X-Men 2 (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von rengert

Wolverine zeigt wieder seine Krallen

Pro:

Schauspieler, Effekte, Originalität

Kontra:

Zum Schluß hin Längen.

Empfehlung:

Ja

Wolverine zeigt wieder seine Krallen

Hallo liebe Ciao-Gemeinde,

ich komme gerade aus dem Kino. Es ist mal wieder Dienstag, ach halt jetzt ist es schon Mittwoch. Ich habe mich noch einmal hingesetzt um ein paar frische Gedanken von X-Men 2 aufzuschreiben, aber ich denke ich werde den Bericht sicherlich später weiter schreiben müssen.
Auf Grund der Tatsache, dass ich heute lange in der Uni war, hatte ich keine so richtige Lust schon 20.00 Uhr ins Kino zu gehen. Nicht desto trotz wollte ich mir den zweiten Teil von X-Men ansehen. Also sagte wir (ich und mein Kumpel) uns, dass wir erst in die 22 Uhr Vorstellung gehen werden. Blöd ist nur wenn es die nicht gibt. Also gingen wir 23 Uhr. Besonders bei einem Film mit etwas Überlänge – dies merkten wir beim bezahlen 4,50€ statt 4€ - kann das zum Ende hin etwas stressig werden.

Ein kurzer Überblick
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Ich kann mir vorstellen, dass unter euch noch einige gibt, die den ersten Teil nicht gesehen haben, sich aber dennoch für X-Men interessieren. Für diejenigen möchte ich, bevor ich zum eigentlichen Film komme, zunächst einen kleinen Überblick über das bisher geschehene liefern. Anderen können diesen Teil natürlich überspringen.

In X-Men geht es um Mutanten, dies sind normale Menschen, die durch eine Mutation anders aussehen und besondere Fähigkeiten haben. Ein Beispiel ist Magneto, er kann magnetische Felder erzeugen und hat so Metalle unter „seiner Kontrolle“. Einige haben telepatische Fähigkeiten, Storm kann das Wetter beeinflussen, andere können durch Wände gehen, über Wasser gehen und vieles mehr.
Prof. Charles Xavier hat es sich zur Aufgabe gemacht junge Mutanten zu unterstützen und hat zu diesem Zweck eine Schule für hochbegabte gegründet, nur dass die Begabung nicht etwa in Mathe, Deutsch oder anderen Richtung liegt. Dies ist die so genannte gute Seite der Mutanten und wenn es solch eine gibt, dann gibt es auch die böse Seite. Diese wird von Magneto angeführt und besteht nicht gerade aus vielen. Er sieht in den Menschen eine Gefahr für die Mutanten und denkt, dass unausweichlich zum Krieg kommen wird. Er hat eine Maschine gebaut, die Menschen zu Mutanten machen.
Die X-Men, dies ist sozusagen die Lehrerschaft der Xavier-Schule, wollen dies natürlich verhindern, weil sie für eine Koexistenz sind. Die X-Men können Magnetos Pläne natürlich durchkreuzen und dieser kommt in ein Gefängnis, aber nicht in irgendeins, schließlich kann er ja Metalle „steuern“, also hat man eine Zelle ohne Metalle geschaffen.

Der verwegene Held
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Dies ist wohl Wolverine. Er ist stark, hat die Fähigkeit sich selbst zu heilen, ist sehr robust. Außerdem ist ein spezielles Metall an sein Skelett angelagert und er kann lange messerartige Krallen aus seinen Fäusten fahren. Das sonderbare Metall und die Krallen gehören aber keineswegs zu der Mutation, aber er hat sein Gedächtnis verloren, so dass er nicht weiß, woher es kommt. Er ist im ersten Teil auf der Suche nach seine Vergangenheit, nach seinem Ich.
Er ist schon irgendwie der Held, denkt aber von sich, dass er immer im Mittelpunkt steht. Er strahlt eine Coolness aus, mit der man sich so etwas wohl erlauben kann. Am Ende des ersten Teiles macht er sich also auf den Weg seine Vergangenheit zu erleuchten.

