Half-Life 2 (PC Spielesammlung) Testbericht

Half-life-2-pc-spielesammlung
ab 28,10
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Auf yopi.de gelistet seit 03/2010

5 Sterne
(33)
4 Sterne
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Erfahrungsbericht von dermario

CONTRA - Nicht zuviel erwarten!

Pro:

spezielle Stimmung

Kontra:

nicht zeitgemäße Grafikeffekte, schlechte KI, lange Ladezeiten, zu wenige Handlingfunktionen, unverwundbare Fahrzeuge, DirectX 9b (???) und einiges mehr.

Empfehlung:

Ja

Hallo!

Ich besitze das Spiel jetzt seit über 1 Woche und habe schon etliche Stunden damit verbracht. Nach dem Durchlesen vieler Berichte, die oft Werbezeilen zitieren bzw. nach dem (oder viel schlimmer VOR dem) ersten Start entstanden sind, möchte ich hier für die Allgemeinheit MEINE Erfahrung kundtun.
Ich habe nicht vor, einen sehr langen Bericht zu schreiben und auf alle Einzelheiten einzugehen. Diese findet man zu genüge in anderen Berichten und vor allem auf der Homepage. Ich ziele auch nicht auf hunderte Bewertungen ab. Ich bin einfach der Meinung, dass hier Dinge vorgegaukelt werden, die nicht den Tatsachen entsprechen.

ZUR GESCHICHTE DES SPIELS:
Eigentlich hätte das Spiel von vor 2 Jahre erscheinen sollen. Durch firmeninterne Unstimmigkeiten, Programmierfehler und zuletzt durch den, angeblichen, Sourcecode-Klau hat sich das Release bis vor einer Woche verzögert. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum das Spiel nicht die momentanen Möglichkeiten ausnutzt. Es ist einfach schon zu lange in der Entwicklung.

MEIN SYSTEM UND EINSTELLUNGEN:
AMD Athlon XP 2500+ CPU, MSI-K7N2 DeltaL Mainboard, ATI Radeon 9800 Pro Grafikkarte, 1024 MB DDR RAM PC 3200 CL2,5, 2x160GB Samsung Spinpoint P80 8MB Cache HDD, Creative Labs Audigy 2 ZS Soundkarte, Terratec Arena 5.1 Boxensytem, Internet: Inode NG 1500/384 20GB.

Die folgenden Angaben beziehen sich auf mein System:

GRAFIK:
Der Spielverlauf wird durch häufiges Nachladen gestört. Oft schon nach kurzen Abschnitten muss ein neuer Abschnitt nachgeladen werden, was für die Kürze derselben zu lange dauert. Geht man drei Schritte zurück, wird wieder der alte Abschnitt geladen – als ob man eine neue Welt öffnet. Im Vergleich zu Far Cry, wo sich die Welten oft über mehrere Inseln erstrecken, bummvoll mit Berg- und Naturdetails, sind die Ladevorgänge von Half Life 2 nicht nachvollziehbar.

Der erste Eindruck der Grafiken ist sehr gut, der Aufbau interessant. Es wird eine eigene Stimmung vermittelt, die ich besonders gern habe.
Schaut man aber genauer hin, bestehen zum Beispiel die Gebäude zwar aus sehr detaillierten Rendermatrizen - diese werden jedoch zu hundertfach wieder verwendet. Folgerung: Die Häuser sind schlicht und haben wenig Details. Das ist auch vermutlich der Grund, warum die Hardwareanforderungen dieses Spiels nicht sehr hoch sind.

Wasser und Gelände:
Die Wassereffekte sind im Vergleich zu Far Cry sehr schlecht. Weshalb DirectX 9b vorausgesetzt wird, bleibt mir und vielen anderen ein Rätsel. Wenn man hinunterschaut spiegelt sich alles, aber nicht der eigene Spieler. Es scheint, als schwebt man als Auge in der Luft. Man sieht weder Schatten, Fußspuren noch Spiegelbild. Genauso ist es beim Schatten auf dem Gelände.

Realistische Effekte:
Egal wie oft man mit dem Luftschiff durch Bretter bricht oder gegen Wände fährt. Der Spieler selbst, sowie das Luftschiff erleiden einfach keinen Schaden. Fährt man also mit diesem Luftschiff, so spielt man fortan in einer Art Unverwundbar-Modus. Einzig abgeschossen kann man trotzdem werden. Die Soundeffekte sind sehr gut.

PHYSIK:
Zu den hochgepriesenen, noch nie da gewesenen physikalischen Effekten kann ich nur sagen, dass sich hinter diesen Werbetexten nicht viel verbirgt:
Fällt ein Glas zu Boden, zerbricht es. Toll. Dieser Effekt existiert schon seit vielen Jahren.
Schießt man auf die Wand, bekommt sie Löcher. Schießt man öfter auf die Wand ändert sich, bis auf ein drittes Bröckelgeräusch, nichts.
Stellt man ein Fass auf eine schiefe Rampe, rollt es nicht zu Boden, es bleibt einfach liegen. Das hat mit Physik nichts zu tun. Dass man diese Fässer, trotz deren gut gemachten Wasserauftriebs, locker unter Wasser hin und her bewegen kann, entstammt wohl nicht unserer Realität. Der eigene Auftrieb beim Tauchen ändert sich dadurch nicht. Mit Schwimmflügerl würde man in diesem Spiel also ertrinken. :-)
Will man über einen Zaun springen und türmt man entsprechend viele Kisten auf, so hat man dennoch Pech gehabt. Man kann einfach nicht drüber, weil es das Programm nicht vorsieht. Man steht wie vor einer unsichtbaren Wand. Springt man vom Dachstuhl eines Hauses ca. 4 Meter auf den Boden, passiert nichts. Springt man anderswo von derselben Höhe, verliert man Gesundheits- bzw. Schutzanzugpunkte. Glücksache...

