Yamaha PSR-295 Testbericht

Yamaha-psr-295
ab 120,31
Auf yopi.de gelistet seit 02/2004
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Summe aller Bewertungen
  • Klangqualität:  sehr gut
  • Bedienkomfort:  sehr gut
  • Design:  gut

Erfahrungsbericht von stormwatch

Rock and Roll, Baby!! Come on, letz fetz!

5
  • Klangqualität:  gut
  • Bedienkomfort:  gut
  • Design:  gut

Pro:

viele Stimmen, gute Begleitautomatik

Kontra:

kein Netzteil, schwacher Notenständer

Empfehlung:

Ja

Vorgeschichte
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Vor zwei Jahren wollte ich endlich mal mittels Computer Musik machen (mein Traum seit den 80ern, aber immer an fehlenden Geräten gescheitert). Aber wie kommen die Töne in den PC rein? Tastatur oder Maus is nich so ganz das Gelbe vom Ei, also: ein Keyboard muß her. Aber das Keyboard sollte auch als stand-alone-Gerät nutzbar sein, mehr als nur ne Keyboardtastatur. Nach entsprechender Beratung im Musikfachhandel entschied ich mich für das Yamaha PSR 295, weil dieses Keyboard einen USB-Anschluß hat. Ich habe es jetzt seit fast zwei Jahren im häufigen Einsatz, das heißt: unzählige Stunden Musikspaß.


Ausstattung kurzgefaßt
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Das Keyboard hat eine Tastatur mit 61 anschlagsensitiven Tasten (das heißt; je fester man draufhaut, umso lauter wird der Ton). Die Begleitautomatik hat 135 verschiedene Begleitrhythmen (auch Styles genannt), jeweils in zwei Variationen. Es gibt 437 verschiedene Instrumenten- und Effektstimmen. Eingebaut sind Speicher mit 30 festen Demo-Songs, 5 Flash-Speicher für selbst aufgenommene Songs und 98 Speicherplätze für aus dem Internet heruntergeladener Songs. Die maximale Polyphonie umfaßt 32 Stimmen, das heißt, es können 32 Töne gleichzeitig wiedergeben werden. Der eingebaute Verstärker hat eine Leistung von 2*3 Watt.

Das Keyboard folgt dem General MIDI System Level 1, einer Erweiterung des MIDI-Standards, der eine allgemeingültige Datenübertragungsnorm bei elektronisch steuerbaren Musikinstrumenten ist. Als Yamaha-Instrument enthält es eine als XG lite bezeichnete einfachere Version der Yamaha-XG-Klangerzeugung.


Anfängerfunktionen
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Das PSR 295 ist als Einsteiger-Keyboard gedacht. Deshalb gibt es eine Vielzahl von Funktionen, mit denen auch der Anfänger schöne Klänge aus dem Keyboard herausholen kann. Zum Beispiel: 30 fest einprogrammierte Demo-Songs, die man Note für Note mitspielen kann, aber auch einen mehrstufigen Yamaha-Kurs zum Erlernen des Spielens.


Bedienungsanleitung
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Viersprachig im Format DIN A 4, davon 79 deutsche Seiten, reich bebildert, für Anfänger gut verständlich, enthält aber auch in die Tiefe gehende technische Erläuterungen und 17 Seiten viersprachige Stimmen-, Rhythmus-, Song-, Effekt- und MIDI-Dokumentationen.


Anschlüsse
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Netzadapter, USB-Anschluß, Kopfhörer-Buchse (funktioniert auch als externer Ausgang), Sustain-Buchse (zum Anschluß eines Fußpedals, Sonderzubehör).


Stromversorgung
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Entweder über ein 220 V-Netzteil (Achtung, nicht im Lieferumfang, Sonderzubehör) oder über 6 Mignonzellen (auch nicht im Lieferumfang). Die Versorgung über Batterien erlaubt auch das Spielen in freier Natur, zum Beispiel bei einem Hüttenabend. Ich habe aber bisher nur den Netzadapter benutzt.


Gehäuse und Abmessungen
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Silberfarbig, über dem Display eine rauchfarbene Kunststoffabdeckung. Zwei Zweiwegelautsprecher (jeweils 12 cm und 3 cm Durchmesser) unter Drahtabdeckung. Maße 952 x 388 x 146 mm, Gewicht 7 kg (ohne Batterien). Mitgeliefert wird ein Notenständer aus Kunststoff, der sich ins Gehäuse einstecken läßt. Der Notenständer ist das schwächste Teil des ganzen Keyboards, er kommt schon mit mitteldicken Notenbüchern gehörig ins Schwanken, außerdem könnte er breiter sein, es passen nur maximal drei Seiten nebeneinander.


