahl betrifft, etwas spärlicher als Half Life. Zwar bekommen wir ein paar alte bekannte, wie die Kopfkraben und diese von der Decke hängenden Allesfresser vor den Lauf, aber richtig viel neues gibt es nicht.
Die Kopfkrabbe kommt nun in mehreren Varianten daher. Aber neben den Ameisenlöwen - die einem dann später dank der Pheromongranate zur Seite stehen - gibt es noch ein paar neue Zombietypen und Ameisenlöwenköniginnen, als ausserirdische Gegner. Die Ameisenköniginen sind hierbei aber richtig gut gelungen. Diese großen Vierbeiner stürmen auf Gordon zu und schupsen ihn ordentlich durch die Gegend. Es kann aber auch passieren, dass sie dabei aber schon mal gegen die Wand rennen, wobei sie dann erstmal ordentlich den Kopf schütteln.
Anstatt der Regierungssoldaten kämpft man nun hauptsächlich gegen verschiedene Combinesoldaten. Unterstützt werden diese häufig von fliegenden Kreissägen -skuril!-
Natürlich gibt es auch wieder riesige Gegner, wie Hubschrauber und die hochhaushohen Strider. Diese Gegener sind natürlich harte Nüsse, aber lassen sie sich allesamt mit roher Waffengewalt ausschalten. Gegner, die man nur durch das Lösen kleiner Rätsel besiegen kann, wie in Half Life zB diese Hacktentakel, gibt es nicht mehr.
Wer erinnert sich nicht daran, wie er das erste Mal in Half Life auf die Soldatengruppen traf. Was Unreal in Sachen KI vorgemacht hat, perfektionierte Half Life noch weiter. Die Kämpfe gegen die Soldaten, die sich gegenseitig Deckung gaben, mit Granaten wurfen und sich von Hinten an den Spieler ranschlichen, waren fordern, packend und unheimich spassig!
Half Life 2 enttäuscht mich hier allerdings etwas.
Meistens
DIGITALE SCHAUSPIELER?
--------------------------------------
Ich habe oft gelesen, dass die Figuren aus Half Life 2 quasi digitale Schauspieler seien und muss sagen, es stimmt, allerdings ist die schauspielerische Leistung häufig auf B-Movie Niveau. Das ist aber nicht weiter schlimm.
Was aber schlimm ist, ist die deutsche Synchronisation. Das zieht zum Teil sehr an der Atmosphäre.
Gordon Freeman würde sogar Rambo und dem Terminator alle Ehren machen (nicht nur in Sachen Waffengewalt). Wieder einmal spricht er nicht ein einziges Wort. Wenn andere Personen ihn ansprechen, schweigt er einfach nur zurück. Hätte man Gordon eine Stimme verpasst, hätten manche Gespräche sicherlich tiefsinniger sein können.
Dank Steam kann man aber problemlos die englische Sprachausgabe laden.
Ansonsten ist die Soundkulisse sehr gut gelungen, allerdings hatte ich trotz einer 5.1 Soundkarte (Terratec 5.1 Fun) häufig Soundfehler und da ich nur mit Stereolautsprechern spiele, waren manche Geräuschquellen zum Teil nicht gut gesetzt. So ist es mir passiert, dass mit mir gesprochen wurde und obwohl ich direkt vor dem Sprecher stand, war die Sprachausgabe sehr leise. Habe ich mich gedreht wurde sie etwas lauter. Keine Angst ich hatte die Sprachausgabe nicht auf leise gestellt ;) !
Was mir bei dein Soundeffekten sehr gut gefiel, sind Effekte, zB beim Einschlagen einer Granate nahe dem Spieler, ertönt ein langes Piepen (quasi wie bei einem Hörsturz). Auch gut war, dass viele Effekte aus dem ersten Teil übernommen wurden, was den Wiedererkennungswert unheimlich gesteigert hat.
Nicht so gut gelungen fand ich die Musik, die aber so selten kam, dass mich das nicht weiter gestört hat.
