Waldstadion (Frankfurt) Testbericht

Nun, da wurde sie Stück für Stück abgerissen, die alte Betonschüssel Waldstadion.
Erst der G-Block, einst Heimat der eingefleischtesten Eintracht-Fans, und dann auch die Gegentribüne, in den letzten Jahren des alten Waldstadions Heimat der Ultras Frankfurt, welche in dem eigentlich trostlosen, atmosphärefeindlichen Stadion eine der Stimmungshochburgen Deutschlands zauberten, segneten das zeitliche und wurden abgerissen. Ein neues Stadion wurde gebaut, für eine bessere Zukunft als die skandalgetränkten letzten Jahre. Nun, wo das Stadion fast fertig ist, sieht es mal wieder nicht so aus, als könne die Eintracht sich auf Dauer in Liga 1 etablieren, abermals kämpft man noch um den Aufstieg in die Beletage mit. Aber das neue Stadion wird ein erstligataugliches- aber dennoch ist es fraglich, ob ich jemals eine so tiefe Bindung mit dem neuen Stadion haben werde, wie ich es mit dem alten hatte. Sicher, wenn alles fertig ist, ist es viel komfortabler, es ist alles überdacht, der Stehblock ist kein Matschhaufen, die Laufbahn ist weg... Aber mit dem Videowürfel und vor allem der Umbenennung des Stadions zieht auch- im wahrsten Sinne des Wortes- der Kommerz in das neue Stadion ein. Eine große deutsche Bank hat sich die Namensrechte für 10 Jahre gesichert. Natürlich darf das Stadion auch nicht mehr Stadion heißen- Arena ist jetzt in. Commerzbank-Arena werde die TV-Reporter also zukünftig sagen, wenn sie vom altehrwürdigen Frankfurter Waldstadion sprechen. Sicher, es war von vorneherein klar, dass man diese Vermarktungschance seitens der Stadt Frankfurt nicht auslassen würde, nachdem die Fans ja schon in Hamburg, München, Köln usw. ein ähnliches Schicksal zu erleiden hatten.
Gelb beleuchtet wird es nun auch, das Stadion. Dazu die blauen Sitzschalen. Auch das ungewohnte Farben für einen Eintracht-Fan. Sie werden sicher nicht dazu beitragen, dass die Bindung der Fans zum Stadion schneller entsteht.
Dazu ist nun mittlerweile alles kameraüberwacht. Das dient natürlich der Sicherheit im Stadion, ist aber auch ein weiterer Schritt zum Überwachungsstaat. Nun ist der Entwicklung, wie sie in England ja schon geschehen ist, wo jegliche Fankultur ausgerottet werden soll, Tür und Tor geöffnet.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass der Name \"Waldstadion\" nicht aus den Köpfen der Leute verschwindet.

-Für immer Waldstadion-