Wirtschaftsinformatik Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Gesamteindruck:  sehr gut
  • Betreuung durch Lehrstühle:  gut
  • Technische Ausstattung:  sehr gut
  • Lehrniveau:  durchschnittlich
  • Qualität der Lehrkräfte:  sehr gut
  • Mensa:  gute Alternative zum selber kochen
  • Chancen für Auslandssemester:  gut
  • Hochschulleben:  jede Woche ein Event
  • Jahr der Immatrikulation:  2002

Erfahrungsbericht von The_Brain

Ich bereue nichts!!!

4
  • Gesamteindruck:  gut
  • Betreuung durch Lehrstühle:  gut
  • Technische Ausstattung:  gut
  • Lehrniveau:  hoch
  • Qualität der Lehrkräfte:  gut
  • Mensa:  nicht wie bei Muttern, aber ok
  • Chancen für Auslandssemester:  sehr schlecht
  • Hochschulleben:  jede Woche ein Event
  • Verbindung zur Hochschule:  Student
  • Jahr der Immatrikulation:  2003
  • Anzahl Studenten im Studiengang:  unter 50 Studenten

Pro:

Abschluss in drei Jahren

Kontra:

öfters bis abends, Samstags Unterricht möglich

Empfehlung:

Ja

Seit Oktober 2003 studiere ich an der BA- Glauchau Wirtschaftsinformatik. Nun, bin ich noch nicht lange dabei, aber ich denke, dass ich nach dem ersten erfolgreich abgeschlossenem Theorie- Semester genügend Erfahrung gesammelt habe, um euch das Prinzip der BA und der Studienrichtung Wirtschaftsinformatik näher zu bringen und euch so eine eventuelle Entscheidung über euren zukünftigen Ausbildungsweg zu erleichtern. (Wow, der Satz gefällt mir **stolz**)


*** Was ist ein BA- Studium ***

Die Abkürzung BA steht für Berufsakademie.
Ein Studium an einer BA dauert 3 Jahre (6 Semester). Der erste Abschnitt ist das Grundlagenstudium und wird in allen Studienbereichen nach zwei Jahren mit der Diplomvorprüfung abgeschlossen. Das Studium schließt man im dritten Jahr mit der Diplomarbeit und der Diplomprüfung ab.

Es ist stark praxisorientiert, d.h. nach 3 Monaten Theorie (Studium) folgt die drei- monatige Praxisphase.
Die Praxisphase absolviert man bei dem so genannten Praxisunternehmen, das man sich in der Regel vor dem Studium suchen muss. Findet man keinen Praxispartner wird man nicht zum Studium zugelassen. Aber es gibt Ausnahmen. In Glauchau werden manche Interessenten auch dann zugelassen, wenn sie noch kein Unternehmen für die Praxisphase gefunden haben. Das liegt darin, dass sich immer wieder Unternehmen bei der Schule melden, die Interesse an einem Studenten haben.
Sollte sich keine passende Firma bis zu Beginn der Praxisphase gemeldet haben, ist es in Glauchau auch möglich sein Praktikum in der Schule unter Aufsicht der Dozenten zu leisten.
In der Praxiszeit muss man insgesamt drei Praxisarbeiten schreiben, auf denen sich dann später die Diplomarbeit bezieht.

*** Zulassungsvoraussetzungen ***
Zu einem Studium an einer BA wird man nur zugelassen, wenn man
-die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (Abitur) oder

-eine Eignungsprüfung bestanden hat
und

-einen gültigen Ausbildungsvertrag mit einen Praxispartner hat (Ausnahme siehe oben)


*** Wie finde ich einen Praxispartner ***

Vorschläge für Praxispartner gibt es auf fast jeder Homepage einer BA. Wie schon gesagt sind dies nur Vorschläge. Man kann sich auch selbst auf die Suche nach einem Unternehmen machen. Man bewirbt sich praktisch um einen Ausbildungsplatz.
Im Grunde genommen könnte jedes Unternehmen ein Praxispartner werden. Laut der BA- Glauchau ist ein Praxispartner geeignet, wenn er über die sachlichen und personellen Voraussetzungen verfügt, um nach den jeweiligen Studienordnungen der Berufsakademie auszubilden.


*** Arbeitsplatzchancen ***

Durch die Praxisphasen kann der Student sein künftiges Arbeitsfeld bereits kennen lernen, das gelernte anwenden und vertiefen. So ist eine Einarbeitsphase nach Abschluss des Studiums überflüssig und die Attraktivität des Absolventen erhöht sich enorm.
In den meisten Fällen, werden die Studenten von den Praxisunternehmen übernommen, da sie sich bereits mit dem Geschäftsfeld sehr gut auskennen.
Die Chancen auf einen Arbeitsplatz nach dem Studium sind demnach sehr günstig.


