Wirtschaftsingenieurwesen Testbericht

....gibt es wohl nicht. Zumindest kann das meiner Ansicht nach keine Hochschule für sich in Anspruch nehmen.

Ich möchte aber ein kurzes Fazit über meine Ausbildung an der Uni Karlsruhe ziehen.

Den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen gibt es an der Universität Karlsruhe bereits seit Ende der sechziger Jahre. Damals hieß der Studiengang allerdings noch technische Betriebswirtschaftslehre und wurde erst in den siebzigern umbenannt.

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Die Studienplatzbewerbung

Die Bewerbung auf Zulassung zum 1. Semester für einen der Studiengänge der Fakulät für Wirtschaftswissenschaften ist nur zum Wintersemester möglich.
Die Studienplätze für die einzelnen Studiengänge werden direkt von der Universität Karlsruhe vergeben (nicht von der ZVS). Es werden 400 Plätze jedes Jahr angeboten, von denen 40 % über das über Eignungsfeststellungsverfahren, d.h:
1. Unter den Bewerberinnen und Bewerbern wird aufgrund allgemeiner schulischer und sonstiger Leistungen eine Rangfolge nach Noten gebildet.
2. Bei Ranggleichheit entscheidet der Prüfungsausschuss anhand eines von den
Bewerberinnen und Bewerbern, einzureichenden Motivationsschreibens über die

400 Plätze heißt es offiziell, mit mir haben ca. 600 Leute angefangen. Soweit so gut, folgerichtig waren am Anfang natürlich die Hörsääle überfüllt. Aber das ändert sich nach ein paar Wochen, wenn man das richtige Stdentenleben kennen lernt und sich der Tatsache bewusst wird, dass man Klausuren auch ohne Besuch der Vorlesungen bestehen kann.

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Das Grundstudium

FACHSEMESTER VERANSTALTUNG


1. SEMESTER

RECHNUNGSWESEN I
VWL I (MIKRO) MATHEMATIK 1 PROGRAMMIEREN I WERKSTOFFKUNDE I STOFFUMWANDLUNGEN UND BILANZEN

2. SEMESTER
EINFÜHRUNG BWL
VWL II (MAKRO)
MATHEMATIK 2
STATISTIK I INFORMATIK I

3. SEMESTER
ALLG. BWL I
MATHEMATIK 3
STATISTIK II
INFORMATIK II
OPERATIONS RESEARCH I
TECHN. MECHANIK I ELEKTROTECHNIK I


4. SEMESTER
ALLG. BWL II
MATHEMATIK 4
OPERATIONS RESEARCH II
WAHLPFLICHT ING.-WISSENSCHAFTEN

Das Grundstudium ist insbesondere durch die Mathevorlesungen gekennzeichnet. Da man wöchentlich Übungsblätter abgeben muß wird gewährleistet, daß sich die Studis mit der Materie zumindest ein wenig regelmäßig auseinander setzen. Das ist aber schon ein harter Brocken, denn bei mir sind regelmäßig über 50% der Leute durchgeflogen, die anderen Fächer gehen, Durchfallquoten liegen bei 30-50%, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen (klar gibts auch Klausuren bei denen 70-80% durchfliegen). Ich bin auch durch ein paar Klausürchen durchgerauscht, das gehört meiner Ansicht nach auch dazu, denn Uni ist halt nicht Schule und man muß lernen, daß man ohne Aufwand auch nichts besteht.
Insbesondere Informatik und die technischen Fächer waren für mich schwierig, ich musste erst lernen, dass auch ich nicht alles verstehen kann auch wenn ich es wirklich verstehen will.

Die Planung des Grundstudiums ist auf 4 Semester konzipiert, der Schnitt liegt bei 5 und ich habe gemütlich nach 6 Semestern mein Vordiplom gemacht, relativ stressfrei studiert und das Leben als Studi halt genossen. Wenn man 4 Semester anstrebt, sollte man aber wirklich regelmäßig was tun und nicht (wie ich) vor jeder Klausur 2 Wochen lang durch lernen.

