Warner Bros. Movie World, Bottrop Testbericht

Vorgestern, Samstag der 26.10. war es soweit, ich hatte schon seit einiger Zeit mit einen Freund an diesen Tag nach Warner Bros. Movie World zu fahren. Da wir um 11 Uhr da sein wollten, also eine Stunde nach Parkeinlass und wir nur mit den öffentlichen Verkehrsmittel und dabei auch nur die Nahverkehrsmittel benutzen konnten (wegen den Preisen) mussten wir um 8.30 Uhr aufstehen. Mit Vollbepackten Rucksäcken (2 Liter Cola, Hanuta, Chips, Lions und Butterbrote) machen wir uns zum Hauptbahnhof.
Die Reise dorthin ging ziemlich schnell und einfach, nur einmal umsteigen in Essen und der Zug hielt in Feldhausen, gerade mal 300 Meter vom Parkeingang entfernt.

Warum ausgerechnet gestern?
Da war ja nicht gerade das beste Wetter, auch wenn wir Glück hatten und kein Tropfen Wasser vom Himmel kam und der Sturm gegen Abend aufhörte, war es ein Risiko. Warum sind wir nicht schon früher, in den Sommerferien gegangen? Ganz einfach, jeden Freitag und Samstag im Oktober ist in Movie World das Halloween-Horror-Fest und das wollten wir ganz gerne sehen, weil es letztes Jahr, das erste mal, ein großer Erfolg war.

Kurz vorm Parkeingang sahen wir ihn, den 61m hohen Gyro-Drop, mit den Namen „The Wild Bunch“. Europas größter Freier Fall, existiert so nur ein zweite mal auf der ganzen Erde. Nur wunderten wir uns, dass wir keine Gondel sahen, die man eigentlich schon von weiten sieht.
Nun ja, wir waren nur noch einige Meter von Movie World entfernt und dachten gar nicht an das, was uns erwarten würde: Vor dem Parkeingang, an den Kassen, stand auf einen Schild „Heute defekt:
The Wild Bunch
Marienhof Karussell“

Wir kauften uns die Karten trotzdem und gingen sofort zu Eraser, eine Umgedreht Loopingachterbahn, bei der man unter den Schienen mit freien Füßen hängt und das ganze mit 5 Überschlagselementen. Er dauert mit Kettenzug und Bremsen 2 Minuten, die Fahrt ist also relativ schnell vorbei, dafür weiß man gar nicht mehr wo er ist. Der Coaster steht so oder in ähnlicher Bauweise noch über 40 mal auf dieser Welt, auch in Heide Park mit den Namen Limit, oder Six Flags Holland mit den Namen El Condor.
Die Achterbahn hat außer den Namen nicht viel mit den Film Eraser zu tun. In der Warteschlange geht es einmal durch einen durchschossenen Container und an ein Auto mit Netzten vorbei.
Die Schienen sind Grauweiß und es gibt zwei verschiedene Züge, einer in Blaurot und einer in grüngelb, aber es wird nur bei rappelvollen Parks der zweite Zug eingesetzt, deshalb war die Wartezeit später über eine halbe Stunde und darum waren wir nur einmal in Eraser.
Da würde ich empfehlen ganz vorne zu sitzen, weil man da die beste Sicht auf alles hat, da dort nichts vor einen ist.

Darauf gings zur nächsten Achterbahn, Wild Wild West (kurz WWW):
Eine 31 Meter hohe Achterbahn, die komplett aus Holz besteht (außer der Kettenzug und die Schienen selber). Der Zug beschleunigt auf 77 km/h und bereitet 30 Fahrgästen über 2 Minuten und auf 1077 Metern Länge Fahrspaß. Später wurde sogar der zweite Zug eingesetzt, fragt mich aber nicht, wie sie das gemacht haben, ohne die Attraktion zu schließen. Die Wartezeit war noch gerade in Ordnung, aber mit durchschnittlich 45 Minuten doch eine Menge.
Am Ende sind wir 5 mal mit der Achterbahn gefahren, einmal vorne und sonst immer ganz hinten. Da ist es am besten, weil da am meisten ‚Air Time’ ist, die Zeit in der man aus den Sitzen rausgedrückt ist und weil man da auch am schnellsten ist.

