Yamaha RX-V520RDS Testbericht

Yamaha-rx-v520rds
ab 131,49
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Erfahrungsbericht von pedule

Ich glaub,ich bin im Kino

Pro:

Klang, Qualität, Anschlussmöglichkeiten

Kontra:

Fernbedienung, keine Uhr, nur Standby

Empfehlung:

Ja

Mein heutiger Bericht widmet sich einer meiner Leidenschaften. Ich bin einerseits fasziniert von alter Technik, ich sammele sie in Form von historischen Radios.
Andererseits bin ich begeisterter Anhänger von neuer Technik. Da ich wegen unserer drei Kinder in den letzten Jahren selten ins Kino konnte, bin ich froh, das die DVD erfunden wurde. Aber was nützt die tollste DVD mit ihrem klasse Bild, wenn die Toninformationen nicht in voller Güte wiedergegeben werden können?
Um das zu ändern, tut bei uns seit einem Jahr ein A/ V- Receiver von Yamaha seinen Dienst, über den ich nun berichten möchte.

~~~ Design ~~~

Das Gehäuse des Receivers kommt in klassischem Schwarz daher. Das lässt ihn sehr dezent wirken, allerdings sieht man dadurch auch jedes Staubkorn.
Die Bauform ist sehr kantig, die Linien sind sehr klar. Erinnert ein wenig an den Bauhaus- Stil der zwanziger Jahre, ist aber vielleicht nicht jedermanns Sache.
Das orangefarbene Display auf der Vorderseite versorgt einen jederzeit unmissverständlich mit den wichtigsten Informationen.
Zur Bedienung gibt es eine ganze Menge Knöpfe. Dieses sind fast ausschliesslich Druckknöpfe, die gut beschriftet und intuitiv zu bedienen sind.
Drehregler gibt es für die Lautstärke, die Balance und- heute schon leider längst nicht mehr selbstverständlich- die getrennte Bass- und Höhenverstellung.
Insgesamt finde ich das Design sehr gelungen, da es sich auch deutlich von der Masse abhebt.
Leider gibt es keinen richtigen Ausschalter, es wird nur Stanby erlaubt, so das der Receiver immer Strom frisst, solange man ihn nicht komplett vom Netz trennt.

~~~ Anschlüsse ~~~

Die Zahl der Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite sind vielfältig und lassen eigentlich keine Wünsche offen.
Im Einzelnen findet man hier:

- einen Opto- digitalen Ausgang ( Mini- Disc/ CD- R)
- drei Opto- digitale Eingänge ( Mini Disc/ CD- R, DVD, Digital- TV)
- einen koaxialen CD- Eingang
- Chinch Anschlüsse zum Anschluss eines 6- Kanal Decoders
- Chinch Anschlüsse für MD/ CD Rekorder, Audio, CD, Videorekorder, Digital TV, DVD
- S- Video und Video Anschlüsse für diese Geräte
- Antennenanschluss
- Schraubklemmen für vier Hauptlautsprecher
- Klemmen für zwei Effektlautsprecher, einen Mittellautsprecher
- Anschluss für einen Subwoofer
- zwei Steckdosen, besonders praktisch, wenn man z.B. den DVD Player über den Receiver
ausschalten will

