Spiel des Schicksals (Taschenbuch) / Barbara Wood Testbericht

Auf der Suche nach einer kurzen Wochenend-Lektüre stieß ich auf das Taschenbuch „Spiel des Schicksals“ von Barbara Wood. Da das Buch nur 240 Seiten hat, schien es mir ideal, um es an einem Wochenende durchzulesen.

Der Inhalt:
Lydia Harris ist eine hochqualifizierte OP-Schwester in einem Krankenhaus im kalifornischen Malibu. Ihr Privatleben ist unspektakulär und dreht sich im Grunde nur um den Beruf. Auch Familie hat sie kaum noch – außer ihrer Schwester Adele, die aber – ganz anders als Lydia – abenteuerlustig und weltoffen ist und ständig in der Welt umherreist.

Vollkommen unerwartet erhält Lydia einen Anruf von Adele aus einem Hotel in Rom. Adele bitte sie, sofort nach Rom zu kommen, da sie eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht habe. Dann bricht das Telefonat ab. Adele ist auch nicht mehr in dem Hotel zu erreichen – nein man verleugnet sogar, dass sie jemals dagewesen sei. Wenige Tage später trifft bei Lydia ein Päckchen von Adele ein – darin ein antiker aus Elfenbein geschnitzten Schakalskopf. Sie trifft sich mit dem befreundeten Chirurgen Dr. Kellerman, der diese Figur als Teil eines alten ägyptischen Brettspiels identifiziert, die sehr wertvoll sein muss. Als Lydia in ihre Wohnung zurückkehrt, stellt sie fest, dass diese durchsucht wurde und das Päckchen fehlt, in dem Adele ihr die Figur geschickt hatte.

Weil Lydia sich große Sorgen um ihre Schwester macht, beschließt sie, sofort nach Rom zu reisen, um das Geheimnis zu ergründen. Auf dem Flug nach Rom lernt sie John kennen, dem sie ihre Geschichte erzählt und der vorgibt, ihr helfen zu wollen. Aber Adele ist in Rom nicht zu finden, keiner hat sie gesehen. Und dann ist da noch der mysteriöse Achmed, der immer wieder in Lydia’s Nähe auftaucht – und irgendwie scheinen auch noch andere Personen ganz viel Interesse zu haben an Lydia und der antiken Figur …

Damit beginnt für Lydia ein Abenteuer in einer ganz fremden Welt.

Meine Meinung:
Ich kenne einige Bücher von Barbara Wood. Faszinierend finde ich immer, wie sie fremde Länder und die Menschen dort bis ins Detail beschreibt und den Leser mitnimmt in diese unbekannten Welten.

Diese detailverliebten Beschreibungen von Menschen, Land und Leuten findet sich auch in diesem Buch wieder. Von Rom über Kairo bis nach Luxor erfahren wir hier vieles über die Städte und Länder und ihre Besonderheiten und Geschichte(n).

Das ganze ist gebündelt in einem Roman, der sich aber dann nicht ganz entscheiden kann zwischen Schicksalsroman, Agentenstück und Liebesgeschichte. Das führt beim Leser immer wieder zu Verwirrungen. Auch weil so viele Personen auftauchen, deren Hintergründe und Ziele aber – bewusst ??? – zu einem großen Teil im Unklaren bleiben. Was Lydia während ihrer abenteuerlichen Reise immer wieder in Verwirrungen stürzt, bringt damit auch oft den Leser zur Verzweiflung. Man muss das Buch wirklich „am Stück“ lesen, damit man alles versteht und dem Spannungsbogen wirklich folgen kann.

Nach vielen Verwirrungen kommt das Ende dann sehr plötzlich, aber ohne wirklich dramatischen Showdown. Die „Lösung“ lässt zu viele Fragen offen und ist irgendwie nicht so schlüssig.

Mich ließ das Buch mit gemischten Gefühlen zurück: auf der einen Seite sehr spannend und detailverliebt, auf der anderen Seite das eher unbefriedigende Ende mit zuviel „Kitschfaktor“.

Damit nur eine bedingte Empfehlung. Da gibt es einige bessere Bücher von Barbara Wood …

Fakten:
Das Buch hat Barbara Wood im Jahre 1994 veröffentlicht.
Das Buch hat 240 Seiten und ist heute nur noch auf den diversen Plattformen für second-hand-Bücher zu erhalten – dort aber dann sehr preiswert.