Bedienelemente
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Im rechten Bedienfeld liegt eine Zehnerblocktastatur und ein Drehrad, mit beiden können Parameter wie Instrument, Begleitung, Tempo, aber auch alle anderen steuerbaren Funktionen beeinflußt werden. Darunter sind die Tasten für die Musikspeicherbänke. Im linken Bedienfeld liegt der Ein-/Ausschalter und der Lautstärkeregler, daneben ein Tastenfeld zum Schalten von Sonderfunktionen, darunter die Steuerungstasten für die Begleitautomatik. Die Anordnung dieser Tasten ist recht einfach zu durchschauen, man kann sie auch während des Spiels bedienen.


Tastatur
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61 Tasten, entsprechend fünf Oktaven von C1 bis C6. Weißer und schwarzer Kunststoff, keyboardtypische Leichtgängigkeit und relativ kurzer Tastenweg im Vergleich zum Klavier. Die Anschlagsempfindlichkeit ist separat regelbar.


Display
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Das blau hinterleuchtete LCD-Display gibt Informationen über gewählte Instrumentenstimme, Begleitung, Tempo und Taktnummer, Speicherbank, aber auch z.B. Titel des gerade gewählten Demosongs. Bei eingeschalteter Begleitautomatik wird die Position im Takt und der angeschlagene Akkord angezeigt. Außerdem zeigt eine Tastaturabbildung die gerade gedrückte Tasten, die dazugehörigen Noten werden auf Notenlinien (im Baß- und Violinschlüssel) angezeigt.

Ein kleiner Kritikpunkt: das Display läßt sich aus der sitzenden Position prima ablesen, im Stehen aber leider gar nicht mehr. Schlecht beim Konzert, wenn man am Keyboard steht.


Begleitautomatik
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Für den etwas fortgeschritteneren Keyboardspieler der beste Grund, dieses Keyboard zu kaufen. Zum Spielen eines Liedes muß man nur mit der rechten Hand die Melodiestimme (mit frei wählbarer Stimme) spielen, die linke Hand greift nur die Akkorde. Das PSR 295 macht die Begleitmusik dazu, mit Rhythmus, Baß, Chorstimmen und so weiter. Die Auswahl der Styles umfaßt Pop, Rock, Balladen, Disco, Dance, Swing & Jazz, Rhythm & Blues, Country, Lateinamerikanische Rhythmen, Standardtänze, Traditionelle (Volks-) Musik, Walzer, DJ und Piano. Hier ist für jeden was dabei, für Rock'n'Roll, für Tanzmusik, für den Bayerischen Liederabend, fürs Hardrockkonzert wie für Disconights. Einzig die Dance- und DJ-Rhythmen sind ein Zugeständnis an aktuelle Musiktrends (mit Styles wie Ibiza, Garage, EuroDance, DJ-Dance-Swing erinnern sie mich so an das Jahr 2002/2003) und wirken bereits heute schon leicht angestaubt. Muß man ja aber nicht spielen, ist ja ein freies Land. Ich selbst bin mehr so der Rock- und Pop-Fan, es wird aber gespielt, was das (zufällig anwesende) Publikum wünscht, im Falle der Schwiegermutter auch halt mal son Oberkrainer-Polka-Zeugs.

Gut geeignet ist die Begleitautomatik auch fürs Musizieren in der Gruppe, mit dem Keyboard kann man auch nur die Schlagzeugbegleitung spielen lassen und ergänzt z.B. mit Gitarren, Klavier/Keyboard, Flöten, Gesang und was auch immer zur kompletten Band. Im Zweifelsfalle wird die ganze Band mit der eingebauten Metronomfunktionen in Gleichtakt gebracht.

Folgende Akkorde werden erkannt (aus Platzgründen hier nur die verkürzte Notation für C, die Musiker wissen, was gemeint ist): C, C9, C6, C6/9, CM7, CM7/9, CM7/#11, Cb5, CM7b5, Csus4, Caug, CM7aug, Cm, Cm9, Cm7, Cm7/9, Cm7/11, CmM7, CmM7/9, Cm7b5, CmM7b5, Cdim, Cdim7, C7, C7b9, C7/#11, C7/13, C7/#9, C7b5, C7aug, C7sus4, C1+2+5. Zu kompliziert? Macht nichts, zum Üben gibts auch ein eingebautes Akkordlexikon mit Angaben in Notenschrift und im Tastaturschaubild.


