Ayashi No Ceres 01 (gebundene Ausgabe) / Yuu Watase Testbericht

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ab 7,61
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Erfahrungsbericht von myra-belle

Krude Mysterie-Story

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Es handelt sich um eine Abwandlung der alten Legende, wonach die Himmelsjungfrau (=Tennyo) Ceres (von Zeichnerin ausgedachter Name) um ihr Federkleid (=Hagoromo) gebracht wurde. Und zwar von einem Mann, dem die Badende so gut gefallen hat, dass er ihr Federkleid versteckt hat, um sie zur Heirat zu zwingen. Ohne besagte Bekleidung konnte Ceres nicht wieder zurück in den Himmel. Also heiratet sie und bekommt Kinder. Eines Tages entnimmt sie dem Gesang ihrer Kinder das Versteck und kann alsdann dem irdischen Leben entfliehen.

In der vorliegenden Mangaserie aber kommt es nicht zum Wiederbesitz des Federkleides. So wurde Ceres gezwungen, auf der ihr verhaßten Erde auszuharren. Sie und ihre Reinkarnationen im Kreise der Mikage-Familie sind vom Haß gegenüber den Anverwandten beseelt. Sie trachten danach, die Mikage-Familie auszulöschen.

Hauptperson der Story ist Aya, ein ganz normal erscheinendes Mädchen, das mit ihrem Zwillingsbruder Aki an ihrem 16. Geburtstag von ihrer Familie auf die Probe gestellt wird. Ihnen wird eine mumifizierte Hand der letzten Ceres-Reinkarnation vorgesetzt. Beide reagieren darauf. Aki erleidet Schnitte, die von unsichtbarer Hand geführt werden und Aya fängt zu glühen an. Die Hand wird in Stücke gerissen.
Aber schon vorher wurde dem Leser angekündigt, dass Aya nicht normal ist. Als sie einem Handtaschendieb dessen Beute entreißt, fällt sie die Brücke runter. Anstatt hinunterzustürzen, hat sie Visionen und schwebt sachte auf den Boden. Vor den heranbrausenden Autos wird sie von dem gutaussehenden To(u)ya gerettet. (Später mehr zu dieser Person.)

Während Aki verletzt zu Boden fällt, offenbaren die Verwandten ihre Absicht, Aya zu töten. Leider wird ihr und auch uns nicht näher erläutert, was das Ganze eigentlich soll. Der Großvater ist der Wortführer, der Ayas Tod befiehlt. Die anderen kommen der Aufforderungen nach, obwohl einige wirklich zu trauern scheinen. Ayas Mutter geht mit Aki aus dem Raum. Im späteren Verlauf opfert sich ihr Vater für sie und wünscht sich noch im Sterben, dass sie und ihr Bruder irgendwann einmal als normale Menschen weiterleben können.
Aya gelingt es zu fliehen. Die Zeichnerin behilft sich dadurch, dass Aya einfach zu glühen anfängt und dann wird auch schon zum zerstörten Zimmer übergeblendet. Welche Mächte Ceres hat, läßt sich nur erahnen.

Aus einer Kindheitserinnerung heraus findet sie sich auf einer alten Kiefer wieder. Es wurde ihr als Kind verboten, auf die Kiefer zu klettern. Sie wurde deswegen ausgeschimpft. Warum dies aber der Fall ist, wird wieder mal nicht gesagt.
Dort findet sie Toya, der wohl starken Gefallen an ihr gefunden hat. Jedenfalls grabscht er sie und beendet ihre Jammerei mit einem Kuss. Ich war sehr erstaunt darüber, da ich eher einen coolen Spruch erwartet habe. Erschwerend kommt hinzu, dass er von der Mikage-Familie als Killer gedungen wurde. Er gibt an, eines Tages mit einer fast formvollendeten Amnesie aufgewacht zu sein und nur die zwei Worte \"Toya\" und \"Mikage\" ihm geblieben sind. Gegen das Versprechen, das Geheimnis um ihn zu lüften, läßt er sich von den Mikages anheuern. Wie nicht anders zu erwarten, kann er es natürlich nicht über sich bringen, Aya auch nur eine Schramme zuzufügen.

