Placebo Without you I'm nothing - Placebo Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von MissMolko

Placebos zweites Album - Ohne das bin ich nichts!

5
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

alles

Kontra:

überhaupt nix

Empfehlung:

Ja

Hier mussten sie der Welt zeigen, dass sie keine Eintagsfliege sind...
Angedeutet hatte sich dies schon durch die zahlreichen erfolgreichen Auskopplungen aus dem ersten Album "Placebo". Doch der endgültige Beweis blieb aus. Bis zum Oktober '98.
War das erste Album noch geprägt von verspielten Rhythmen und naiven Texten, bietet "Without you I'm nothing" allerhöchste Qualität, was sowohl die Musik als auch die Texte betrifft. Schon der Titel weißt darauf hin. Er wirkt sehr romantisch, aber auch außerordenlich verzweifelt. So lässt sich wahrscheinlich auch die Stimmung des Albums am besten beschreiben.

Placebos zweites Album wurde am 13. Oktober 1998 im Label Elevator Music LTD veröffentlicht. Ausgekoppelte Singles waren die sehr erfolgreiche Vorabveröffentlichung "Pure Morning" (3. August 1998), "You don't care about us" (28. September), "Every You Every Me" (25. Januar 1999), "Without you I'm nothing" (17. August) und in Frankreich, Belgien und Luxemburg "Burger Queen Francais" (22. November).
Wer bis jetzt noch nichts von Placebo gehört hatte, kannte sie ganz sicher nach dem Ohrwurm "Every You Every Me", eins der beliebtesten Lieder des Soundtracks zum Film "Eiskalte Engel". Die Ehre, an einem Soundtrack mitzuarbeiten, gebührt nicht jedem, und deshalb lässt sich hier erkennen, welchen Namen sich Placebo in der Musikbranche bereits gemacht hatten.

TRACKLIST:
1. Pure Morning
2. Brick Shithouse
3. You don't care about us
4. Ask For Answers
5. Without you I'm nothing
6. Allergic (To thoughts of mother earth)
7. The Crawl
8. Every You Every Me
9. My Sweet Prince
10. Summer's Gone
11. Scared Of Girls
12. Burger Queen
Hidden Track: Black Market Blood

>>Die Band<<
Die Multi-Kulti-Band besteht aus Stefan Olsdal (Schwede), Steve Hewitt (Britte) und natürlich Brian Molko (Halb Ami halb Britte), dem androgynen Bandleader. 1995 gegründet, wurden sie schon 1996 von niemand geringerem als David Bowie entdeckt, bei dessen Tour sie als Vorband spielen durften. Er veranlasste schließlich auch den Plattenvertrag, und ebenfalls 1996 wurde ihr erstes Album "Placebo" veröffentlicht. Die erste Vorabveröffentlichung daraus war "Buise Pristine", doch erst mit "Nancy Boy" (1997) gelang der Durchbruch. 1998 folgte das zweite Album "Without you I'm nothing" mit dem Megaknaller "Pure Morning". 2000 kam dann "Black Market Music", und nach der 18 monatigen Tour gönnte sich die Band nach fast sieben Jahren Tour- und Albumstress eine längere Pause. Bis die Arbeiten an "Sleeping with ghosts" begannen. Das letzte Album der Band wurde am 24. März 2003 veröffentlicht.

>>Diskographie<<
-17.6.1996 "Placebo" mit den Singles:
"Bruise Pristine"(1995, nur 1500 Exemplare), "Come Home"(5.2.1996), "36 Degrees" (3.7.1996), "Teenage Angst" (16.9.1996), "Nancy Boy" (20.1.1997, zwei Versionen) und erneut "Bruise Prisitine"(12.6.1997, zwei Versionen) => Elevator Music

-13.10.1998 "Without you I'm nothing"mit den Singles:
"Pure Morning"(3.8.1998, zwei Versionen), "You don't care about us"(28.9.1998, zwei Versionen), "Every you every me" (25.1.1999, zwei Versionen), "Without you I'm nothing"(17.8.1999, mit David Bowie), "Burger Queen Francais"(22.11.1999, nur in Frankreich, Belgien, Luxemburg, nur 5000 Exemplare) => Elevator Music