*** Studienrichtung Wirtschaftsinformatik ***

Im Allgemeinen kann man sagen, dass der Wirtschaftsinformatiker eine Mischung aus Betriebswirt und Informatiker ist. Er eignet sich in dem Studium ein fundiertes Wissen aus beiden Bereichen an.
Zur Erklärung, verwende ich ein Beispiel eines von unseren Dozenten.
Ein Dozent hat uns in der ersten Vorlesung mal gefragt, wer besser ist: Ein Informatiker einer Universität oder ein Wirtschaftsinformatiker der BA. Die Antwort war der Informatiker der Uni. Dann fragte er uns wieder, wer besser sei: Der Betriebswirt der Universität oder der Wirtschaftsinformatiker der BA? Und wieder war es der Student der Universität. Wir begannen schon an uns zu zweifeln. Wozu sind wir Wirtschaftsinformatiker überhaupt da? Nach der niederschlagenden Erkenntnis kamen endlich die aufmunternden Worte des Lehrers. Er erzählte uns was Wirtschaftsinformatiker machen:
Nehmen wir an es soll eine Rechnungswesensoftware programmiert werden. Was brauchen wir dazu? Einen Informatiker! Dieser kennt sich leider nicht mit den Gegebenheiten der Finanzrechnung, Buchhalten usw. aus. Das heißt also, wir brauchen auch einen Betriebswirt.
Da beide aus einem unterschiedlichem Fachbereich kommen, könnte es Kommunikationsprobleme geben. Keiner von beiden, weiß so richtig was der andere von ihm eigentlich will. Da kommen nun wir Wirtschaftsinformatiker ins Spiel. Entweder spielen wir den „Übersetzer“ oder wir machen es gleich alleine und das Unternehmen spart einen Mitarbeiter. Wir können also das Know-how der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre verbinden um die Problemstellungen zu lösen.
Mein Beweggrund für den Beschluss der Wirtschaftsinformatik war es, dass man nach dem Studium in fast allen Bereichen des Unternehmen tätig sein kann. Man kann also später noch entscheiden ob man im Programmier- oder Finanzbereich tätig sein will.
Kommen wir nun zu den Studieninhalten:
Das Studium ist zeitlich sehr gestrafft, da man ja alles in drei Jahren lernen muss. Demnach könnte die Abkürzung BA auch für „bis abends stehen“. Der Tag kann schon mal bis 19:00 Uhr gehen und auch Unterricht am Samstag ist nicht ausgeschlossen.

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
1.Semester: Technik des betrieblichen Rechnungswesen
2.Semester: Organisation, Kosten- u. Leistungsrechnung
3.Semester: Marketing, Finanzierung, Bilanzierung
4.Semester: Personalwesen, Betrieblich Steuerlehre
5.Semester: Unternehmensführung, Controlling
6.Semester: Mitarbeiterführung

Volkswirtschaftslehre
1.Semester: Wirtschaftssysteme,Wirtschaftspolitik
2.Semester: Mikroökonomische Theorie, Wettbewerb
3.Semester: Kreislauftheorie, Volkswirtschaftlich Gesamtrechnung, Makrotheorie

4.Semester: Geld und Währung, Stabilisierungspolitik
5.Semester: Stabilisierungspolitik, Arbeits- und Sozialordnung, Verteilungspolitik

6.Semester: Arbeits- und Sozialordnung, Verteilungspolitik, Wettbewerbspolitik

Recht
1.Semester: Grundlagen, Vertragsordnung, Vertretung
2.Semester: Schuldrecht, Sachenrecht
3.Semester: Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, EDV-Recht, Datenschutz

4.Semester: Arbeitsrecht; Mahnverfahren; Gewerblicher Rechtsschutz

Mathematik, Statistik, Operations Research
1.Semester: Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler
2.Semester: Statistik
3.Semester: Operations Research
4.Semester: Operations Research

Spezielle Betriebswirtschaftslehre
1.Semester: Fertigungs- und Materialwirtschaft
2.Semester: Fertigungs- und Materialwirtschaft
3.Semester: Teil-Kostenrechnung
4.Semester: Logistik

Theoretische Grundlagen der Informatik
1.Semester: Mathematische Grundlagen der Informatik
2.Semester: Algorithmen und Komplexität
6.Semester: Formale Sprachen und Automate

Rechnersysteme
1.Semester: Einführung in die Informatik 1
2.Semester: Einführung in die Informatik 2
3.Semester: Rechnerarchitektur und Betriebssysteme
4.Semester: Kommunikationssysteme
5.Semester: Kommunikationssysteme, IT- Infrastrukturen
6.Semester: Neuere konzepte Rechnersysteme

Systementwicklung
1.Semester: Einführung in die Programmierung 1
2.Semester: Einführung in die Programmierung 2
3.Semester: Systemanalyse
4.Semester: Projektmanagement
5.Semester: Softwareentwurf
6.Semester: Wissensbasierte Systeme

Integrierte Informationssysteme
2.Semester: Bürokommunikation
3.Semester: Datenbanksysteme 1
4.Semester: Datenbanksysteme 2
5.Semester: Geschäftsprozesse,Informationssysteme im Unternehmen

6.Semester: Modelierung und Optimierung betrieblicher Prozesse

Englisch
1. bis 6. Semester: Mündliche Kommunikation und Geschäftskommunikation

Managementtraining
1.Semester: Lern- und Arbeitstechniken
2.Semester: Zeitmanagement,Grundlagen Kommunikation,
3.Semester: Rhetorik,Diskussionstechniken
4.Präsentationstechniken,Medieneinsatz
5.Bewerbungstraining, Teamarbeit, Assesmentcenter
6.Entscheidungs- und Kreativitätstechniken

Fazit:
Trotz des straffen Studiums hab ich noch gefallen daran. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht, denn ich habe erst ein Semester rum. Ich habe gefallen am Studentenleben gefunden. Öfters mal ne Party, Freunde treffen, das ist das was mir am meisten gefällt.
Natürlich darf man das gesamte Studium nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man muss bereits abends nach der Schule noch mal festigen was man tagsüber gelernt hat. Wenn man soviel Disziplin besitzt und dies regelmäßig macht, braucht man keine Angst vor dem Studium und seinen Prüfungen zu haben.
Ich habe es bisher noch nicht bereut, dass ich diesen Bildungsweg gegangen bin.

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