Die Zeitmaschine (Taschenbuch) Testbericht

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Erfahrungsbericht von leser@tte

800698 Jahre in die Zukunft

Pro:

fesselnde, kurzweilige Lektüre

Kontra:

*?*

Empfehlung:

Ja

Die Zeitmaschine gehört wohl zu den großen Klassikern der Science Fiktion Literatur. Wobei die Geschichte sich weder mit dem Paradoxon einer solchen auseinandersetzt, noch auf die neue Sicht der modernen Physik eingeht, die hier wenige Jahre nach erscheinen des Romans eine große Umwälzung erfahren hat. Wells Roman ist vielmehr eine negative Utopie, welche seinen sozialen Pessimismus widerspiegelt. Vielleicht vergleichbar mit Aldous Huxleys brave new world.

Die Geschichte war mir in soweit vertraut, wie ich die beiden Verfilmungen des Buches gesehen habe. Hier scheint mir nun die alte doch näher am Buch, wenn auch dort bereits einige Abweichungen vorhanden sind. So ist mir aus dem Film z. B. eine Rettungaktion für Weena im Gedächnis, die ich im Buch vermißte.

Aber vielleicht kurz für diejenigen, die weder Buch noch Film kennen, kurz die Handlung. Die Zeitmaschine ist die Geschichte eines Wissenschaftlers, dem es gelingt, sich selbst durch eine Zeitmaschine in das Jahr 802701 zu versetzen. Zunächst vermutet er paradisische Zustände, sieht sich aber schlißlich mit einer Zweiklassen-Gesellschaft konfrontiert, die sich aus den allmächtigen Morlocks und den von ihnen unterdrückten Eloi besteht. Die Geschichte wird dem Leser von einem fiktiven Freund des Zeitreisenden erzählt, wobei der Großteil des Buches aus der Schilderung des Zeitreisenden selbst besteht, die dieser einer Abendrunde nach seiner ersten Reise gibt.

Um es kurz zu machen, das Buch liest sich flüssig und (fast zu) schnell. Besonders gut fand ich die vielen Zwischenschritte, in denen der Zeitreisende seine Zuhörer über den Stand seiner Vermutungen über die zukünftige Gesellschaft auf dem Laufendem hält. Auch wenn wenn es sich um eine pessimistische Vision handelt vermochte Wells mich durch eine spannende Abenteuergeschichte zu fesseln.


Der Autor:

Herbert George Wells (1866-1946) war einer der Mitbegründer und herausragenden Vertreter der Science Fiction innerhalb der englischen Literatur.

Wells wurde am 21. September 1866 in Bromley (heute ein Stadtteil Londons) geboren und studierte nach einer Lehre bei einem Tuchhändler Naturwissenschaften in London. Aus einer zehnjähriger Beziehung mit Rebecca West ging 1914 der gemeinsame Sohn Anthony West hervor.

Er arbeitete in mehreren Berufen, u. a. Als Buchhalter, Hilfslehrer und Journalist - als Reporter interviewte er Stalin und Roosevelt. Bereits sein Romandebüt The Time Machine (1895, Die Zeitmaschine) machte Wells berühmt, woraufhin er freier Schriftsteller wurde und in den nächsten 50 Jahren etwa 80 Bücher schrieb.

H. G. Wells starb am 13. August 1946 in London.


Einige bekannte Werke:

The Time Machine (1895), dt. Die Zeitmaschine
The Island of Dr. Moreau (1896), dt. Dr. Moreaus Insel
The Invisible Man (1897), dt. Der Unsichtbare
The War of the Worlds (1898), dt. Der Krieg der Welten
Mind at the End of its Tether (1945), dt. Der Geist am Ende seiner Möglichkeiten


Daten:

H. G. Wells, Die Zeitmaschine
Neu übersetzt von Peter Naujack
Diogenes Taschenbuch 20172
108 Seiten, Paperback


Fazit:

Eine sehr kurzweilige Lektüre, die einige interessante Gedanken über die Entwicklung unserer Gesellschaft enthält. Ob es im Jahre 802701 tatsächlich noch Menschen gibt halte ich zwar für unwahrscheinlich - wenn werden sie sich aber bestimmt mindestens ebensoweit von uns entfernt haben wie die Eloi und die Morlocks. Ich habe das Buch genossen und denke es uneingeschränkt empfehlen zu können.

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