Reservoir Dogs (DVD) Testbericht

ab 5,62
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010
5 Sterne
(11)
4 Sterne
(5)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von mima007

Tarantinos Klassiker auf Jubiläums-DVD

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

spannend, humorvoll, Dialoge, Musik, Sound, interessant erzählt, umfangreiches nützliches Bonusmaterial

Kontra:

die Ohr-Szene (wird im Making-of genau erklärt), keine Frauen, keine Schwarzen

Empfehlung:

Ja

Es ist schon zwölf Jahre her, dass Quentin Tarantino mit seinem ersten "großen" Kinofilm "Reservoir Dogs" das Thriller-Genre umkrempelte und europäische Erzählformen (Godard, Truffaut, Melville) auf ein uramerikanisches Thema stülpte. Das Ergebnis ist heute immer noch nicht jugendfrei, und zwar nur wegen einer einzigen Szene.

Aus Anlass des zehnten Jahrestages erschien: "Reservoir Dogs - 10th Anniversary Edition", eine Doppel-DVD. Um diese soll es in meinem Bericht gehen.

Filminfos
°°°°°°°°°°°°

O-Titel: Reservoir Dogs (USA 1992), DVD: 2002
FSK: ab 18
Länge: ca. 99 Min.
Regisseur: Quentin Tarantino
Drehbuch: Roger Avary & Quentin Tarantino
Musik: kein Score, sondern "Super Sounds of the Seventies", gespielt von Radio "K-BILLY"
Darsteller: Harvey Keitel (Ko-Produzent), Quentin Tarantino, Michael Madsen, Tim Roth, Chris Penn, Lawrence Tierney, Steve Buscemi, Kirk Baltz, Eddie Bunker u.a. (Produzent Larry Bender als Polizistenstatist etc. )

Handlung
°°°°°°°°°°°°°

Es war im Grunde ein ganz einfacher Plan.

Man nehme eine Handvoll Gauner, die einander nicht kennen, schicke sie zu einem Raubüberfall auf einen Juwelierladen in einem Supermarkt (!) und lasse sie sich danach zwecks Beuteverteilung an einem Sammelpunkt wiedertreffen.

Wie gesagt, ein einfacher Plan. Der natürlich gründlich schiefgeht. Aber auch derartig schief, dass es nur einen einzigen Überlebenden gibt.

Gangsterboss Joe Cabot (Tierney) sitzt mit seinem Sohn "Nice Guy" Eddie (Penn) seinen neuen "Angestellten" im Restaurant an einem Tisch, um sie kennenzulernen, nachdem er ihnen ihre Decknamen gegeben hat:

- Mister White ist Larry Dimmick aus Chicago (Keitel):

- Mister Brown ist er selbst (Tarantino) und weiß alles über Filme und das Madonna-Video zu "Like A Virgin";

- Mister Blonde (Madsen) ist Vic Vega, der gerade aus dem Knast freigekommen und ein spezieller Freund der Cabots ist;

- Mister Pink kann seinen Decknamen nicht leiden und gibt Kellnerinnen grundsätzlich kein Trinkgeld (Buscemi);

- Mister Blue ist Eddie (Eddie Bunker, ein Ex-Ganove);

- Mister Orange ist Freddy Newandyke (Roth) und hat sich als verdeckter Ermittler in diesen erlauchten Kreis aufnehmen lassen.

Wie im Rest des Films fällt das F-Wort ungefähr zehntausendmal, ich hab's aber nicht nachgezählt.

Szenenwechsel: Der Überfall wird nicht gezeigt. Weil die Bullen den Überfall nach einem wilden Schusswechsel vereitelt haben, treffen Mr. White und Mr. Orange reichlich angeschlagen in dem Lagerhaus ein, das als Treffpunkt dient. Orange hat einen üblen Bauchschuss abgekriegt und wird die nächsten zwei Stunden über daran verbluten. Er kann nicht ins Krankenhaus, weil er Larrys richtigen Namen kennt. Sie fragen sich, warum alles schiefgelaufen ist. Es muss damit angefangen haben, als Mr. Blonde wild um sich zuschießen begann...

