Im Eishaus (Taschenbuch) / Minette Walters Testbericht

ab 4,87
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Erfahrungsbericht von GAWOnline1983

+++ Die Leiche des David Maybury +++

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

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Allgemeines
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Vor einem Urlaub deckte ich mich mal wieder mit Lesestoff ein. Goldmann feierte damals 50jähriges Jubiläum und dementsprechend viel war in meinem Lieblingsbuchladen ausgestellt. So wanderten ein paar Bücher schließlich auch in meinem Koffer. Mit dabei war "Wellenbrecher" von Minette Walters. Aber ich hatte mal wieder falsch kalkuliert was die Bücherzahl anging und nach ein paar Tagen auf der Liege am Strand von Fuerteventura ging mir zu meinem Schreck der Lesestoff aus. In dem nahegelegenen Einkaufszentrum gab es aber zum Glück Nachschub. Und da mir "Wellenbrecher" sehr gut gefallen hatte, habe ich mir dort gleich "Im Eishaus" von derselben Autorin geholt.

Ihr bekommt von mir zunächst eine Kurzübersicht über den Inhalt des Romans präsentiert, bevor ihr euch in dem darauf folgenden Punkt näher über den Verlauf der Geschichte und die Personen informieren könnt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, hoffe euch gefällt mein Bericht und freue mich auf eure Bewertungen und Kommentare! :)



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Kurzinhalt
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Als eine Leiche gefunden wird, kommt der Verdacht auf, dass es sich um David Maybury handelt. Er ist seit zehn Jahren verschwunden.



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Inhalt
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Vor zehn Jahren verschwand David Maybury. Eine Leiche wurde nie gefunden. Damals geriet auch seine Frau Phoebe in das Kreuzfeuer der Ermittlungen. Und nun wird alles wieder aufgewühlt.

Phoebe zog sich mit ihren beiden Freundinnen Anne Cattrall, Journalistin, und der Innenarchitektin Diana Goode auf den englischen Landsitz Streech Grange zurück. Sie hoffte, dort in Ruhe leben zu können. Doch das Schicksal schlägt wieder zu und wühlt längst Vergangenes wieder auf. Im Eishaus des Landsitzes wird eine nicht mehr identifizierbare Leiche entdeckt. Sie muss schon lange Zeit dort liegen. Ist es etwa David? Stimmen die Gerüchte von damals doch?

Inspector Walsh leitet die Ermittlungen und er knüpft dort an, wo vor zehn Jahren aufgehört wurde. Der Argwohn, den die Dorfbewohner gegen Phoebe hegen bekommt nun neue Ausmaße. Schon lange war ihnen die Lebensgemeinschaft der drei Frauen ein Dorn im Auge. Unterstützt wird Walsh bei den Ermittlungen von seinem Assistenten Sergeant Andy McLoughlin. Dieser dachte erst, dass sein Vorgesetzter mit seinem Verdacht Recht hat. Doch bald kommen ihm erste Zweifel an dem Ermittlungsstil von Walsh und er hinterfragt den gehegten Verdacht gegen Phoebe. Auch der Bericht des Gerichtsmediziners scheint nicht wirklich neutral zu sein.

McLoughlin beginnt jedenfalls auf eigene Faust zu ermitteln, um dahinter zu kommen, welches Geheimnis Streech Grange verbirgt. Und natürlich möchte er wissen, was vor zehn Jahren in der Nacht geschah, als David Maybury verschwunden ist.



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Meine Meinung
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Oben habt ihr ja schon gelesen, dass ich mir dieses Buch sofort nach "Wellenbrecher" gekauft habe. Man kann sich denken, dass ich dementsprechend begeistert von der Autorin war. "Im Eishaus" steht diesem Werk in nichts nach. Einen Tag auf der Liege und ich hatte das Buch durchgelesen, so sehr vermochte es mich zu fesseln. Minette Walters versteht es dabei geschickt die Spannung aufzubauen. Zu Beginn hat sie ein paar alte Zeitungsnotizen über den vor zehn Jahre verschwundenen David Maybury eingebaut. Ein sehr ungewöhnlicher, aber durchaus gelungenes Stilmittel, an das sich Fans mittlerweile bereits gewöhnt haben dürften.

