Vögel Allgemein Testbericht

Wer sich einen Sittich hält, sollte ihn auch verstehen können. Mein erster Sittich war ein Wellensittich, den ich als Kind geschenkt bekommen habe. Schon als Kind haben mich diese Vögel interessiert, weil man mit ihnen wunderbar spielen kann. Später kam ein Nymphensittich, Alexandersittich,Pennantsittich, Rosellasittich, und der Bourkesittich dazu. Und da meine Tiere immer mehr wurden, brauchte ich selbstverständlich auch den passenden Käfig. So habe ich mir eine große Zimmervoilere zugelegt.

Es sind doch so verschiedene Tiere und im eigentlichen sind sie sich alle sehr ähnlich. Nicht nur das es alle Sittiche sind, sondern sie verhalten sich alle gleich. Deshalb kann man sie wunderbar alle zusammen in einen Käfig packen, ohne das sie sich gegenseitig kaputt machen.

*** Räkeln und Strecken***

Meistens nach Ruhepausen streckt und räkelt sich ein Sittich. Zuerst werden beide Flügel schwasch über den Rücken gespreizt, anschließend räkelt er sich, indem er ein Bein und den Flügel auf der gleichen Seite nach hinten streckt. Beim Zurückziehen des Beins ballt sich der Fuß wie eine Faust.

In diesem Punkt sind wir Menschen genauso wie der Sittich. Wenn wir aufwachen räkeln wir uns auch erst einmal. Der Sittich macht das aber scheinbar auch um sich wach zu halten.

Noch etwas haben wir gemeinsam. Das:

*** Gähnen ***

Der Sittich sperrt beim gähnen seinen Schnabel weit auf. Allerdings gähnt er nicht wie wir aus Müdigkeit, sondern aus Sauerstoffmangel. Im Haus lebende Sittiche sind oft dem Zigarettenqualm ausgesetzt und brauchen um so häufiger frische Luft. Wenn ein Sittig sehr viel gähnt, oder gar mit geöffnetem Schnabel am Gitter hängt, sollte ein Arzt zur Hilfe gerufen werden. Hier könnte es sich auch um eine Lungenentzündung handeln.

*** Schlafen und Ruhen ***

Das bewundere ich an den Vögeln. Sie können im Sitzen schlafen. Sie setzen sich einfach still hin, schließen die Augen und plustern sich auf. Und dann kommt noch eine wahre Kunst dazu: Sie sitzen auf einem Bein. Das andere wird ins Bauchgefieder eingezogen. Und oft drehen sie noch ihren Kopf nach hinten und stecken den Schnabel ins Rückengefieder

Was ich beobachtet habe, jeder Vogel hat seinen Schlafplatz und sie halten untereinander immer einen gewissen Abstand ein.

*** Waschen***

Sittiche sind sehr saubere und ordentliche Tiere. Sie putzen sich mehrmals täglich. Dabei ziehen sie alle Federn glättend durch den Schnabel. Mit dem Schnabel entnehmen Sittiche der Bürzeldrüsei, die unter dem Gefieder am Ende des Rückens liegt, ein Sekret, das auf das Gefieder aufgetragen wird. Diese Fettschicht verhindert, das sie beim baden (oder in der Natur vom Regen) völlig naß werden.

Des weiteren gibt es Vögel, die gerne in einer Pfütze Wasser baden. Dazu gibt es passende Badehäuschen. Meine jedoch lassen sich gerne mit einer Blumenspitze duschen. Dazu heben sie ihre Flügel hoch und räkeln sich in alle Richtungen. Anschließend werden sie noch gefönt, damit sie sich nicht erkälten. In einem Haus zieht es doch häufiger mal.

*** Ausflug***

Selbstverständlich brauchen Sittiche regelmäßig ihre Bewegung. Wenn ich die Käfigtür öffne, dann fliegen alle wie wild im Kreis herum. Man kann förmlich sehen, das ihnen die Bewegung gut tut und sie sie brauchen.

Während des Ausflugs sollte man darauf achten, das alle Gefahren beseitigt sind. Offene Türen, offene Gefäße, Papierkorb, Fliegenfänger, Herdplatten usw. können zur tötlichen Gefahr werden. Auch Reiniger, Katzenstreu, Stifte Medikamente und Pflanzen müssen beseitigt werden.