EIN PHYSIKER GREIFT DURCH
--------------------------------------------
Wie schon im ersten Teil ist Half Life 2 halt ein reinrassiger, linearer First Person Shooter, der sich von einer Actionsequenz zur nächsten angelt. Nur personifizerit man nun wirklich nicht den typischen Actionheld. Gordon Freeman, ein Physiker, der bei dem Black Mesa Vorfall aus dem ersten Teil gerade mal mit seinem Studium fertig war, griff schon damals tief in die Waffenkiste. Daran ändert sich natürlich auch im 2ten Teil rein gar nix. Man könnte fast sagen, Mr Freeman hat seinen Beruf etwas verfehlt.
Seine erste Waffe im Spiel ist dann auch wieder, wie schon im ersten Teil das Brecheisen. Im Laufe des Spiels kommen dann noch einige Waffen, die auch schon aus dem ersten Teil bekannt sind hinzu. So findet man recht schnell einen Revolver, eine Maschinenpistole und eine Magnum. Später darf man dann auch wieder schweres Geschütz auffahren, in Form eines Raketenwerfers und einem schweren Impulsgewehr. Das Zielsystem beim Raketenwerfer wurde gegenüber des ersten Half Life verbessert. Mit der Maus kann man die Rakete selber steuern, was auch bitter nötig ist, da sich die Helikopter und Strider, bitter gegen die Raketen wehren und selbige abschiessen.
Auch die beliebte Armbrust, Granaten und die Pumpgun dürfen natürlich nicht fehlen.
Was diesmal leider zu kurz kommt sind die Alienwaffen und auch den absolut genialen \"Ghostbusters\" Strahler aus dem ersten Teil gibt es nicht mehr.
Als Alienwaffe steht diesmal nur eine Pheromongranate zur Verfügung, mit der man die später im Spiel vorkommenen Ameisenlöwen kontrollieren kann und gegen den Feind einsetzten kann. Das macht sogar richtig viel Spaß und ist munitionssparend.
Die Waffeninovation des Spiels ist aber sicherlich das Graviton. Dieses Gravitationsgewehr ist in der Lage alles mögliche in der Gegen rumliegende Zeugs anzuheben und durch die Gegner zu schleudern. Dank der Havoc Physik Engine ist das gleichzeitig natürlich ein optisch sehr gelungener Effekt. Als Einsatzgebiet nutzt man diese Waffe allerding lediglich dazu, Gegenstände als Schutzschild zu benutzen oder auf Gegner zu schleudern. Ab und dann kann man auch nur mit Hilfe dieser Waffe weiterkommen, wenn man zB einen Stecker ziehen muss, der sich hinter einer Energiebarriere befindet und anders nicht zu erreichen ist.
Ansonsten gibt es leider nicht mehr so viele Waffen wie in dem Vorgänger.
Gorodons Kampfanzug, den er nach kurzer Spielzeit natürlich wieder überstreifen darf, hat natürlich serienmässig wieder eine Taschenlampe und neuerdings eine mehr oder weniger sinnvolle Zoomfunktion integriert. Ich sage hier mehr oder weniger sinnvoll, da man nämlich im gezoomten Zustand nicht feuern darf, was die Zoomfunktion spielerisch eigentlich völlig überflüssig macht.
Gordon besitzt als Physiker natürlich nicht die Ausdauer eines Leistungssportlers. Jedes Mal, wenn er jetzt sprinten will, zeigt eine Anzeige, wie viel Puste er noch hat (ähnlich dem Luftvorrat beim Tauchen). Dieses Feature, welches seit dem Wild West Shooter Outlaw, mittlerweile recht häufig verwendet wird, gestaltet Kämpfe und Situationen in denen man schnell von Deckung zu Deckung muss oder so, etwas taktisch interessanter. Allerdings hat Gordon etwas sehr wenig Ausdauer und es braucht auch einiges an Zeit, bis er wieder seine Puste zurück hat.
Zum Glück kann Gordon auch auf 2 Fahrzeuge zurückgreifen. Zwar durfte er in Half Life auch schon Lokführer spielen, doch diesmal hat er die völlige Freiheit und darf neben Gas geben und Bremsen auch Lenken.