Mr. Pink taucht auf. Er ist nicht darüber begeistert, dass Mr. White Mr. Orange so in Schutz nimmt. White fragt, wo Pink die Diamanten versteckt habe. Und wer hat überhaupt den Coup an die Bullen verpfiffen? Mr. Brown, der Fahrer, ist bei einem Auffahrunfall gestorben, Mr. Blue schon vor Ort draufgegangen. Man einigt sich darauf, auf Nice Guy Eddie zu warten, um alles zu regeln.

Da taucht Mr. Blonde auf und bringt eine Geisel mit, den Polizisten Marvin Nash (Kirk Baltz), um ihn zu verhören. Nash und Mr. Orange kennen einander, dürfen das aber natürlich nicht zugeben. Mr. Blonde führt zu den Klängen von "Stuck in the middle with you" einen kleinen Totentanz auf und schneidet dann dem Cop ein Ohr ab. (Daher die FSK 18.) In aller Seelenruhe holt er anschließend aus seinem Wagen draußen vor dem Tor - eine friedliche Wohngegend - einen Benzinkanister und beginnt, den Cop mit dem Treibstoff zu überschütten. Er zückt sein Feuerzeug, schnippt - und wird erschossen...

Da trifft Nice Guy Eddie ein und macht kurzen Prozess. Denn jemand muss den Coup an die Bullen verraten haben, und er glaubt auch zu wissen, wer: Mr. Orange (der Undercover-Cop) hatte ihm und Joe sowieso eine völlig abstruse Story aufgetischt, um in den Kreis der Akteure aufgenommen zu werden. Mr. White verteidigt Mr. Orange wie ein Vater seinen Sohn.

Als auch noch Eddies Vater Joe auftaucht, riecht es nach bleihaltiger Luft. Prompt kommt es zu einem Shootout. Es gibt nur einen Überlebenden - von fünf.

Es bleibt nur eine Frage offen: Wer, zum Kuckuck, hat Nice Guy Eddie erschossen?

Mein Eindruck: der Film
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

"Pulp Fiction" (1994) drehte sich Erlösung - man denke nur an die Art und Weise, wie der Boxer (Bruce Willis) auf der Jagd nach seinem Erbstück seinen Gangster-Boss Marcellus Wallace befreit und aus seinem Vertrag entlassen wird. "Jackie Brown" zeigt, wie einer Stewardess und Kleinkriminelle (Pam Grier) das Überleben gelingt. Das Thema von "Reservoir Dogs" (1992) könnte man hingegen ganz allgemein als "Ehre unter Dieben" beschreiben. Die Fragen, an denen sich das Überleben der Akteure entscheiden, sind: Vertrauen, Loyalität, Professionalität, Täuschung und Verrat.

Dabei sind großartige Darsteller beteiligt, allen voran Harvey Keitel, der als Ko-Produzent die Schauspieler aus New York - Buscemi und Roth - für dieses Projekt gewinnen konnte (eine tolle Story, die in den Kommentaren und Interviews erzählt wird), weil er von dem Drehbuch, das ihm QT geschickt hatte, begeistert war: Es sei das beste gewesen, das er seit Jahren gesehen habe. Und seit den Tagen von Scorsese "Hexenkessel" (Mean Streets) waren schon ein paar Jährchen vergangen.

Michael Madsen hat bei den jungen Leuten, die den Film ab 18 sehen durften, offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Wo immer er auftaucht, wird er nur als "Mister Blonde" erkannt. So lautet jedenfalls eine der Anekdoten ins einem Interview. Und in der Tat hat man vor "Pulp Fiction" wohl kaum einen cooleren oder krasseren Killer gesehen, der auch noch tanzen kann (Travis Bickle kann nicht tanzen).

Reservoir Dogs ist voller Gewalt, genau wie etwa "Kill Bill Vols. 1+2" oder "Pulp Fiction". Doch die gewalt ist in Ermangelung einer Sprache, die ehrlich und auf Erkenntnis bedacht verwendet wird, nur eine Art der Gangster, sich auszudrücken. Die brutale Behandlung, die Mr. Blonde seinem Gefangenen angedeihen lässt, ist seine Art zu sagen: "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Mit Ausnahme dieser Folterszene und des finalen Shootouts ist die Gewalt jedoch meist impliziert, nicht explizit. Zum Schluss ist Gewalt nicht nur clever, witzig, grausig, spannend eingesetzt, sondern auch anrührend eingesetzt: Mr White erkennt endlich, dass Mr Orange, den er wie einen Sohn beschützt hatte, auf der falschen Seite steht. Die Millisekunden, die vergehen, bis er den Abzug drückt, gehören zu den bewegendsten Momenten des Films. Man darf auch den Soundtrack "Super Sounds of the Seventies" nicht vergessen.