Zum Film
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Damit man nicht so trocken beginnt und den Zuschauer schon in den weichen Sessel des Kinos bannt, geht es gleich mit einigen spektakulären Szenen los – natürlich vor dem Vorspann mit den Mitarbeitern des Film, welcher mich irgendwie an Spiderman erinnert.
Wir befinden uns im weißen Haus in Washington D.C. eine Besuchergruppe wird gerade durch die Gänge geführt. Unter ihnen ist eine etwas eigenartige Gestalt, sie kapselt sich etwas von den anderen ab und versucht in den gesperrten Bereich zu kommen. Dass dort schwer bewaffnete speziell ausgebildete Leute stehen, war mir schon klar, aber dass es so viele sind. Ich weiß nicht ob die Zahl 25 reicht. Jedenfalls ist die „Verteidigung“ des Weißen Hausen kein größeres Problem, er ist ein Mutant, er kann sehr gut kämpfen und setzt auch sein Schwanz, dem eines speziellen Dinosauriers ähnelnd, ein. Außerdem kann er sich von einem Ort zum anderen teleportieren, was ihm natürlich einen riesen Vorteil gegenüber seiner Gegner verschafft, denn so kann er sogar Pistolenschüssen ausweichen. Keine Abwehr ist stark genug, so gelangt der Mutant dann doch in das Büro des Präsidenten und hinterlässt mit einem Messer eine Botschaft – Freiheit für die Mutanten.
Und da kommt Stryker ins Spiel, er bitten den Präsidenten einen Geheimeinsatz zu genehmigen, welcher sich gegen die Xavier-Schule richtet. Nach dem Attentat und Strykers Argumenten, dass es sich bei der Schule um ein Ausbildungslager handelt, stimmt der Präsident zu. Stryker hat mit Hilfe einer Flüssigkeit Magneto gefügig gemacht und dieser hat ihm dann (fast) alles über die Schule verraten.
Zum Zeitpunkt des „Angriffes“ befinden sich fast nur Schüler dort, außerdem ist noch Wolverine da, er ist von seiner Vergangenheitstour wiedergekommen, aber ohne Erfolg. Der Professor und Scott (Cyclops) wollen Magneto im Gefängnis besuchen, Storm und Jean Grey sind unterwegs nach Boston, um den Attentäter zu suchen. Somit ist Wolverine der einzige „ausgewachsene“ Mutant.
Durch seine Hilfe können die meisten Schüler fliehen, es wurden nur 6 Kinder gefangen, aber an diesem Abend kommt es zu einer Begegnung von Wolverine und Stryker. Stryker kennt Wolverine noch von früher, was Wolverine natürlich hellhörig werden lässt. Trotzdem muss er fliehen bevor er näheres erfahren kann. Er flieht mit Roque, der jungen Schönheit, welche im ersten Teil von Magneto gekidnappt wurde, ihrem Freund Bobby (Iceman) und John (Pyro) nach Boston, weil sich ja dort Storm und Jean Grey aufhalten.
Storm und Jean Grey finden den Attentäter, er hält sich in einer Kirche auf und scheint überhaupt nicht böse zu sein, viel mehr ist er total religiös und spricht immer wieder irgendwelche Bibelsprüche. Sein Name ist Kurt Vagner, aber er nennt sich auch Nightcrawler. Er schließt sich den X-Men an, bzw. erklärt er sich bereit mit zur Schule zu kommen. Er hat blaue Haut und übersäht mit Tattoos, welche alle eine Religiöse Bedeutung haben, außerdem hat er einen starken Schwanz.
Der Professor und Scott sind ins Gefängnis gegangen, was sich aber als Falle rausstellte. Deathstrike, die Assistentin von General Stryker taucht auf, somit sind der Professor und Scott gefangen.

Jetzt haben alle Mutanten ein Problem, denn General Stryker will sie alle auf einmal vernichten und dies kann er sogar schaffen. Es gibt eine Maschine namens Cerebro, welche schon im ersten Teil eingesetzt wurde, um Roque zu finden, mit der man wenn sich der Professor zu sehr auf eine Gruppe konzentriert, diese töten kann. Dass das der Professor nicht von sich aus macht ist klar , unsere X-Men müssen sich nun beeilen, damit sie den Professor rechtzeitig finden, nur wissen sie nicht wo sich dieser aufhält. Aber unsere Helden, werden Hilfe von jemanden erhalten, mit dem wir nicht gerechnet haben, bzw. mit seiner Hilfe war nicht zu rechnen.

Der Ausbruch
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Magneto sitzt immer noch in seinem Gefängnis, aber seine engste Verbündete Mystique, eine Gestaltenwandlerin, befindet sich auf freien Fuß. Mit ihrer Hilfe geling Magneto eine spektakuläre und wirklich originelle Flucht aus dem Plastikknast (oder wahr es gar Glas). Ich verrat hier nicht zu viel, denn die Szenen sind echt spannend und originell.
Magneto macht sich auf zu den X-Men und wird ihnen helfen, denn das Gelingen der Mission ist auch in seinem Interesse, schließlich will er ja, dass Mutanten die herrschende Rasse ist.