Es gibt 2 Kapitel im Spiel, in denen man die Fahrzeuge einsetzen darf. Recht zu Anfang des Spiels, darf man mit einem Luftkissenboot eine lange Strecke durch ein Abwassersystem zurücklegen. Später dann düst man mit einem Buggy über einen defekten Highway und dem Strand.
Die Fahrzeuge erinnern in ihrem Stil sehr an Mad Max, so ist das Luftkissenboot quasi eine Motorad auf Schwimmkörpern und einem großen Propeller. Das Luftkissenboot wird im Laufe der Zeit mit einem Pulsgewehr ausgerüstet, der Buggy greift von Anfang an auf eine Laserkanone - ähnlich der Laserwaffe aus Half Life zurück.
Die Steuerung der Fahrzeuge ist natürlich recht einfach gehalten, allerdings reagieren sie etwas sehr schwammig. Da man häufig recht rasante Stunts vollführen muss, kann man aber so gut wie keinen Schaden bei Mauerzusammenstössen nehmen. Das hier der Realismus zu Gunsten der Spielbarkeit vernachlässigt wurde, finde ich nicht weiter schlimm.
DURCH DIE AUGEN EINES PHYSIKERS
--------------------------------------------------------
Wenn ein Spiel fast eine 5 jährige Entwicklungszeit hinter sich hat, darf man neben einem guten Gameplay sich auch häufig auf eine State of the Art Grafikengine freuen - besonders bei einem First Person Shooter. Hier trumpft Half Life 2 mit Source Engine. Diese von Valve komplett neu geschriebene Grafikengine bestitzt einige sehr schöne Shader, ist in der Lage große Aussenareale darzustellen und setzt in Sachen Charakteranimation sicherlich die Messlatte stark nach oben.
Allerdings fällt einem recht schnell auf, dass die Engine auf den vielen Screenshots, die es von dem Spiel vor der Veröffentlichung gab, besser aussieht, als im finalen Produkt. Es gibt mittlerweile massig Diskussionen, welche Grafikengine denn nun besser sei: Die FarCry, Doom oder Source Engine. Sehr gut bietet sich hierfür folgendes Zitat an, welches ich in einem Diskusionsforum augegriffen habe:
\"Die Source Engine ist die letzte einer alten Generation von Engines und die Doom und FarCry Engines sind die ersten einer neuen Generation. \"
Diese Aussage zeigt zumindest eins schonmal sehr klar: Vom technischen Aspekt ist die Source Engine nicht die allermodernste.
Auch wenn der Doom und FarCry Engine wegen starken Bumpmappings ein etwas plastikhafter Look anheftet, kann die Source Engine trotz des etwas realistischeren Looks nicht mithalten.
Als ich Half Life 2 endlich anfangen konnte, dachte ich mir: \"Ja das sieht ja ganz nett aus, aber so vom Hocker wie Doom oder FarCry reisst mich das jetzt nicht!\"
Es stimmt viele Texturen sehen tatsächlich etwas realistischer als bei der Konkurenz aus, aber sie wirken insgesamt auch sehr flach. Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass die Level jetzt auch nicht aus so vielen Polygonen bestehen, haftet dem Spiel doch recht häufig ein recht kantiger Look an. So sind Häuserfassaden häufig einfach eine Fläche mit einer Textur und erwecken kaum Tiefe. Desweiteren gibt es zwar wirklich sehr schöne und hochauflösende Texturen, aber es gibt auch eine Menge eher hässliche Exemplare. Hier kann Doom mit seinen wunderschönen Texturen, die sogar bei näherem Hinsehen noch gestochen scharf sind, absolut trumpfen.
So richtig ihre Muskeln spielen lassen, kann die Source Engine in Sachen Charakteranimation. Egal, ob Alyx - eine Freundin von Gordon - athlethisch eine Leiter hinaufklettert oder Vater Grigori - ein Priester, dem man im Verlauf des Spiels trifft - ein Hindernis hinunterspringt. Die meisten Figuren sind wirklich fantastisch animiert. Als atmebreaubend ist eine Szene, in der ein Droide - mit dem lustigen Namen - Dog Autos durch die Gegend schleudert, auf einem Panzer reitet und schließlich auf ein Landungsboot springt! Sowas habe ich vorher noch nicht in einem PC Spiel gesehen!