Aber es gibt auch eine genial inszenierte, geradezu surrealistisch wirkende Szene postmodernen Kinos: Freddy Newendyke - Mr. Orange - tischt Joe Cabot und seinen Kumpanen eine ausgekocht-abstruse Story auf, die ihn als Schauspieler zeigt, der einen Schauspieler spielt, der eine Story in einer Story erzählt. In dieser Story kommentiert er sich selbst, wie er auf eine Herrentoilette geht, eine Tasche mit brisantem Inhalt dabei, da sieht er vor sich mehrere Polizisten stehen und erstarrt. Falscher Alarm: Auch die erzählen sich nur eine Story, bis sie ihn bemerken. In dieser Erstarrung auf beiden Seiten nimmt sich Freddys Erzählerstimme nicht nur bizarr aus, sondern sogar nervend - so als würde Gott ständig das kommentieren, was sich Menschen einander antun. - Ich kenne keinen Film - außer von QT -, in dem die Erzählebenen ähnlich ad infinitum verschachtelt werden.

An solchen Kniffen scheiden sich natürlich die Geister: Ist das noch actionorientiertes Gangsterkino oder schon die artifizielle Abkehr von den liebgewonnenen Genretraditionen, bei der sich der Regisseur nur einen runterholt? Aber genauso gut könnte man fragen, warum einen ein Film wie "Pulp Fiction" oder Kill Bill" derart berührt, dass man an den Fingernägeln nagt oder nicht weiß, ob man jetzt lachen oder weinen soll. Es ist die Art, wie eine Geschichte erzählt wird, wie man sie montiert, die eine wesentliche Aussage enthält. Die gleiche Erfahrung macht der Zuschauer bei den besten Filmen von Stanley Kubrick. Da kann die gewohnte Geschichte noch so alt und abgedroschen sein: In einer entsprechend genialen Präsentation kann man sie noch nach dreißig und mehr Jahren ansehen - das ist auch der grund für diese Jubiläums-DVD.

Die DVD
°°°°°°°°°°°°°°

Technische Infos

Bildformate: 16:9 Widescreen
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D für Hörgeschädigte, Englisch

Extras der Jubiläumsausgabe:

Disc #1:
- Kommentar von Quentin Tarantino und Lawrence Bender (Produzent), untertitelt
- Kommentare von 3 Kritikern: a) Amy Taubin (ca. 20 Min.); b) Peter Travers vom "Rolling Stone" Magazin (27:40); c) Emanuel Levy vom Magazin "Cinema for Outsiders", ein frz. Filmprofessor (32 Min.).

Extras auf Disc #1
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

- Einleitung von Q. Tarantino (9:11)
- 5 geschnittene Szenen (ca. 12 Min.)
- 2 Probeaufnahmen (12 Min.) am Sundance Institute
- K-BILLY Radio Show (28 Min.): a) Gerry Rafferty über den Song "Stuck in the middle with you" (1974), der während der Folterszene mit Mr. Blonde zu hören ist, b) Robber Sampson in einem Knast-Interview über den Realismus der Gangsterdarstellung im Film "Reservoir Dogs"
- Trailer zu "Reservoir Dogs"
- Trailer zu "Pulp Fiction"
- Trailer zu "Jackie Brown"
- Trailer zu "Kill Bill Vol. 1"

Extras auf Disc #2:
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

a) 10 Jahre später:
6 Interviews:
- A tale of Tarantino (10 Min.)
- Lawrence Bender, der Produzent und Statist in "R. Dogs"
- An afternoon with Michael Madsen (11 Min.)
- Poolside with Tim Roth (9 Min.)
- In the back of a truck with Chris Penn (7 Min.)
- The Kirk Baltz Interrogation (7 Min.)