SPIELVERLAUF:
Der Spielverlauf ist streng linear. Das heißt, man kann keinen anderen, als den „richtigen, einen“ Weg gehen (im Gegensatz zu Far Cry). Die Gegner warten förmlich auf einen und ballern dann wild drauf los. Verfolgungsjagten gibt es fast nicht. Sie bleiben einfach, wo sie sind. – ich erinnere wieder einmal auf Farcry.
Hier und da gibt es knifflige Situationen, wo man nachdenken muss. Meist handelt es sich da um Rätsel im Sinne der Schwerkraft. – Nicht uninteressant und ein kleines Plus. Durchgängig sind diese Schwerkrafteffekte jedoch leider nicht.

HANDLING:
Gegner werfen mit Gegenständen, zB. mit Tonnen, auf einen. Selber kann man diese Tonnen zwar aufheben, aber von Werfen keine Spur. Ich habe es lediglich einmal geschafft, eine Tonne etwas nach links zu schleudern. Sie fiel 1 Meter neben mir auf den Boden. Entweder bin ich zu blöd (was ich nicht ausschließen möchte), oder das Handling ist miserabel. Ich nehme aber gerne Tipps entgegen.
Im Gegensatz zu Far Cry kann man sich nur niederhocken, nicht aber kriechen. Anschleichen ist sowieso nicht möglich, da so oder so auf einen geschossen wird. Die Gegner sehen einen immer. So etwas wie Einzelfeuer (des Maschinengewehrs) oder ein Zielfernrohr sucht man vergebens. Man kann zwar zoomen, dann aber nicht gleichzeitig schießen, was ich einmal mehr bescheuert finde.

GEGNER:
Die Gegner und Leute sind dumm. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Anfangs bildet man sich ein, sie reagieren authentisch, nach der 4. selben (authentischen) Reaktion verfliegt diese Freude schnell wieder. Erhöht man den Schwierigkeitsgrad sind es mehr Gegner. Das war’s.

INSTALLATION, VALVE usw.:
Bei mir hat die Installation reibungslos funktioniert. Das anschließende „Freischalten“ und Spielaufbereiten hat in etwa 15 Minuten gedauert. Man kann dieses Spiel nach einer Registrierung bei VALVE offline spielen. Ganz fehlerfrei dürfte diese Funktion aber nicht sein, da dies auf meinem Laptop bei gleichem Vorgang zum Beispiel nicht funktionierte. Kann sein, dass online geprüft wird, auf welchem PC das Spiel bereits installiert wurde. Wenn dem wirklich so ist, finde ich das nicht in Ordnung. Wenn ICH eine Software erwerbe, dann will ich es überall spielen können. Ich vervielfältige ja nicht.
Der Kopierschutz scheint unumgänglich. Sowohl Quantentechnologie, als auch 128Bit Verschlüsselung schützen den Sourcecode. Scheint für Hacker eine harte Nuss zu sein. Sollte einmal ein Crack erscheinen, werde ich diesen wahrscheinlich einsetzen, obwohl ich die Originalversion besitze. Warum? Das kann ich euch sagen: Wenn ich auf der Festplatze über 4 GB für dieses Spiel hergeben muss, dann will ich nicht jedes Mal die DVD einlegen und ggf. sogar online gehen. Diese Schutzmechanismen sind viel zu übertrieben.

FAZIT:
Ich habe in diesem Bericht bewusst mehr die negativen Dinge bewertet. Klar gibt es viele positive Seiten. Es ist interessant zu spielen. Es gibt super Einlagen, zB. die fliegenden Foto-Roboter. Alles in allem jedoch bringt dieses Spiel nichts wirklich neues auf den Spielemarkt. Am Schlimmsten jedoch ist unbestritten der Spielverlauf. Man hat keine Gelegenheiten taktische Gelüste oder die eigene Kreativität auszuleben. Alles ist streng vorgegeben – ähnlich wie bei einem Jump & Run Spiel.
Mir macht es Spaß zu spielen, bin aber was den Vergleich zu „Far Cry“ angeht sehr, sehr enttäuscht. Dieses Spiel ist ganz sicher keine Revolution. Das ist ja nichts schlimmes. Ich habe nur ein Problem mit den vielen Lobpreisungen diverser Zeitschriften, die nicht der Wahrheit entsprechen.

ALSO: Schaut euch das Spiel bei einem Bekannten an, bevor ihr zuschlagt. Erwartet euch nicht zu viel und ihr werdet zufrieden sein. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall gelungen! Wenn ich es aber durchgespielt habe, werde ich es sicher nie wieder spielen. Dafür ist alles ZU vorgegeben.

Ende Version 1: Dermario alias Portuer; Portuer alias Dermario.

30 Bewertungen