Weiterbildung Testbericht

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Erfahrungsbericht von Wunderblume

Das kommt mir irgendwie alles Spanisch vor....

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Zum Thema Weiterbildung gehören ja auch Sprachschulen. Ich möchte hier einmal Inlingua Lübeck vorstellen.
Seit etwa drei Monaten lerne ich Spanisch bei Inlingua und habe es bisher nicht bereut. Meine Meinung bezieht sich eindeutig auf Inlingua in Lübeck, das Konzept ist zwar überall gleich, aber ich denke doch, dass es da noch Unterschiede gibt. Da ich einen Gutschein für einen Kurs zu Weihnachten bekommen hatte, machte ich mich im März auf die Suche nach einem passenden Angebot. Es stand für mich von vornherein fest, dass ich Gruppenunterricht haben möchte und wenn möglich auch mit anderen jungen Leuten, da ich selber erst 17 bin. Die Volkshochschule schied also schon mal aus. Zunächst war ich von den Gebühren, die Inlingua verlangt, geschockt, aber als ich die Preise der Konkurrenz hörte, die bis zu viermal so teuer sind (ebenfalls für Gruppenunterricht), entschied ich mich doch für Inlingua und bin hier auch sehr zufrieden.
Das Konzept von Inlingua ist einfach und doch effektiv: alle Kurse werden von Muttersprachlern abgehalten, und zwar überwiegend in der Fremdsprache. Natürlich ist das am Anfang sehr anstrengend, aber dafür gewöhnt man sich gleich an die fremde Sprache. Was mich am Sprachunterricht in der Schule stört, nämlich dass das Sprechen zu kurz kommt, wird hier vermieden, indem alle Teilnehmer ständig zum Sprechen animiert werden. Wenn man sich zu einem Sprachkurs entschließt, macht man zunächst einen Einstufungstest und wird einer Gruppe zugeteilt. Damit wird sicher gestellt, dass alle in der Gruppe auf dem gleichen Leistungsniveau sind und das Lernen allen Spass macht. Denn wenn einer viel besser ist als die anderen, trauen die sich vielleicht nicht mehr, was zu sagen.

Da ich noch gar keine Spanischkenntnisse hatte, konnte ich mir den Einstufungstest sparen und mich gleich für den Anfängerkurs San Juan eintragen. Im Sekretariat schloss ich einen Ausbildungsvertrag ab, der, weil ich noch minderjährig bin, von meinen Eltern unterschrieben werden musste. Die (einmalige) Einschreibgebühr beträgt 15 Euro, der monatliche Betrag 56 Euro. Das ist natürlich eine ganze Menge, aber meiner Meinung nach lohnt es sich. Der Vertrag läuft über vier Monate, danach kann man mit einmonatiger Frist kündigen. Ich musste dann noch bis Anfang Mai warten, bis genug Leute für einen Anfängerkurs zusammengekommen waren, wurde dann aber gleich angerufen. Beim ersten Mal sassen wir uns dann noch verlegen schweigend gegenüber, das hat sich aber schnell gelegt. Der Kurs wird geleitet von Carmen aus Perú. Am ersten Tag hat sie uns gleich vollgequasselt auf Spanisch und uns versprochen, dass wir das auch mal verstehen werden. Wir haben dann auch gleich angefangen und uns erst mal vorgestellt: soy Carmen, soy peruana... Dann ging es weiter mit Gegenständen im Klassenraum usw. Schon nach der ersten Stunde hatte ich ein gutes Gefühl und habe die gelernten Begriffe auch gleich fleißig benutzt (meine Klassenkameraden waren nach kurzer Zeit genervt).
Wir treffen uns einmal in der Woche zu einer Doppelstunde, d.h. 90 Minuten. In den ersten Minuten wiederholen wir kurz den Stoff der letzten Stunde, vergleichen dann die Hausaufgaben (wir bekommen nicht viel auf, das kann man in einer Woche locker schaffen) und beginnen dann auch gleich mit dem neuen Stoff. Zum stolzen Preis von 48 Euro haben wir ein Lehrbuch und ein Übungsbuch bekommen, die ich für sehr gut halte. Was viele daran stört, ist, dass das Vokabelverzeichnis auch nur einsprachig ist. Ich finde das allerdings nicht so schlimm, da immer ein Verweis zu einer Seite dabeisteht, auf der man den Begriff finden kann. Durch das Bild oder den Text wird der Begriff eigentlich immer klar, wenn man ihn mal vergessen haben sollte. Zu jeder Lektion gibt es Übungen sowohl im Lehr- als auch im Übungsbuch. Man wird nie alle davon im Unterricht oder als Hausaufgabe machen, aber da die Lösungen auch hinten angegeben sind, kann man die Aufgaben auch alleine machen, wenn man noch etwas mehr Übung benötigt. Es ist auch jeweils eine CD dabei, auf der sich Nachsprechübungen befinden. Nach jeweils 5 Lektionen kommt immer eine Zusammenfassung des Gelernten, sodass man immer einen schönen Überblick hat und weitere Übungen.
Der Unterricht sieht also häufig so aus, dass zunächst von Schülern der neue Text vorgelesen wird. Dann werden Fragen geklärt (auf Deutsch) und die Grammatik erklärt. Dann stellt Carmen zunächst Fragen zu dem neuen Thema, dann müssen wir uns der Reihe nach gegenseitig fragen. Gerade am Anfang war das natürlich manchmal ein wenig albern, aber das gehört einfach dazu, nur so lernt man das unbefangene Sprechen. So sah z.B. ein Dialog in der zweiten Stunde aus: Ist das ein Bleistift? Nein, das ist kein Bleistift. Das ist ein Kugelschreiber!
Aber durch solche Sachen erinnert man sich hinterher leichter daran, selbst zu sprechen ist etwas anderes als nur zu Lesen oder Zuzuhören. Danach folgen noch schriftliche Übungen und viele weitere Dialoge. Zu jeder Zeit können Fragen gestellt werden, auf die Carmen immer bereitwillig eingeht, und da sie auch ein sehr gutes Deutsch spricht, gibt es da so gut wie nie Verständigungsprobleme.
Die Mindestgruppengröße beträgt 7 Personen, es sollten aber höchstens 14 in einem Kurs sein. Gibt es einen Kurs aber erst mal, wird er solange weitergeführt, wie ihn noch jemand belegt, d.h. also auch, wenn nur noch eine Person mitmacht. Bei uns hat es ein wenig gedauert, bis alle Kursteilnehmer feststanden, da sich einige Leute den Unterricht nur mal angesehen haben. Jetzt sind wir genau 7, und zwar (mit mir) zwei Schülerinnen, zwei Junggesellen, 2 mittelalte Frauen und eine ältere Hausfrau. Auch wenn wir sehr unterschiedlich sind, haben wir doch sehr viel Spass miteinander. Alle von uns lernen Spanisch aus privaten Gründen, deswegen sind wir auch alle motiviert und begierig, möglichst viel zu lernen. Auch die Anwesenheitsquote ist sehr hoch, sodass wir immer gut arbeiten können. Wenn man mal fehlt, kann man im Sekretariat anrufen und fragen, was der Kurs durchgenommen hat. Ich habe das einmal gemacht und habe auch gleich die gewünschte Auskunft bekommen, allerdings war meine Spanischlehrerin auch gerade da. Für mich persönlich könnten wir noch schneller vorangehen, aber angeblich lernt man ja besser, wenn man jung ist und außerdem kenne ich viele Wörter und Grammatikformen aus dem Französischen, Englischen und Latein, sodass ich vielleicht etwas schneller verstehe als die anderen.