Mehr wird von der Handlung nicht verraten schließlich, sollt ihr euch den Film ja auch noch mit Spannung anschauen können. Ich kann den Film jedenfalls empfehlen.

Die Entwicklungen
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Im Vorfeld wurde ja gesagt, dass sich der Film weiter entwickelt hat. Die Charaktere sollten weiter beleuchtet werden und auch für die zwischenmenschlichen Beziehungen sollte mehr Platz im Film sein. Ich kann dies bestätigen, von vielen Mutanten wird der Charakter etwas preisgegeben, nicht so offensichtlich, aber so dass man es merkt und sich seine Meinung über diese Figur bilden kann.
Die Beziehungen welche sich im ersten Teil gebildet haben, entwickeln sich weiter. Roque kommt mit Bobby noch enger zusammen, sie probieren es sogar mit Küssen, obwohl ja eine Berührung sehr gefährlich ist. Dann gab es ja noch die Dreiecksbeziehung zwischen Scott, Jean Grey und Wolverine, aber Scott wird die Oberhand behalten, denn Jean Grey sagt offen, dass sie ihn liebt.

Der Überläufer
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Dies hat eigentlich schon im ersten Teil gefehlt. Es gibt ja die zwei Fronten. Auf der einen Seite steht Magneto, welcher glaubt, dass ein Krieg nicht zu vermeiden ist und der will, dass die Mutanten herrschen, und auf der anderen Seite ist der Professor und seine Anhänger, welche eine friedliche Koexistenz anstreben, auch wenn sie durch die „normalen“ Menschen so oft vor den Kopf gestoßen werden.
Ich war immer der Meinung, dass irgendwann mal ein Mutant von der einen Seite zur anderen Seite überlaufen sollte, es hat gefehlt. Dies macht den Film nicht berechenbarer, es ist sicherlich ein wichtiges Element, welches sich auf spätere Teile auswirken kann.
Ich werde es einfach mal verraten, wer es nicht wissen will einfach zur nächsten Zwischenüberschrift springen. Es handelt sich beim Überläufer um Pyro, der Kumpel von Roque und Bobby. Man konnte schon ahnen, dass irgendetwas passieren wird, so spielte er gern mit Feuer. Klar es ist seine Kraft, aber man sah ihm irgendwie an, dass er die Kraft lieber offen einsetzen will, so spielt er immer mit einem Feuerzeug rum und zeigt auch immer rüpelhafte und unfreundliche Wesenszüge. Ein Überlaufen war zwingend, man hätte aber noch besser darauf zu arbeiten können, aber dafür war wohl kaum Zeit im Film.

Die Darsteller
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Alle Darsteller, welche die Mutanten im ersten Teil gespielt habe, spielen wieder die selben Charaktere, so dass man sich nicht an neue Gesicht gewöhnen muss.
Professor Charles Xavier wird gespielt von Patrick Stewart. Dieser verkörpert den an den Rollstuhl gefesselten Mentoren der X-Men mit einer Brillanz, da kann man sich schlecht einen Ersatz vorstellen. Patrick Stewart ist sicherlich vielen bekannt, so ist er doch schon eine Weile als Jean-Luc Picard (Captain der Enterprise) im TV und auf der Kinoleinwand präsent. Ich kenne ihn noch aus dem Film „Fletschers Visionen“ mit Mel Gibson, wo er mal einen bösen spielt.
Hugh Jackman spielt den Wolverine. Mit seiner Kraft, seiner Selbstheilung und seinen Krallen aus dem unzerstörbaren Metall Adamantium, ist er schon einer der stärksten X-Men. Wer wäre nicht gern er ;) Für Hugh Jackman war X-Men seine erste große Rolle, zu mindestens ist er mir vorher nie aufgefallen. Danach konnte ich ihn aber in „Passwort: Swordfish“ und „Kate und Leopold“ (Golden Globe Nominierung) sehen. Es ist aber etwas schwer ihn ohne seine markante Frisur und den typischen Bart wieder zu erkennen. Ich halte ihn für einen guten Schauspieler und denke wir werden noch viel von ihm sehen.
Ian McKellen spielt den mächtigen Magneto. McKellen passt zu dieser Rolle, wie auch zu der Rolle des Gandalf in „Der Herr der Ringe“ passt. Er ist ein gern gesehener Schauspieler, der seine Arbeit einfach nur gut macht.
Halle Berry spielt die das Wetter beeinflussende Storm und bekommt dann immer graue Augen. Halle Berry sollten jetzt aber alle kennen. Nach ihrem Auftritt im letzten Bond-Film und auf der Oscarverleihung ist sie ziemlich bekannt geworden, was ihren Bekanntheitsgrad vor dieser Zeit nicht weniger groß erscheinen lassen soll. Ich habe sie in „Passwort:Swordfish“ und „James Bind“ gesehen und fand sie sehr überzeugend. Auch in die Rolle der Storm passt sie richtig gut hinein, war sie, wie ich finde, im ersten Teil noch Randfigur, ist sie nun etabliertes Mitglied des Teams.
Famke Janssen spielt die Jean Grey, mit eine der mächtigsten Mutanten die es gibt. Ich halte sie für eine gute Schauspieler, was sie schon in James Bond: Golden Eye unter Beweis stellen konnte. Auch in „Sag´ kein Wort“ spielt sie ziemlich gut (auch wenn die Rolle da nicht übermäßig ist). Des weiteren hab ich sie in „Faculty“ gesehen.