Der veschwundene David Maybury zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Zwar spinnt sich die Geschichte um die Ereignisse von vor zehn Jahren. Doch sie bilden nicht das Hauptaugenmerk, obgleich man sie beim nie ganz vergessen kann. Natürlich werden auch immer wieder Andeutungen gemacht, ob der Tote im Eishaus David sein könnte. Um die ganzen Erzählungen herum ist auch das Leben der drei Frauen und ihre Beziehung zu den Dorfbewohnern gepackt. Diese Schilderungen gestalten sich als äußerst interessant und runden das ganze Buch exzellent ab.

Die Autorin schafft es perfekt, dem Leser ihre Figuren nahezubringen. Durch ihre Begabung Geschichten zu erzählen, werden die Figuren in der Fantasie quasi lebendig. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und fühlt mit ihnen. Dies ist mir bei Büchern besonders wichtig. Was will ich denn mit lieblos geschilderten Figuren, mit denen ich mich überhaupt nicht identifizieren kann? Der Lesespaß ist in so einem Fall dann nur halb so groß und oft bin ich versucht, das Buch einfach beiseite zu legen. Umso begeisterter war ich von Walters' Beschreibungen ihrer Charaktere. Plastisch, lebensecht und dreidimensional. Mehr kann man nicht erwarten.

Die Spannung kommt natürlich auch nicht zu kurz, wie ich bereits oben andeutete. Minette Walters schafft es, die Spannung von Anfang an stetit aufzubauen, bis es zu einem Finale kommt, das man einfach nicht mehr spannender und fesselnder hätte aufzubauen können. Durch diesen Spannungsbogen kann man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Es entwickelt sich zu einem wahren Page-Turner, den ich wirklich nur bedenkenlos weiterempfehlen kann. Die Autorin schickt den Leser immer wieder in Sackgassen, wenn er darüber nachrätselt, wer denn nun der Mörder ist. Man hat zwar einen Verdacht, aber irgendwie erweist er sich nie als richtig. Ich kann euch versprechen, dass ihr am Ende überrascht sein werdet.

Von mir gibt es für diesen tollen Krimi in jedem Fall fünf Sterne und eine Kaufempfehlung an alle Leseratten oder die die es noch werden möchten.



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Das Buch
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"Im Eishaus" erschien in Deutschland erstmals 1994 bei Goldmann. Das Buch umfasst 349 Seiten und ist unter der ISBN 3-442-42135-7 für 8,50 Euro im Handel erhältlich. Unter dem Originaltitel "The Icehouse" erschien das Werk bereits 1992 bei Macmillan in London. Übersetzt wurde das Ganze von Mechthild Sandberg-Ciletti.



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Die Autorin
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Das Debüt "Im Eishaus" der britischen Autorin erschien 1994. All ihre bisher erschienen Romane wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet und in insgesamt 32 Sprachen übersetzt. Sie lebt mit ihrer Familie, d.h. ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Söhnen, in Hampshire in England.
(Quelle: Autorinneninfo in "Schlangenlinien")



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Mehr von Minette Walters
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1. Im Eishaus
2. Die Bildhauerin
3. Die Schandmaske
4. Dunkle Kammern
5. Das Echo
6. Wellenbrecher
7. In Flammen
8. Schlangenlinien
9. Der Nachbar
10. Fuchsjagd
11. Der Außenseiter




(copyright by Laura Thoma, April 2004 / März 2005)

33 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Gozo-Bernie

    27.10.2006, 16:59 Uhr von Gozo-Bernie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruss aus http://maps.google.it/maps?oi=eu_map&q=Catania%20&hl=it

  • glowhand

    16.03.2005, 11:25 Uhr von glowhand
    Bewertung: sehr hilfreich

    hi! klasse bericht, da ist eigentlich alles wichtige drin...:o) weiter so! und noch viel spaß bei yopi. mfg, glowhand