Die Voices (Melodiestimmen)
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Ein breitgefächertes Angebot von Piano, E-Piano, Orgel, Akkordeon, Gitarren, Baß, Streichinstrumente, Chor, Saxophon, Blechbläser, Flöten, Synthesizer (insgesamt 112 Stimmen), dazu kommen 12 Schlagzeugsets, darüber hinaus 359 XG-Lite-Stimmen, die nochmals Variationen aus dem obigen Angebot bringen. Absolutes Highlight sind die fünf Sweet!- und die zwei Cool!-Voices mit besonders wirklichkeitsgetreu gesampleten Sounds. Meine persönlichen Favoriten: Sweet! Flute (geniale Flötenstimme) und Cool! Organ (fetzige Rockorgelstimme). Außerdem sind auch mehrere Schichten von gesampleten Sounds übereinander gelegt. Wenn man die Keyboardtasten fester anschlägt, hört man nicht nur lautere Töne, sondern auch noch eine andere Spielweise (zum Beispiel bei Flöte: Überblasen der Töne, bei Gitarre Verzerrung der Saiten). Über die Dual- und Splitfunktionen lassen sich zwei verschiedene Stimmen gleichzeitig spielen, der Splitpunkt bestimmt, ab welcher Taste die Stimme wechselt. Sucht man eine zur Begleitung passende Melodiestimme, erhält man durch Wählen der Voice 000 automatisch das passende Instrument.


Effekte
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Die Klänge lassen sich noch mit 9 Typen Reverb (Hall oder Raumklang), 4 Typen Chorus (zur Klangverdichtung) und 26 Typen Harmoniefunktionen verändern.


Der Sound
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Recht ordentlich, muß man sagen. Für die kleinen Lautsprecher und die geringe Verstärkerleistung echt gut. Wem es noch nicht reicht, das Keyboard kann über Klinkenstecker (am Kopfhörerausgang) an einen externen Verstärker angeschlossen werden.


Wichtiges Zubehör
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Man braucht für den sinnvollen Betrieb ein Netzteil (z.B.: Yamaha PA-3B oder PA-3C) und einen handelsüblichen Keyboardständer. Beides muß extra zugekauft werden.


Installation am PC
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Mit der beigelieferten CD wird die Yamaha-Software aufgespielt. Die Installation ist einfach, ähnlich wie bei anderen USB-Geräten. Das Keyboard wird dann über USB-Kabel angeschlossen und als USB-Gerät erkannt. Die Software läuft aber nur auf Windows-Betriebssystemen.

Bei der Software ist auch das Yamaha-Programm Musicsoft Downloader enthalten, mit dem man Songs aus dem Internet herunterladen und in den Flash-Speicher des Keyboards laden kann. Das habe ich aber nie versucht.


eventuelles Zubehör für den PC
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Mit dem Keyboard kann man prima alleine Musik machen. Zur Musikaufnahme, -wiedergabe und -bearbeitung am PC braucht man aber noch folgendes Zubehör:

Ein Sequenzerprogramm (ich benutze Cubasis, ca 35 Euro), ein Paar gescheite Aktivboxen (ich habe Alesis M1 Active MK2), alternativ ein Kopfhörer (bei mir Sennheiser HS 595) und eine Soundkarte mit geringer Latenz. Geringe Latenz bedeutet, daß die Signalverarbeitungszeit in der Karte sehr kurz ist, damit man den Ton auch sofort hört, wenn man auf eine Keyboardtaste drückt. Ich habe mich hier für ein externes USB-Gerät (Tascam US-122) entschieden, das auch Mikrofon- und Gitarreneingänge und Lautsprecherausgänge hat.


Der Preis
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Ich habe Ende Dezember 2004 299 Euro für Keyboard, Netzteil und Keyboardständer als Set bezahlt. Zur Zeit dürften die Preise etwa von 279 bis 329 Euro reichen, aber oft ohne Zubehör, deshalb bitte beim Kauf genau hinsehen. Denn ohne Netzteil läuft nicht viel.



(c) stormwatch, Mai 2007

16 Bewertungen, 9 Kommentare

  • gwendo

    22.12.2009, 20:50 Uhr von gwendo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller, ausführlicher Bericht! LG

  • anonym

    15.07.2007, 18:27 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris

  • Matze1195

    15.05.2007, 09:18 Uhr von Matze1195
    Bewertung: sehr hilfreich

    :::-SH-:::LG, Matze

  • bigmama

    14.05.2007, 01:01 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • morla

    13.05.2007, 23:30 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l. g. petra

  • Sabate

    13.05.2007, 20:36 Uhr von Sabate
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruss aus Berlin und einen schönen Sonntag...Todd

  • strubbine

    13.05.2007, 19:50 Uhr von strubbine
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen Sonntag

  • sandrad198

    13.05.2007, 18:07 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse Sandra

  • sabrina.witte@gmx.de

    13.05.2007, 15:32 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg sabrina