Sittiche sind sehr verspielte, neugierige Tiere, die es nicht lassen können an allem herumzuknabbern. Sie haben ja auch keine Hände, also versuchen sie es mit dem Schnabel.

So ich denke hiermit habe ich alles aufgezählt, was die Sittiche gemeinsam haben, und womit wir sie verstehen können. Selbstverständlich hat jedes einzelne Tier auch noch seine eigene Körpersprache, die besonders beim Nymphensittich ausgeprägt ist. Fauchen: Laß mich in Ruhe
Kopfschütteln: Ich höre dir zu
aufplustern: Mir gehts gut
Und die verschiedenen Kammstellungen.

Darüber berichte ich vielleicht ein anderes mal in einer anderen Rubrik.

Ich hoffe, das dieser Bericht euch den Sittich etwas näher bringen konnte.

Gruß

Puppekaa

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-06-24 07:05:52 mit dem Titel Ideales Haustier für Berufstätige

Heute will ich euch über meinem Lieblingsvogel berichten. Es ist der Bourkesittich, er wird auch Rosenbauchsittich oder Neopsephotus bourkii genannt.

*** Lebensraum/Verhalten in freier Wildbahn:***

Der Bourkesittich ist in der offenen Strauchsteppe und in einigen Gebieten mit Mulga-Akazien zu Hause. Sie leben meistens paarweise in Scharen und Schwärmen und fliegen dicht über dem Boden, weil sie sich auch oft am Boden aufhalten.

Sie sind hauptsächlich am frühen Morgen, vor Sonnenuntergang und in hellen Mondnächten aktiv. Und was ich sehr interessant finde: Sie brüten nach Regenfällen. Muß wohl daran liegen, weil sie sehr wasserscheu sind und daher auch noch sehr selten baden.

*** Optik***

Ihr kennt sicherlich alle den Wellensittich. Der Bourkesittich sieht ihm sehr ähnlich. Die Größe ist gleich, nur der Schnabel fällt nicht so stumpf nach unten.
Im eigentlichen kann man sagen das der Bourkesittich ein rosa Wellensittich ist, sich aber anders verhält und auch andere Geräusche von sich gibt.

Das Männchen hat einen bräunlich-rosa Kopf und Brust, was zum Bauch hin in altrosa ausläuft. Das Stirnband ist blau und die Unterschwanzdecke hellblau. Die Schwanz und Schwungfedern sind ebenfalls in blau. Auf dem Rücken findet man allerdings noch braunschwarze Rückenfedern, die hellbraun bis beige gesäumt sind.

Beim Weibchen ist das Stirnband nur angedeutet und die Rosatöne nicht so kräftig.

*** Verhalten ***

Wie ich eben schon erwähnte, sind die Laute des Bourkesittich anders als die des Wellensittichs. Der Wellensittich kann schon recht laut und aufdringlich werden, währen der Bourkesittich angenehm leise zwitschert.

Und das ist eigentlich sehr selten zu vernehmen. Da der Bourkesittich eigentlich immer erst am späten abende oder in den sehr frühen Morgenstunden aktiv wird, hört man auch meistens nur dann etwas von ihm. Ansonsten ist es doch schon ein recht stiller Kamerad.

Auch sonst ist er sehr ruhig und still. Dieser Vogel sitzt viel und gerne am Boden und knabbert auch nur selten irgendwo dran rum. Er ist auch nicht sonderlich ängstlich. Man kann schon recht nahe an ihn herangehen, ohne das er sich rührt. Das kann schon recht gefährlich fürs Tier werden, weil er auch keine Katzen oder ähnliches als Feind ansieht.

Wie ich mir den ersten Bourkesittich gekauft habe, sagte mir der Züchter, das er sehr schnell zahm wird. Aber als zahm will ich das nicht bezeichnen. Er ist einfach gutmütig und läßt sich anfassen, weil es so seine Art ist. Er ist sehr zutraulich, aber eigentlich nicht zahm. Unter zahm verstehe ich, das er auch von alleine auf jemanden zukommt - und so was tut er nicht. Ich muß ihn schon holen. Und auf dem Finger sitzen tut er auch nicht lange, sondern ich muß ihn schon in die Hand nehmen, um ihn in seinen Käfig zurückzutragen.