Eine dritte gute Achterbahn im Filmpark heißt Lethal Weapon Pursuit (kurz LWP).
Diese hatte auch erste geschlossen, aber um etwa 12.30 Uhr machte sie auf.
Das besonders daran ist, dass sie alleine fährt, sondern aus zwei Spuren besteht, also sozusagen aus 2, nicht ganz gleichen, Achterbahnen, dadurch entsteht eine Verfolgungsjagd, die es in Lethal Weapon sehr oft gibt, nur haben die Leute von Warner einen großen Fehler gemacht: Beide Züge stellen Polizeiautos dar und seit wann verfolgen sich solche (OK, es könnte einer geklaut sein, aber es käme besser, wenn der schneller, der recht, in schwarz oder so wäre).
Die Bahn hat einige richtig coole Steilkurven, durch die viele positive G-Kräfte entstehen. Außerdem ist sie teilweise im Dunkeln und ist zweimal Überkopf, einen Looping und eine Schraube. Wer sich traut, macht in der Schraub die Hände hoch oder hält sich nicht fest, das macht noch mal eine Menge zusätzlichen Spaß, aber das traut sich auch nicht jeder.
Die Fahrt dauert nicht lange (750 Meter mit maximal 59 km/h), aber wir mussten nicht lange anstehen (weil ja beide Spuren auf waren) und am Ende waren wir auch da 5 mal drin.
Die Bahn ist rot und die Züge weiß, also Polizeiautos, der Eingang ist im Marienhof im „Kino“.


So um halb zwei sind zur Police Academy Stunt Show gegangen. Es stand schon eine große Schlange vor der Show, aber als wir kamen war gerade Einlass und wir haben uns ein bisschen unter Volk gemischt ;-). Ein Entertainer in Uniform hat die Leute ein halbe Stunde lang unterhalten, bis der Einlass zu Ende war und die Show began.
Hier gibt es Schießereien, Prügelein und Explosionen mit den Helden von Police Acedmy (natürlich nicht die original Schauspieler) und zwei Banditen.
Die Show ist ganz gut auch wenn mir die Stuntshow im Filmpark Babelsberg besser gefallen hat.

Danach gings erstmal zu einer etwas ruhigeren Fahrt, zu Tom & Jerry’s Mouse in the House.
Die Wartezeit betrug vielleicht eine Viertelstunde und das war echt in Ordnung.
In Wagen, die aussehen wie Schuhe rast man in engen Kurven und plötzlichen Stürzen durch eine großes „Haus“, also aus der Sicht von Jerry, der Maus.

Als wir ein weiteres mal auf LWP waren, ich glaube wir standen das vierte mal für den Verfolgungscoaster an, haben wir uns ein bisschen mit andren Leuten, einer dreiköpfigen Familie (Vater, Mutter, Sohn) den Tipp gegeben, doch auf LWP zu warten, weil die wollten gerade wieder gehen. Wir verkürzten die Wartezeit mit ein paar Gesprächen, aber nach der Bahn trennten sich unsere Wege.

Um 17.00 Uhr fing dann langsam das Halloweenfest an. Statt bekannter, ruhiger Filmmusik kam nun aus den Boxen andre Filmmusik, z.B. von Halloween oder Gostbusters.