Im Gegensatz zu anderen Studienfächern sammelt man die Klausurergebnisse und wenn man alle Prüfungen erfolgreich bestanden hat, bekommt man sein Vordiplomszeugnis. Länger als 6 Semester darf man aber nicht brauchen, sonst fliegt man aus dem Studiengang raus, bzw. muß einen Rektorantrag stellen und auf die Gnade des Rektors hoffen, noch einmal geprüft zu werden.

Insgesamt hat mir das Grundstudium ganz gut gefallen, schade war der Verlust von ca. der Hälfte der Leute, die abgebrochen haben.

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Zum Hauptdiplom:

SECHS FACHPRÜFUNGEN
1. BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE
2. VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE OD.
BWL/VWL
3. INGENIEURWISSENSCHAFTEN
4. INGENIEURWISSENSCHAFTEN OD.
INFORMATIK
5. OPERATIONS RESEARCH OD.
INFORMATIK/OPERATIONS RESEARCH
6. WAHLPFLICHTFACH

(PRÜFUNGEN AUS DER FÄCHER BWL, VWL, INFORMATIK, OR, ING.-WISSESCHAFTEN, STATISTIK, RECHT, SOZIOLOGIE.
TEILGEBIETE AUS ZWEI FÄCHERN KÖNNEN IM WAHLPFLICHTFACH KOMBINIERT WERDEN (AUSNAHME: RECHT UND SOZIOLOGIE).
(MINDESTENS IN EINER DER 6 OBEN AUFGEFÜHRTEN FACHPRÜFUNGEN MUß INFORMATIK GEWÄHLT WERDEN.

SCHEIN "PROGRAMMIEREN KOMMERZIELLER SYSTEME"

DREI SEMINARE; 2 SEMINARE KÖNNEN DURCH ALTERNATIVLEISTUNGEN (STUDIEN- ODER PROJEKTARBEITEN) ERSETZT WERDEN.

BETRIEBSPRAKTIKUM (13 WOCHEN TECHNISCH UND 13 WOCHEN KAUFMÄNNISCH)

DIPLOMARBEIT


Den Abschluß es Studiums bildet die Diplomarbeit, mit ihr darf erst begonnen werden, wenn sämtliche prüfungsrelevanten Leistungen abgelegt wurden. Insbesondere die insgesamt 26 Wochen Praktikum sollten schon teilweise im Grundstudium erledigt werden, damit man sich jetzt besser auf die Prüfungen vorbereiten kann. Die Durchfallquoten sinken drastisch, aber nun kommt es ja auf die Noten an und die Durchmogelei von „4 gewinnt“ sollte beendet sein.

Die 6 Fachprüfungen bestehen aus diversen Vorlesungen, die beliebig miteinander kombiniert werden können (siehe dazu: www.wiwi.uni-karlsruhe.de). Mein Fokus lag auf der BWL-Schiene, dies nennt sich Fachrichtung Unternehmensplanung. Alternativ hätte ich Versicherungswirtschaft oder Informatik/OR wählen können.

Die Seminare haben mir immer Spaß gemacht, endlich mal Praxis bzw. Transfer von der Theorie in die Praxis. Auch hier gibt es ein sehr großes Angebot und es empfiehlt sich Seminare zu belegen, die zu den Klausurfächern zählen, da man dann die Seminarnoten (die in der Regel notenmäßig sehr gut ausfallen) verrechnen kann.

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FAZIT

Ich bin mittlerweile im 14.Semester und an meiner Diplomarbeit, mir hat das Studium Spass gemacht, was aber auch an der Umgebung (WG, Karlsruhe, Freunde) lag. Es ist sicherlich ein super Studium, bezogen auf das spätere Berufsleben. Ich kann mich als Absolvent nicht über die derzeitige Wirtschaftslage beklagen, die Suche seitens der Unternehmen nach Wirtschaftsingenieuren ist zwar zurück gegangen aber trotzdem noch sehr gut.

Ich würde dieses Studium wieder beginnen und kann es daher nur empfehlen.