b) Die Klasse von 92:
Interviews mit Sundance-Institut-Absolventen:
- Alex Rockwell, Regisseur (21 Min.)
- Chris Münch, dito
- Katt Shae, dito ("Poison Ivy")
- Tom Kalin, dito ("Swoon")
- Tarantino: Filmaufführungskatastrophen

c) Das Netz des Film Noir / Film Noir Web:
- Feature als Intro über Film Noir
- Interviews mit: Mike Hodges
- Robert Polito
- John Boorman
- Donald Westlake
- Stephen Frears

d) Einflüsse und Anerkennung
- Die Widmungen (10 Min.)
- Nachruf auf Lawrence Tierney (1919-2000) (14:40)
- Stadtrundfahrt mit Eddie Bunker, Ex-Gangster (8 Min.)
- Tribute to "R. Dogs" von: Monte Hellman; Jack Hill; Pam Grier (erklärt den Titel); Roger Corman (!)

e) Featurettes:
- Der richtige Drehort: Leichenhalle usw.
- Der R.-Dogs-Style: Filmfotos
- Reservoir Dolls: Actionfiguren
- Small Dogs: Actionfiguren

f) Cast & Crew: Bio-Filmografien auf Texttafeln

Mein Eindruck: die DVD
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Angesichts des Umfangs des Bonusmaterials beschränke ich mich auf die absoluten Highlights, denn ich möchte den Leser nicht langweilen.

Als erstes fällt nach dem Einlegen der DVD auf, dass die Menüs mit cooler Musik unterlegt sind, die direkt aus den siebziger Jahren kommt und in die Beine geht. Da kann man gleichzeitig seine Anlage testen: Dolby Digital sollte ziemlich rund und satt klingen.

Bei den drei Audiokommentaren der Kritiker handelt es sich um visuelle Essays, die die einzelnen Sprecher genauso gut vom Blatt hätten ablesen können, so wenig haben die - durchaus aufschlussreichen - Ausführungen zuweilen mit der jeweils gezeigten Szene zu tun. Am besten hat mir Peter Travers vom "Rolling Stone" Magazin gefallen. Die Outtakes, darunter eine mit einer weiblichen Sprechrolle, tragen nicht viel zum Verständnis des Films bei.

Wenn Tarantino redet, dann ist es zwar immer sein übliches begeistertes Cineasten-Gequassel - das kommt davon, wenn man jahrelang in einem Videoshop in Manhattan Beach, Kalifornien arbeitet, aber eigentlich aus Tennessee stammt. Irgendwann muss alles raus - warum nicht vor der Kamera? Willkommener sind seine Erläuterungen zu der berühmt-berüchtigten Ohrabschneideszene, die dem Film bis heute den fragwürdigen Status einer FSK-18-Produktion einbringt.

Es ist wie bei Hitchcocks "Psycho": genauso wenig wie man dort sieht, wie Marion Crane (Janet Leigh) erstochen wird, sieht man bei "R. Dogs", wie das Ohr des Polizisten abgeschnitten wird. It's all in the mind. Natürlich trägt wenig zur Beruhigung der Nerven bei, dass Michael Madsen seine blutige "Trophäe" in die Höhe hält und sein geknebeltes Opfer sich vor Qualen windet. Wer bis dahin noch nicht gerafft hat, dass Mr. Blonde ein durchgeknallter Psychopath ist, wird es spätestens dann kapieren, wenn der Killer den gefesselten und wehrlosen Polizisten mit Benzin übergießt und anzünden will.

Diese ganze Szene des Totentanzes zu den beschwingten Rhythmen von "Stuck in the middle with you" wird mit Kommentaren überschüttet. Wirklich beruhigend ist nur die visuelle Darstellung des physischen Tricks: eine Prothese wurde dem Darsteller übers Ohr geklebt (nicht gerade angenehm). Nur die Prothese wurde abgeschnitten, aber die "Schnittstelle" mit Kunstblut versehen. Ein großer Teil der Wirkung dieser Gruselszene lässt sich aus der raffinierten Montagetechnik herleiten.