Toya sieht wirklich gut aus, doch sieht er für meinen Geschmack mit wehendem langen Mantel und einem bauchfreien Oberteil mit Schnallen, aber ohne Ärmel zu aufdringlich auf sexy getrimmt aus. Er scheint eher der schweigsame Typ zu sein. Ich finde ihn etwas unterkühlt.

Es wäre natürlich langweilig, wenn es nur einen Anwärter auf Ayas Gefühle gäbe.
Wie Ceres in Aya erwacht, fühlt es die ältere Suzumi Aogiri, die angibt, auch Nachfahrin einer Tennyo zu sein. Sie hat telekinesische Kräfte. Sie weist ihren jungen Schwager Yuuhi an, Aya zur Hilfe zu eilen. (Er nennt sie große Schwester, obwohl sie die Frau seines verstorbenen Bruders ist. Scheint in Japan so Tradition zu sein. Ist nicht das 1. Mal, dass ich so etwas höre bzw. lese.) Yuuhi sieht nicht minder gut aus wie Toya, ist aber mit 16 Jahren ein noch recht unbedarfter Jüngling. Er ist ein guter Koch und kämpft mit einem Paar Eßstäbchen. Um ihn dazu zu zwingen, als Ayas Bodyguard zu fungieren, stattet ihn Suzumi mit Schweißbändern um Kopf und Hände aus, die nur von einem Tennyo-Nachfahren wieder abgenommen werden können. Wie er sie anlangt, wird er von einem Blitz getroffen.

Zwischen ihm und ihr kommt es zu zwei Badezimmerszenen. Erst stürmt er ins Bad und erwischt sie nackt, wobei der Leser nichts davon hat, da weder Busen noch Po richtig ins Bild gesetzt werden. (Versteht mich nicht falsch, aber normalerweise sind diese Szenen etwas freizügiger wie hier präsentiert. Es gilt nur, einen Blick auf den Charakter zu werfen. Gar schweinische Gedanken sollen ja gar nicht angedeutet werden. So ist es auch immer \"der Zufall\", der zu solchen Begegnungen führt.) Dann kommt sie rein und erwischt ihn mit offenem Handtuch. Ich fand den Gag, von wegen \"Dieses widerliche Etwas haben alle Männer!\" auf ihre Behauptung hin \"So etwas Widerliches habe ich noch nie gesehen.\" nicht sonderlich witzig.

Bis jetzt sind ihre Gefühle noch nicht aufgekeimt (Ich gestehe, nur den 1. Band gelesen zu haben.), doch kann er es sich von seinen Mitschülern aufgeheizt, sehr wohl vorstellen, sie als Freundin zu haben.

Für diesen Bericht habe ich mich auf verschiedenen Internetseiten über den weitern Verlauf der Geschichte erkundigt.
Denen habe ich entnommen, dass auch Aki eine Rolle spielt. So ist er die Reinkarnation des Mannes, der das Federkleid entwendet hat. Da verwundert es nicht, dass Ceres versucht, ihn zu erwürgen. In dem Zusammenhang muss ich darauf hinweisen, dass sich Aya in die Original-Ceres transformiert, die älter erscheint und statt dem braungebleichtem Haar mit lilafarbenem Haar aufwartet. Ich habe keine Ahnung, wie Ceres den verhaßten Ehemann in Aki wiedererkannt hat.
Jedenfalls möchte Aki Ceres ihr Federkleid zurückgeben, damit diese ihren Frieden findet.

Nun fragt ihr euch wahrscheinlich, was ich an dem Manga auszusetzen habe. Tja, ich finde die Story halt ziemlich unausgegoren. Statt auch mal ein paar Erklärungen zu liefern, warum etwas geschieht und welche Bedeutung die Dinge haben, herrscht gähnende Leere, der Leser soll damit geködert werden, dass er halt die weiteren Bände lesen muss, wenn er mehr erfahren will. Es gibt also kein Aha-Erlebnis, das einem (zumindest mir nicht) die Charaktere näherbringt. Alle wurden mal kurz überflogen, ohne das auch nur eine Figur in ihrer ganzen Bandbreite beleuchtet wurde. Noch nicht einmal die Konstellation Aya/Ceres.

FAZIT

Ganz hübsch anzusehen, doch ohne Speck läßt sich nur schwer Mäuse fangen. Für mich war zu wenig dran an der Geschichte.

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