-10.10.2000 "Black Market Music" mit den Singles:
"Taste in men"(17.7.2000, zwei Versionen), "Slave to the Wage"(25.9.2000, zwei Versionen), "Special K"(8.1.2001, zwei Versionen), "Black Eyed"(9.10.2001) => Virgin Records

-24.3.2003 "Sleeping wiht ghosts" mit den Singles:
"The Bitter End"(10.3.2003, drei Versionen), "This Picture"(9.6.2003) und demnächst "Special Needs"(15.9.2003, zwei Versionen und eine Video-DVD), "English Summer Rain" (23.02.2004, drei Versionen)
Special-Edition des Albums mit 10 Cover Songs (22.09.2003)

Außerdem Brians Soloausflüge mit Asia Argento "Je't aime" und Alpinestars "Carbon Kid", "Ultra-Rare-Trax" Vol. I und II, "Feeling Like A Motherfucker" und mehrere limitierte Live-Alben.

>>Without you I'm nothing<<

COVER, BOOKLET, ÄUßERE ERSCHEINUNG
Auf dem Cover der CD ist der Name der Band und Titel des Albums abgedruckt. Weiterhin sieht man zwei junge Frauen, Zwillinge, die sich an einem Tisch gegenübersitzen. Die Zwillinge tauchen auch im Booklet noch einmal auf, sind aber nur Modells und haben nichts weiter mit der Band zu tun. Die Farben des Covers sind gelb-grau.
Auf der Rückseit findet man die Tracklist (natürlich ohne den Hidden-Track), die Fanclubadresse, natürlich die Copyright-Erklärungen, die Mitwirkenden am Album sowie eine relativ nichtssagende Danksagung. Im Hintergrund ist ein Sofa vor einem roten Vorhang zu sehen.
Im Booklet befinden sich zwei Bilder der Band und diverse andere Fotos. Von allen Liedern gibt es Textausschnitte. Ein kompletter Text wäre natürlich schöner, aber dieser Mangel ist so gering, dass er untergeht.

TRACKLIST

Pure Morning
"A friend in need's a friend indeed, a friend with weed is better..."
Ein zynischer Song, der nach und nach immer weiter in den Mittelpunkt des Placebo-Universums gerückt ist. "A friend in need's a friend indeed" ist ein altes englisches Sprichwort, was man ungefähr so übersetzen kann: "Der Freund, der auch in der Not zu dir steht, ist ein wirklicher Freund." Für Brian sind alle anderen Freunde besser, zum Beispiel "my japanese is better" oder "a friend who'll tease is better". Das Lied ist also eine Verarschung von Tradition und Konservativität.
Die Melodie geht sehr schnell ins Ohr, und wie gesagt, es ist DAS Placebo-Lied schlechthin.

Brick Shithouse
"Now your lover went and put me in the ground..."
Sehr schnell, sehr laut, sehr punkig. Trotzdem kann man eine Melodie erkennen. Wenig Text, wenn auch keinesfalls ohne Bedeutung. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

You don't care about us
"Think I'll leave it all behind, save this bleeding heart of mine..."
Ein typischer Placebo-Song. Schöne und eingängie Melodie, relativ leicht und poppig, die einen absoluten Widerspruch zum Text bildet. Es ist ein Gute-Laune-Lied, wenn man den Text nicht beachtet. Denn aus dem quillt die Verzweiflung gerade zu.

Ask For Answers
"These bonds are shackle free, wrapped in lust and lunacy, tiny touch of jealousy..."
Ein sehr leises, gefühlvolles Stück, was mit starker Melodie und wunderschönem Text glänzt. Es soll Hoffnung machen, aber auch aufrütteln. Abschließend gibt es einen ziemlich langen Instrumentalteil, der langweilig werden kann.

Without you I'm nothing
"You never see the lonely me at all..."
Dieses Lied begeisterte sogar David Bowie, und zwar so sehr, dass er es im Duett mit Placebo aufnahm. Das spricht für den Song. Er wirkt schwer, bedrückt und ziemlich verzweifelt. Außnahmsweise passt die Melodie hier ausgezeichnet zum Text. Die ist diesmal etwas schwach geraten - trotzdem ein super Lied.