Die Themen des Lehrbuchs sind sehr praxisnah, sodass man das gelernte im Urlaub schon anwenden könnte. So hatten wir jetzt schon Wegbeschreibungen, Flughafen, Berufe, Familienverhältnisse, Preise, Farben, Zahlen, die verschiedenen Zimmer eines Hauses, Einrichtung, Sprachen/ Nationalitäten/ Herkunft, und noch einiges anderes.
Durch die dadurch geführten Dialoge habe ich schon eine Menge über die anderen Kursteilnehmer erfahren und sie besser kennen gelernt. Es ist jetzt nicht so, dass ich außerhalb des Kurses etwas mit ihnen unternehmen möchte, aber ich freue mich schon darauf, sie alle wiederzusehen, wenn ich zum Unterricht gehe.

Den ganzen August über haben wir Sommerferien, erst im September geht es wieder weiter. Danach müssen wir wohl in der ersten Stunde etwas ausführlicher wiederholen, aber das ist ja nicht so schlimm.

Ich weiss nicht genau, welche Sprachen man bei Inlingua in Lübeck noch lernen kann, ich weiss es von Englisch, Französisch und Italienisch ganz sicher, den Rest werde ich nach den Ferien nachreichen. An anderen Standorten werden noch andere Sprachen angeboten, in Kiel z.B. auch Russisch, Dänisch und Polnisch. Auf der Internetseite www.Inlingua.de gibt es eine Liste aller Standorte mit Adresse und Telefonnummer, einige haben auch eine eigene Internetseite. Dort findet man auch Einstufungstests für Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch und Italienisch, die man im eigenen Interesse alleine und ohne Hilfsmittel ausfüllen sollte und dann an die nächstgelegene Inlinguaschule schickt.

Bei Inlingua fühle ich mich rundherum wohl und bin auch der Meinung, dass ich schon viel gelernt habe. Bei der Bewertung muss ich einen Stern abziehen, da es zwei Monate gedauert hat, bis wir unsere Bücher bekommen haben und wir zunächst mit Kopien gearbeitet haben. Das lag zwar daran, dass es ein ganz neues Buch ist und deswegen noch nicht in ausreichender Menge vorhanden war, aber trotzdem sollte es eigentlich nicht sein.
Es könnte vielleicht noch etwas besser sein, ich denke aber nicht, dass das Konkurrenzunternehmen, das viermal so viel Geld verlangt auch viermal besser ist.

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