Völkerball Testbericht

No-product-image
ab 155,41
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(5)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(1)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von schmiddi

Immer wenn ich ganz alleine im Spielfeld stand ...

Pro:

Schnelligkeit, Koordination, Ausdauer, Konzentration und Spaß werden gefördert, macht ohnehin verdammt viel Spaß

Kontra:

bringt Frust, wenn jemand nicht so will wie die Anderen und man deshalb verliert (ein solches Spiel erfordert eben auch Ehrgeiz), bei der möglichen \

Empfehlung:

Ja

Vorwort

... war die Motivation groß bei mir. Kaum ein solch simples Mannschaftsspiel, welches man mit jedem durchführen kann ist so spannend, fesselnd und motivierend wie Völkerball. In fast jeder Schule wurde/wird es schon mal gespielt. Die einen freuen sich, die anderen eben nicht. Bei mir/uns war es immer so, dass sich nur die sportlich interessierten dafür begeistern konnte oder auch die, welche sich selbst die Meister des Völkerballspiels nannten zu denen ich mich auch zählte. Nun lasse ich es also mal mit diesem Erfahrungsbericht fetzen, wenn während dem Schreiben meine alte Liebe zum Spiel wieder erwacht.


Voraussetzungen

Was bei jedem Ballspiel vorausgesetzt wird ist ein Spielfeld. Dieses sollte maximal die Größe eines Volleyballfeldes besitzen. Normalerweise ist die Größe an die Anzahl der Spieler anzupassen. Doch wer das Spiel gerne schneller machen möchte kann auch bei steigender Spieleranzahl das Feld gleichgroß lassen oder sogar noch verkleinern. Wichtig ist es natürlich, dass beide Spielfeldseiten gleichgroß sind. Sehr sinnvoll sind außerdem gut gekennzeichnete Linien, wie sie auf Hallenböden immer aufgeklebt sind. So gibt es keine Unstimmigkeiten. Da Völkerball sowieso fast immer in der Halle gespielt wird ist dies an sich kein Problem. Turniervölkerball wird ohnehin im Volleyballfeld gespielt. Doch spielt man es draußen oder an nicht gekennzeichneten Spielflächen ist es auch möglich dieses mit eine Schnur abzugrenzen.

Hinzu kommt natürlich ein Ball, der das eigentliche Spielgerät darstellt. Dieser sollte möglichst weich sein, da bei harten Bällen sehr schnell Prellungen und sonstige Verletzungen auftreten können. Hier eignet sich sehr gut ein Softball, um den Spielbetrieb aufzunehmen. Jedoch nicht in dem kleinen Tennisballformat wie ihn alle kennen, sondern in einer größeren Ausgabe à la Volleyball. Auch einen solchen kann man ohne Probleme verwenden, wobei dies die Lebenszeit des Volleyballs arg verkürzt.

Zu guter letzt benötigt man noch zwei Teams. Ein ordentliches Spiel kann man erst bei einer Anzahl von mindestens acht Leuten auf die Beine stellen. Interessanter wird die Sache natürlich, wenn man es in einer Schulklasse spielt. Hier sind oft mehr als zwanzig Spieler zur Verfügung stehend. Allgemein gilt: Je mehr Spieler, desto länger dauert meist das Spiel und desto interessanter und spannender wird es.

Das einzig Negative ist wohl folgendes: Werden Mannschaften von den Spielern selbst gewählt kommt bei den meisten mal wieder das Gefühl des Außenseiters in einem auf, wenn man als einer der letzten in die Mannschaft kommt. Dies ist vor allem in Schulklassen der Fall. Solche Personen hat man auch deshalb weniger gerne gewählt, da sie nur dumm in der Gegend herumstehen und sich abwerfen lassen und somit das Wort Mannschaftssport eine ganz neue Bedeutung erhält.

Zu guter letzt muss jede Mannschaft noch einen sogenannten Geist, auch König genannt, wählen. Und schon kann das Spiel beginnen, ich wünsche viel Spaß dabei.


Ziel des Spiels

Ziel des Spiels ist es alle Spieler eines Teams zu töten, d.h. sie abzuwerfen und schließlich auch den Geist des Teams zu eliminieren, welcher insgesamt drei Leben besitzt.


Das Spiel

Die beiden Teams und seine Spieler stellen sich nun auf die jeweilige Spielfeldseite. Die von den Mannschaften gewählten Geister stellen sich jeweils hinter das Spielfeld der gegnerischen Mannschaft.
Ballbesitz erhält die Mannschaft, die nach einem Münzwurf gewonnen hat. Dies lässt sich auch durch andere Möglichkeiten wie Hochball eines Unparteiischen variieren.

