Was kann ich dagegen unternehmen? Testbericht

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Erfahrungsbericht von Chinderella

"Todesurteil" der Bundesregierung Deutschlands

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Das „Todesurteil“ der Bundesregierung Deutschland!


Ich kann es immer noch nicht fassen:

Gerade gestern war ich - wie so oft in den letzten 12 Jahren – beim Arbeitsamt.
Endlich hatte ich mal ein Glücksgefühl im Bauch, denn ich hatte es geschafft, daß sich ein Arbeitgeber ernsthaft für mich interessierte. Und das auf dem 1. Arbeitsmarkt!

Bis zum heutigen Zeitpunkt habe ich zwar weit mehr als 1000 Bewerbungen bundesweit geschrieben, mich in 4 Berufen und über 10 Zusatzausbildungen qualifiziert, dennoch aber nichts bekommen. In allen den letzten 12 Jahren mußte ich mich so recht und schlecht mit Bezügen vom Arbeitsamt, unterbrochen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, über Wasser halten. Und das war wahrlich nicht einfach. Oft genug wußte ich nicht, wie ich die nächste Miete bezahlen sollte. Und Sozialhilfe habe ich keine bekommen. Das Sozialamt meinte, mir würde keine eigene Wohnung zustehen und ich könne ja ins Obdachlosenheim gehen.

Nun schien dieser Alptraum endlich vorbei zu sein und mein Leben künftig mal in besseren Bahnen verlaufen zu können.

Der neue Arbeitgeber stellte den Anspruch, mich nur dann einzustellen, wenn er für mich Fördermittel vom Staat bekäme.
Dies ist sicherlich eine häufige Handlungsweise, also nichts besonderes. Und bisher gab es diesbezüglich ja auch keine Probleme. Das Arbeitsamt zahlte über Jahre auch an Arbeitgeber, die diese Regelung permanent für sich mißbrauchten. Wie oft wurden Bewerber für den Zeitraum ihrer Förderung eingestellt und nach Ablauf dieser Frist wieder entlassen. Aber davon wollte bisher kein Arbeitsamt etwas wissen. Diesen Arbeitgebern wurde kein Ende gesetzt!

Um so schockierter bin ich jetzt: Ich erfuhr, daß unsere Bundesregierung einen neuen Beschluß erlassen hat. Dieser beinhaltet, daß ab sofort Arbeitsaufnahmen in keinerlei Art und Weise mehr gefördert werden dürfen!!!
Im Klartext heißt das: Arbeitgeber dürfen künftig keine Anträge mehr auf Förderung stellen. Den betroffenen Arbeitnehmern wird ab sofort jede Chance genommen, wieder eine Arbeit zu finden. Denn die Leidtragenden dieser unbegreiflichen Regelung sind am Ende nur sie.

Es ist wirklich eine Schande, was unsere Politiker so tun! Sie verdienen ja genügend Geld und haben vor allem auch einen „sicheren Job“. Ich wünschte, sie würden mindestens 1 Jahr unter den Umständen leben, wie es hier im Osten viele betrifft! Nur dann würden sie mal am eigenen Leib zu spüren bekommen, was ihre Gesetze für Not mit sich bringen.
Auch hier bewahrheitet sich mal wieder: Unsere Politiker sind unfähig! Und sie haben keinerlei Ahnung, was an der „Basis“ wirklich los ist.

Dieser neue Beschluß bedeutet für sehr viele Menschen, überhaupt keine Arbeit mehr zu bekommen und über viele weitere Jahre ohne Erwerbstätigkeit zu sein – unfreiwillig versteht sich! -.

Mit diesem Beschluß zweifle ich an, daß unsere Bundesregierung überhaupt die Absicht hat, sich um das Heer der vielen Arbeitslosen in Deutschland zu kümmern.
Vielleicht ist die „Hartzt-Kommission“ und deren Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine reine Fantasiewelt unserer Politiker. Vielleicht dient alles nur dazu, Betroffene in diesem Staat „ruhig zu stellen“ und optimistisch zu stimmen. Denn schließlich stehen die Wahlen vor der Tür und die möchte ja jede Partei für sich entscheiden. Und oft genug greifen sie dazu auch zu unlauteren Mitteln. Das war schon immer so. Versprechen sind erst mal groß, gemacht wird am Ende nichts ...

Dieser Bericht mag unglaublich klingen, entspricht aber der traurigen Wahrheit. Und so hoffe ich vielen von Euch „die Augen öffnen zu können“ und sie zum Handeln aufzurufen. Das dürfen wir uns nicht länger bieten lassen!!!

Genau aus diesem Grund möchte ich es jedem von Euch sehr ans Herz legen, wählen zu gehen! Aus Protest nicht hinzugehen, ist nicht die Lösung. Denn die fehlenden Wählerstimmen wirken sich letztendlich nicht auf die Wahl aus.

Wer wirklich aktiv etwas tun möchte und nicht nur jammern will, der nehme an der Wahl teil!
Es ist deutlich besser, sich ganz bewußt für eine Partei zu entscheiden und Gegenstimmen abzugeben. Auch die bewirken etwas. Gegenstimmen, die richtig abgegeben werden, gehen in vollem Umfang in die Wahl ein. Entscheidend ist dabei, keine Klammern oder andere Zeichensetzungen anzuwenden. Gültig ist nur, die entsprechenden Parteien – jede für sich – einzeln zu streichen! Nur so behält die Wählerstimme ihre Gültigkeit und wird nicht als ungültig erklärt.

Ich hoffe sehr, mit diesem Erfahrungsbericht viele unter Euch ansprechen und sie zur Solidarität mit ihren Landsleuten bewegen zu können! Selbst der, der Arbeit hat, möge sich bitte angesprochen fühlen! Denn auch ihn kann es eines Tages sehr hart erwischen. Arbeitslosigkeit sucht sich keiner aus, und es kann jeden von Euch verdammt schnell einmal selbst am eigenen Leib erwischen. Niemand ist davor gefeit, auch der nicht, der meint, ihm könne das nie passieren.

Für Eure rege Teilnahme und Euer Mitgefühl bedanke ich mich im voraus sehr herzlich.

Den von Euch Betroffenen soll dieser Beitrag nicht die letzten Hoffnungen nehmen und zum Aufgeben, zum Resignieren veranlassen. Im Gegenteil: Ich möchte erreichen, daß Ihr Euch ganz besonders dagegen zur Wehr setzt und Euch miteinander verbündet! Denn in der Masse erreichen wir mehr, dann sind wir stärker, nur so werden wir auch wirklich gehört und können zum Handeln bewegen. Was jetzt gefragt ist, das ist vor allem Gemeinschaftssinn, Solidarität und ein konsequentes „sich - dagegen – Auflehnen“. Warum gehen wir nicht wieder auf die Straße und demonstrieren – wie 1989??????????????

Möge dieser Bericht viele von Euch zum Nachdenken und Handeln anregen ....

In diesem Sinn Eure KathrinHeberle

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