Wasserschildkröten Testbericht

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  • Platzbedarf:  durchschnittlich
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  • Pflegeaufwand:  durchschnittlich
  • Krankheitsanfälligkeit:  gering

Erfahrungsbericht von Rikimaru

Leopardgeckos - Keine Kuscheltiere!

5
  • Platzbedarf:  gering
  • Futterkosten:  gering
  • Pflegeaufwand:  gering
  • Krankheitsanfälligkeit:  gering

Pro:

Leicht zu halten, sehr schöne Tiere

Kontra:

Hin und wieder werden Wildfänge verkauft, nicht zum Schmusen geeignet!

Empfehlung:

Ja

~.~Allgemeines über Geckos:~.~
Geckos sind eine evolutionsgeschichtlich sehr erfolgreiche und dadurch große Familie. Der Name Gecko basiert auf dem Ruf des Tokehs (eine der größten Geckoarten) der sich ungefähr wie „gee-ko“ oder „to-keh“ anhört. Die Familie der Gekkoniade ist in mehrere Unterfamilien aufgeteilt, eine davon ist die der Liedgeckos (Eublepharinae) dies ist die Gruppe zu der die Leopardgeckos gehören. Die Liedgeckos sind die einzige Geckofamilie deren Augenlieder nicht fest miteinander verwachsen sind was ihnen das „Blinzeln“ ermöglicht. Wer nun denkt, dies sei ein Vorteil gegenüber anderen Geckos irrt sich, die verwachsenen Augenlieder (Brille) bieten einen weit besseren Schutz für die Augen, d.h. die Liedgeckos sind in der Evolution nicht weiter als die anderen Geckos sonder liegen eher zurück. Zwar haben die verwachsenen Lieder den großen Nachteil, dass ungehindert Licht in das Auge dringen kann, doch mit der Zeit haben sich Spaltpupillen gebildet welche sich optimal an das Licht anpassen. Aber auch die Liedgeckos haben Spaltpupillen entwickelt, die stark an die Augen von Katzen erinnern. Überraschender weise haben einige „Brillenträger“ eine Art neue Pupillen als die mehr oder weniger funktionieren entwickelt, die nun einen zusätzlichen Schutz bieten. Wenn man das Wort Gecko hört denkt man meist sofort an die Geckos die sich an Zimmerdecken oder Fensterscheiben halten können, diese Fähigkeit hat aber nur einige Geckos der verschiedenen Geckofamilien. Diese Fähigkeit haben sie durch winzige Borsten auf der Schuppenstruktur ihrer wie breit geklopft wirkenden Zehen. Diese Fantastisch anmutende Fähigkeit besitzen allerdings keine Vertreter der Liedgeckos (und einiger anderer Gruppen) und somit auch kein Leopardgecko. Demnach haben die Liedgeckos auch keine verbreitete Zehenfläche stattdessen besitzen sie kleine spitze Krallen die ihnen wenigstens ein bisschen Halt beim Klettern auf Holz oder Steinen bieten. Liedgeckos bewohnen die Kontinente Afrika, Asien und Amerika, sie fehlen in Europa und Australien. Der Leopardgecko ist ohne Zweifel die bekannteste Liedgeckogattung, bereits 1853 wurde er wissenschaftlich beschrieben.

~.~Lebensraum der Leopardgeckos~.~
Leopardgeckos leben im mittleren Asien in meist steppen- oder wüstenartigen Gebieten welche jedoch nicht mit den trockenen Sandwüsten zu vergleichen sind, was man bei der Haltung der Tiere stets beachten sollte. Die Geckos leben an geeigneten Stellen in Kolonien von ein paar bis zu mehreren tausend Tieren. Tags verstecken sie sich an kühlen, schattigen und leicht feuchten orten wie z.B. in kleinen Höhlen oder auch auf Müllhalden wenn sie keinen geeigneten Platz finden graben sie sich selbst Höhlen. Dies dient als Schutz vor der gnadenlosen Sonne die die Geckos austrocknen würde. Um es zu verallgemeinern könnte man sagen, der Leopardgecko lebt dort, wo ein Regenwurm gerade noch eine Zeit lang überleben würde.