Das ist auch eine Leichtigkeit. Hier brauche ich keine Handschuhe, oder ähnliches, weil er nicht beißt. Und wenn er doch einmal versucht zu beißen, dann tut es nicht im geringsten weh oder hinterläßt keine Spuren. Also, wie schon gesagt - ein sehr angenehmer Geselle.

Über die Sauberkeit kann man nur sagen, das er nicht besonders auf Wasser steht. Ich habe ihn bisher noch gar nicht im Badehäuschen gesehen und duschen mag er auch nicht. Aber wenn ich nassen Salat auf den Käfigboden lege, dann wälzt er sich doch gerne darin. Also kann man wohl sagen, das er nicht gerne badet, aber waschen tut er sich doch ab und zu.

Beim Ausflug muß ich sagen, das er recht flink seine Kreise zieht. Er ist sehr wendig und schnell. Aber leider auch sehr schnell zu übersehen, wenn er nicht an einem vorbeifliegt. Ich muß ihn recht oft suchen. Durch seine Farbe ist er doch recht gut getarnt. So guckt man doch schon schnell an ihm vorbei. Und da er nichts von sich gibt, ist er auch akustisch nicht war zu nehmen.

*** Haltung***

Wie jeder Sittich, sollte auch der Bourkesittich nicht alleine sein. Sittiche sind im allgemeinem Gesellschaftstiere. Ich halte meinen Bourkesittich gezwungener maßen gerade alleine. D.h. er ist der einzigste, den ich jetzt noch habe. Sein Weibchen ist leider irgendwann kaputt gegangen. Es war ein sehr schwaches Tier und hat wohl meinen Umzug nicht überlebt. 2 Tage nach dem Ortswechsel war es vorbei. So ein Umzug ist natürlich auch für die Tiere eine Umstellung, an dem die schwächeren von Ihnen schon sehr leiden können.

Aber mein Bourkesittich sitzt noch mit vielen weiteren verschiedenen Sittichen in einer Voilere. Es scheint ihm trotzdem sehr gut zu gehen. Ich habe nicht den Anschein, das ihm irgendetwas fehlt.

Es ist sehr schwer einen Bourkesittich aufzutreiben. Diese Tiere werden leider nur sehr selten gezüchtet. Ich fahre regelmäßig auf Vogelausstellungen und Vogelmessen, um einen neuen Bourkesittich zu ergattern. Aber in den letzten Jahren habe ich keinen einzigen bekommen.

Warum sich niemand mit diesen tollen Tieren beschäftigt und sie züchtet, kann ich leider nicht sagen. Ich denke, das es eine Geldfrage ist. Da es ein sehr unbekanntes Tier ist, wird es mit dem Verkauf bestimmt auch schwerer sein.

*** Ernährung ***

Er frißt genau das gleiche wie meine Nymphensittiche. Großsittichfutter. Allerdings pickt er sich hier die kleineren Körner heraus. Unter anderem mag er gerne Apfel und Salat und steht total auf Hirse.

*** Fazit***

Ich liebe dieses Tier, weil er genau das richtige für Berufstätige ist, die erst abends Zeit für ihr Tier haben. Tagsüber döst er eh nur rum, aber abends wird er sehr mobil und interessant. Ich liebe sein leichtes angenehmes zwitschern, was wie ein schönes Lied klingt. Und ich kann auch kleine Kinder mit der Hand zu ihm gehen lassen, weil er nicht zubeißt.

Mir gefällt auch sein rosa Look. Farblich ist er schon ein ganz besonderer Vogel.

Ich finde es sehr schade, das die Nachfrage nach diesem Vogel so gering ist und er doch schon in Vergessenheit gerät. Ich hoffe, das ich hier vielleicht dem ein oder anderen diesen Vogel schmackhaft machen konnte. Wer weiß - vielleicht züchtet doch noch der ein oder andere. Und ich werde dann auch mein Weibchen erhalten. Obwohl mein einziges Männchen schon seit 6 Jahren bei uns lebt und somit zur älteren Generation gehört.

Gruß

Puppekaa