Der Spieler der nun in Ballbesitz ist muss versuchen den Ball zu seinem Geist zu werfen, ohne das ein Spieler des gegnerischen Teams in Ballbesitz kommt. Ist dies so geschehen besitzt die Mannschaft Abwurfrecht. Der Geist selbst darf nun gegnerische Spieler abwerfen oder den Ball wieder zu seinem Team zurück werfen, worauf also ein Spieler einen Gegenspieler abwirft.
Ist ein Spieler abgetroffen muss dieser zu seinem Geist, um diesem beim Abtreffen von Gegenspielern zu helfen. Er kann jedoch ohne Probleme wieder zurück, wenn er einen seiner Gegner abwirft. Fängt der Gegner den Ball, nachdem versucht wurde ihn abzuwerfen ist diese Mannschaft nun in Ballbesitz.

Wenn sich kein Spieler einer Mannschaft mehr auf dem Spielfeld befindet muss der Geist selbst aufs Spielfeld. Das Spiel wird somit fortgesetzt. Wenn nun jedoch ein Mitspieler des Geistes einen seiner Gegenspieler abwirft darf dieser wieder zurück aufs Spielfeld und der Geist selbst wieder hinter die gegnerische Hälfte.

Das Spiel ist beendet, wenn eine Mannschaft keine Spieler mehr auf dem Feld hat und der Geist drei Mal abgeworfen wurde.


Variationen

Das Spiel lässt sich um den Spaßfaktor zu erhöhen auch beliebig variieren. Sehr beliebt ist es das Spielfeld zu verkleinern, so dass viele Spieler eng auf einem Raum zusammengestaucht sind und das Spiel so schneller gemacht werden kann. Auch das Aufstellen von Hindernissen wie z.B. Kästen ist sehr interessant. Was auch möglich, meiner Meinung nach jedoch langweilig ist, stellt die Verwendung von maximal drei Bällen dar. So wird das Spiel meiner Meinung nach total unübersichtlich und Reaktionsschnelligkeit wird zum Fremdwort, da diese nichts mehr bringt.


Fazit

Völkerball ist die Mannschaftssportart überhaupt, wenn es darum geht Reaktionsschnelligkeit, Konzentration, Spaß, Kondition und Kooperation miteinander zu verbinden. Auch kenne ich kein solch kurzweiliges Spiel, welches zum Beispiel in Schulklassen die Gemeinschaft sehr gut fördern kann. Schließlich geht es darum, dass ich jeder für den anderen einsetzt. Besonders oft habe ich es in der Grundschule und weiterhin bis zum 9. Schuljahr gespielt und war immer mit voller Begeisterung dabei. Nach dem Stretching kann man sich hiermit auch sehr gut aufwärmen und lockern. Man kommt sehr schnell ins Schwitzen, wenn man den gegnerischen Würfen ausweichen muss, versucht diese zu fangen oder nur noch ganz alleine auf dem Feld steht.

Vom Spaßfaktor her ist kann man es ruhig in die Stufe Kult einordnen, da es einfach nie langweilig wird. Langweilig und demotivierend wird es nur dann, wenn sich nicht alle voll reinhängen. Man muss nun einmal akzeptieren, dass es auch unsportliche Menschen gibt. Aber wer nicht zumindest alles gibt hat automatisch in den Augen seiner Mitspieler versagt, wie man es in der Schule häufig erlebt. Stehen sich jedoch zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber kann ein solches Spiel schon einmal bis zu einer Stunde andauern, wenn nicht sogar noch länger.

Allgemein kann man sagen, dass Völkerball vor allem von Ausdauer, Reaktionsvermögen, Taktik und Schnelligkeit beherrscht wird. Wer es schon einmal gespielt hat, wird mir dies bestätigen können.
Außer beim Fußball hatte ich noch nie so viel Spaß. Das längste Spiel welches wir jemals in der Schule gespielt haben dauerte zwei Stunden an. Danach stand man zwar ewig lang unter der Dusche, weil man so geplättet war (und leider auch zu spät zum nächsten Unterricht), doch wert war es das allemal.

Ich kann dieses Spiel nur jedem empfehlen. Es ist simpel und einfach nicht tot zu kriegen. Leider wird es in Schulen, wo man es ja noch am meisten spielt immer mehr zurückgedrängt, weil es auch bei den Lehrern in Vergessenheit gerät. Ich dagegen liebe Völkerball noch heute und irgendwann suche ich mir mal wieder ein paar Leute mit denen ich stundenlang ballern kann. Übrigens: Negative Erlebnisse musste ich beim Völkerball mit Hindernissen machen. Ein Kasten steht neben mir, ich springe zur Seite und voll in das Teil hinein, meine Schulter war schön geprellt. Ein anderes Mal sprang ich auf den Kasten weil ich nicht mehr ausweichen konnte und fiel auf der anderen Seite wieder übelst hinunter. Aber Sport ist hin und wieder auch mal (Selbst)Mord und so nehme ich das selbst beim Völkerball in Kauf.

© Daniel Schmidt, 07.05.2003

33 Bewertungen