An der Frontseite des Receivers befinden sich zusätzlich ein opto- digitaler Eingang, zwei Audio Eingänge, ein Video und ein S- Video Eingang, z.B. um eine Spielkonsole anzuschliessen.
Die Zahl der Anschlüsse ist kaum zu überblicken und es dauert eine ganze Zeit, bis man alles verkabelt hat. Ein wenig Sachverstand kann hier nur von Nutzen sein.

~~~ Der Verstärker ~~~

Der Verstärker bietet 2 x105 Watt im Stereobetrieb und 5x 70 Watt im 5- Kanal Betrieb. Für ein normales Wohnzimmer ist das meiner Erfahrung nach mehr als ausreichend.
Folgende Tonsignale können decodiert werden: DTS, Dolby Digital, Dolby Pro Logic.
Zusätzlch können diverse Effektprogramme zugeschaltet werden.Dadurch werden Filme noch eindrucksvoller wiedergegeben, weil der Ton bei einem Actionfilm meist nun mal einen anderen Stellenwert hat als bei einem Liebesfilm.Die Effekte sind wirklich eindrucksvoll, die Unterschiede bei den Einstellungen deutlich zu hören.
Auch im CD oder Fernsehbetrieb gibt es spezielle Effekte. So kann man sich fühlen wie in einer Konzerthalle ( schön bei Klassik CDs ) oder in einem Stadion ( Live CDs).
Der Verstärker trennt sehr sauber zwischen Höhen und Tiefen, alles klingt sehr weich und natürlich.
Doch leider hat der liebe Gott vor den Lohn den Schweiss gesetzt. Alles funktioniert nur, wenn die richtigen Lautsprecher ihren Dienst versehen ( bei mir von Heco ) und die Grundeinstellung stimmt. Womit wir auch schon bei einem Kritikpunkt wären: Hat man die Lautsprecher angeschlossen, muss erst eine Grundeinstellung erfolgen, die mit einem Testprogramm überprüft werden kann.
Bei diesem Gerät muss man die Tonverzögerung im Verhältnis zum Hauptlautsprecher einstellen. Das ist sehr mühsam und bei Kenwood z.B. besser gelöst. Dort wird einfach für jeden Lautsprecher die Entfernung zur Hörposition eingegeben, was deutlich einfacher ist und nicht so bedingungslos dem subjektiven Empfinden unterliegt.
Yamaha, hier kannst du nachbessern, das können andere besser!

~~~ Der Tuner ~~~

Der Radioteil bietet UKW und MW. Mit 40 Senderspeichern ist er zumindest für den Kabelempfang ausreichend gerüstet.Dank RDS wird der Name des empfangenen Senders im Display angezeigt. Als zusätzliches Feature wird PTY angeboten. Damit kann man bestimmte Programmarten suchen ( Sport, Nachrichten, Pop usw.) . Da das von den Sendeanstalten kaum unterstützt wird, ist es eigetlich eine Spielerei.
Der Sendersuchlauf kann manuell oder automatisch erfolgen. Entsprechend erfolgt das Speichern der Sender automatisch oder mit einem Knopfdruck sehr einfach.
Auch im Radiobetrieb lassen sich Effekte zuschalten, was ich aber kaum nutze, da das dann nicht mehr so natürlich klingt.
Was ich vermisse, ist eine Uhrzeitfunktion. Diese finde ich zum Beispiel an Videorekordern sehr praktisch.

~~~ Die Fernbedienung ~~~

Was soll ich sagen – unpraktisch, unübersichtlich, gewöhnungsbedürftig?
Stimmt alles ein wenig. Sie ist extrem schmal und sehr lang und hat eine Menge Tasten. Zwar kann man sie gut in die Hand nehmen, aber um an alle Tasten zu kommen, braucht man zwei Hände oder muss hin und her rutschen. Trotz ca. 30 (!) Tasten sind viele doppelt belegt, was die Bedienung deutlich erschwert. Auch sind nicht alle Funktionen über die Fernbedienung abrufbar, was ein zusätzliches Manko darstellt. Wünschenswert fänd ich eine Beleuchtung der Fernbedienung, die es leider nicht gibt.

~~~ Fazit ~~~

Ich bin mit diesem Receiver trotz kleiner Mängel in Ausstattung und bedienung voll zufrieden.
Der Klang ist mehr als gut, das Kinofeeling zu Hause wird zur Realität.
Ich habe vor einem Jahr 280 Euro bezahlt und bisher keinen Cent bereut.

Wegen der kleinen Mängel 4 von 5 Sternen.

Man liest sich

Bis dann

Michael