All das Beiwerk hat mir nicht sonderlich gefallen - nice to have: über die Sundance-Absolventen, über die Proben am Institut, über die Konventionen und Chancen von Gangster-Thrillern in Literatur und Film, ja, sogar die meisten Schauspielerinterviews (Ausnahme: Madsen - sehr hintergründig), und die Berichte über die Actionfiguren sowieso. Es gibt aber eine Reportage, die sich über das Menü "Autoradio mit Sender K-BILLY" aufrufen lässt, die echte Gangster und Killer zu Wort kommen lässt. Das Urteil, das diese Knackis über die Gangster in "R. Dogs" abgeben, ist absolut vernichtend: "Diese Typen könnten nicht mal einen Kindergeburtstag organisieren, geschweige denn einen Juwelierüberfall."

Eher gruselig-makaber ist die Stadtrundfahrt mit dem echten Eddie Bunker. Der frühere Gangster, spätere Knacki und jetzige Schriftsteller ("Der letzte Coup", bei Heyne) zeigt uns, wo er was getan hatte: in welchen Hotels, Bars oder Restaurants. Dass er dort auch mal die Kanone gezogen hat, muss man sich einfach vorstellen. Wir kriegen auch das ehemalige Leichenschauhaus zu sehen, das als Lagerhaus die Hauptkulisse für den Film abgab.

Schwächen
°°°°°°°°°°°°°°

Aber dem Cineasten, den diese Spezialausgabe erreichen will, wird auch etwas auffallen, das ihm nicht so gefällt: die deutschen Untertitel zeugen von reichlich Unkenntnis über die Schreibweise bestimmter Namen, die man im Film-Biz eigentlich kennen sollte. So taucht zum Beispiel der seltsame Name "Pauline Cale" auf. Dass dies die weltbekannte Pauline Kael ist, die seit über 30 jahren Filmkritiken schreibt, erschließt sich erst nach einigem Rumrätseln. Gleiches gilt für den Ausdruck "Peck and Paw". Gemeint ist der Regisseur Sam Peckinpah!

Unterm Strich
°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Der Film an sich ist ein gefundenes Fressen für jeden Tarantino-Fan: Er bekommt fast alles, was ihm an "Pulp Fiction" gefallen, außer den ungewöhnlichen Frauenfiguren wie etwa Mia Wallace (Uma Thurman). Dazu gehören Spannung, Gewalt, Ironie, harte Dialoge über Grundwerte von Gangstern aus der weißen Mittel- und Unterschicht (es kommen keine Schwarzen vor!).

Die Silberscheibe liefert dem Filmfan und Cineasten ein ungewöhnlich reichhaltiges Bonusmaterial, das zwar manches Highlight bietet, aber auch viel Mittelmaß und sogar Unnötiges. Am Schluss der Kommentare ist man jedenfalls überzeugt, einen Klassiker des amerikanischen Gangsterkinos gesehen zu haben, der einen Schlussstrich unter das Genre zieht, das er so vielfältig zitiert, aber auch einen Neuanfang ermöglicht. Von da ab wurden Gangsterkomödien wie "Banditen!" oder "Reine Nervensache" möglich, ohne Anstoß zu erregen.

Fazit: fünf von fünf Sternen

Aber eine Frage bleibt dennoch unbeantwortet: Wer erschoss Nice Guy Eddie? Kann das mal jemand beantworten oder muss man Regisseur Alex Rockwell anrufen, der angeblich die Antwort kennt?

Michael Matzer (c) 2006ff

35 Bewertungen, 10 Kommentare

  • sudden23

    27.09.2006, 03:47 Uhr von sudden23
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Martin

  • anonym

    23.09.2006, 17:07 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • phobee

    14.09.2006, 11:27 Uhr von phobee
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht!

  • MasterT86

    14.09.2006, 11:15 Uhr von MasterT86
    Bewertung: sehr hilfreich

    FSK ab 18, jetzt weiß ich warum.Lg Tobias

  • Tweety30

    14.09.2006, 11:07 Uhr von Tweety30
    Bewertung: sehr hilfreich

    ► sh. Es grüßt Tweety30! ◄

  • anonym

    14.09.2006, 10:41 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht von Dir.LG Bernd

  • bigmama

    14.09.2006, 01:37 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Anett

  • samatweb

    14.09.2006, 00:11 Uhr von samatweb
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße

  • junior33

    13.09.2006, 23:32 Uhr von junior33
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und liebe Grüße, Ingo !

  • papaonline

    13.09.2006, 23:08 Uhr von papaonline
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg papaonline