Um kurz 18 Uhr gingen wir zum vierten mal aus Wild Wild West raus. Die Hoffnung auf The Wild Bunch (TWB) haben wir schon längst aufgegeben, gerade am beraten (oder streiten :-D), in welche Attraktion wir als nächstes gehen, blickte ich ein weiteres mal traurig zum Himmel um den eigentlich lehren, beigen Turm von TWB zu sehen, es war schon dunkel und er wurde bestrahlt, aber ich wurde enttäuscht, ich sah nicht nur den riesen Turm, sondern eine rote Gondel dran hochdrehen. „THE WILD BUNCH LÄUFT!“, schrie ich und wir rannten was das Zeug hielt zur Warteschlange. Die war jetzt natürlich besonders voll, aber wir erblickten, schon ein kleine Stück vorangekommenen Freunde von LWP. Diesmal noch mit einer Tochter. Fast den Rest des Abends verbrachten wir mit ihnen und mit der Warzezeit für Europas höchsten Free Fall Tower.
Warum war TWB jetzt offen?
Unsere „neuen Freunde“ sagten es uns: „Bei zu stürmischen Wetter darf The Wild Bunch nicht laufen, weil durch die vollbesetzte Gondel ist oben ja ein viel höheres Gewicht und das macht schon was aus.“ Nun ja, das war uns in dem Moment ziemlich egal, der Sturm hatte aufgehört und die Menschen fielen. Nur schade, dass schon einige hundert Menschen vor uns die Öffnung des Turmes mitbekamen, so war die Menschenschlange so groß, dass die Q-Line (der Wartebereich) zu klein war und die Menschen auf den Weg vor TWB standen.
Aber die Zeit geht zu sechsts natürlich schneller vorbei als zu zweit und gerade gegen eine nette (Gutaussehende) , 14 jährige Tochter hat ein 15 jähriger in der Warteschlange als Begleitung nichts, aber darauf brauchen wir jetzt nicht näher einzugehen ;-).
Nach einer dreiviertel bis einer ganzen Stunden waren wir sogar im Gebäude, aber dann ging es nicht mehr weiter. Draußen sah man wieder Windaufkommen und eine Lautsprecherdurchsage meinte der TWB müsse kurzzeitig wegen eines defektes Stoppen. Die Meisten dachten schon an das schlimmste, aber die Natur meinte es gut mit uns und nach weiteren 15 Minuten saßen wir endlich in der gigantischen Gondel.
Diese fasst 30 Passagiere, für die eine Art Fahrradssessel für Fahrt gedacht sind, ähnlich wie bei Eraser, sehen aber noch etwas ungemütlicher aus, aber so sind sie gar nicht.
Dann ging es endlich nach oben. Mein höchster freier Fall war bis dahin 5 Meter ins Wasser, aber diesmal musste ich mir das ganze noch mal so hoch vorstellen und dann noch 6 mal so hoch…
Nach etwa 10 Metern reichte es den meisten schon an Höhe, aber ein Blick nach oben verriet, es ging noch weiter, sehr viel weiter.
Der ganze Park war mittlerweile in schwarze Dunkelheit gehüllt, bei Eraser und WWW waren Lampen an und sehr viele andre Attraktionen waren schön beleuchtet. Bei Tage wäre wohl die Fahrt nach oben ganz schön gewesen. Als wir dann endlich oben an kamen drehte sich die Gondel weiter, die Sitze kippen um 15° nach vorne, so dass man gegen der Heruntergucken fast gar nichts machen kann, außer die Augen zu, aber ich war ein echter Mann und hab sie offen gelassen, wahrscheinlich war es nur mein Neugier, die mich dazu zwang sie offen zu lassen.
Ich atmete noch ein letztes mal ein (macht es vorher, im Sturz könnt ihr es nicht) und schon klickte sich die riesige Gondel aus.
Die ganze Luft in meiner Lunge musste ich einfach ausstoßen und ein einziges mal an diesen Tag schreien. Ganze zwei Sekunden, die manchen wie eine Ewigkeit vorkommen fällt man gen Boden.
Und schon hatten wir wieder Boden unter den Füßen. Die Fahrt war (entschuldigt mich für den Ausdruck, aber man kann es einfach nicht anders formulieren) einfach nur GEIL
Nach der Fahrt zitterten uns allen die Füße und Arme und die SMS, die ich darauf meiner Mutter schickte, hatte wohl einige Tippfehler.

Danach gings noch einmal auf WWW, mit der 14 jährigen Tochter, war die Fahrt ein einziger Schrei und ich saß noch neben ihr (OK, da hatte ich nichts gegen :-D).

Dann noch einmal Riddler’s Revenge, ein sehr großer und gut gethemter Top Spin (wahrscheinlich von HUSS). Die Wartezeit war fast eine halbe Stunde, aber Batman Videos in den Fernsehern verkürzten die Wartezeit.
Die Fahrt dauert länger als auf der Kirmes und ist auch viiieeel gemütlicher, da die Bügel besser passen. Leider war die Fahrt nur 4 ½ mal über Kopf und kein Stück hart und (was noch schlimmer war) nur mein Freund und der Sohn kamen mit…

Darauf mussten wir uns von der Familie trennen und warteten noch einmal auf The Wild Bunch (weil die andren schon zu hatten). Diesmal nur etwas weniger als eine Stunde. Die Fahrt war wieder geil und diesmal hab ich sogar auf den Boden geguckt, nächstes mal lasse ich vielleicht sogar die Hände los.