Auch die - schon im Vorfeld angepriesenen - Gesichtsanimationen wissen zu überzeugen. Man kann den Figuren wirklich an der Mimik ablesen, wie sie sich gerade fühlen.
Die meisten Figuren sind auch mit viel Liebe zum Detail gestaltet. So tragen sie Ringe, Armbänder und Ketten. Vater Grigori trägt ein Paar Chuks.
Ein grosser Vorteil der Source Engine ist allerdings, dass sie selbst auf betagten Systemen noch läuft. So ist sie ab einer DirectX7 Grafikkarte (also einer Geforce 2 oder Radeon 8500) möglich. Allerdings schwindet darunter die Shader und Texturqualität natürlich enorm.
DEATHMATCH
--------------------
Gestern hat Valve dann den erhofften Death Match Modus über Steam nachgeliefert! Dieser enthält bis jetzt nur 2 Karten, die dann auch noch fast 1:1 Teile aus den Einzelspielerleveln sind.
Hier fragt man sich, warum Valve das nicht gleich der Verkaufsversion beigelgt hat, denn für unsere Freunde mit Modems müssen immerhin erstmal noch 40MB heruntergeladen werden.
So richtig lohnen tut es sich bis jetzt allerdings noch nicht. Die beiden Karten sind zwar ganz nett, aber recht klein. Als Waffen gibt es nur die Pistole, das normale Schnellfeuergewehr, Granaten und das Graviton. Zugegeben es macht Spaß mit dem Graviton Sachen auf die Gegener zu schleudern, aber bis jetzt sind mir die Karten zu sehr darauf ausgelegt.
Als hoch anrechnen muss man Valve aber den Kartenwettbewerb, bei denen fleißige Deathmatchkartendesigner ordentlich Geld gewinnen können.
TECHNISCHE DATEN
------------------------------
Laut Verpackung benötigt Half Life 2 als Mindeanforderung:
1,2GHz CPU
256MB Ram
DirectX7.0 kompatible Grafikkarte
4GB Festplatte
Internetanschluss zur Freischaltung
Ich selber habe es auf einem
Athlon XP 2600+
512MB
GeforceFX5600XT
mit den folgenden Einstellungen
1024x768
Hohe Details
Hohe Texturen
Hohe Reflexion
kein AA und FSAA
flüssig spielen können.
Wichtig ist bei dem Spiel eine gut aufgeräumte Festplatte zu haben, da es sonst zu starken Rucklern kommen kann. Außerdem hat bei mir der Sound sehr gestockt. Nachdem ich dann aber die Festplatte aufgeräumt habe, lief das Spiel recht flott.
FAZIT
--------
Half Life 2 erfindet das Rad nicht neu, aber macht es insgesamt etwas runder! Ich finde das Spiel weder bahnbrechend noch revolutionär. Es ist einfach ein gut gewordener Shooter, mit einigen wenigen Macken. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich persönlich mag den ersten Teil mehr, aber das ist Geschmacks- und Ansichtssache! Auf jeden Fall bin ich mal gespannt, ob Valve noch ein weiteres Spiel im Half Life Universum bringt!
Ich denke, dass wir aber auch noch an Half Life 2 lange unseren Spass haben werden. Dank dem SDK und der vorbildlichen Modunterstürzung von Valve wird es sicherlich eine Menge interessanter Mods geben.
20 Bewertungen, 3 Kommentare
-
15.03.2005, 20:14 Uhr von Audiomanic
Bewertung: nicht hilfreich...so ein Klasse Bericht und dann wahrscheinlich geklaut!??!??! Ich bleibe solange bei "NN" solange Du nicht beweisen kannst, dass Du selbst der Ciaouser "Gringlas" bist..
-
15.03.2005, 20:06 Uhr von atrachte
Bewertung: nicht hilfreichBericht ist geklaut. Guckst du hier http://www.ciao.de/Half_Life_2__Test_2886375
-
15.03.2005, 19:58 Uhr von taintedhearts
Bewertung: sehr hilfreichecht toller bericht!
Bewerten / Kommentar schreiben