In den weiteren Rollen
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Anna Paquin als die hübsche Roque. (Entzieht anderen die Kraft und kann sie selbst nutzen, ist aber nicht so gesund für des Opfer)
James Marsden spielt den Cyclops. Er kann nicht ohne Brille, schließlich schießen sonst Laserstrahlen aus seinen Augen.
Rebecca Romijn-Stamos, welche ich kürzlich in „Femme Fatale“ gesehen habe spielt die Mystique.
Alan Cumming spielt den neuen, Nightcrawler, ich danke mal ihn wird es auch im nächsten Teil wieder geben. Ihn habe ich auch in James Bond: Golden Eye gesehen.
Brian Cox spielt den General Stryker.
Kelly Hu spielt dabei seine unfreiwillige Gehilfin Lady Deathstryke (heftigere Krallen als Wolverine).
Shawn Ashmore – Iceman
Aaron Stanford – Pyro

Die Crew
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Bryne Singer – Regisseur, ausführender Produzent und Story
Micheal Dougherty (und weitere) – Drehbuch
Newton Thomas Sigel – Kamera
Guy Hendrix Dyas – Produktionsdesign
John Ottman – Editor, Schnitt, Musik
Louise Mingenbach – Kostümdesignerin
Michael Fink – Visual Effects Supervisor

Kommen wir zum Fazit
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Alles im Allem ein wirklich gelungener Film, welcher mit visuellen Effekten wirklich nicht geizt. Zum Ende hin zeigt er zwar etwas Länge, aber dies wird mit spannender Musik und neuen spektakulären Szenen überblendet. Der Film ist brutaler als der erste Teil, es wird zwar nicht viel gezeigt, aber in der Szene in der Schule sterben schon einige Soldaten, was ich nicht unbedingt für gut halten, aber so ist die us-amerikanische Philosophie. Es werden uns wieder ein paar neue Mutanten gezeigt (TV umschalten per Augenzwinkern, einer der sich in Stahl verwandelt, …). Was ich ebenfalls begrüße ist, dass das Team wohl um drei neue Mutanten erweitert wird Roque, Iceman und Nightcrawler. Ob dies wirklich so ist, wird sich aber wohl erst bei X-Men 3 rausstellen, den ich schon erwarte.
Die Story finde ich gut, die Kräfte der Mutanten etwas übertrieben, aber es handelt sich ja um eine Verfilmung einer Comicvorlage, da muss man Realitätsnähe nicht unbedingt voraussetzen.
Ich kann den Film also jedem empfehlen, nur solltet ihr euch den Film nicht unbedingt in der 23 Uhr Vorstellung antun, da lässt die Konzentration zum Ende hin schon etwas nach.
Ich habe mir heute noch einmal eine andere Comicverfilmung auszugsweise angesehen und kann behaupten, dass „X-Men 2“ die „Spiderman“-Verfilmung um Längen übertrifft. Ich freue mich aber bei beiden Filmen auf eine Fortsetzung.
Insgesamt kann ich 9 von 10 Punkten vergeben, was 5 Sterne bedeutet.
Viel Spaß beim schauen und danke fürs lesen.

RengerT 07.05.2003

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