~.~Aussehen~.~
Das Aussehen der Leopardgeckos variiert sehr stark die normalen Exemplare sind rund 15-20cm groß, es gibt unzählige Züchtungen wie z.B. sehr große Gelbe Tiere. Allerdings rate ich von diesen Tieren ab denn Inzucht ist bei diesen Züchtungen nichts Ungewöhnliches. Der Typische Leopardgecko ist gelborange, haben schwarze Punkte und besitzt breite lilafarbene Streifen auf dem Rücken, welche aber mit dem Alter verblassen. Das Streifenmuster ist bei jedem Gecko einzigartig wie ein Fingerabdruck. Um die Augen herum befindet sich ein gelber Ring. Beine und Füße wirken sehr zierlich jeder Fuß besitzt fünf Zehen. Der Bauch der Geckos ist besch bis weiß. Die Männchen haben meist einen breiteren Kopf als die Weibchen. Frisch geschlüpfte Exemplare haben nur ein Schwarz gelben Streifenmuster und noch keine Punkte.

~.~Auswahl eines gesunden Tieres:~.~
Die Auswahl eines Leopardgeckos ist nicht besonders schwierig, da die Tiere sehr robust sind bedarf es schon einiger Vernachlässigung um sie krank werden zu lassen. Dennoch sollte man sich das Tier vor dem Kauf genau ansehen, in den Meisten Zoogeschäften ist es kein Problem das Tier von einem Angestellten aus dem Terrarium nehmen zu lassen. Wenn die Tiere sehr aggressiv sind deutet das auf einen Wildfang hin allerdings sind auch Jungtiere oftmals sehr aggressiv. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Wildfänge sich nicht gut in Terrarien halten lassen. Oft verweigern sie das Futter oder beißen zu wenn man sie aus dem Terrarium nehmen will. Weitere Warnzeichen sind errötete, geschwollene oder entzündete Augen oder Augenlieder, dies deutet auf einen zu grobkörnigen Sandboden hin. Häutungsreste an Schwanz oder Zehen deuten auf Stoffwechselprobleme oder eine zu trockene Haltung hin. Wenn der Schwanz klumpig und dick ist liegt das daran, dass der Gecko seinen alten Schwanz verloren hat und dieser Schwanz nun ohne ohne den abschnitt der Wirbelsäule nachgewachsen ist. Die „regenerierten Schwänze“ haben aber den Vorteil, dass sie durch ihre dicke mehr Fett speichern können.

~.~Unterbringung~.~
In einem Terrarium sollten mindestens zwei Tiere leben. Wer auf nummer sicher gehen will sollte sich entweder zwei Weibchen oder ein Männchen und ein Weibchen anschaffen. Bei einem Bekannten von mir klappt zwar alles wunderbar obwohl er zwei Männchen hat aber das icht eher die Ausnahme.

1. Terrarium:
Das Terrarium sollte eine Größe von ungefähr 60cm x 40cm x 40cm haben. Die Lüftung sollte eine gute Luftzufuhr ermöglichen.

2.Heizung:
Bevor man das Bodensubstrat in das Terrarium füllt sollte man ein Heizkabel (15 Watt) wellenförmig in das Terrarium legen und mit Klebeband befestigen. Die Temperatur im Terrarium sollte sich Tags um die 30°C bewegen und Abends kühler sein. Das Kabel erhält man in jedem Zoogeschäft.

3.Licht:
Für die Beleuchtung empfehle ich eine Neonröhre, die Neonlampen erhält man in jedem Bauhaus. Die Beleuchtung sollte täglich um die 12 Stunden in betrieb sein, ich empfehle eine Zeitschaltuhr an zu bringen damit man sich die Arbeit des Ständigen Ein- und Ausschaltens erspart.