Allergic (To thoughts of mother earth)
"We gamble to be born again, you know I never wandet to..."
Ein mittelschnelles Lied, was wohl gleichermaßen Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsvision ist. Die Melodie ist Geschmackssache, mir gefällt sie sehr gut. Der Text ist wiedermal nicht besonders fröhlich und etwas undurchsichtig. Die leicht negative Grundstimmung kann man aber gut erkennen.

The Crawl
"Your smile would make me sneeze, when we were siamese..."
Das langsamste Lied auf dem Album. Es geht um eine etwas widersprüchliche Beziehung. Mir gefällt das Lied weniger, aber es ist ansonsten sehr beliebt bei allen, die das Album gehört haben.

Every You Every Me
"Sucker love I always find, someone to bruise and leave behind..."
Eines der besten Stücke von Placebo. Die Melodie ist Spitze. Der Text geht diesmal ausnahmsweise nicht allein auf Brians Konto, sondern auch auf das von Paul Campion (wer auch immer das ist). Das Lied sprüht vor Bösartigkeit, und wenn ich ehrlich bin, stell ich mir genauso Brians Charakter zur damaligen Zeit vor.
Ausnahmsweise hatte dieses Lied auch in Deutschland großen Erfolg, weil es vom Soundtrack zum Film "Eiskalte Engel" stammte.

My Sweet Prince
"Never thought I filled with desire..."
Wohl eins der persönlichsten Lieder des Albums und von Placebo überhaupt. Es ist sehr langsam und relativ leise bis auf ein paar Textstellen. Man könnte es als Liebeslied bezeichnen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mich über eine solche Liebeserklärung freuen würde. Man könnte das Lied als "ziemlich krass" bezeichnen. Auf Konzerten wird es so gut wie nie gesungen, wahrscheinlich, weil es auch Brian sehr nahe geht.

Summer's Gone
"Sing for your lover who's waiting at home..."
Schöne Melodie, schöner Text, schön zum Anhören. Geht einem vielleicht nach 'nem Stück auf die Nerven. Es ist mittelschnell bis langsam und gefällt mir gut.

Scared Of Girls
"Her younger sister had a blister where I kissed her on her tigh..."
Dieses Lied ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack und bildet den idealen Kontrast zum Vorgänger. Es ist laut und schnell mit wenig Text. Es würde auch sehr gut auf das erste Album passen. Ein lustiges Lied ist das zwar auch nicht, aber es ist trotzdem ein besonderes Stück auf der CD, weil es eben nicht soo verzweifelt klingt.

Burger Queen
"Came to this world by Caesarean Section, dreams of a place with a better selection..."
Die Melodie ist einzigartig und geht sofort ins Ohr. Ein langsames, ruhiges Lied. Im Text geht es um einen Menschen, der ein richtig beschissenes Leben hat. Er wird von seiner Umwelt als "Burger Queen" gesehen, also als Tunte. Wahrscheinlich verarbeitet Brian hier seine schlechtem Erfahrungen, die er während der Zeit auf der Schule in Luxemburg gemacht hat. Im Text heißt es auch "Luxemburger Queen". Ein wunderschönes Lied, in das sich Außenseiter am besten werden hineinversetzen können.

Evil Dildo
Ein hartes Instrumentalstück, in dem Ausschnitte von Brians Anrufbeantworter eingefügt sind. Hier wird deutlich, dass das Leben als umstrittener Rockstar nicht immer angenehm ist.


Man kann also sehr deutlich erkennen, dass sich die Band nicht unbedingt in einer Hochphase befand, als sie an dem Album arbeiteten. Sehr deprimierend und verzweifelt, aber auch wunderschön. Typisch Placebo, auch wenn der Unterschied zum ersten Album sehr groß ist. Eine Chill-out-CD, die in keiner Sammlung fehlen sollte.
Von mir bekommt "Without you I'm nothing" natürlich 'ne 1!

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