Wilkinson Sword Intuition All-in-One Testbericht

Wilkinson-sword-intuition-all-in-one
ab 7,56
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 04/2004
Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  gut
  • Haltbarkeit:  gut

Erfahrungsbericht von Arti25

Mein Bein als Stoppelfeld...

Pro:

Geht schneller als normale Rasur

Kontra:

Teuer, nicht gründlich genug, unflexibel

Empfehlung:

Nein

Meine Sucht Neues auszuprobieren ist manchmal lästig – und ab und zu teuer. Eigentlich bin ich mit meinem Gilette Venus Nassrasierer glücklich und zufrieden. Das hinderte mich allerdings nicht daran, kürzlich den neuen Wilkinson Intuition All in One Rasierer zu kaufen. 8,99 Euro für einen Rasierer mit zwei Klingen plus Halterung. Ersatzklingen kosten ebenfalls 8,99 Euro – für drei Stück. Zum Vergleich: Vier Venus-Klingen kosten im Schnitt auch 8,99 Euro.
Nun ja. Gekauft habe ich mir die Variante für normale Haut, es gibt das Ganze aber auch für die Sensiblen unter uns ;-)

Die Verpackung:
Der Rasierer samt Klingen steckt in einer transparenten Hartplastik-Verpackung. Auf der Rückseite ist ein Stück Pappe eingezogen, auf dem Infos zum Produkt stehen (Neuerung, All in One, angenehm parfümiert, usw.) Innerhalb der Plastikpackung verläuft eine Papierbanderole um das Produkt. Diese ist hellblau und trägt den Schriftzug \"Intuition\". Darunter auf rosa Grund \"Normale Haut\" (Für sensible Haut würde das Ganze auf zartgrünem Grund stehen). Die Packung zu Öffnen erweist sich alles andere als leicht. Oben sind zwei Punkte angegeben auf denen es heißt \"Zum Öffnen hier drücken\". Mache ich, klappt aber nicht. Auch nicht mit etwas mehr Kraft. Schlussendlich öffne ich die Packung mit einer Schere und mache dabei unsanfte Bekanntschaft mit den scharfen Plastikkanten. Hier könnte noch etwas dran getan werden.

Das Produkt:
Nach dem Öffnen der Packung halte ich endlich meinen neuen Nassrasierer in den Händen. Tja, wie beschreibt man diese Form am Besten? Der Rasierer ist an der Klingenseite sehr breit und wir zum Griff hin etwas schmaler und auch flacher. Er ist nicht schmal und lang, wie normale Rasierer sondern hat eher ein praktisches \"Handyformat\". Der Griff ist aus weißem Hartplastik, auf der Ober- und Unterseite hat er blaue Gummiflächen, so dass er beim Rasieren gut in der Hand liegt und nicht rutscht. Am Griff-Ende hat der Rasierer ein Loch, damit wird er in den Halter eingehängt. Die erste Klinge ist beim Kauf schon montiert. Durch Druck auf zwei kleine dunkelblaue Knöpfe an den Seiten des Griffs kann man diese später lösen. Geschützt ist die Klinge durch eine hellblaue, transparente Schutzkappe. Diese Kappe kann man erst mal getrost im Schrank verstauen, man benötigt sie nur zum Transport (auf Reisen), da der Rasierer laut Hersteller ohne Kappe in die Halterung soll, damit die Klinge besser trocknen kann.
So jetzt zur Klinge, denn die ist ja das eigentliche Wunder. All in One – alles in Einem. Der Hersteller verspricht, dass die Benutzung von Rasierschaum, - gel oder –creme wegfällt, denn: Die Klinge ist in konzentrierten Hautconditioner eingebettet, der bei Kontakt mit Wasser aufschäumt. Beim ersten Entfernen der Schutzkappe schlägt mir blumig-frischer Duft entgegen. Die Klinge liegt tief in einem Block aus hellblauem, festem Conditioner. Hmm, wie soll die denn an meine Haut kommen. Ich drücke vorsichtig auf den Conditioner und die Klinge rutscht hoch. Aha! So geht das. Die Klinge plus Conditioner hat Maße von ca. 3 x 5 cm. Die Klinge in der Mitte dieses Blocks ist 1 x 4 cm groß. Insgesamt wirkt der Klingen-Conditioner-Block auf mich sehr klobig und unbeweglich. Die Klinge selbst ist dreischneidig mit integriertem Gleitstreifen und Hautstraffer.
In der Packung befindet sich eine Ersatzklinge. Diese ist einzeln in einem kleinen hellblau-transparenten Döschen mit dunkelblauem Deckel verpackt.
Um den Rasierer im Bad gut aufbewahren zu können, liegt der Packung noch ein Halter bei. Dieser wird einfach mit zwei Saugnäpfen an die Badezimmerfliesen gepappt. Auf den Haken wird der Rasierer gehangen, in die darüber liegende Halterung kann man eine Ersatzklinge klemmen.
Zu guter Letzt beinhaltet die Packung noch ein kleines Anleitungsblatt, indem die wichtigsten Fragen geklärt werden. Zu diesen komme ich nun...

Anwendungshinweise des Herstellers:
Ohne Wasser rasieren geht mit Intuition nicht mehr. Die Klinge muss vor Benutzung angefeuchtet werden, damit der Conditioner aufschäumt. Am Besten also unter der Dusche benutzen.
Gewechselt werden muss die Klinge, sobald der Hautconditioner aufgebraucht ist. Laut Wilkinson hat beides die gleiche Nutzungsdauer. Heißt: Wenn der Conditioner weg ist, ist auch die Klinge stumpf.
Der Rasierer ist nach Angaben in der Anleitung auch für Bikinizone und Achselhöhlen geeignet – wohlgemerkt nach Angaben in der Anleitung. Die Praxis sieht oftmals anders aus...