Dann sind wir noch auf Terror Train, Gremlins nur für Halloween umgethemt. Die Fahrt war nicht sehr lange, aber einige (echte) Leute waren als Erschrecker dabei und deshalb ein bisschen gruselig (besonders für Kleinere).

Fazit:Nach fast 12 Stunden Hollywood in Germany (von 11 – kurz vor 23 Uhr) machten unsere Beine schlapp und wir hatten eine schönen, aufregenden, mehr auf Thrill basierenden Tag erlebt, den ich nicht so schnell vergessen werde (mehrere Gründe ;-) ) und ich jederzeit wiederholen würde.
Die 23 Euro für Erwachsene waren das Geld werd und für 2004 werd’ ich mir wahrscheinlich den ESP, den Euro Seasson Pass holen, eine Jahreskarte für Movie World und 6 andre, europäische Parks.


Was gab’s sonst noch so:
-Mit Einbruch der Dunkelheit kam Nebel in der Westernstadt und einige Entertainer, verkleidet als Sensemänner und Hexen erschraken die Leute. Sie haben ihren Job meistens sehr gut gemacht, und die meisten wirkten wirklich tot.
Auf andre Halloweenspecial waren wir nicht, wie dem Castle of Horror (durften wir nicht, erst ab 16, käm ich aber trotzdem rein). Und die Shows haben wir auch nicht besucht.
-Eraser hatte neue Bügel, die waren jetzt gepolstert.


Am Ende waren wir auf:
LWP (5 mal)
WWW (5 mal)
Eraser (1 mal)
TWB (2 mal)
Tom & Jerry (1 mal)
Stuntshow (1 mal)
Riddler’s Revenge (1 mal)



Sonstige Attraktionen:
Es gibt noch:
Bermuda Dreieck (BD), eine Wasserfahrt mit Booten für 16 Personen, die die Geheimnisse vom Bermuda Dreieck erfahren, mit einen schönen Sturz durch den Nebel am Ende. Man wird garantiert nass.
Unendliche Geschichte (UG), eine Rapid River, mit drehenden Booten. Früher war er gut gethemt nach der Unendlichen Geschichte (den Film), aber jetzt hat das Prollvolk (zu denen ich, auch als 15jähriger, nicht gehöre) die Fassaden zerlegt.
Blazzing Saddles, schwingt wie eine Schiffschaukel hin und her und dreht sich dabei. Gibt es oft auf der Kirmes, aber hier ist der Boden zu und nicht ganz so schnell.
Josie’s Bathhause, war ich noch nie drauf, aber ich glaube ein Breack Dancer.
3D Roxy Theatre, ein 3D Kino mit 4D Effekten, also mit Wasser und Luft usw.
Batman Adventure (bei Halloween später Castle of Horror, ein Simulator mit den Abenteuern von Batman. Maximal 8 Simulatoren können eingeschaltet werden.
Und für die kleinen gibt es noch die Coyote’s und Roadrunner’s Achterbahn, ein weiterer (Tom & Jerry, Eraser,ein bisschen WWW und halt diese)Standardcoaster, der auch in Heide Park steht, schön mit Felsen gethemt, aber lange Wartezeit und wirklich nur für die kleineren.

Zu den Essen kann ich nicht viel sagen, weil ich diesmal nichts gegessen habe, auf jeden Fall ist es teuer und schmeckt nicht besonders, aber das ist ja oft in Freizeitparks der Fall. Also nehmt was zu Essen mit.

Noch was: Der Park wurde 2000 (?) von Six Flags aufgekauft, die schon früher die Rechte an Batman & Co und die Loony Tunes Figuren hatten. Sie bauten TWB, Eraser, Tom und Jerry und Blazing Saddles, vielleicht auch noch mehr.


Und noch was: Der Park hatte gestern wegen den Orkan geschlossen gehabt, alle Tageskarteninhaber bekamen eine Freikarte. Ob der Park noch öffnet dieses Jahr ist mir nicht bekannt.