4.Bodensubstrate:
Ich verwende eine 1:1 Sand-Lehmmischung sie härtet so aus, dass die Geckos nur an der Oberfläche in der Lage sind zu graben und nicht bis zum Heizkabel vordringen können.

5.Versteckplätze, Klettermöglichkeiten und Bepflanzung:
Als Versteckmöglichkeiten bieten sich größere aufeinander gelegte Steinplatten an, welche allerdings so gut zusammen halten sollten, dass sie weder wackeln noch verrutschen können, da sie sonst eine große Gefahr für die Geckos werden können.
Als Klettermöglichkeiten eignen sich Wurzeln besonders gut, man sollte diese Wurzeln allerdings im Zoogeschäft kaufen und nicht im Wald suchen, da die Wurzeln aus dem Zoogeschäft nicht so leicht faulen.
Zur Bepflanzung sollte man auf robuste und ungiftige Pflanzen wie zB. Aloen oder Azaleen zurückgreifen zwar fressen Leopardgeckos nie Pflanzenreste, doch wenn ein Futtertier entwischt, an den Blättern nagt und dann von einem Gecko gefressen wird nimmt dieser das Gift in seinen Körper auf.

~.~Pflege~.~
Der Pflegeaufwand bei Leopardgeckos ist relativ gering. Man sollte auf das richtige Terrariumklima achten, jeden oder jeden zweiten Tag mit einem SAUBEREN Planzensprüher das Terrarium etwas anfeuchten. Das Tier regelmäßig Füttern (siehe "Futter") und darauf achten, dass Fekalien regelmäßig entfernt werden.

~.~Futter:~.~
Leopardgeckos sind reine Fleischfresser, sie vertilgen meistens Insekten ich liste hier einige Futtertiere auf die sich besonders gut zum Verfüttern eignen. Nach wie vor gilt die Regel: Kaufen nicht Fangen oder Sammeln, denn selbst gefangene Tiere können Parasiten und Krankheiten übertragen. Geckos sollte man zwei bis drei mal in der Woche füttern.
Heimchen und Grillen eignen sich hervorragend als Hauptfutter. Sie sind leicht verdaulich und enthalten viele Nährstoffe. Heimchen und Grillen erhält man für rund 2,50€ in allen Zoogeschäften. Als Nebenfutter zur Nährstoffergänzung eignen sich Mehlwürmer und Zirphobas (eine art Riesenmehlwurm) sie sollten aber nicht ständig gefüttert werden, da sie einen unverdaulichen Chitinpanzer haben, Wachsmaden sind eine art Delikatesse für Leopardgeckos aber man weiß ja, dass das was gut schmeckt nicht gesund sein kann denn wie man bei dem Namen Wachsmade schon ahnen kann sind sie sehr fettig. Schaben lassen wahrscheinlich viele Leute erschaudern doch auch sie sind ein exzellentes Futter für Leopardgeckos vielleicht beruhigt es einige besorgte Hausfrauen, dass die Schaben aus dem Zoogeschäft nicht die gemeinen Küchenschaben sind, sondern entweder die Totenkopf- oder die argentinischen Schaben, sie können sich bei normaler Zimmertemperatur nicht vermehren und sterben recht schnell. Ein Futtertier für die ganz großen ist das Pinky, Pinkies sind kleine felllose Mäuse die man lebendig oder tiefgefroren in jedem guten Zoogeschäft erhält. Wer seine Blutdrunst daran stillen will wie ein Pinkie gefressen wird, wird wohl enttäuscht, denn meist hört man weder ein Quiken der Maus noch sieht man Blut spritzen. Für das Füttern von Insekten empfehle ich eine spezielle Futterpinzette. Für das von Pinkies kann man ruhig die Hände benutzen.