Praxistext:
Aus praktischen Gründen findet die Nassrasur bei mir immer unter der Dusche statt. Ich feuchte also den Conditioner an und beginne an den Beinen mit der Rasur. Der Conditioner sollte eigentlich schön aufschäumen. Dergleichen passiert allerdings nicht. Der Block wird zwar feucht und schmierig, richtig schäumen tut’s aber nicht.
Nun ja...weiter im Text. Oder besser: Auf dem Bein. Ich führe den Rasierer vom Knöchel hoch in Richtung Knie. Zuerst an den Seiten, dann über das Schienbein. Ich muss mehrfach über mein ein gehen um ein spürbares Ergebnis zu bekommen. Nix mit glatt in einem Zug. Aber das war ja auch nicht angegeben.
Der Conditioner schäumt immer noch nicht richtig. Ich habe eher den Eindruck, als würde ich meine Beine mit einer gelartigen Substanz einkleistern. Angenehm fühlt sich das nicht an. Zudem zieht der Conditioner gelartige Fäden, was auch nicht so toll ist.
Mittlerweile bin ich am Knie angekommen. Irgendwie habe ich dieses Problem ja kommen sehen. Der blockartige „Klingen-Komplex“ ist viel zu unflexibel, um sich den Konturen des Knies richtig anzupassen. Letztendlich schneide ich mich bei diesem Versuch auch noch – und gebe auf. Dann bleiben die Knie eben unrasiert. Die Oberschenkel gehen dann wieder ganz gut. Wenn man davon absieht, dass auch hier mehrfach rasiert werden muss, um ein einigermaßen glattes Ergebnis zu erzielen.
Nun zu den Achselhöhlen. Ich bin überrascht. Nach den Knien hatte ich hier ähnliche Probleme vermutet. Aber nein, die Klinge passt sich ganz gut an. Liegt wohl daran, dass diese Region wesentlich weicher ist, als das Knie. Die Rasur hier ist ganz passabel, wenn auch nicht so glatt wie erwünscht.
Nun zur Problemzone schlechthin – der Bikinizone. Diese ist mit diesem Rasierer so gut wie gar nicht vernünftig zu rasieren. Aufgrund des Conditioner-Klotzes weiß man nicht genau, wo nun die Klinge beginnt, kann die Schneiden folglich auch nicht präzise ansetzen. Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber mir ist eine präzise Rasur hier wichtig. Schließlich sollen weder zu viele Haare bleiben, noch möchte ich mir eine Totalrasur verpassen. Setze ich also den Rasierer mit dem Conditioner-Klotz an, erwische ich nicht alle Haare. Gehe ich über diese Grenze, erwische ich unter Umständen zuviel, weil ich, wie gesagt, nicht sehen kann, wo nun die Klinge ansetzt. Hier kommt, nach mehrfachen, ergebnislosen Versuchen, mein alter Rasierer zum Einsatz.
Nach der Rasur versuche ich, den Conditioner von der Haut zu spülen, was sich als nicht so einfach erweist. Die gelartige Konsistenz sorgt dafür, dass das Zeug recht hartnäckig an meiner Haut klebt. Erst mit einer gehörigen Portion Duschgel bekomme ich den Conditioner runter. Dabei bemerke ich, dass meine Beine längst nicht so glatt sind wie sonst, sonder sich leicht stoppelig anfühlen. Da ich vom Rasieren erst mal die Nase voll habe, belasse ich es für diesmal dabei.
Nach dem Abtrocknen bemerke ich, dass meine Haut an den Schienbeinen spannt. Von Pflege durch Aloe Vera, Kakaobutter und Vitamin E ist nichts zu spüren. Ich muss meine Beine dick eincremen, damit das Spannungsgefühl nachlässt.

Zur Ergiebigkeit:
Ich habe Beine und Achselhöhlen mittlerweile zweimal mit Intuition rasiert (Bikinizone fällt, wie oben gesagt, flach). Etwa ein Sechstel des Conditionerblocks ist aufgebraucht. Ich rechne daher damit, dass eine Conditioner-Klinge für etwa 10 bis 12 Rasuren reicht, je nach Haarwuchs.

Inhaltsstoffe des Conditioners:
Angegeben sind lediglich Aloe Vera, Kakaobutter und Vitamin E. Über weitere Substanzen erfährt man nichts Näheres. Duft- und Farbstoffe müssen aber auch noch drin sein.

Der Hersteller:
Wilkinson
Schützenstraße 110
42659 Solingen
www.wilkinson.de

Fazit:
Guten Gewissens kann ich dieses Produkt nicht empfehlen. Mir ist dieser Rasierer zu unflexibel, ungenau und definitiv nicht gründlich genug. Es mag ja sein, dass es praktisch ist, keinen Rasierschaum mehr benutzen zu müssen. Aber was nützt mir dass, wenn dieser Hautconditioner nicht vernünftig schäumt, der Rasierer nicht für alle Körperpartien geeignet ist und dann noch nicht mal richtig glatt rasiert? Von der mangelnden Pflege mal ganz abgesehen. Ich habe mich schon nach der ersten Benutzung über das heraus geworfene Geld geärgert. Hier kämpft Schnelligkeit gegen Gründlichkeit. Mir ist letztere aber nun einmal wichtiger. In Zukunft werde ich daher bei meinem geliebten Venus-Rasierer bleiben.
Ach ja – etwas positives fällt mir da noch ein. Die Saugnäpfe von der Halterung sind Spitze. Seit ich sie vor einer Woche angepappt habe, sind sie noch nicht runter gefallen, was mir bei anderen Rasierer-Haltern schon passiert ist. Also wenigstens etwas ;-)

32 Bewertungen