Wet - The Sexy Empire (Management PC Spiel) Testbericht

Vor ein paar Jahren hatte ich anscheinend zu viel Zeit und Geld. Anders kann ich es mir nicht mehr erklären, wieso ich mir das Spiel "Wet - The sexy Empire" gekauft habe. Da ich gerne Strategiespiele spiele, habe ich mir diese etwas andere Wirtschaftssimulation gegönnt. Auf der Verpackung sah das Spiel noch interessant aus, was man aber wirklich bekam, das war alles andere als erotisch.

Die Installation der Software verlief ohne Probleme und das Spiel lief leider immer stabil. Ich muß bei diesem Spiel wirklich sagen leider, denn stellenweise hätte man den Computer gerne freiwillig abgeschaltet, da das Spiel stellenweise eine Zumutung ist.

Der Spielverlauf besteht aus drei Stufen, die man hintereinander durchspielen muß. Und wenn man es geschafft hat, dann ist das Spiel auch zu Ende. Also ist es mal wieder so ein Spiel, welches man nur einmal spielt und dann nie wieder, weil man keine Abwechslung beim zweiten Versuch geboten bekommt. Es bezeichnet sich übrigens als eine Echtzeitsimulation, so daß man nur zu bestimmten Zeiten etwas machen kann. Das ist nervig, denn zeitweise sitzt man gelangweilt vor dem Bildschirm und wartet darauf, daß man endlich etwas machen kann. Und wenn es endlich soweit ist, dann muß man sich beeilen, denn die Zeit arbeitet unbarmherzig gegen den Spieler.


Stufe 1

Als Gangster hat man es schon schwer, besonders wenn man von seinen Komplizen mitten in der Wüste ausgesetzt wird. Und wie soll man aus diesem Kaff verschwinden wenn man fast kein Geld mehr hat und vom FBI gesucht wird? Aber da gibt es zum Glück die Dorfschönheit Lulu. Sie hat ein paar optische Argumente, die sie unübersehbar machen und sie träumt von einer Kariere als "Schauspielerin in Spielfilmen mit erotischen Inhalten". Also wird sie überzeugt, daß man ihr Manager wird und sie aus dem Kaff mitnimmt. Doch dazu braucht man aber 50.000$ und neue Papiere. Um das Geld zusammenbekommen muß man halt etwas arbeiten. Zum Glück hat man noch etwas Geld in der Tasche, das für einen Fotoapparat reicht mit dem man Landschaftsaufnahmen macht, natürlich bevorzugt man als professioneller Fotograf Lulus Hügellandschaften, die man dann beim örtlichen Hehler gegen gutes Geld verkaufen kann. Wenn man genug Geld zusammen hat, dann sollte man sich neue Papiere besorgen und dann wird in aller Ruhe das notwendige Geld gemacht.

In der ersten Stufe hat das Spiel noch einen gewissen Reiz, welcher im Laufe des Spieles aber sehr schnell abnimmt, wenn man merkt, wie stupide die Handlung nur ist.


Stufe 2

Das Geld hat man zusammen bekommen und findet sich in der nächsten Stadt wieder. Und da man Lulu ja vermarkten soll und will, muß man hier ein eigenes Filmstudio gründen. Ein paar Gebäude gekauft, ein paar Darsteller angeworben und man hat den Grundstein für sein Imperium gelegt. Wenn man mehr Geld hat, dann muß man es in bessere Technik investieren und man verdient dann so richtig viel Geld, welches man auch braucht, denn man benötigt 2 Millionen um in die nächste Stufe zu kommen.

Diese Stufe ist einfach nur nervig und eintönig. Man wählt nur den Filmtitel und die Darsteller aus, legt die Handlung fest und verkauft dann den fertigen Film und das auch noch jeden Tag. Damit man ja nicht vergißt, daß man eine erotische Wirtschaftssimulation spielt, bekommt man eine Dauerbeschallung mit "anregendem" Gestöhne wenn man sein Filmstudio betritt.


Stufe 3

Lulu will natürlich, daß alle Leute ihre Filme sehen können und so muß man eine Ladenkette errichten, in der man ihre Werke käuflich erwerben kann. Man muß auch die Konkurrenz vertreiben, damit die Läden mehr Umsatz machen. Dazu sollte man unter anderem Sabotageaktionen finanzieren. Wenn man 20 Millionen zusammen bekommen hat, dann kommt man den Endziel entgegen. Denn wenn der eigene Fernsehsatelit in den Orbit geschossen wurde, dann kann man an jedem Ort 24 Stunden am Tag Lulus Filme empfangen und Lulu ist der glücklichste Fernsehstar auf der Welt...

Dieser Teil ist am ehesten als eine Wirtschaftssimulation zu bezeichnen. Den Realismus vermißt man aber gewaltig. Man muß ständig teure Werbung schalten, was eigentlich im realen Leben nicht nötig wäre. Was man als Sabotageaktion bezeichnet, fasse ich als schlechten Scherz auf, denn einen atomaren Erstschlag durchzuführen um die Konkurrenz zu beseitigen ist Schwachsinn.


Bewertung:

Meinen Erwerb dieses Spieles kann ich wenigstens mit extremer Langeweile begründen. Womit die Macher dieses Spieles die Existenz eines solchen unnötigen Programms rechtfertigen wollen, daß ist hier die Frage. Samenstau? Der Humor im Spiel ist für mich keinesfalls lustig sondern eher als vulgär einzuschätzen. Da es ständig dieselben Handlungen sind, die man in Verlauf des Spiels durchführen muß, wird das Spiel sehr schnell langweilig und das ständige Gestöhne ist für mich reiner Psychoterror. Nach dem Durchspielen dieser "Wirtschaftssimulation", was für die meisten Spieler eigentlich sehr einfach sein wird, hat man garantiert keine Lust auf einen Neuanfang. Erstens ist es wieder dasselbe Spiel und Zweitens erspart man sich das ständige "ja ja ja".

Niemals war Pornographie so abtörnend wie in Wet - The "sexy" Empire ...