~.~Zucht:~.~
Mit ungefähr eineinhalb Jahren sind die Geckos geschlechtsreif. Kommt es dann zur Paarung und das Weibchen wird trächtig bilden sich entweder ein oder zwei Eier in ihr. Nach ein paar Wochen beginnt das Weibchen wie wild im Terrarium zu scharren und sucht nach einem geeigneten Legeplatz, wenn sie keinen findet wird sie ihre Eier einfach vergraben an. Die Eier sich selbst zu überlassen verringert die Chance auf einen Zuchterfolg nahezu auf 0. Deshalb sollte man sie in einen Behälter mit einem speziellen Brutsubstrat geben welchen man in einem halb gefüllten mit einer Aquariumheizung beheizten Aquarium schwimmen lässt. Mit etwas glück schlüpfen die Jungen Tiere nach 6-8 Wochen. Danach sollte man sie in ein eigenes Terrarium „umsiedeln“.

~.~Gesundheit:~.~
Auch wenn es selten der Fall ist, erkranken Leopardgeckos ab und zu. Die wichtigsten Krankheiten werde ich hier beschreiben:

Maulfäule:
Eine bakterielle Infektionskrankheit sie entsteht meist bei nicht abheilenden Verletzungen im Maulbereich. Die Behandlung erfolgt entweder zwei mal Täglich mit kleinen Tröpfchen Wasserstoffsuperoxid oder mit verdünntem Munddesinfektionsmittel auf Iodinbasis.

Hautinfektionen:
Sie können durch zu feuchte Umgebung entstehen, man sollte den kranken Gecko in ein nur mit Papier ausgelegtes Terrarium oder eine Transportbox umquartieren und mit Wasserstoffsuperoxid oder mit einer antibiotischen Salbe behandeln.

Außenparasiten:
Fast immer sind es Blutmilben die die Geckos befallen, sie selbst sind recht ungefährlich doch sie können schwere Krankheiten übertragen, der beste Weg die Quälgeister zu beseitigen sind Insektenstrips die man unerreichbar für die Geckos im Terrarium aufhängt und jede Woche auswechselt.

~.~Buch und Homepagetipp:~.~
Wer sich näher zu Geckos erkundigen will oder ein Nachschlagewerk zur Haltung sucht dem kann ich das buch: Leopardgeckos im Terrarium von Thomas Ulber wärmstens empfehlen, es hat jede menge Farbaufnahmen und bietet eigentlich Tipps und Ratschläge zu allen Fragen und Problemen bei der Leopardgeckohaltung. Das Buch findet man in vielen guten Zoohandlungen.
Wer sich mit anderen Leopardgeckohaltern auseinander setzen will sollte einmal im Geckoz.de Forum vorbei schauen, hier kann man Ratschläge austauschen oder auch nur etwas über Geckos plaudern.

~.~Fazit:~.~
Leopardgeckos eignen sich gut für Terraristikeinsteiger sie sind pflegeleicht und robust, allerdings sollte man sich schon vor dem Kauf über die Bedürfnisse der Tiere schlau machen. Leo’s gehören zu den schönsten Terrariumbewohnern was wohl an ihrer schönen Färbung und an ihrem niedlichen Blick liegt. Aber der Leo’ eignet sich nicht nur für Grünschnäbel sondern auch für Profis denn das Tier ist sehr zutraulich und zahm und haben eine Lebenserwartung von rund 15 Jahren. Allerdings muss man ganz klar sagen Reptilien sind keine Kuscheltiere die man dauernd in den Händen halten kann, wenn man sie aus dem Terrarium nimmt sollte es schon einen Grund geben, denn so friedlich sie sind, eine solche Situation löst großen Stress bei ihnen aus.

~.~Sorry Mein Fehler:~.~
Ich bin wohl in der Rubrik verrutscht!!!!
Ich hab die Reptilien und Amphibienarten angeklickt und nicht gemerkt, dass ich sofort auf Wasserschildkröten verwiesen wurde. Ich bitte um Verständnis.

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